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Verfahren zur Herstellung von Phthalimidoacetaldehyd bzw. dessen Hydrat
Es ist bereits bekannt, Phthalirnidoacetaldehyd |
aus Phthalylglycylchlorid herzustellen (Radde, |
Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, |
Bd. 55 [1922] S. 3174 bis 3i78). Ferner haben |
Mac Corquo ale und johnson (Rec. Trav. |
Chem. Pays-Bas 51 [1932J S. 483 bis 489) .durch |
Kondensation von A:minoacetaldehyddiäthylacetal |
und Phthals.äureanhydrid in Dimethylanilin und an- |
schließender Behandlung des Kondensations- |
produktes .mit wasserfreier Oxalsäure Phthalimido- |
acetäldehyderhalten. |
Es wurde nun gefunden, daß man bei der Ein- |
wirkung von a-H,alogeziacetaldehyddialkylacetalen |
auf Alkaliverbindungen des Phthalimids in einer |
Schmelze niedermolekularer aliphatischer Carbon- |
säureamide und anschließender Vers.eifung des Reaktionsproduktes Phthalimidoacetaldehyd.
bzw. dessen Hydrat in. sehr guter Ausbeute erhält.
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Als niedermolekulare aliphatische Carbonsäureami,de eignen sich insbesondere
Formamid und vor allein Acetamid.
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Als a-Halog;enacetaldehyddi,alkylacetale werden vorteilhaft solche
verwendet, die als Halogen Brom und als Alkylreste niedere Alkylreste, wie Methyl-,
Äthyl- oder Propylreste, enthalten, während man als Alkalisalz ,des Phth.alirnids
zweckmäßig das Kaliumsalz gebraucht.
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Die zunächst entstehenden Phth.aliinidoaoetaldehyddi,alkylacetale
werden vorteilhaft mit Bromwasserstoff-Eisessig verseift.
Die Aufarbeätung
des Reaktionsgemisches geschieht zweckmäßig in folgender Weise. Man verdünnt mit
Wasser, kläz-t mit Tierkohle und engt die filtrierte Lösung im Vakuum bei etwa Zimmertemperatur
ein. Dias ausgeschiedene Aldehydhydrat wird abgesaugt und die Mutterlauge erneut
mit Wasser verdünnt und eingeengt und das Verfahren gegebenenfalls mehrmals wiederholt.
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Das. Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung ist insofern überraschend,
als es B a r g e 11 i n i und S e t t i m j nicht gelang, aus Chloracetaldehyddiäthylacetal
und Phthalimidkalium Phthalimidoacetaldehyd zu gewinnen (Gazz. chirn. Ital., Bd.
53 [19231 S. 60i bis 6o5), ein Ergebnis, das von D. W. M .a c C o rqua.d.ale und
T. B. Johnson (C 1924 1 1934; C 1932 11 2186) bestätigt wurde.
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Der Phthalirnidoacetaldehyd ist ein wertvolles Zwisch.enpro.dukt,
z. B. für pharmazeutisch wertvolle Verbindungen, wie Chloramphenicol u. a. Beispiel
700 g wasserfreies Acetainid werden unter Rühren ,geschmolzen. Bei einer
ölbadtemperatur von i 3 o bis 140" trägt man 556 g trockenes Phthalimidkahum
ein und läßt im Verlaufe von 3 Stunden 510 g Bromacetaldehyddimethylacetal zutropfen.
Gegen Ende der Reaktion ist die Schmelze klar und bräunlich ,gefärbt. Die Olbadtemperatur
wird für etwa 1/2 Stunde auf 170° erhöht. Dann läßt man unter Rühren bis auf etwa
8o° abkühlen und, gibt 21 Wasser auf einmal hinzu. Der ausgeschiedene Niederschlag
wird ,abgesaugt und mit Wasser nachgewaschen. Das Rohprodukt wird in Methylenchlorid
oder Chloroform gelöst, von wenig Phthalirnid abgesaugt und mit Methylenchlorid
nachgewaschen. Vom Wasser wLrd getrennt, die Methylenchlorldlösung mit Tierkohle
behandelt, filtriert und abgedampft. Das Phthalylirnidoacetaldehyddi.methylacetal
scheidet sich kristallin schwachgelblich gefärbt aus. Es werden 614g vom Schmelzpunkt
10q.° erhalten (= 86,5 % der Theorie).
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72 g Phthalimdoacetaldehyddimethylacetal werden in 5oml Eisessig heiß
gelöst. Dazu werden auwf einmal ioo ml bei o° mit Bromwasserstoff gesättigter Essessig
hinzugefügt. Man lenvärirnt etwa i Stunde auf dem Dampfbad und läßt das R:eaktionsg
emisch über Nacht stehen. Darauf wird alles in .die 3fache Menge Wasser gegeben,
wobei fast alles in Lösung geht. Man klärt mit Tierkohle und filtriert. Die nunmehr
farblose Lösung wird im Vakuum bei 15 bis 2o° eingeengt. Das Aldehydhydrat scheidet
sich nach einiger Zeit aus. Es wird abgesä,u:gt und die Mutterlauge erneut unter
Zusatz von Wasser eingedampft. Dabei scheidet sich eine weitere Menge Aldehydhydrat
aus. Nach dem Absaugen wird das Filtrat nochmals mit Was ,ser versetzt und erneut
eingeengt und diese Operation gegebenenfalls wiederholt. Man erhält insgesamt 45
g Phthalimidoacetaldehydhydrat vom F. = 12 9° (= 7 1 % der Theorie).
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Die Versteifung des. Phtlialimidoacetaldehyddimethylacetals kann auch
mit einem Gemisch von Ameisensäume und konzentrierter Salzsäure vorgenommen werden.
Man geht dabei vorteilhaft -so vor: . ioo g Phthalimidoacetaldehyddimethylaeetal
werden mit einem Gemisch von Zoo ccm 85@7oiger Ameisensäure und io ccm konzentrierter
Salzsäure. (Dächte i, i 9) ;auf dem Dampfbad so lange erhitzt, bis eine Probe beim
Verdünnen mit Wasser vollkommen in Lösung geht, was etwa io Minuten in Anspruch
nimmt. Man verdünnt dann die Reaktionsmischung mit 90o ccm Wasser, behandelt mit
A-Kohle und filtriert. Das Filtrat wird langsam im Vakuum eingedampft und, wie oben
beschrieben, behandelt. Man erhält insgesamt 77 g Aldehydhydrat, die aus Wasser
umkristallisiert werden. Schmelzpunkt 129°. Der 'Schmelzpunkt sinkt; da die Substanz
langsam Wasser abgibt, bis auf 118°.