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Österreichische PATENTSCHRIFT ? 16619. LOUIS DESPRADELS IN PARIS.
Elektrischer Signalapparat.
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Der den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Apparat zur elektrischen Korre- spondenz ist derart konstruiert, dass er die Vorteile des Zeigertelegraphen mit jenen des Hughes-Apparates verbindet, in seiner äusseren Beschaffenheit dem bei den Eisenbahnen vielfach angewendeten Apparat von Jousselin gleicht und in sich einen Zeichengeber, einen Empfänger und einen Klappenindikateur als optisches Signal trägt. Bei diesem Apparate werden die Zeichen nicht durch Verdrehung eines Zeigers oder einer Nadel, sondern vielmehr durch das Auslösen einer oder m'3hrerer FallkJappen, welche die zu übertragenden Signale ohne irgendeinen Fehler in den bezügliche Signalstationen wiedergeben, hervorgebracht.
Die vorliegende Erfindung. hat den Zweck, die elektrische Korrespondenz zu vereinfachen, indem sie gestattet, dass sich mehrere Stationen gleichzeitig auf eine und dieselbe Leitung gruppieren und sich untereinander ganz beliebig, entweder eine Station mit einer anderen, eine Station mit mehreren, oder auch alle untereinander verständigen können, wobei alle Teile des Zeichengebers und des Zeichenempfängers jeder Station zu einem Apparate vereinigt sind, dessen allgemeine Anordnung folgende ist :
Eine Mittelwelle ist mit einem Antriebswerk derart verbunden, dass man in den beiden korrespondierenden Stationen eine synchrone Bewegung der leiden Wellen und eine und dieselbe Weite der Umdrehung erzielen kann ; genannte Welle bewegt einen Arm, welcher genau in den ge- wünschten Zeitpunkten in Tätigkeit gesetzt wird und ebensoviel Stromkreise schliessen kann, als Signale übertragen werden solien. Gegenüber bekannten gleichartigen Telegraphen unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand vorzugsweise dadurch, dass mit demselben während nur einer Umdrehung der Triebwelle ein, mehrere oder auch alle vor- handenen Zeichen nach dem gleichgebauten Empfangsapparat übermittelt werden können.
Die Übertragung des oder der Zeichen wird hiebei durch einen mit der sich drehenden Triebwolle fest verbundenen Elektromagneten bewirkt, der eine oder absatzweise nacheinander mehrere Fallklappen, u. zw. dieselben auf der Sende-und Empfangsstation auslöst. Auf diese Weise ist auch die Verständigung zwischen mehreren Ämtern gleichzeitig
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In der beiliegenden Zeichnung sind zwei Ausführungsformen dieses neuen Apparates dargestellt, u. zw. zeigt die Fig. 1 eine Ansicht des Apparates bei teilweise entferntem Gehäuse, um die innere Anordnung einer Signalscheibe entnehmen zu können. Fig. 2 ist ein Vertikalschnitt durch die Mitte des Apparates, Fig. 3 ist ein Schaltungsschema für die Verbindung zweier derartiger Apparate, Fig. 4 die Ansicht einer Variante des Apparates bei teilweise entferntem Gehäuse. Fig. 5 ist ein Vertikalsebnitt dieser Variante.
Fig. 6 stellt eine zweite Variante dar. Der Apparat besteht im wesentlichen aus drei Teilen : Einem Zeichengeber, einem Empfänger und einer Signa1isiervorrichtnng.,
Der in den Fig. 1-3 dargestellte Apparat besteht aus einem Gehäuse a aus Holz, in welchem eine Mittelwelle b, welche durch die Zahnräder c mit einem Antriebsuhrwerke d
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die dazugehörige Fallklappe ein verschiedenes Signal bezeichnen.
Auf dem Gehäuse bemerkt man noch einen Zeiger , weleber auf der Welle b montiert ist und dazu dient,
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gehöriges Kontaktstück k aufweist, welches letztere die beiden Seiten der Scheibe beim Niederdrücken eines Tasters leitend verbindet Der Kontaktnügel m, der an der Innenseite eines jeden Tasters angebracht ist, steht mit. dem Pole der Stromquelle n in Verbindung (Fig. 3) und schliesst, durch das Niederdrücken des Tasters mit dem Kontaktstucke k in leitende Verbindung gebracht, auf diese Weise einen Stromkreis durch die auf einem mit der Welle b zu einem Stücke verbundenen Hebel p montierte Bürste o, welche mit der Leitung q durch den Elektromagnet x in Verbindung steht.
Um den Taster e zeitweilig in seiner stromschliessenden Stellung halten zu können, kann man eine entsprechende Sperrvorrichtung, beispielsweise eine Sperrklinke t', anbringen, deren Schnabel sich unter Federwirkung rückwärts gegen einen Vorsprung s des Tasters e legt. Der auf der Welle b befestigte Arm u ist derart angeordnet, dass er das Ende v der Klinke)' zurückschieben und den Taster auf diese Weise freigeben kann, was jedoch erst eintritt, sobald die Bürste o das dazugehörige Kontaktstück k passiert hat.
Auf dem Hebel p ist ein Elektromagnet montiert, dessen Anker y um eine Achse z schwingt und eine parallel zur Wolle b auf dem Hebel p montierte Spindel l bewegt und auf diese Weise auf eine Reihe von Sperrklinken w nach und nach einwirkt, um die auf der Vorderseite des
Gehäuses befindlichen Fallklappen 9 geeignet auslösen zu können.
Man kann aus dem Scba1tungsscllOma (Fig. 3) entnehmen, dass der durch die Bürste o übertragene Strom seinen
Weg immer durch einen Kontaktbacken, der mit einem niedergedrückten Taster e Kontakt gibt, den Magneten des Zeichengebers x, die Leitung y, den Magneten des Empfängers x nimmt und in die Erde, mit welcher auch der zweite (negative) Pol der Stromquelle ver- bunden ist, abgeleitet wird. Sobald der Zeichengeber als Empfänger dienen soll oder um- gekehrt, können die Verbindungen mit Hilfe eines geeigneten Umschalters auf leichte Weise vertauscht werden.
Bei der Übertragung eines Signales drückt der Stationsbeamto den Taster e und schickt in die Leitung q Strom, durch welchen mittels geeigneter, nicht zur Darstellung gebrachter Elektromagnete die Auslösung der Antriebsuhrwerke aller mit der Leitung verbundener Apparate erfolgt, so dass sich die Wellen b derselben nunmehr synchron während einer Umdrehung bewegen können. Durch Schleifen der Bürste o über jedes
Kontaktstück k, welches mit dem Kontaktflügel m eines niedergedrückten Tasters in metallischer Verbindung steht, wird ein Stromkreis durch die Elektromagneten beider Appa- rate der korrespondierenden Stationen geschlossen und gleichzeitig die Klappen der gleich- bedeutenden Signale g betätigt, die nunmehr herabfallen.
Nach einer vollendeten Umdrehung zeigen die Fallklappen der Aufgabestation sowie die der Empfangsstation die übertragenen
Signale an. Die Antriebsuhrwerke aller Apparate worden sodann durch irgendeine beliebige, für die Erfindung belanglose Vorrichtung automatisch gesperrt, so dass die Wellen b mit ihren Armen p sich wieder in der Ruhe-und Ausgangsstellung befinden. Bevor man nun ein neues Signal übertragen oder empfangen kann, hebt man wieder die ausgelösten Fall- klappen g. Die Tasten des Zeichen gebenden Apparates werden durch den Arm u, welcher die Klinken r der Fallklappen betätigt, automatisch ausgelöst und durch die Federn in die
Ruhelage zurückgebracht.
Man kann auch den Apparat in einer langgestreckten, statt runden Form ausführen, wie er z. B. in den Fig. 4 und 5 dargestellt ist. In diesem Falle sind die Tasten l in einer Geraden angeordnet und können gegen die Kontaktstücke k, die nunmehr auf einer rechteckigen Platte aus Ebonit j angeordnet sind, gedrückt werden. Der Hebel p, welcher die Bürste o trägt, ist nunmehr auf einer Welle b, welche mit dem Antriebsuhrwerk d durch die Zahnräder c verbunden ist, verschiebbar angeordnet. Die Verschiebung des
Hebels p mit der Bürste 0 längs der Welle wird durch ein auf derselben angeordnetes
Schraubengewinde ermöglicht. Der Hebel trägt wieder einen Elektromagneten, der dazu dient, die Sperrklinken der an der Vorderseite des Apparates oberhalb der Taster be- findlichen Fallklappen 9 der Signale auszulösen.
Die Tasten e können auch fortfallen, indem man die Klappen 9 in der nachstehend beschriebenen und in Fig. 6 dargestellten Weise anordnet : Unter jeder Fallklappe 9 sind zwei Kontaktstücke und e2 angeordnet, von welchen eines in der Geberstelle mit der Stromquelle 11 und das zweite mit einem zugehörigen Kontaktstücke & derart verbunden ist, dass beim Herabfallen einer Klappe y der Strom von der Stromquelle n zu dem ent- sprechenden Kontaktstücke k geleitet wird. In der Geberstelle betätigt man nun die ge- wünschen Fallklappen g durch Anheben der Klinken w, was von Hand aus erfolgen kann.
Während der gleichzeitigen Drehung der Bürsten o über die entsprechenden Kontaktatücke A
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entklinkt und so die Signale zur Anzeige gebracht werden. Die Klappen g können sowohl von Hand als auch selbsttätig, einzeln oder gleichzeitig alle, in der Ruhestellung oder während der Tätigkeit des Apparates angehoben werden. Das mechanische Anheben der Klappen kann leicht durch verschiedene Mittel bewirkt werden, beispielsweise durch eine Scheibe, die mit schrägen, durch Ausschnitte voneinander getrennten Zähnen versehen ist.
Die Zähne wirken derart auf die Fallklappen, dass sie bei einer geringen Umdrehung der Scheibe unter die Klappen treten und sie, soweit sie gefallen sind, anheben, worauf die Ausschnitte vor die Klappen treten, damit letztere herunterfallen können, wenn die Sperrklinken w ausgelöst werden.
Man kann auch den Apparat in dem Sinne abändern, dass man den Elektromagneten x fest anordnet, anstatt ihn mit dem Hebel p, welcher sich mit der Welle b dreht, zu verschieben. In diesem Falle ordnet man auf der Welle b eine zugleich mit derselben drehbare Scheibe oder ein Sternrad an, welches aus weichem Eisen angefertigt und an einem Punkt des Umfanges mit einem knieförmigen Arm versehen ist, der bis zu den Sperrklinken der Fallkla. ppen 9 reicht. Diese Scheibe, die mit der Welle rotiert und ausserdem der Wirkung einer Feder unterliegt, welche dieselben von den Fallklappen zu entfernen trachtet, kann durch einen Elektromagneten, welcher letztere gegenüber der Welle b auf dem Gestelle montiert ist, angezogen werden.
Es geht hieraus hervor, dass demzufolge das Fliessen eines
Stromes durch den Elektromagneten x bewirkt, dass derselbe in dem Augenblicke, als die Scheibe oder das Sternrad aus weichem Eisen durch die Welle b nach irgendeiner Richtung gedreht wird, letztere anziehen und diese mit Hilfe ihres knieförmigen Armes die Fallklappe 9, welche sich gegenüber demselben befinden, auslösen wird.
Sobald der Stromkreis unterbrochen wird, kann die Scheibe durch die Feder wieder in ihre frühere Lage zurückgezogen werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektrischer Signalapparat, bei welchem auf der Geberstelle ein drehbarer Strom- L Chiussarm über eine Reihe von je einem besonderen Zeichen entsprechenden Stromschluss- stückcn hinweggeht und sich synchron mit einem zweiten in gleicher Weise angeordneten
Stromschlussarm der mit der Geberstelle durch eine Linienleitung verbundenen Empfangs- stelle dreht, dadurch gekennzeichnet, dass der unmittelbar durch die Hauptwello (b) in
Umdrehung gesetzte Stromscblussarm einen mit einer Linienleitung verbundenen Elektro- magneten ( :
1 :) trägt, der bei jedesmaligem Durchgange eines Stromes durch die Leitung nacheinander Fallklappen (y), vor denen der Elektromagnet (x) vorbeigeht, auslöst, so dass ein oder mehrere Zeichen während einer Umdrehung der Welle (b) übermittelt werden können.