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Verfahren und Präparate zum Verbessern von Echtheitseigenschaften
von Färbungen oder Drucken Es wurde gefunden, daß man Echtheitseigenschaften von
Färbungen und Drucken, hergestellt aus wässerlöslichen substantiven Farbstoffen,
verbessern kann, wenn man sie mit wäBrigen - gegebenenfalls alkalisch reagierenden
- Lösungen von komplexen Kupferverbindungen und von basischen Kondensationsprodukten
von Formaldehyd mit Verbindungen, die mindestens einmal die Atomgruppierung
enthalten oder leicht unter den Kondensationsbedingungen in solche Verbindungen
übergehen, nachbehandelt. Die Nachbehandlung mit den komplexen Kupferverbindungen
einerseits und den angeführten Formaldehydkondensationsprodukten anderseits kann
in beliebiger Reihenfolge nacheinander erfolgen; vorteilhaft ist es jedoch, Nachbehandlungsbäder
zu benutzen, die sowohl die komplexen Kupferverbindungen wie auch die Formaldehydkondensationsprodukte
enthalten.
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Die Färbungen und Drucke, deren Echtheitseigenschaften gemäß vorliegendem
Verfahren verbessert werden sollen, können auf beliebigem Material hergestellt sein,
z. B. auf tierischem, insbesondere aber auf cellulosehaltigem Fasermaterial, wie
Wolle, Seide, insbesondere aber Baumwolle,
Leinen, Kunstseide und
Zellwolle aus regenerierter Cellulose usw. Zu ihrer Herstellung können beliebige
Farbstoffe, die in Wasser bezw. den üblichen gegebenenfalls schwach alkalischen
(z. B. sodaalkalischen) Färbebädern löslich sind, verwendet werden, z. B. direktziehende
Farbstoffe, die gegebenenfalls bereits Metalle in komplexer Bindung enthalten. Mit
besonderem Vorteil können Färbungen und Drucke aus solchen wasserlöslichen, direktziehenden
Farbstoffen nachbehandelt werden, die mindestens einmal die Atomgruppierung
im Molekül enthalten, wobei das Kohlenstoffatompaar, an welches das x gebunden ist,
einem aromatischen Kern der Benzol- oder der Naphthalinreihe, das Kohlenstoffatompaar,
an welches die OH-Gruppe gebunden ist, einer beliebigen Kupplungskomponente angehört
und x eine OH- oder eine C O O H-Gruppe bedeutet. Farbstoffe dieses Typus, soweit
sie für Fasern aus Cellulose bzw. regenerierter Cellulose in Betracht kommen, sind
bisher vorwiegend entweder in Form ihrer komplexen Cu-Verbindungen zum Direktfärben
oder als Nachkupferungsfarbstoffe verwendet worden, wobei im letzteren Falle die
Nachbehandlung der Färbungen mit kupferabgebenden Mitteln entweder in einem zweiten
Bade, z. B. in schwach saurer Lösung, oder direkt im alkalischen Färbebade selbst
vorgenommen wird. Gegenüber diesen bekannten Arbeitsweisen zeichnet sich das neue
Verfahren dadurch aus, daß im allgemeinen Färbungen mit wesentlich verbesserten
Naßechtheiten erzielt werden.
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Gegebenenfalls können die verwendeten direktziehenden Farbstoffe außer
der Atomgruppierung der oben angegebenen Konstitution noch weitere metallkomplexbildende
Atomgruppierungen, wie z. B. die Salicylsäuregruppierung, im Molekül enthalten.
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Die Nachbehandlung mit Flotten, die neben den erwähnten Formaldehydkondensationsprodukten
komplexe Kupfersalze enthalten, besitzt gegenüber der Nachbehandlung mit Bädern
entsprechender Zusammensetzung, enthaltend aber an Stelle « der komplexen Kupfersalze
nichtkomplexe Kupfersalze, den Vorteil, daß die Nachbehandlungsbäder stabiler sind.
Wäßrige Lösungen, die gleichzeitig nichtkomplexe Kupfersalze und Förmaldehydkondensationsprodukte
der oben' angegebenen Art enthalten, neigen nämlich beim Stehenlassen zur Bildung
von wasserunlöslichen Niederschlägen.
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Außerdem ermöglicht es die vorliegende Erfindung, alkalisch reagierende
Kupfersalzlösungen anwenden zu können, was bei der Verwendung von nichtkomplexen
Kupfersalzen .nicht möglich ist. Benutzt man aber alkalisch reagierende, Kupferkomplexsalze
aufweisende Nachbehandlungsbäder, z. B. Natriumcarbonat enthaltende, so erzielt
man in vielen Fällen den Vorteil, daß ein etwaiger Farbumschlag der verfahrensgemäß
nachbehandelten Färbungen bzw: Drucke bei der Wäsche geringer ist, als wenn man-
mit nidhtalkali-schen Behandlungsflotten arbeitet.
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Als komplexe Kupferverbindungen können z. B. Ammoniak oder Amine,
wie Trimethylamin, Triäthanolamin, Äthylendiamin., Pyridin, 8-Aminochinolin, enthaltende
Kupferkomplexsalze, z. B. komplexe Formiate, Acetate, Sulfate, Chloride oder Nitrate,
Anwendung finden. Darunter seien genannt: Tetramm-inykupfer(II)-acetat, Tetramminkupfer(II)-sulfat,
Tetrammin-kupfer(II)-sulfamat, Tebrammin-kupfer(II)-nitrat, Diäbhylendiaminkupfer(II)-acetat,
ferner die komplexe Verbindung aus Kupfer(II)-acetat und Triäthanolamin. In Betracht
kommen weiterhin komplexe Kupferverbindungen von Oxycarbonsäuren, wie Glykolsäure,
Milchsäure oder Weinsäure, z. B. Kupfer-natriumtartrat (in Lösung bekannt als Fehlingsche
Lösung).
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Als Verbindungen, die mindestens einmal die Atomgruppierung
enthalten, können für die Zwecke des vorliegenden Verfahrens z. B. Dicyandiamid,
Dicyandiamidin, Gu.anidin, Acetoguanidin, Biguanid oder Melamin vrewendet werden.
Als Verbindung, die leicht in eine Verbindung, die mindestens einmal die Atomgruppierung
enthält, übergeht, sei Cyanamid genannt. Als Kondensationsprodukte dieser Verbindungen
mit Formaldehyd eignen sich für das vorliegende Verfahren besonders diejenigen,
die mit mehr als i Mol, z. B. z bis 4M01 oder mehr Formaldehyd, bezogen auf i Mol
der Verbindung, die mindestens einmal die Atomgruppierung
enthält oder leicht in eine solche Verbindung übergeht, hergestellt wurden.
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Zur Herstellung der verfahrensgemäß anzuwendenden Nachbehandlungsbäder
kann man die Formaldehydkondensationsprodukte und die komplexen Kupferverbindungen
in Wasser lösen. So können z. B. Mischungen aus wasserlöslichen komplexen Kupferverbindungen
und aus den angeführten
basischen Kondensationsprodukten in Wasser
gelöst werden. Man kann aber wäßrige Lösungen der komplexen Kupferverbindungen auch
in der Weise herstellen, daß man komplexbildende Verbindungen, wie Ammoniak oder
Amine, zur wäßrigen Lösung der nichtkomplexen Kupfersalze zufügt, und gegebenenfalls
noch Alkalicarbonate hinzufügt.
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Mit besonderem Vorteil kann die erfindungsgemäße Nachbehandlung mit
Mischungen ausgeführt werden, die einerseits die angeführten basischen Kondensationsprodukte
und andererseits Bildungskomponenten für komplexe wasserlösliche Kupferverbindungen,
z. B. Gemische aus wasserlöslichen Kupfersalzen, Ammoniumsalzen, wie Ammoniumchlorid
oder Ammoniumsulfat, und Alkalicarbonate enthalten. Solche Mischungen sind einfach
herzustellen und liefern beim Lösen in Wasser sehr geeignete Nachbehandlungsflotten.
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Die verfahrensgemäße Nachbehandlung -bewirkt eine Steigerung der Waschechtheit
der Färbungen oder Drucke. In manchen Fällen vermindert sie auch eine bei der Verwendung
der angeführten Formaldehydkondensationsprodukte für sich allein etwaig auftretende
Beeinträchtigung der Lichtechtheit der nachbehandelten Färbungen oder Drucke.
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In den nachfolgenden Beispielen bedeuten Teile Gewichtsteile, falls
nichts anderes bemerkt wird. Beispiel i Man verwendet: a) den Baumwolle gelbstichig
grün färbenden Farbstoff, der erhalten wird, wenn man den dianotierten Aminoazofarbstoff
aus 4-Diazo-i-oxybenzol-2-carbonsäure und i-Amino-2-äthoxynaphthalin mit dem Lernären
Kondensationsprodukt aus i Mol Cyanurchlorid, i Mol i-Amino-8-oxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure
und 2M01 4-Amino-4'-oxy-i, i'-azobenzol-3'-carbonsäure kuppelt; b) den Baumwolle
violettbraun färbenden Farbstoff, der erhalten wird, wenn man tetrazotiertes 4,
4-Diamino-3, 3'-dimethoxydiphenyl einerseits mit Salicylsäure und anderseits mit
dem Monoazofarbstoff aus 2-Diazo-i-oxybenzol-4-sulfonsäure und Resorcin kuppelt
und i Stunde bei 8o° nachkupfert.
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ioo Teile Baumwollgarn, die mit i,25% des oben unter a) angegebenen
Farbstoffes oder mit i,2% des oben unter b) angegebenen Farbstoffes gefärbt sind,
werden wärend 1/2 Stunde bei 2o° in einer Flotte nachbehandelt, die :durch Lösen
von 2,25 Teilen des wasserlöslichen Kondensationsproduktes aus Dicyandiamidin und
Formaldehyd, 0,75 Teilen Kupferacetat und 3 Teilen konzentrierter wäßriger
Ammoniaklösung in 3ooo Teilen Wasser und Zufügen von 2 Teilen Natriumcarbonat zu
der Tetrammin-knpfer(II)-acetat enthaltenden Lösung bereitet wird. Hierauf wird
das Garn entwässert und getrocknet. Man erzielt auf diese Weise eine wesentliche
Verbesserung der Waschechtheit der Färbungen gegenüber einer Wäsche mit Seife und
Soda bei 6o°. Wird bei der oben beschriebenen Nachbehandlung der Zusatz des Natriumcarbonats
weggelassen, so ist der Umschlag der Färbung bei der Wäsche mit Seife und Soda größer,
als wenn in Gegenwart des Zusatzes gearbeitet wird.
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Das erwähnte Kondensationsprodukt kann erhalten werden, wenn. man
Dicyandiamidin mit der vierfachen Menge 3o%igem technischem Formaldehyd etwa io
Minuten auf ioo° erwärmt.
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An Stelle des Kondensationsproduktes aus Dicyandiamidin und Formaldehyd
können Kondensationsprodukte aus. Formaldehyd und Guanidin, Cyanamid, Dicyandiamid,
Acetoguanidin, Melamin, Biguanid u. dgl. verwendet werden.
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Bei der oben beschriebenen Bereitung des Nachbehandlungsbades kann
man an Stelle von Kupfer(II) - acetat auch Kupfer(II) - formiat, Kupfer(II) - sulfat,
Kupfer(II) - Chlorid oder Kupfer(II)-nitrat verwenden. Beispiel 2 Man verwendet
den Baumwolle blaugrün färbenden Farbstoff, der erhalten wird, wenn man den dianotierten
Aminoazofarbstoff aus 4-Diazoi-oxybenzol-2-carbonsäure und i-Amino-2-methoxynaphthalin-6-sulfonsäure
mit dem Lernären Kondensationsprodukt aus i Mol Cyanurchlorid, i Mol 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
und 2 Mol 4-(4'-Aminobenzoyl)-amino-i-oxybenzol-2-carbonsäure kuppelt.
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ioo Teile Baum-#vollgarn, die mit 2,5o0/a des oben angegebenen Farbstoffes
gefärbt sind, werden während 1/2 Stunde bei 2o° in einer Flotte nachbehandelt, die
durch Lösen von 1,68 Teilen des im Beispiel i beschriebenen Formaldehyd-Dicyandiamidin-Kondensatiornsproduktes
und 0,32 Teilen Diäthylendi,amin-kupfer(II)-,acetat in 3ooo Teilen Wasser
und Zufügen von 3 Teilen Natriumcarbonat bereitet wird. Hierauf wird das Garn entwässert
und getrocknet. Man erzielt auf diese Weise eine wesentliche Verbesserung der Waschechtheit
der Färbung gegenüber einer Wäsche mit Seife und Soda bei 6o°.
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Ähnliche Effekte erzielt man bei der Nachbehandlung von Färbungen,
zu deren Herstellung die nachfolgend angegebenen Farbstoffe Anwendung gefunden haben:
a) Der Baumwolle grün färbende Farbstoff, der erhalten wird, wenn man den dianotierten
Aminoazofarbstoff aus i-Diazo-8-oxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure und i-Amino-2,
5-dimethoxybenzol mit dem Kondensationsprodukt aus i Mol Cyanurchlorid, i Mol i-Amino-8-oxynaphthalin-3,
6-disulfonsäure, i Mo14-Amino-4'-oxy-i, i'-azobenzol-3'-carbonsäure und i Mol Ammoniak
kuppelt; b) der Baumwolle rot färbende Farbstoff, der durch Kondensation von i Mol
Cyanurchlorid mit i Mol des aus i-Diazo-8-oxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure und i
-Amino-2-methoxy-5-methylbenzol erhältlichen Aminoazofarbstoffes, i Mol 4-Amino-4'-oxy-i,
i'-azobenzol-3'-carbonsäure und i Mol Anilin erhalten wird.
An Stelle
der oben verwendeten-Küpferverbindungkann auch Diäthylendiaminkupfer (II) -sutf
amat verwendet werden.
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Beispiel 3 Man verwendet den Baumwolle in scharlachroten Tönen färbenden
Farbstoff, der erhalten wird, wenn man i Mol Cyanurchlorid mit i Mol des Azofarbstoffes
aus diazotiertem i-Amino-8-oxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure und i-Amino-2-methoxy-5-methylbenzol,
i Mol des Azofarbstoffes aus diazotiertem i-Amino-2-methoxy-benzol-4-sulfonsäure
und 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure (alkalisch gekuppelt) und mit i Mol Anilin
umsetzt.
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Zur Steigerung der Waschechtheit einer i%igen Färbung des umstehend
angegebenen Farbstoffes auf Baumwollgarn verfährt man nach den Angaben des Beispiels
i, benutzt aber an Stelle der dort angegebenen Nachbehandlungsflotte ein Bad, das
in 3ooo Teilen Wasser, 1,2 Teile des im Beispiel i beschriebenen Kondensationsproduktes
aus Formaldehyd und Dieyandiamidin, o,8 Teile Tetramminkupfer(II)-sulfä.mat und
ferner 2 Teile konzentrierte wäßrige Ammoniaklösung enthält und dem noch 3 Teile
Natriumcarbonat zugesetzt worden sind.
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In ähnlicher Weise kann auch die Waschechtheit der im Beispiel 2 unter
b) oder im Beispiel i unter b) angegebenen Farbstoffe gesteigert werden, ebenso
die Waschechtheit des Baumwolle schwarz färbenden Farbstoffes, der erhalten wird,
wenn man 4-Diazo-i-oxybenzol-2-carbonsäure mit i-Aminonaphthalin kuppelt, den erhaltenen
Aminoazofarbstoff weiter diazotiert und in alkalischem Medium mit 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure
kuppelt. Beispiel 4 ioo Teile eines Baumwollgarns, die mit 1,5% des im Beispiel
i unter b) angegebenen Farbstoffes und i ,25% des im Beispiel 3 im letzten Satz
und an letzter Stelle angegebenen Farbstoffes gefärbt sind, werden nach den Angaben
im Beispiel i behandelt, wobei man aber eine Flotte verwendet, die durch Auflösen
von 1,67 Teilen des im Beispiel i beschriebenen Formaldehyd-Dicyandiamidin-Kondensationsproduktes
und 0,33 Teilen der Komplexverbindung aus Kupferacetat' und Triäthanolamin
in 3ooo Teilen Wasser und Zufügen von 3 Teilen Natriumcarbonat erhalten wird.
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Auf diese Weise wird die Waschechtheit der Färbung gegenüber einer
Wäsche mit Seife und Soda bei 6o° wesentlich verbessert.
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Die obererwähnte Kupferkomplexverbindung kann, wie folgt hergestellt
werden: Man, suspendiert 6 Teile Kupferacetat (Cu (OOC-CH3)2 - H20) in 2o Teilen
Wasser, fügt 4,5 Teile Triäthyanolamin hinzu, erwärmt auf 8o° und entfernt eine
geringe Menge einer wasserunlöslichen Verbindung. Nach dem Abdestillieren des Wassers
unter vermindertem Druck verreibt 'man den öligen Rückstand mit Aceton, worauf die
Kupferkömplexverbindung fest wird. Sie stellt ein blaues, in Wasser lösliches Pulver
dar.
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- Beispiel Verwendet wird der Baumwolle grünstickig gelb färbende
Farbstoff, der wie folgt erhalten wird: i Mol 2-Aminobenzoesäure werden diazotiert
und mit i Mol i-[4"-Amino-2", 2'disulfostilben-(q.')]-3-methyl-pyrazolon-(5) gekuppelt
und der erhaltene Monoazofarbstoff mit Phosgen behandelt.
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ioo Teile Baumwollgarn, das mit 2% des obererwähnten Farbstoffes gefärbt
ist, wird während 1/2 Stunde bei 2o° in einer Flotte nachbehandelt, die durch Lösen
von 2,25 Teilen des wasserlöslichen Kondensationsproduktes aus Dicyandiamidin und.
Formaldehyd, 0,75 Teilen Kupferacetät und 3 Teilen konzentrierter wäßriger
Ammoniaklösung in 3ooo Teilen Wasser und Zufügen von. 2 Teilen Nafiriumcarbonat
zu der Tetramniin-kupfer(I1)-acetat enthaltenden Lösung bereitet wird. Hierauf wird,das
Garn entwässert und getrocknet. Man erzielt auf diese Weise eine wesentliche Verbesserung
der Waschechtheit der Färbungen bei einer Wäsche mit Seife und Soda bei 6o° gegenüber
der nicht nachbehandelten Färbung.
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An Stelle des Kondensationsproduktes aus Dicyandiamidin und Formaldehyd
können Kondensationsprodukte aus Formaldehyd und Guanidin, Cyanamid, Di.cyandiamid,
ACetoglanidin, Melamin, Biguanid u. dgl. verwendet werden.
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Bei der oben beschriebenen Bereitung des Nachbehandlungsbädes kann
man an Stelle von Kupfer(II)-acetat auch Kupfer(II)-sulfat verwenden.
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Wird Baumwolle mit einer Druckpaste bedruckt, die obigen Farbstoff
enthält, so erhält man nach dem Dämpfen und Behandeln in dem eben beschriebenen
kupferhaltigen Bade echte gelbe Drucke.
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Ähnliche Effekte erzielt man, wenn man an Stelle des obererwähnten
Farbstoffes den ebenfalls grünstickig gelb färbenden Farbstoff verwendet, den man
wie folgt erhält: 2 Mol 2-Amino-5-sulfobenzolcarbonsäure werden diaziotiert und
mit i Mol des Harnstoffderivates gekuppelt, das durch Behandeln von 1- [4"-Aminodiphenyl-(4')]
-3-methyl-pyrazolon-(5) mit Phosgen erhalten wird. Beispiel 6 Verwendet wird der
Zellwolle gelbrot färbende Farbstoff, der nach folgender Arbeitsweise erhalten wird:
i Mol diazotierte 2-Aminobenzoesäure wird mit i Mol des ternären Triazinkondensationsproduktes
aus r Mol Cyanurhalogenid, i Mol 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure, i Mol 4-Amino-4'-oxy-3'-carboxy-i,
i'-azobenzol und i Mol i-Aminobenzol in sodaalkalischer Lösung gekuppelt.
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ioo Teile Zellwollgarn, das mit 1,5% des obererwähnten Farbstoffes
gefärbt ist, wird während 1/2 Stunde bei 2o° in einer Flotte nachbehandelt, die
durch Lösen von 1,68 Teilen des im Beispiel i
erwähnten Form.aldehyd-Dicyandiamidin-Kondensationsproduktes
und 0,32 Teilen Diäthylendiaminkupfer(II)-a,cetat in 3ooo Teilen Wasser und
Zufügen von 3 Teilen Natriumcarbonat bereitet wird. Hierauf wird das Garn entwässert
und getrocknet. Man erzielt auf diese Weise eine wesentliche Verbesserung der Waschechtheit
der nunmehr gelbbraunen Färbung bei einer Wäsche mit Seife und Soda bei 6o°. Beispiel
7 Verwendung des Farbstoffes aus: 2 Mol diazotiertem 1-Oxy-2-amino-4-carbonsäure-phenylamid,
gekuppelt mit i Mdl des ternären Kondensationsproduktes aus i Mol Cyanurchlorid,
2 Mol 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure und i Mol x-Aminobenzol.
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Mit einer i%igen Färbung obigen Farbstoffes auf ioo Teilen Zellwollgarn
wird gemäß Beispiel 5, 2. Absatz, verfahren. Die so erzielte rubinrote Färbung weist
eine wesentlich verbesserte Waschechtheit bei einer Wäsche mit Seife und Soda bei
6o° auf. Beispiel 8 Es wird der Cellulosefasern in vollen Brauntönen färbende Farbstoff
verwendet, der folgendermaßen hergestellt wird: i Mol 4, 4'-Diaminodiphenyl wird
tetrazotiert und mit i Mol Salicylsäure in sodaalkalischer Lösung vereinigt. Die
entstandene Diazoverbindung wird mit i Mol des Monoazofarbstoffes gekuppelt, der
selbst durch Vereinigen von diazotiertem 2-Amino-i-oxybenzol-4-sulfOnsäureamid mit
i, 3-Dioxybenzol in sodaalkalischer Lösung erhalten wird.
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Mit einer 3o/oigen Färbung dieses Farbstoffes auf ioo Teilen Zellwollgarn
verfährt man gemäß den Angaben des Beispiels 6.
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An Stelle der dort verwendeten 0,32 Teile Diäthylendiaminlcupfer(II)-acetat
werden hier 0,33 Teile der Komplexverbindung aus Kupferacetat und Triäthanolamin
verwendet.
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Beispiel 9 Man verfährt nach den Angaben des Beispiels i, benutzt
aber zur Nachbehandlung eine Flotte, die durch Auflösen von 6 Teilen einer Mischung
aus 1o,9 Teilen kristallisiertem Kupferacetat, 17,4 Teilen Ammoniumchlorid, 39,1
Teilen entwässertem Natriumcarbonät und 32,6 Teilen des im Beispiel i beschriebenen
Kondensationsproduktes aus Formaldehyd und Dicyandiamidin in 2oooTeilen Wasser bereitet
wird. Man erzielt auf diese Weise eine wesentliche Verbesserung der Waschechtheit
der Färbungen gegenüber einer Wäsche mit Seife und Soda bei 6o°.
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Beispiel io Die erfindungsgemäße Nachbehandlung eines bedruckten Gewebes
kann wie folgt vorgenommen werden: Baumwolle wird mit einer Druckfarbe der nachfolgenden
Zusammensetzung bedruckt: 5 g des Baumwolle gelbstickig grün färbenden Farbstoffes,
der erhalten wird, wenn man den diazotierten Aminoazofarbstoff aus 4-Diazo-i-oxybenzol-2-carbonsäure
und i-Amino-2-äthoxynaphthalin mit dem ternären Kondensationsprodukt aus i Mol Cyanurchlorid,
i Mol i-Amino-8-oxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure und 2 Mol 4-Amino-4'-oxy-i, i'-azobenzo1-3'-carbonsäure
kuppelt, ioo g Harnstoff, 265 g Wasser, 6oo g Traganth 6o : iooo, 3o g Dinatriumphosphat
iooo g.
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Das bedruckte Material wird getrocknet, gedämpft, gespült und dann
getrocknet.
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Das in dieser Weise bedruckte Gewebe wird bei einem Flottenverhältnis
von 1 :3o bei 40° während io Minuten mit einer Lösung, enthaltend pro Liter 2 g
Kupfernatriumtartrat (Kupfergehalt = 15 bis 15,4o/0) und 8 g des im Beispiel i beschriebenen
Dicyandiamidin - Formaldehyd - Kondensationsproduktes, behandelt, anschließend gespült
und getrocknet. Auf diese Weise wird die Waschechtheit des Druckes gegenüber einer
Wäsche mit Seife und Natriumcarbonat bei 6o° erhöht.