-
Empfangsvorrichtung für Rufzeichen Insbesondere bei Fernsprechanlagen
für Marinezwecke ist der Wunsdh vorhanden, Anlagen ohne irgendeine Art eines Stromspei
esystems über die Teilnehmerleitungen zu verwenden. Solche Telephone ohne Batterie
sind in mehreren verschiedenen Ausführungsformen vorhanden. Da in den meisten Fällen
das Erfordernis besteht, die Fernsprechanlagen mit verschiedenen zu demselben System
geschalteten Apparaten aufzubauen, ergeben sich jedoch Schwierigkeiten hinsichtlich
der Zeichenauss.endung. Um ein Versorgungsarbeitssystem zu erhalten, war es bisher
notwendig, für die Zeichenaussendung eine Spannungsquelle, beispielsweise eine Batterie,
anzuschließen, -die in hohem Maße die Sicherheit der Anlage beeinträchtigt. Es ist
auch möglich, von einem Zeicheninduktor in jedem Apparat Gebrauch zu madhen, aber
eine geeignete Zeichenempfangsvorrichtung ist schwierig herzustellen.
-
Die Erfindung betrifft eine Empfangsvorrichtung für Rufzeichen, insbesondere
für Fernsprechanlagen, die ohne Batterie arbeiten. Signalvorrichtungen, wie Wecker
usw., die in .der üblichen Fernsprechtechnik verwendet werden, können nicht benutzt
werden, da sie nicht unter den extremen Bedingungen arbeiten können, die beispielsweise
auf einem Kriegsschiff mit Beschleunigungen beim Feuern u. dgl. vorherrschen.
-
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein mechanisch ausgeglichener
Anker ein Schrittschaltwerk steuert, das eine schrittweise Drehung einer Welle bewirkt
und dadurch eine sichtbare Signaleinrichtung betätigt. Dieses Schrittschaltwerk
ist vorzugsweise mit einem Untersetzungsgetriebe
versehen, und
es ist besonders- vorteilhaft, dieses Getriebe als Reibungskupplung auszubilden.
-
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Seitenansicht .der Zeichenempfangsvorrichtung
im teilweisen Schnitt, Fig. 2 eine Ausführungsform des Schrittschaltwerks und des
Untersetzungsgetriebes, Fig. 3 die Anordnung,der vier Zeichenräder und Fig. 4 ein
Schaltbild eines Fernsprechapparates mit drei abgehenden Leitungen.
-
Die Empfangsvorrichtung isf mit einem polarisierten Magnetsystem ausgerüstet,
das aus einer Spule i, einem Kern 2 und zwei Polschuhen 3 besteht. Zwischen diesen
schwingt ein Permanentmagnet 4, der auf einer Welle 5 sitzt. Der Magnet 4 ist mnit
Polschuhen N und S auf der Welle 5 in solcher Weise befestigt, daß diese Welle einen
mechanisch ausgeglichenen Anker bildet, der zwischen den Polschuhen liegt. Wenn
Wechselstrom durch die Spule i fließt, schwingt der Magnet 4 -hin und her, so daß
die Welle 5 umläuft, die mit .dem Schrittschaltwerk 6 in direktem Eingriff ist.
In dem Schrittschaltwerk (F:ig. 2) befindet sich die Welle-5, die zwischen drei
Rollen 7 montiert ist, von denen jede auf einem festen Stift 8 sitzt. An der Außenseite
.der Rollen 7 sind drei Kugeln 9 vorbanden, die mittels, einer Feder (.in -der Zeichnung
nicht dargestellt) leicht zwischen die Rollen und einen Außenzylinder 6' gedrückt
werden. Wenn die Welle 5 in Pfeilrichtung bewegt wird; arbeitet die gesamte Einrichtung
als freies Rad, und derAußenzylinder bleibt unbetätigt. In der anderen Bewegungsrichtung.der
Welle sind jedoch die Welle 5 und der Zylinder 6' im Reibungseingriff, so daß sich
der Zylinder um eine Entfernung dreht, die der Drehung der Welle entspricht. Das
Verhältnis zwischen dem Drehungswinkel des Zylinders und dem I5rehungswinkel der
Welle ist gleich dem Verhältnis zwischen dem Wellendurchmesser und dem Zylinderdurchmesser.
Deshalb wird eine beträchtliche Getriebeuntersetzung des Drehwinkels erhalten. Dies
ist zweckmäßig, da es erwünscht ist, daß die Signaleinrichtung in der Lage sein
muß, ziemlich 'große Reibungswiderstände zu Überwinden, die währenddes Betriebes
der Einrichtung auftreten.
-
Das Sdhriftschaltwerk 6 (Fig. i) betätigt mittels einer Reibungskupplung,
die als eine Feder 14 ausgebildet ist, den sichtbaren Teil der Signalvorrichtung-
d. h.- das Zeichenrad io, dessen Welle ii durch die Vorderplatte 12 des Apparates
verläuft. Eine Noekenscheibe 13 ist auf der Welle i i rnontiert, und die Welle i
i sowie die Nockenscheibe sind mit -dem Schrittschaltwerk 6 mittels einer Feder
14 verbunden. Die Nockenschelibe 13 betätigt eine oder mehrere Kontaktfedergruppen
15.
-
Wenn ein Wechselstromzeichen in der Spule aufgenommen wird, schwingt
der Anker 4 hin und her, d. h., er macht kleine Drehbewegungen um die Welle 5. Die
Welle 5 schaltet dadurch den Zylinder 6 schrittweise vorwärts, dabei dreht der Zylinder
die Nockenscheibe 13 und das Zeichenrad io mittels= der Reibungsfeder 14 vorwärts.
Nach einer gewissen Zeit betätigt die Nockenschebe die Kontakte 15, die so ausgebildet
sind, daß sie die Spule i äbtrennen und statt dessen eine Signalvorrichtung beispielsweise
eine Glocke, gemeinsam an mehrere Zeichenempfangsanordnungen anschließen. Das Zeichen
wird dann sichtbar und hörbar, nachdem das zugehörige Raid gedreht worden ist, wie
es beispielsweise an dem zweiten Zeichenrad von links in Fig. 3 gezeigt ist, die
ein Beispiel für eine geeignete Ausführungsform der Zeichenräder und ihre Hintereinanderanordnung
gibt.
-
Fig. 4 veranschaulicht, wie die in den Fig. i bis 3 dargestellte Empfangsvorrichtung
in einem Fernsprechapparat mit drei abgehenden Leitungen La, Lb, Lc arbeitet. Diese
Leitungen können jeweils an einen ähnlichen Apparat geschaltet sein. Jede Leitung
hat ihre Rufzeichenempfangsvorrichtung, deren Wicklungen Ra, Rb und Rc entsprechend
der Spule z (Fig. i) dargestellt sind. Zu jeder Leitung gehört ein Paar Kontakte
oder Schalter Oar-Oa2, Ob i-Ob 2 bzw. 0c i-Oc2, die den Kontakten
i5 (Fig. i) entsprechen. Im Ruhestand ist jeweils eine dieser Leitungen mit einer
der genannten Wicklungen Ra, Rb, Rc verbunden. Wenn ein Rufzeichen beispielsweise
auf der Leitung La ankommt, wird die den Vorrichtungen 4 bis 15 (Fig. i)
entsprechende Einrichtung über die Wicklung Ra betätigt, und nach einem kurzen Zeitraum
arbeitet der dem Kontakt 15 entsprechende -Schalter 0a i,_ so daß die Glocke B verbunden
ist. Das Zeichen wird dann hörbar, und infolge der da zugehörige Rad drehenden Rufzeichenvorrichtung
kann man sehen, welche Leitung ruft. Falls das Zeichenrad der Rufzeichenvorrichtung
weitergedreht wird, wird ,das . Mikrötelephon MT mittels des Schalters 0a
2
angeschlossen, so- daß eine Sprechverbindung mit der Leitung La erhalten-
wird.- Nach Beendigung der Verbindung wird das Zeichenrad in die Anfangsstellung
zurückgedreht. Abgehende Verbindungen werden dadurch hergestellt, daß das Zeichenrad
so gedre'h't wird, daß 0a 2 betätigt wird. Mittels des Generators G wird
:dann ein Rufzeichen auf der Leitung La ausgesandt, und das oben beschriebene
Verfahren wird an dem anderen Ende der Leitung La wiederholt.
-
Wie sich aus der obigen Beschreibung ergibt, sind alle ankommenden
beweglichen Teile mechanisch ausgeglichen, und normale Beschleunigungen können ihreArbeitswei-se
nicht beeinflussen. Da die primäre Bewegung mittels eines Getriebes herabgesetzt
ist, wird auch eine ausreichend große Kraft erhalten, um ein großes und dauerhaftes
Zeichenrad zu betätigen, das der groben Behandlung, der solche Apparate ausgesetzt'
sind, widerstehen kann. .