DE644547C

DE644547C - Antriebs- und Lenkvorrichtung fuer Fahrzeuge, insbesondere fuer Gleiskettenfahrzeuge

Info

Publication number: DE644547C
Application number: DEK132684D
Authority: DE
Inventors: Heinrich Bayer
Original assignee: Krupp Stahl AG
Current assignee: Krupp Stahl AG
Priority date: 1934-01-05
Filing date: 1934-01-05
Publication date: 1937-05-07

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Antriebsund Lenkvorrichtungen für Fahrzeuge, insbesondere für Gleisbettenfahrzeuge, mit zwei für die Fahrt auf gekrümmter Bahn mit verschiedenen Geschwindigkeiten antreibbaren Fahrwerken, zwei unabhängig voneinander drehbaren Antriebswellen, von denen die eine zur Erteilung der Hauptbewegung und die andere zur Erteilung einer für die Fahrt auf gekrümmter Bahn erforderlichen zusätzlichen Bewegung dient, und einem rückkehrenden Räderwerk mit drei durch die beiden Mittelräder und das Stegglied gebildeten, um die gleiche Achse drehbaren Teilen, von denen der eine mit dem einen Fahrwerk, der andere mit der zur Erteilung der Hauptbewegung dienenden Antriebswelle und der dritte mit der zur Erteilung der zusätzlichen Bewegung dienenden Antriebswelle in zwangsläufiger Verbindung steht. Es ist bereits vorgeschlagen worden, für den Antrieb jedes der beiden Fahrwerke ein besonderes rückkehrendes Räderwerk vorzusehen. Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß das rückkehrende Räderwerk nur für den Antrieb des einen Fahrwerks vorgesehen ist und das andere Fahrwerk mit der einen Antriebswelle in unveränderlicher zwangsläufiger Verbindung steht, wodurch eine erhebliche Vereinfachung der Bauart erzielt ist.

Auf der Zeichnung ist in einer Oberansicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes erläutert. A bezeichnet den auf zwei Gleiskettenfahrwerken B und B¹ ruhenden Fahrgestellrahmen, an dem die beiden Gleiskettenführungsrahmen starr befestigt sind. Zum unmittelbaren Antrieb der beiden Fahrwerke B und B¹ dient je eine am Fahrgestellrahmen A gelagerte Welle C und C¹. Zum Antrieb der Wellen C und C¹ ist ein Triebwerk mit zwei unabhängig voneinander durch je einen Elektromotor D und E antreibbaren Wellen F und Q vorgesehen. Die Welle F dient zur Erteilung der Hauptbewegung und die Welle G zur Erteilung der für die Fahrt auf gekrümmter Bahn erforderlichen zusätzlichen Bewegung. Das Triebwerk enthält ein rückkehrendes Stirnräderwerk mit einem trommeiförmig ausgebildeten Stegglied H, das am Rahmen A um eine quer zur Fahrtrichtung liegende Achse drehbar ist und durch ein Schraubenrädergetriebe/ mit der durch den Elektromotor E antreibbaren Welle G in zwangsläufiger Verbindung steht. Der Motor E ist umsteuerbar, beispielsweise mit einer Schaltvorrichtung zur Umpolung ausgeführt. Die beiden mit K. und L bezeichneten Mittelräder des rückkehrenden Räderwerks sind innerhalb des trommeiförmigen Steggliedes// angeordnet und stehen durch je ein Stirn-

*) Von dem Patentsiicher ist als der Erfinder angegeben worden:

Heinrich Bayer in Essen, Ruhr.

rädergetriebe M und Af einerseits mit der Welle F und andererseits mit der Welle C des Fahrwerks B in zwangsläufiger Verbindung. Das Mittelrad K steht außerdem noch. durch ein Stirnrädergetriebe N¹ mit Welle C¹ des Fahrwerks B¹ in zwangsläg Verbindung. Mit den Mittelrädern L und'%, die verschieden große Durchmesser haben, stellen entsprechend zwei am Stegglied H gelagerte Umlaufräder P und Q in Eingriff, durch die die beiden Mittelräder K und L so verbunden sind, daß sie sich, wenn sie bei Stillstand des Steggliedes H angetrieben werden, im gleichen Sinne mit verschiedenen Winkelgeichwindigkeiten drehen. Die Übersetzungsverhältnisse der Stirnrädergetriebe N und Λ'¹ sind derart verschieden gewählt, daß sie sich umgekehrt wie die Drehzahlen verhalten, mit denen sich die zugehörigen Mittelräder L und K bei Stillstand des Steggliedes H drehen. Bei der Fahrt auf gerader Strecke steht der Motor £ still, und es wird nur die Welle/⁷ durch den Motor D angetrieben. Die beiden Mittelräder K und L drehen sich hierbei mit verschiedenen Drehzahlen. Da sich jedoch die Übersetzungsverhältnisse der beiden an die Mittelräder L und K angeschlossenen Stirnrädergetriebe N und N¹ umgekehrt wie die Drehzahlen der zugehörigen Mittelräder verhalten, erfolgt der Antrieb der Fahrwerke B und B¹, wie erforderlich, mit gleicher Geschwindigkeit. Für die Fahrt auf gekrümmter Bahn werden die beiden Wellen F und G durch die Motoren D und E gleichzeitig angetrieben. Auf das Fahrwerk B^x wird hierbei durch die Getriebe M und N¹ nur die Bewegung des Motors D übertragen. Das Fahrwerk B erhält jedoch durch den Motor E als Hilfsmotor eine zusätzliche Geschwindig-_ keit, die, je nachdem der umsteuerbare Hilfsmotor E in dem einen oder dem anderen Sinne läuft, entweder den gleichen oder den entgegengesetzten Sinn hat wie die dem Fahrwerk durch den Hauptmotor D erteilte Grundgeschwindigkeit. Das Fahrzeug fährt daher auf einer gekrümmten Bahn, deren Krümmungsmittelpunkt je nach dem Drehsinn des Hilfsmotors E entweder auf der einen oder der anderen Fahrzeugseite liegt. Bei sämtlichen Ausführungsformen könnte das rückkehrende Stirnräderwerk H, K> L, Q, P auch ohne Änderung der Wirkung durch ein rückkehrendes Kegelräderwerk ersetzt werden, dessen Mittelräder sich bei Stillstand des Steggliedes im gleichen Sinne mit verschiedenen Winkelgeschwindigkeiten drehen. Auch könnten anstatt der beiden Fahrwerke B und B¹ auch drei oder mehr Fahrwerke vorgesehen sein.

Claims

Patentansprüche:

■*?.·. ι. Antriebs- und Lenkvorrichtung für ^;./v&^v Fahrzeuge, insbesondere für Gleisketten-";■■ fahrzeuge, mit zwei für die Fahrt auf gekrümmter Bahn mit verschiedenen Geschwindigkeiten antreibbaren Fahrwerken, zwei unabhängig voneinander drehbaren Antriebswellen, von denen die eine zur Erteilung der Hauptbewegang und die andere zur Erteilung einer für die Fahrt auf gekrümmter Bahn erforderlichen zusätzlichen Bewegung dient, und einem rückkehrenden Räderwerk mit drei durch die beiden Mittelräder und das Stegglied gebildeten, um die gleiche Achse drehbaren Teilen, von denen der eine mit dem einen Fahrwerk, der andere mit der zur Erteilung der Hauptbewegung dienenden Antriebswelle und der dritte mit der zur Erteilung der zusätzlichen Bewegung dienenden Antriebswelle in zwangsläufiger Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß das rückkehrende Räderwerk (H, Kt L, Q, P) nur für den Antrieb des einen Fahrwerks (B) vorgesehen ist und das 8; andere Fahrwerk (B¹) mit der einen Antriebswelle (F) (durch die Getriebe M und N¹) hx unveränderlicher zwangsläufiger Verbindung steht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Antriebswelle (G) mit dem Stegglied (H), die andere Antriebswelle (F) mit dem einen Mittelrad (K) und das eine Fahrwerk (B) mit dem anderen Mittelrad (X) des rückkehrenden Räderwerks (H, K, L, Q, P) in zwangsläufiger Verbindung steht, wobei die Übersetzungsverhältnisse so gewählt sind, daß sich die beiden Mittel· räder (K und L), wenn sie bei Stillstand des Steggliedes (H) angetrieben werden, im gleichen Sinne mit verschiedenen Winkelgeschwindigkeiten drehen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrwerke (B und B¹) mit je einem Mittelrad (L und K) durch Getriebe (N und N¹) von. derart verschiedenen Übersetzungsverhältnissen in zwangsläufiger Verbindung stehen, daß sich die beiden Übersetzungs-Verhältnisse umgekehrt wie die Drehzahlen verhalten, mit denen sich die Mittelräder (L und K) bei Stillstand des Steggliedes (H) drehen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen