-
Vorzieh- oder Aufschiebeeinrichtung für Förderwagen Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorzieh- oder Aufschiebevorrichtung für Förderwagen, insbesondere
für den Untertagebergbau, mit von einem mit gleichbleibender Drehzahl umlaufenden
Motor über einen Kurbeltrieb angetriebenen gegenläufigen Mitnehmerschlitten.
-
Vorzieheinrichtungen für Förderwagen unter Verwendung eines Kurbeltriebes,
insbesondere auch solche mit um eine lotrechte Achse umlaufender Kurbel, sind an
sich bekannt. Bei den bisher üblichen Ausführungsformen solcher Vorzieheinrichtungen
hat sich jedoch die ungleichmäßige Beschleunigung der Mitnehmerschlitten durch den
Kurbeltrieb und damit die sehr unterschiedliche Geschwindigkeit der Mitnehmerschlitten
während eines Arbeitshubes als erheblicher Nachteil herausgestellt. Um eine bestimmte
mittlere Vorziehgeschwindigkeit der Mitnehmerschlitten während eines Arbeitshubes
zu erreichen, muß in dem Drehbereich des Kurbeltriebes über 45', von der Totpunktstellung
aus gesehen, eine Geschwindigkeit der Mitnehmer von fast dem Doppelten dieses mittleren
Wertes zugelassen werden. Wenn der Förderwagen in dieser Phase der Kurbel, also
mit der erwähnten hohen Geschwindigkeit, von den Mitnehmern erfaßt wird, so ergibt
sich naturgemäß eine viesentlich stärkere Beanspruchung aller arbeitenden Teile
der Vorzieheinrichtung sowie der Förderwagen als bei der mittleren Geschwindigkeit,
was häufig zu Beschädigungen, insbesondere an dem
Antriebsmotor,
dem Getriebe und den Förderwagen; führt. Auch die Verwendung einer einstellbaren
und nachgiebigen Kupplung (Rutsch- oder Federkupplung) im Antrieb kann diesen Mangel
nicht beseitigen. Man könnte zwar an die Möglichkeit denken, die hochbeanspruchten
Teile der Vorzieheinrichtung kräftiger und infolgedessen auch größer auszubilden.
Diese den Preis der Einrichtung erheblich verteuernde Maßnahme ist jedoch (abgesehen
davon, daß sie durch Vergrößerung der Gewichte zugleich die Massenkräfte vergrößert)
unter den beengten Raumverhältnissen des Untertagebetriebes meist kaum durchführbar;
insbesondere dann nicht, wenn die ganze Vorziehe.inrichtung zwischen den Schienen
der Förderwagen angeordnet werden soll. Infolge dieser durch die ungleichmäßige
Geschwindigkeit der M.itnehmer bzw. Mitnehmerschlitten hervorgerufenen Mängel haben
sich Vorzieheinrichtungen für Förderwagen unter Verwendung eines Kurbeltriebes im
praktischen Betrieb bisher nicht einführen können, obwohl zahlreiche Vorschläge
für die Durchbildung solcher Vorrichtungen bekanntgeworden sind: Erfindungsgemäß
werden die vorstehend geschilderten Nachteile einer Vorzieh- oder Aufschiebeeinrichtung
mit Kurbeltrieb dadurch beseitigt, daß zwischen den Antriebsmotor und die Mitnehmerschlitten
ein nach Art eines Ellipsenzähnradgetriebes wirkendes Getriebe derart geschaltet
ist, daß die Hauptachse des größeren Ellipsenzahnrades etwa senkrecht zur Kurbel
steht, so daß - abgesehen von dem Bereich der Umkehrstellen - durch Überlagerung
die Bewegung des Kurbeltriebes und des Ellipsenzahnradgetriebes eine Vorschubbewegung
der Mitnehmerschlitten von im wesentlichen gleichbleibender Geschwindigkeit entsteht.
-
Die gleichmäßige Geschwindigkeit der Mitnehmer bei der Vorzieh- oder
Aufschiebeeinrichtung nach der Erfindung bringt nicht nur eine gleichmäßige Kraftübertragung
von den Mitnehmerschlitten auf die Förderwagen und damit verhältnismäßig niedrige
Beanspruchungen, sondern auch eine Verringerung des Verschleißes an allen arbeitenden
Teilen, insbesondere an dem Getriebe, dem Motor und den Förderwagen, mit sich.
-
Ellipsenzahnradgetriebe sind für sich sowie in Verbindung mit Kurbeltrieben
zur Erzielung einer gleichmäßigen Geschwindigkeit schon seit. langem bekannt. Ihre
Verwendung bei Kurbelgetrieben für rauhem Betrieb ausgesetzte Vorzieh- oder Aufschiebeeinrichtungen
von Förderwagen, die insbesondere für den Untertagebetrieb bestimmt sind, ist aber
in der im Anspruch i gekennzeichneten Weise bisher nicht in Erwägung gezogen worden.
-
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt, und zwar zeigen Fig. i und 2 Draufsichten auf je eine zwischen
den. Schienen angeordnete Förderwagen-Vorzieheinrichtung nach der Erfindung.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i treibt der Motor i über ein
Zahnradgetriebe 2 ein aus den elliptischen Zahnrädern 3 und 4 bestehendes Ellipsenzahnradgetriebe
5 und. die Kurbel 6 die Pleuelstange 7 an, welche den Mitnehmerschlitten 8 verschiebt,
der seinerseits über ein Ritzel 9 den Mitnehmerschlitten io bewegt. Die an den gegenläufig
bewegten Mitnehmerschlitten 8 und io angeordneten Mitnehmer i i sind in an sich
bekannter Weise von den Förderwagen,überfahrbar (d. h. sie klappen beim Überfahren
eines Förderwagens um), sie verschieben daher die Förderwagen nur in einer Richtung,
bei der Anordnung gemäß Fig. i z. B. nur nach rechts. Das Ellipsenzahnradgetriebe
5 und die Kurbel 6 sind derart zueinander angeordnet, daß die -Hauptachse des größeren
Ellipsenzahnrades ¢ etwa senkrecht zur Kurbel 6 steht; dann erteilt das Ellipsenzahnradgetri@be
der Kurbel die größte Geschwindigkeit, wenn die Kurbel sich in ihrer Totpunktlage
befindet, und es treibt die Kurbel mit kleinster Geschwindigkeit .an, wienn diese
mit der Pleuelstange 7 einen Winkel von etwa 9o° einschließt. Da also die
größte Geschwindigkeit des Ellipsenzahnradgetriebes mit der kleinsten Geschwindigkeit
der Kurbel zusammenfällt und umgekehrt, wird der Mitnehmerschlitten 8 - abgesehen
von dem Bereich der Umkehrstellen - mit im wesentlichen gleichbleibender Geschwindigkeit
hin und her bewegt. Mit entsprechend gleichmäßiger, jedoch umgekehrter Geschwindigkeit
wird dann der Mitnehmerschlitten io verschoben. Die geschilderte Vorzieheinrichtung
ist zwischen den beiden Schienen 12 angeordnet, welche das Gleis darstellen, auf
dem die Förderwagen der Vorrichtung zurollen und von dieser weiterbewegt werden.
Jeder der beiden Mitnehmerschlitten 8 und io besitzt zwei Mitnehmer i i (an dem
Schlitten 8 ist wegen Unterbrechung der Zeichnung nur ein Mitnehmer dargestellt).
In der gezeichneten Anordnung nimmt der Mitnehmerschlitten 8 seine äußerste - rechtsseitige,
der Mitnehmerschlitten io seine äußerste linksseitige Stellung ein. Bei weiterer
Drehung der Kurbel 6 bewegt sich also der Mitnehmerschlitten 8 nach links, der Mitnehmerschlitten
io nach rechts. Wenn die Kurbel 6 in ihre andere Totpunktlage ge- i langt ist, nehmen
die Mitnehmer i i ihre gestrichelt angedeutete Stellung ein.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist der Motor i über ein normales
Zahnrädergetriebe 2 unmittelbar mit der Kurbel 6 verbunden, die-ihrerseits durch
die Schubstange 7 mit einem Hilfsschlitten 13 in Verbindung steht. Der Hilfsschlitten
i.-;-hat-die Verzahnung einer Zahnstange und. greift-,-in ein rundes Ritzel iq.
ein, auf dessen tragender.Welle 15 ein Ellipsenzahnrad 16 angeordnet ist: Dieses
greift in das größere Eilipsenzahnrad 17 ein, das auf der Welle i8 angeordnet ist,
auf der außerdem das mit den Verzahnungen der beiden Mitnehmerschlitten$ und io
kämmende Zahnrad i9 aufgekeilt ist. Die Hauptachse des größeren Ellipsenzahnrades
17 steht hierbei etwa senkrecht zur Kurbel 6. Auch bei dieser Ausführungsform überlagert
sich die _ ungleichmäßige Geschwindigkeit der beiden ein Ellipsenzahnradgetriebe
2o bildenden Ellipsenzahnräder 16
und 17 mit der ungleichmäßigen Geschwindigkeit
der Kurbel 6 bzw. der Schubstange 7 :derart;. ,däß
die Mitnehmerschlitten
8 und io mit im wesentlichen gleichbleibender Geschwindigkeit hin und her bewegt
werden.
-
Die in den beiden vorstehenden Ausführungsbeispielen als »Ellipsenzahnräder«
3 und 16 bezeichneten Antriebsräder (und zwar handelt es sich in beiden Fällen um
das kleinere Rad des Ellipsenzahnradgetriebes 5 bzw. 2o) können auch als runde,
aber exzentrisch gelagerte Zahnräder ausgebildet sein. Die Form der zugehörigen
großen Ellipsenzahnräder 4 bzw. 17 ergibt sich dann zwangläuüg auf Grund der Tatsache,
daß das große und das kleine Ellipsenzahnrad ständig miteinander im Eingriff stehen
müssen.
-
Die Erfindung ist außer bei Vorzieheinrichtungen für Förderwagen in
engerem Sinn unter anderem auch anwendbar bei den sogenannten Aufschiebern, welche
die von ihnen erfaßten und vorwärts bewegten Förderwagen in einen Förderkorb hineinschieben
und dadurch zugleich andere Förderwagen aus dem Förderkorb verdrängen. Bei den erfindungsgemäßen
Vorzieheinrichtungen werden die Kurbeln vorzugsweise in an sich bekannter Weise
um eine lotrechte Achse drehbar angeordnet. Die Vorrichtung kann ferner so ausgebildet
sein, daß sie mehr als eine Kurbel aufweist, insbesondere ist die Verwendung zweier
Kurbeln bei einer Vorrichtung möglich.
-
Die Ansprüche :2 bis 4 gelten nur in Verbindung mit Anspruch i.