DE959911C - Verfahren zur katalytischen Hydrierung von Kohlenoxyd - Google Patents
Verfahren zur katalytischen Hydrierung von KohlenoxydInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 14. MÄRZ 1957
R 10277 IVh j 12 ο
Bei der Herstellung von Katalysatoren des Eisens, Kobalts und Nickels durch Fällung ist es
seit langem bekannt, zur Erhöhung der Aktivität sogenannte »Aktivatoren« zuzusetzen. Obwohl die
Definition hinsichtlich des Begriffes »Aktivatoren« häufig nicht ganz eindeutig ist und zum Teil solche
Aktivatoren gleichzeitig als Trägersubstanz für die eigentlichen Katalysatoren· dienen, wirken doch gewisse
Elemente bzw. deren Verbindungen eindeutig als Aktivatoren. Hierzu gehört vor allem das
Alkali, das insbesondere bei Eisenkatalysatoren wohl immer in mehr oder weniger großen Mengen
sowie in der verschiedensten Form, beispielsweise als Carbonat, Silikat, Phosphat oder Fluorid, anwesend
ist. Weiterhin werden häufig Kupfer und Silber als Aktivatoren erwähnt. Hinzu treten,
wenn auch seltener, z. B. Aluminiumoxyd, Cer, Vanadin, Chrom, Mangan oder Zink.
In die Gruppe der teils als Aktivatoren, teils als Trägermaterialien bekannten Verbindungen gehören
vor allem die Erdalkalien, z. B. Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat oder Dolomit, die
häufig in solchen Mengen, angewendet werden (vgl.
Kainer, »Die Kohlenwasserstoffsynthese nach
Fi scher-Tr op sch«,1950, S. 77fr), daß hier eind-^utig
die Definition eines Trägermaterials angebracht
erscheint. Andererseits erwähnt Kainer auf S. 160 und 161, daß Calcium in Mengen von etwa
io%, bezogen auf vorhandenes Eisen, eine
günstige aktivierende Wirkung besitzen soll. Weiterhin ist als Stand der Technik anzusehen,
daß die Kombination Eisen—Kupfer, in Mengen
von etwa 100:20 bis 100:40 (vgl. Kai0er,
a. a. Ο., S. 66 oben und S. 69 unten) bereits bekannt ist.
Aus allen diesen Angaben ist jedoch nicht zu
entnehmen, daß die nachfolgend beschriebene Kombination Eisen—Kupfer—Barium—Alkali
bei der Herstellung von Katalysatoren, welche über 50 % Ausbeute an sauerstoffhaltigen Verbindungen
ergeben, zu diesem Zweck bereits herangezogen worden ist.
Es stellte sich überraschenderweise heraus, daß das Barium im Vergleich zum Magnesium,
Calcium und Strontium bei der Kohlenoxydhydrierung eine besonders günstige Wirkung ergibt.
Es wurde gefunden, daß die Kohlenoxydhydrierung unter Gewinnung von Syntheseprodukten mit
mehr als 50 %* an sauerstofthaltigen Verbindungen
bei Temperaturen von 150 bis 3000, vorzugsweise 180 bis 250°, und Drücken von mehr als 10, vorzugsweise
zwischen 30 und 50 atü unter Verwendung von Synthesegasen mit einem C 0 : H2-Verhältnis
von ι : 0,5 bis 1 :10, vorzugsweise 1 :1 bis
ι :2, unter Verwendung von gefällten Eisen-Kupfer-Katalysatoren
besonders günstig und mit hohen Ausbeuten durchgeführt werden kann, wenn diese Katalysatoren außer Eisen, Kupfer, Barium
und Alkali kein Trägermaterial oder höchstens bis 10% eines solchen, bezogen auf Eisen, enthalten,
wobei auf 100 Teile Eisen im Katalysator 10 bis
50, vorzugsweise 10 bis 30 Teile Bariumoxyd, mehr als· 25, vorzugsweise 50 bis 200 Teile Kupfer
und mehr als 2, vorzugsweise mehr als 5 Teile Alkali, berechnet als K2 O, vorliegen und die Katalysatoren
mehr als 50%*, vorzugsweise mehr als 75 %, des Gesamteisens in metallischer Form enthalten.
Die erfindungsgemäß erreichte Wirkung liegt nicht nur in einer Erhöhung der Ausbeute an
sauerstoffhaltigen Verbindungen im Vergleich zu den· übrigen Erdalkalien·, sondern besteht auch
darin, daß die verwendeten Katalysatoren- eine sehr günstige mechanische Beschaffenheit besitzen.
Diese mechanische Beschaffenheit des Katalysators ist gerade bei einem Syntheseverfahren mit bevorzugter
Bildung sauerstoffhaltiger Verbindungen von großer Wichtigkeit, da das anfallende Reaktionsgemisch
neben Alkoholen, Estern, Ketonen·, Aldehyden erhebliche Mengen an freien Säuren
enthält, die das Katalysatorkorn angreifen, so daß unter Umständen bei unbeständigem Korn, mit
einem Zerfall, verbunden mit hohen Druckverlusten und Rohrverstopfungen, in den Syntheseöfen zu rechnen ist.
Die erfindungsgemäß günstigen Ergebnisse werden teilweise zwar schon, durch die Kombination
Eisen—Barium allein erzielt, vor allem, soweit
hier die mechanische Beständigkeit des Katalysatorkornes von Bedeutung ist. Die Köchstausbeuten
an sauerstoffhaltigen Verbindungen und die günstigste Katalysatoraktivität wird jedoch erst
erreicht, wenn neben Eisen und Barium Kupfer und Alkali in den erwähnten Mengen im Katalysator
vorliegen.
Das Einbringen des Alkalis in den Katalysator (Imprägnierung) geschieht in Form des Hydroxydes,
Carbonates, Bicarbonates oder flüchtiger bzw. zersetzli'cher organischer Verbindungen,
z. B. Formiate oder Oxalate. Auch die Anwendung von Phosphaten ist möglich. Dagegen sind Silikate
und Borate ungünstig.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Katalysatoren erfolgt in bekannter Weise durch schnelle
Fällung des Eisens sowie der Carbonate aus wäßriger Lösung ihrer Salze mit Alkali in der
Siedehitze. Es hat sich herausgestellt, daß Katalysatoren mit besonders guten Eigenschaften dann
erhalten werden, wenn der pH-Wert der wäßrigen Suspension nach beendeter Fällung oberhalb von 7,
zweckmäßig oberhalb 8,2 liegt. Andererseits ist es jedoch nicht günstig, wenn ein pH-Wert von etwa
10 überschritten wird. Es ist wesentlich, daß das Barium zur Erzielung einer optimalen Aktivität
des Katalysators in der Lösung der Metalle ebenfalls gelöst vorliegt. Es sind auch Arbeitsweisen
bekannt, bei denen die Erdalkalien nach beendeter Fällung, ähnlich wie man Kiegelgur einarbeitet,
eingeführt werden. In diesem Falle entspricht die Erdalkaliverbindung mehr einem Katalysatorträgermaterial
und hat bei den erfindungsgemäßen Katalysatoren nicht die optimalen Eigenschaften.
Diese sind erst dann vorhanden, wenn das Erdalkali aus der gelösten Form gleichzeitig mit den
anderen Komponenten ausgefällt wird.
Nach der Fällung wird die Katalysatormasse ioo heiß filtriert. Es ist nunmehr möglich, durch teilweises
Auswaschen direkt auf den gewünschten Alkaligehalt hinzuarbeiten. Man kann jedoch auch
zweckmäßig mit Kondenswasser, unter Umständen jedoch auch mit Leitungswasser, zunächst ein
völliges Auswaschen vornehmen und anschließend die gewünschte Alkaliverbindung durch Imprägnierung
in die Katalysatormasse einarbeiten. Hiernach erfolgt eine Formgebung, beispielsweise
in einer Fadenpresse, wozu unter Umständen eine kurze Vortrocknung zur Verringerung des Wassergehaltes
günstig ist. Der für eine Verformung in einer Strang- oder Fadenpresse günstigste Wasser
gehalt liegt zwischen etwa 50 und 70%. Das vei formte Korn wird bei einer Temperatur um ioo° us
völlig getrocknet, zerkleinert und abgesiebt. Es ist aber auch möglich, die Katalysatormasse beispielsweise
in dünnen Schichten auf Bleche zu streichen, bei einer Temperatur von ebenfalls etwa ioo0 zu
trocknen und die getrocknete, ungefähr 5 bis 10% Wasser enthaltende-Masse zu zerkleinern und
abzusieben. Die Korngröße des Katalysators hängt in. gewissen Grenzen von der bei der Synthese anzuwendenden
Schichthöhe ab. Ist die Schichthöhe des Reaktionsgefäßes· nur gering, so lassen sich
schon Körner von beispielsweise 0,5 mm mit gutem
Erfolg verwenden. Bei hohen Schichthöhen, beispielsweise
zwischen 5 und 10 m, werden die Katalysatorkörner zweckmäßig eine Größe zwischen
etwa i,5 und 3 mm besitzen. Kleine Katalysatorkörner
haben den Vorzug, eine besonders hohe Aktivität aufzuweisen.
Die Reduktion der erfindungsgemäßen Katalysatoren kann bei Normaldruck, Unterdruck, häufig
vorteilhaft bei Überdruck, z. B. dem späteren Synthesedruck, erfolgen. Es ist möglich, bei
Normaldruck mit hohen Gasgeschwindigkeiten zwischen etwa 50 und 200 cm je Sekunde, berechnet
auf Normalbedingungen, zu arbeiten. Bei einer Reduktion unter Druck empfiehlt sich eine
Gasgeschwindigkeit zwischen etwa S und
30 cm je Sekunde. Die Reduktion kann mit Wasserstoff
und bzw. oder Kohlenoxyd enthaltenden Gasen vorgenommen werden. Der Temperaturbereich
liegt zwischen etwa 150 und 3500, vorzugs-
ao weise zwiischen 250 und 3000. Die Reduktion kann
in den üblichen Reduktionsapparaten durchgeführt werden. Sie ist aber auch in den Reaktionsöfen
selbst durchführbar. Besonders günstig für diesen Zweck sind Reaktoren moderner Bauart, d. h.
solche, welche mit Rohren von z. B. 30 bis 80 mm lichter Weite und einer Bauhiöhe von über 5 m,
vorzugsweise etwa 9 bis 20 m, bestückt sind. Die Reduktionsgase sollen einen Wassergehalt unter
ι g, besser weniger als 0,1 g je cbm Reduktionsgas
besitzen. Zweckmäßig ist es in allen Fällen, den Katalysator vor der Reduktion möglichst
wasserfrei einzusetzen, also mit einem Wassergehalt unter 2 %, vorzugsweise unter 0,5 %. Dieser
Wassergehalt wird durch Trocknen bei Temperatüren zwischen 100 und 2000, zweckmäßig in
einem strömenden Luftstrom, eingestellt.
Es hat sich weiterhin als günstig herausgestellt, wenn die erfindungsgemäßen Katalysatoren einen
Reduktionswert oberhalb von 50, zweckmäßig oberhalb von 75, bezogen auf den Eisengehalt, aufweisen.
Mit solchen Katalysatoren werden die höchsten Ausbeuten an sauerstoffhaltigen Verbindungen
bei gleichzeitig niedrigen Reaktionstemperaturen· erhalten.
Die erfindungsgemäßen Katalysatoren können bei Normaldruck zur Synthese verwendet werden,
jedoch, ist in diesem Fall im allgemeinen mit einer nur geringen Ausbeute an sauerstoffhaltigen Verbindungen
zu rechnen. Technisch und wirtschaftlieh wird das Verfahren erst, wenn Drücke oberhalb
10, vorzugsweise zwischen 30 Und 50 atü angewendet werden. Unter diesen Bedingungen lassen
sich hohe Ausbeuten an sauerstoffhaltigen Verbindungen bei langer Katalysatorlebensdauer und verhältnismäßig
geringer Vergasung erreichen.
Für die Synthese können Gase verschiedener Zusammensetzung zwischen etwa 1 CO :0,5 H2 sowie
ι CO: 10 H2 angewendet werden. Zweckmäßig
werden im allgemeinen Werte zwischen etwa 1 :1 und ι: 2 sein. Es zeigte sich, daß durch Erhöhung
des Kohlenoxydgehaltes des Synthesegases steigende Ausbeuten an hochmolekularen sauerstoffhaltigen
Verbindungen, vorwiegend in Esterform, erhalten werden, während durch-Erhöhung des-Wasserstoffgehaltes
im Synthesegas ein erhöhter Anfall an Alkoholen erreichbar ist.
Bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise ist die Anwendung eines Kreislaufs im allgemeinen im
Verhältnis 1 :1 bis 1:3 günstig. Es ist jedoch auch
möglich, diese Katalysatoren in einem Synthesebetrieb mit geradem Gasdurchgang zu betreiben.
Es lassen sich mit den erfindungsgemäßen Katalysatoren schon einstufig hohe Ausbeuten bzw.
CO + Hg-Umsatzzahlen erreichen. Häufig wird
jedoch eine zwei- oder mehrstufige Arbeitsweise, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer
C02-Wäsche zwischen den einzelnen Stufen, vorteilhaft
sein.
Besonders günstig kann man mit den obigen Katalysatoren arbeiten, wenn man eine erhöhte
Gasbelastung, z. B. von 200 bis 500 Volumen Gas je Volumen Katalysator je Stunde, wählt. In
diesem Falle wird gegenüber der Normallast (etwa ι: 100) eine beträchtliche Zunahme an Alkoholen
im Siedebereich zwischen etwa 200 und 3000 beobachtet.
Als Reaktionsgefäße für die Umsetzung sind praktisch sämtliche in der Technik bekanntgewordenen
Ausführungen anwendbar. Dieses gilt auch für die Durchführung der Reaktion in Form
einer sogenannten Naß- oder Rieselsynthese; aber auch eine Wirbelschicht ist anwendbar. Besonders
günstige Ergebnisse haben die erfindungsgemäßen Katalysatoren jedoch in fest a-ngeordneter Form
ergeben, und zwar sowohl in den bisher in der Technik bekanntgewordenen Lamellen1- und Doppelrohröfen
als auch besonders in Öfen moderner Bauart, welche z. B. glatte Rohre mit einem Durchmesser
von etwa 30 bis 80 mm und einer Baulänge oberhalb 5, vorzugsweise 9 bis 10 m enthalten·.
Aus einer siedenden Lösung, die 40 g Eisen, 10$
8 g Kupfer und 40 g Ba O in Form der Nitrate enthielt, wurde durch Zugeben zu einer ebenfalls
siedenden Sodalösung, welche etwa 105 g Na2CO3
je 1 enthielt, ein Katalysator gefällt, der anschließend mit heißem Kondenswasser sehr gut
ausgewaschen und danach mit Kaliumcarbonat derart imprägniert wurde, daß auf 100 Teile Eisen
8 Teile Alkali, berechnet als K2 O, entfielen. Die
Katalysatormasse wurde auf Bleche gestrichen, bei einer Temperatur um iio° während 24 Stunden
getrocknet und anschließend auf eine Korngröße von 2 bis 4 mm zerkleinert. In der gleichen Weise
wurden Katalysatoren hergestellt, bei denen an Stelle von BaO gewichtsmäßig die gleiche Menge
CaO bzw. SrO angewandt wurde. Die Reduktion
dieser Katalysatoren erfolgte bei einer Temperatur von 3200 innerhalb 4 Stunden bei Normaldruck
unter Anwendung einer linearen Gasgeschwindigkeit von 1,5 m mit einem Gemisch, bestehend aus
75% H2 und. 25 % N2. Der Reduktionswert samtlieber
Katalysatoren lag zwischen 90 und 95%.
Die nachstehende Tabelle zeigt das Verhalten dieser Katalysatoren unter folgenden Arbeitsbedingungen:
Synthesedruck 30 atü,
Synthesegas Wassergas,
Katalysatorbelastung: 100 Volumen Gas je
Volumen Katalysator und Stunde.
Als Syntheseöfen wurden die sogenannten Doppelrohröfen verwendet. In den nachfolgenden
Diagrammen 1 bis 4 ist nun der Einfluß des Barium-
und Kupfergehaltes auf die Katalysatoraktivität wiedergegeben.
Aus der Fdg. 1 ist zunächst zu entnehmen, daß mit steigendem Kupfergehalt bed normaler Gasbelastung
eine erhebliche Verbesserung der Aktiviao tat bzw. eine Erniedrigung der Reakt ions temperatur
ermöglicht wird und daß außerdem bei einer Verringerung· des Bariumoxydgehaltes· von
100 Teilen auf 25 Teile, bezogen auf 100 Teile Eisen, eine gewisse Erniedrigung der Reaktdons-
a5 temperatur ermöglicht wird. Bei diesen und den
nachstehenden Versuchen wurde stets ein CO + H2-Umsatz
von etwa 61 bis 63% eingehalten.
Synthesedruck: 30 atü; Synthesegas: Wassergas.
Aus der Fdg. 2 (doppelte Gasbelastung) ist zu ersehen, daß im Rahmen des vorgesehenen
Temperaturbereiches bei einem Verhältnis von 100 Fe : 100 BaO mindestens 5 Teile Kupfer notwendig
sind, um noch befriedigend arbeiten· zu können. Ef soll bier bemerkt werden, daß oberhalb
etwa 250 bis 2600 sämtliche Katalysatoren, vor allem bei Betriebszeiten von/ mehreren Monaten,
in mehr oder weniger hohem Umfange zu einem Kornzerfall neigten, wodurch häufig Verstopfungen
der Syntheserohre eintraten. Auch bei einem
Verhältnis 100 Fe :5ο BaO müssen mindestens etwa 2 Teile Kupfer auf 100 Teile Eisen vorhanden
sein. Befriedigend arbeitet lediglich die Versuchsreihe 100 Fe : 25 BaO.
Aus der Fdg. 3 ist ersichtlich, daß unter Anweru-
dung einer dreifachem Gasbelastung sämtliche Katalysatoren der Versuchsreihe 100 Fe : 100 BaO,
also auch die kupferreichen Katalysatoren, innerhalb des vorgesehenen Temperaturbereiches versagten,
d'. h., sie benötigten für etwa 62 % Umsatz
Temperaturen oberhalb 2500 und zeigten in diesem Bereich schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit
teilweise Kornzerfall. Im Zusammenhang hiermit treten vor oder hinter dem Katalysatorbett beim
Gasdurchgang mehr oder weniger erhöhte Druck-
unterschiede auf. Auch aus der Versuchsreihe 100 Fe : 50 BaO ist lediglich der Katalysator mit
50 Cu übriggeblieben. Aus der Versuchsreihe 100 Fe: 25 BaO sind sämtliche Katalysatoren,
welche weniger als 20 Teile Kupfer auf 100 Teile Eisen aufwiesen, ausgeschieden.
Schließlich geht aus der Fig. 4 hervor, daß mit dem Katalysator 100 Fe : 25 BaO : 50 Cu innerhalb
des vorgesehenen Temperaturbereiches sogar eine vier- bzw. fünffache Gasbelastung erreicht werden
konnte.
In den Fig. 1 bis 4 gibt die Abszisse die Gewichtsteile
Kupfer, bezogen auf 100 Teile Eisen, wieder, während die Ordinate die Temperaturen
darstellt. Die ausgezogen gezeichnete Linie 1 der Fig. ι und 2 bezieht sich auf eine Katalysatorzusammensetzung
100 Fe : 100 Ba O, die gestrichelt gezeichnete Linie 2 der Fig. 1 und 2 auf eine Katalysatorzusammensetzung
100 Fe :5ο BaO und die strichpunktierte Linie 3 auf eine Katalysatorzusammensetzung
100 Fe: 25 BaO. In Fig. 3 bezieht sich die ausgezogen dargestellte Linie auf eine
Katalysatorzusammensetzung von iooFe:25BaO.
Der Einzelpunkt erläutert die Katalysatorzusammensetzung 100 Fe: 50 BaO. In Fig. 4 sind zwei
verschiedene Gasbelastungen wiedergegeben für einen Katalysator, der 100 Teile Fe auf 25 Teile
BaO enthält. Punkte bezieht sich auf fünffache
Gasbelastung, also 1 :500, Punkt B auf vierfache
Gasbelastung, also ι :40ο.
Zum Vergleich wurden ebenfalls Versuche durchgeführt,
in denen dasselbe Eisen: Kupfer-Verhältnis angewandt wurde. Die Katalysatoren enthielten
kein Trägermaterial. Es stellte sich heraus, daß diese Katalysatoren bei normaler und schwach, erhöhter
Belastung ebenfalls gute Ergebnisse zeig- go ten, jedoch bei einer drei- bis fünffachen Gasbelastung
gleichfalls einen langsamen Kornzerfall aufwiesen.
Daß die erfmdungsgemäßen Katalysatoren neben einer erhöhten Aktivität auch noch weitere Vor- g5
teile aufweisen, möge rachstehende Tabelle zeigen, die nur einen Auszug aus der Vielzahl der durchgeführten
Versuche darstellt.
100 Fe
Methanbildung
10 Cu I 20 Cu I 50 Cu
100 BaO
50 BaO
25 BaO
50 BaO
25 BaO
14,0
ir,8
10,5
ir,8
10,5
11
7,5
7.0
5,5
7.0
5,5
Alle Versuche normale Gasbelastung: 30 atü Wassergas.
Weiterhin konnte festgestellt werden, daß mit zunehmendem Kupfergehalt des Katalysators eine
nicht unbeträchtliche Erhöhung im Ausbringen an sauerstoffhaltigen Verbindungen parallel geht.
Dies ist schon der nachstehenden Tabelle 2 zu entnehmen. Im Falle des Zusatzes von 50 Teilen Cu
auf 100 Teile Fe war eine weitere Erhöhung des Anteiles an sauerstoffhaltdgen Verbindungen festzustellen.
Außerdem wurde durch physikalische Messungen ermittelt, daß für ein optimales Ausbringen an
sauerstofrhaltigen Verbindungen eine innere Oberfläche
des reduzierten Katalysators, bezogen auf das vorhandene Eisen, von etwa 10 bis 110 m2 vorteilhaft
äst. Der Optimale Bereich scheint zwischen etwa 30 und 80 m2 zu liegen.
Synthese | CO -ί- Η | Produkte | Olefine | Sauerstoff- | Olefine | Ssauerstoff- | Sauerstoff- | Sauerstoff- | |
tem peratur |
Umsatz | bis 3200 | 30 bis i8o° | haltige | i8obis32o° | haltige | haltige | haltige | |
0C | % | siedend, | % | Ver bindungen |
% | Ver bindungen |
Ver bindungen |
Ver bindungen |
|
ioo Fe, 20 Cu |
195 | 6l | bezogen auf Gesamtflüs |
17 | 80 bis 180° | 18 | 180 bis 3200 | 3200 | 460° |
210 | 55 | sigprodukt | 18 | 62 | 19 | 67 | 54 | 38 | |
100 BaO | 224 | 45 | 18 | 22 | 56 | 30 | 56 | 44 | 32 |
100 CaO | 13 | 56 | 36 | 37 | 40 | ||||
100 SrO | II | ||||||||
Bei einer weiteren Versuchsreihe, in der statt ioo Teile Erdalkali nur 50 Teile Erdalkali verwendet wurden, ergab sich
ein ähnliches Bild.
ϊοο Fe, ι Cu | 210 | 55 | 16 | 13 | 63 | 12 | 55 | 48 | 32 |
100 BaO | 232 | 48 | 8 | 27 | 51 | 25 | 40 | 32 | 16 |
100 CaO | 240 | 41 | 7 | 22 | 58 | 22 | 48 | 40 | — |
100 SrO | |||||||||
Bei einer zweiten Versuchsreihe, bei der eine kontinuierliche Fällung angewendet worden war, ergab sich grundsätzlich
das gleiche Bild.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur katalytischen Hydrierung von Kohlenoxyd unter Gewinnung von Syntheseprodukten mit mehr als 50% an sauerstoffhaltigen Verbindungen bei Temperaturen von 150 bis 3000, vorzugsweise 180 bis 2500, und Drücken von mehr als 10, vorzugsweise zwischen 30 und 50 atü unter Einsatz von Synthesegasen mit einem C O : H2-Vefhältnds von ι: 0,5 bis 1 :10, vorzugsweise 1:1 bis ι: 2, und unter Verwendung von gefällten Eisen-Kupfer-Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß diese Katalysatoren außer Eisen, Kupfer, Barium und Alkali kein Trägermaterial oder höchstens bis 10% eines solchen, bezogen auf Eisen, enthalten, wobei auf 100 Teile Eisen im Katalysator 10 bis 50, vorzugsweise 10 bis 30 Teile Bartlumoxyd, mehr als 25, vorzugsweise 50 bis 200 Teile Kupfer und mehr als 2, vorzugsweise mehr als 5 Teile Alkali, berechnet als K2O, vorliegen und die Katalysatoren mehr als 50, vorzugsweise mehr als 75 % des Gesamteisens in metallischer Form enthalten.
- 2. Verfahren· nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steigerung der Ausbeute von vorwiegend als Ester vorliegenden hochmolekularen sauerstoffhaltigen Verbindungen der Kohlenoxydgehalt des Synthesegases erhöht bzw. daß zur Steigerung der Ausbeute an Alkoholen der Wasserstoffgehalt des Synthesegases erhöht wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der Ausbeute an Alkoholen im Siedebereich zwischen etwa 200 bis 3000 die Synthese bei erhöhter Gasbelastung von etwa 200 bis 500 Volumen Gas je Volumen Katalysator je Stunde durchs geführt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungenθ 699 620/49* 9.5« (609 835 3.57)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER10277A DE959911C (de) | 1952-11-14 | 1952-11-14 | Verfahren zur katalytischen Hydrierung von Kohlenoxyd |
Applications Claiming Priority (1)
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DER10277A DE959911C (de) | 1952-11-14 | 1952-11-14 | Verfahren zur katalytischen Hydrierung von Kohlenoxyd |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE959911C true DE959911C (de) | 1957-03-14 |
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ID=7398309
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER10277A Expired DE959911C (de) | 1952-11-14 | 1952-11-14 | Verfahren zur katalytischen Hydrierung von Kohlenoxyd |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE959911C (de) |
-
1952
- 1952-11-14 DE DER10277A patent/DE959911C/de not_active Expired
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