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Verfahren zur Herstellung von aromatischen, farblosen, wasserlöslichen
Trifluormethyl- und Sulfosäuregruppen enthaltenden unsymmetrischen Harnstoffen bzw.
Thioharnstoffen Es wurde gefunden, daß aromatische, farblose, wasserlösliche, unsymmetrische
Harnstoffe und Thioharnstoffe, die mindestens eine Trifluormethyl- und eine Sulfosäuregruppe,
jedoch keine auxochromen Gruppen enthalten, hervorragend geeignet sind, Textilien
aller Art, vor allem aber Wolle, wie auch Pelzwerk, Federn, Felle, Haare usw. sowie
aus diesen Materialien hergestellte Gebrauchsstoffe vor Mottenfraß und andern Fraß-
und Textilschädlingen dauernd zu schützen.
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Die genannten, mindestens eine Trifluormethyl- und eine Sulfosäuregruppe
enthaltenden, unsymmetrischen Harnstoffe lassen sich gewinnen, indem man Amine des
Benzols, Diphenyls, Diphenyläthers, Diphenylsulfids, Diphenylsulfoxyds, Diphenylsulfons,
Diphenylmethans oder Stilbens, die Trifluormethyl- und bzw. oder Sulfosäuregruppen
enthalten können, umsetzt mit Carbamin- oder Thiocarbaminsäurederivaten des Benzols,
Diphenyls, Diphenyläthers, Diphenylsulfids, Diphenylsulfoxyds, Diphenylsulfons,
Diphenylmethans oder Stilbens, die Trifluormethyl- und bzw. oder Sulfosäuregruppen
enthalten können, wobei sowohl von Aminen als auch von Carbaminsäure- oder Thiocarbaminsäurederivaten,
die im Kern halogeniert sein können, ausgegangen als auch nachhalogeniert werden
kann.
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Gemäß dem Verfahren kann man beispielsweise eine Aminosulfonsäure
des Benzols, Diphenyls, Diphenyläthers
usw. mit einem Carbamin-
bzw. Thiocarbaminsäurederivat des Benzols, Diphenyls, Diphenyläthers usw. zur Reaktion
bringen, das mindestens eine Trifluormethylgruppe enthält, um den gewünschten Harnstoff
zu erhalten.
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Andererseits ist es auch möglich, ein eine oder mehrere Sulfosäuregruppen
enthaltendes Carbaminsäurederivat des Benzols, Diphenyls usw. mit einem Amin der
Benzolreihe, der Diphenylreihe usw., das mindestens eine Trifluormethylgruppe enthält,
umzusetzen. Im ersteren Falle wird man als Carbaminsäurederivat vorzugsweise ein
Halogenid, einen Alkyl-, besonders aber einen Arylester verwenden. Auch die Umsetzung
mit einem Amid oder Imid führt unter Ammoniakabspaltung zum Ziele.
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Im zweiten Falle wird vorzugsweise ein Arylester einer eine oder mehrere
Sulfosäuregruppen enthaltenden Carbaminsäure zur Umsetzung gebracht.
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An Stelle der obenerwähnten Carbaminsäurederivate kann man auch solche
bildende Stoffe, wie z. B. Carbonsäureazide oder N-Halogencarbonsäureamide, mit
den gewünschten Aminen umsetzen, wobei unter Stickstoffabspaltung bzw. Halogenwasserstoffabspaltung
die Harnstoffe der gewünschten Konstitution entstehen.
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Eine sehr vorteilhafte Ausführungsform des eingangs beschriebenen
Verfahrens besteht auch darin, daß man Isocyanate bzw. Isothiocyanate der Benzol-,
Diphenyl-, Diphenylätherreihe usw. mit Aminosulfonsäuren der Benzol-, Diphenyläther-,
Diphenylsulfidreihe usw. in einem geeigneten Lösungsmittel, wie z. B. Pyridin, Acetonitril,
zur Reaktion bringt.
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In allen den besprochenen Verfahrensformen geht man von Reaktionspartnern
aus, von denen mindestens einer eine oder mehrere Trifluormethylgruppen enthält.
Die Reaktionsteilnehmer können im übrigen im Kern halogeniert sein. Gewünschtenfalls
kann man die so erhaltenen Harnstoffe in an sich bekannter Weise bis zu dem erforderlichen
Maße nachhalogenieren. Die besprochenen Umsetzungen können auch mit Reaktionspartnern,
die keine oder Sulfogruppen nur in ungenügendem Ausmaße enthalten, vorgenommen werden.
Die so gebildeten Harnstoffe können anschließend in bekannter Weise bis zum gewünschten
Ausmaße nachsulfoniert werden. Stoffe, die eine gewisse Ähnlichkeit in der Konstitution
mit den hier neu beschriebenen Harnstoffen aufweisen, sind durch die USA.-Patentschrift
2 311 o62 und die französische Patentschrift 861 221 bekanntgeworden. Die neuen
Verbindungen, die im Gegensatz zu den vorbekannten Harnstoffen Trifluormethylgruppen
enthalten, zeichnen sich durch eine überlegene Wirkung und namentlich durch bedeutend
größere Wasch- und Walkechtheit aus. Beispiel i '@to Mol 4-Amino-4'-chlor-i, i'-diphenyläther
und die entsprechende molare Menge 3-Trifluormethylphenylisocyanat (Ann. 562, S.
90 [i949]) werden gut vermischt und auf i2o° erhitzt. Bei dieser Temperatur erfolgt
die Umsetzung; die Temperatur steigt bis auf i5o°. Es wird während 3 Stunden auf
16o bis i65° erhitzt und dann abkühlen gelassen. Die Umsetzung kann auch in einem
geeigneten Lösungsmittel erfolgen, wie Aceton, Anisol, Acetonitril, Pyridin usw.
Dabei wird beinahe die theoretische Menge des unsymm. Harnstoffs gebildet. 4o Teile
dieses N'-4'-(4"-Chlorphenoxy)-phenyl-N-3-trifluormethylphenylharnstoffs werden
in Zoo Gewichtsteilen Schwefelsäuremonohydrat bei io° zugesetzt und auf -io° gekühlt.
Bei dieser Temperatur werden 35 Gewichtsteile 25°/oiges Oleum unter gutem Rühren
zugetropft und so lange gerührt, bis eine Probe in verdünntem Alkali löslich ist.
Dann wird auf Eis gegeben, die Säure neutralisiert und ausgesalzen. Dabei werden
4o Teile eines wasserlöslichen Kondensationsproduktes erhalten.
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Wahrscheinlich hat sich der N'-4'-(2"-Sulfo-4"-chlorphenoxy) - phenyl-
N - 3 -trifluormethylphenylharnstoff folgender Konstitution gebildet
Beispiel 2 a) 23 Teile 4Amyl-4'-amino-i, i'-diphenyläther-2'-sulfonsäure werden
in i5o Volumteilen trockenem Pyridin gelöst. Unter Rühren wird diese Lösung bei
io bis i5° mit der berechneten Menge 3-Trifluormethylphenylcarbaminsäurechlorid
versetzt und hierauf i Stunde bei 4o bis 5o° gerührt. Das Reaktionsgemisch wird
mit ioo Teilen io°/oiger Sodalösung versetzt und mit Wasserdampf behandelt, bis
das Pyridin übergegangen ist. Die wäßrige Lösung wird gekühlt, die harzartige Ausscheidung
gesammelt und in 5ooTeilen heißem `Wasser aufgenommen, heiß filtriert und mit wenig
Kochsalzlösung der N'-4'-(4"-Amy lphenoxy )-2'-sulfophenyl-N-3-trifluormethylphenylharnstoff
als Harz gefällt. Er wird von der wäßrigen Schicht getrennt, im Vakuum getrocknet,
wobei er zu einer glasigen Masse erstarrt. Die Ausbeute ist quantitativ, b) An Stelle
der 4-Amyl-4'-amino-i, i'-diphenyläther-2'-sulfonsäure kommen auch andere Aminodiphenyläthersulfonsäuren
in Betracht, beispielsweise die unter Beispiel i und 3 angeführten. So entsteht
aus 2 Amino-4, 4'-dichlor-i, i'-diphenyläther-2'-sulfonsäure und 3-Trifluormethylphenylcarbaminsäurechlorid
der N'-2'-(4"-Chlor-2"-suifophenoxy)-5'-chlorphenyl-N-3-trifluormethylphenylharnstoff.
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c) An Stelle des 3-Trifluormethylphenylcarbaminsäurechlorids kann
auch z. B. das 3-Trifluormethyl-4-chlorphenylcarbaminsäurechlorid, das 3-Trifluormethyl-6-chlorphenylcarbaminsäurechlorid,
das 4-Trifluormethylphenylcarbaminsäurechlorid, das 2-Trifluormethylphenylcarbaminsäurechlorid
oder das 3, 5-Bis-trifluormethyIphenylcarbaminsäurechloridverwendet werden. Durch
Kondensation der 2-Amino-4, 4'-dichlor-i, i'-diphenyläther-2'-sulfonsäure mit 3-Trifluormethyl-4-chlorphenylcarbaminsäurechlorid
entsteht
der N'-2'-(4"-Chlor-2"-sulfophenoxy)-5'-chlorphenyl-N-3 - trifluormethyl - 4 - chlorphenylharnstoff.
Beispiel 3 a) 1;'" Mol 4-Chlor-4'-trifluormethyl-2'-aminoi, i'-diphenyläther-2-sulfonsäure
wird in trockenem Pyridin gelöst und unter Rühren bei io bis i5° mit ';/so Mol 3,
4-Dichlorphenylisocyanat versetzt. Nach i Stunde ist die Diazoreaktion verschwunden;
darauf wird das Pyridin mit Wasserdampf abgeblasen. Aus dem heißen Filtrat scheidet
sich auf Zusatz von wenig Kochsalzlösung der N'-2'-(4"-Chlor-2"-sulfophenoxy)-5'-trifluormethylphenyl-N-3,
4-dichlorphenylharnstoff aus. An Stelle von 3, 4-Dichlorphenylisocyanat kann auch
das 4-Chlorphenylisocyanat, das 2-Chlorphenylisocyanat, das 3, 4, 5-Trichlorphenylisocyanat,
das 3-Trifluormethy lphenylisocyanat, das 3-Trifluormethy 1-4-chlorphenylisocyanat,
das 2, 5-Dichlorphenylisocyanat, das 2, 4-Dichlorphenylisocyanat, das 2, 4, 5-Trichlorphenylisocyanat,
das 2 - Methoxy - 4 - methyl-5-chlorphenylisocyanat, das 3, 4-Dimethylphenylisocyanat
oder das 2, 4-Dimethylphenylisocyanat verwendet werden.
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An Stelle der 4-Chlor-4'-trifluormethyl-2'-aminoi, i'-diphenyläther-2-sulfonsäure
können andere trifluormethylgruppenhaltige Amino-diphenyläthersulfonsäuren verwendet
werden.
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b) So entsteht aus 4-Methyl-4'-trifluormethyl-2'-amino-i, i'-diphenyläther-2-sulfonsäure
und 3-Trifluormethylphenylisocyanat der N'-2'-(4"-Methyl-2"-sulfophenoxy)-5'-trifluormethylphenyl-N-3-trifluormethylphenylharnstoff.
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c) Oder mit 4-tert. Amy1-4'-trifluormethyl-2'-aminoi, i'-diphenyläther-2-sulfonsäureund3-Trifluormethylphenylisocyanat
der N'-2'-(4"-tert. Amyl-2"-sulfophenoxy)-5'-trifluormethylphenyl-N-3-trifluormethylphenylharnstoff.
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Beispiel 4 15 Teile 3, 4-Dimethylanilin-6-sulfonsäure werden in ioo
Teilen trockenem Pyridin gelöst. Diese Lösung wird langsam bei 5 bis io° unter Rühren
mit der äquivalenten Menge 3-Trifluormethyl-6-(4'-tert. amylphenoxy)-phenylcarbaminsäurecWorid,
dargestellt aus 4-Trifluormethyl-4'-amyl-2-amino-i, i'-diphenyläther und Phosgen
nach bekanntem Verfahren, versetzt. Darauf wird i Stunde bei 4o bis 50° gerührt,
dann mit wäßriger Bikarbonatlösung behandelt und das Pyridin mit Wasserdampf abgeblasen.
Der Rückstand wird in heißem Wasser aufgenommen, filtriert und das klare Filtrat
mit Kochsalzlösung versetzt. Auf diese Weise wird der N-3, 4-Dimethyl-6-sulfophenyl-N'-2'-(4"-tert.
amylphenoxy)-5'-trifluormethylphenylharnstoff abgetrennt. Er wird abgeschieden,
im Vakuum getrocknet und bildet eine spröde Masse, die, gepulvert, in warmem Wasser
löslich ist. Der Harnstoff hat folgende Konstitutionsformel:
Beispiel 5 a) In einer wäßrigen Emulsion von Mol des 4, 4'-Dichlor-2'-sulfo-i, i'-diphenyläthers-2-0-phenylurethans
gibt man die berechnete Menge plus io °,-o Überschuß 3-Trifluormethyl-4-chloranilin
und erwärmt einige Stunden im siedenden Wasserbad. Dann destilliert man das nicht
umgesetzte 3-Trifluormethyl-4-chloranilin mit Wasserdampf ab, sättigt den Kolbeninhalt
mit Kochsalz, entfernt die wäßrige Lauge von dem ausgefallenen Öl, nimmt
dieses in wenig Wasser auf, wobei der gemischte Harnstoff allmählich kristallinisch
erstarrt. Man saugt ab und trocknet und erhält den N'- 2'- (4"- Chlor - 2"- sulfophenoxy)
- 5'- chlorphenyl-N-3-trifluormethyl-4-chlorphenylharnstoff in guter Ausbeute.
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b) Durch entsprechende Umsetzung des 4-Chlor-4'-trifluormethyl-2-sulfo-i,
i'-diphenyläther-2'-0-phenylurethans mit 3, 4-Dichloranilin entsteht der N'-2'-(4"-Chlor-2"-sulfophenoxy)
-5'-trifluormethylphenyl-N-3, 4-dichlorphenylharnstoff.
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c) Die Umsetzung des 4, 4'-Dichlor-2'-sulfo-i, i'-diphenyläther-2-0-phenylurethans
mit 4-Trifluormethylanhin ergibt den N'-2'-(4"-Chlor-2"-sulfophenoxy)-5'-chlorphenyl-N-4-trifluormethylphenylharnstoff.
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d) Die Umsetzung des 3', 4'-Dichlor-2-sulfo-i, i'-diphenyisulfid-4-0-phenylurethans
mit 3-Trifluormethylanilin führt zum N'-4'-(3", 4"-Ihchlorphenylsulfid) -5' -sulfophenyl-N
-3-trifluormethylphenylharnstoff.
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e) Die Umsetzung des 4-Methyl-2'-sulfo-i, i'-diphenyläther-4'-O-phenylurethans
mit 4-Trifluormethylanilin ergibt den N'-4'-(4"-Methyl-phenoxy)-5'-sulf0-phenyl-N-4-trifluormethylphenylharnstoff.
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f) Die Umsetzung des 4, 4'-Dichlor-2'-sulf(>-i, i'-diphenyl-methan-2-0-phenylurethans
mit 3-Trifluormethyl-4-chloranilin führt zum N'-2'-(4"-Chlor-2"-sulfobenzyl) -5'
- chlorphenyl - N - 3-trifluorinethyl-4-chlorphenylharnstoff.
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g) Die Reaktion des 4', 5'-Dichlor-4-sulfo-3, i'-diphenyläther-2-0-phenylurethans
mit 4-Trifluorftlethylanilin ergibt den N'-2'-(3", 4"-Dichlorphenoxy)-5'-sulfophenyl-N-4-trifluormethylphenylharnstoff.
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h) Durch Umsetzen von 4-tert. Amyl-2'-sulfoi, i'-diphenyläther-4'-O-phenylurethan
mit 4-Trifluormethylanilin erhält man den N'-4'-(4"-tert. Amylphenoxy
)
-5'-sulfophenyl-N-4-trifluormethylphenylharnstoff.
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Beispiel 6 1/2o Mol Dichlorbenzoylazid wird in Xylol gelöst und langsam
auf 4o bis 5o° erhitzt; zu dieser Lösung gibt man die äquimolekulare Menge 4-Chlor-4'-trifluormethyl-2'-amino-i,
i'-diphenyläther-2-sulfonsäure und erhitzt langsam unter Rühren auf go°. Nachdem
die Temperatur i Stunde bei go° gehalten wurde, erwärmt man eine weitere Stunde
auf i2o°. Nach dem Erkalten wird mit Bikarbonatlösung versetzt und mit Dampf das
Lösungsmittel abgeblasen und heiß filtriert. Durch Zusatz von Kochsalzlösung wird
der N'-2'-(4"-Chlor-2"-sulfophenoxy)-5-trifluormethylphenyl-N-3, 4-dichlorphenylharnstoff
gefällt:
Er besitzt die gleichen Eigenschaften und gleiche Konstitution wie der Harnstoff
aus Beispiel 3.
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Beispiel 7 1/2o Mol p-Chlorbenzoesäurechloramid, hergestellt durch
Einführung einer äquivalenten Menge Chlor in einer wäßrigen Suspension von p-Chlorbenzamid
bei io bis 15°, wird mit Wasser angeteigt, diese Aufschwemmung bei 5 bis io° mit
der äquivalenten Menge 4-Chlor-4'-trifluormethyl-2'-amino-i, i'-diphenyläther-2-sulfonsäure
versetzt und kräftig durchgerührt. Bei der gleichen Temperatur wird nun langsam
die berechnete Menge 3o°/oiger Natronlauge langsam hinzugetropft, so daß die Temperatur
2o° nicht übersteigt. Bei langsamem Rühren wird die Paste immer fester; die Temperatur
steigt langsam auf 30°, dann nach einiger Zeit auf 4o bis 45°. Beginnt die Temperatur
zu fallen, dann erhitzt man noch 1/2 Stunde im Wasserbad auf 5o bis 6o°. Nach dem
Erkalten wird das Reaktionsgemisch mit Äther ausgeschüttelt und der wäßrige Anteil
mit Wasser aufgekocht, heiß filtriert und mit Kochsalzlösung versetzt. Dabei scheidet
sich derN'-2'-(4"-Chlor-a"-sulfophenoxy)-5'-trifluormethylphenyl-lV-4-chlorphenylharnstoff
aus
Beispiel 8 2o g N'- 2'- (4"- Chlorphenoxy) - 5'- trifluormethylphenyl-N-3, 4-dichlorphenylharnstoff,
dargestelltdurch Kondensation von p-Chlorphenolat und 4-Chlor-3-nitro-trifluormethylbenzol
zum 4-Chlor-4'-trifluormethyl-2'-nitro-i, i'-diphenyläther, Reduktion und Kondensation
mit 3, 4-Dichlorphenylisocyanat, werden in der Kälte bei io° in ioo g Schwefelsäuremonohydrat
gelöst und langsam bei -io° mit der berechneten Menge 25°/oigem Oleum versetzt.
Es wird so lange gerührt, bis eine Probe in verdünntem Alkali löslich ist. Hierauf
wird auf Eis versetzt und ausgesalzen. Dabei scheidet sich der N'-2'-(4"-Chlor-2"-sulfophenoxy)-5'-trifluormethylphenyl-N-3,
4-dichlorphenylharnstoff aus. Beispiel g 11,87 Gewichtsteile gut getrocknetes 2-amino-4,
4'-dichlor-i, i'-diphenyläther-,'-sulfonsaures Natrium werden auf dem Wasserbad
in 15o Volumteilen wasserfreiem Acetonitril gelöst und mit 1o,45 Gewichtsteilen
3-Trifluormethyl-6-(4'-chlorphenoxy)-phenyl-isocyanat, Kpo,o, io5 bis io8°, dargestellt
aus 2-Amino-4-trifluormethyl-4'-chlor-r, i'-diphenyläther nach bekannten Verfahren,
versetzt und einige Stunden am Rückfluß erhitzt. Hierauf wird noch kurz mit Tierkohle
aufgekocht und filtriert. Das Lösungsmittel wird im Vakuum eingedampft, wobei das
Kondensationsprodukt zu einer spröden, schaumigen Masse erstarrt. Es ist in Wasser
klar löslich. Ausbeute: 2o Gewichtsteile. Das Harnstoffderivat besitzt folgende
Konstitutionsformel:
Beispiel io 1/3o Mol 2-amino-4'-chlor-4-trifluormethyl-i, i'-diphenyläther-2'-sulfonsaures
Natrium wird in Zoo Gewichtsteilen Acetonitril warm gelöst und mit der berechneten
Menge 3-Trifluormethyl-6-(4'-chlorphenoxy) -phenylisocyansäureester versetzt. Nach
3stündigem Erhitzen auf dem Wasserbad wird das
Acetonitril im Vakuum
abdestilliert, wobei das zurückbleibende Kondensationsprodukt unter Aufschäumen
erstarrt. Es ist in warmem Wasser klar löslich und besitzt folgende Konstitutionsformel:
Beispiel ii 1/3o Mol 2-amino-4-trifluormethyl-4', 5'-dichlori, i'-diphenyläther-2'-sulfonsauresNatrium,
dargestellt durch gelinde Sulfurierung des 2-Amino-4-trifluormethyl-4', 5'-dichlor-i,
i'-diphenyläthers mit Oleum in Monohydrat, wird mit der äquimolekularen Menge 3-Trifluormethyl-6-(3',
4'-dichlorphenoxy)-phenylisocyanat in Acetonitril kondensiert. Nach 4stündigem Erhitzen
auf dem Wasserbad ist die Reaktion beendigt. Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt,
wobei das Kondensationsprodukt zurückbleibt; es ist in heißem Wasser klar löslich
und besitzt folgende Konstitutionsformel
Beispiel 12 Durch Kondensation von 2-Amino-4'-chlor-4-trifluormethyl - i, i - diphenyläther
- 2'- sulfonsäure mit 3-Chlor-4-(4'-chlorphenoxy)-phenylisocyanat, Kpo,ls i39',
erhält man folgenden unsymmetrischen Harnstoff
Beispiel 13 Durch Kondensation von 4-amino-4'-chlor-i, i'-diphenyläther-2-sulfonsaurem
Natrium mit 3-Trifluormethyl-6-(4'-chlorphenoxy)-phenylisocyanat erhält man folgendes
wasserlösliches Kondensationsprodukt
Wird an Stelle des 4-amino-4'-chlor-i, i'-diphenyläther-2-sulfonsauren Natriums
das 2-amino-3'-4'-dichlor-i, i'-diphenyläther-4-sulfonsaure Natrium verwendet, so
entsteht folgendes Kondensationsprodukt:
Beispiel 14 l@ao Mol 4-amino-3', 4'-dichlor-i, i'-diphenylsulfid-2-sulfonsaures
Natrium wird in trockenem Acetonitril heiß gelöst und mit der entsprechenden Menge
3-Trifluor-6-(3', 4'-dichlorphenoxy)-phenylisocyanat, in Acetonitril gelöst, versetzt.
Nach Abklingen der Wärmetönung wird noch 4 Stunden unter Rückfluß erhitzt, worauf
das Lösungsmittel im Vakuum entfernt wird. Es hinterbleibt ein Kondensationsprodukt
folgender Konstitutionsformel:
Bei Verwendung des 4-Trifluormethyl-4'-chlor-i, i'-diphenylsulfid-2-isocyansäureesters
entsteht folgendes Kondensationsprodukt
Beispiel 15 Das Kondensationsprodukt von 2-Amino-4'-chIor-4-trifluormethyl-i, i'-diphenyläther-2'-sulfonsäureund
4-Phenoxy-phenylisocyanat wird in Eisessig gelöst und während i Stunde Chlor eingeleitet.
Das Chlorierungsprodukt wird mittels salzsäurehaltigem Wasser als harzige halbfeste
Masse gefällt. Die Sulfosäure wird in das Natriumsalz verwandelt und bildet dann
ein helles, in heißem Wasser klar lösliches Pulver. Es besitzt wahrscheinlich folgende
Konstitution:
Beispiel 16 In eine wäßrige Suspension von 1(1o Mol des Natriumsalzes des 4, 4'-Dichlor-2'-sulfo-i,
i'-diphenyläther-2-O-phenyl-urethans gibt man die berechnete Menge plus io 0,/o
Überschuß 2-Amino-4-trifluormethyl-4'-chlor-i, i'-diphenyläther und erwärmt einige
Stunden in siedendem Wasserbad. Hierauf kühlt man das Reaktionsgemisch ab und äthert
von unverändertem Amin aus. Die wäßrigen Anteile werden unter Zusatz von Wasser
aufgekocht, mit Tierkohle versetzt und heiß filtriert. Durch Zusatz von Kochsalzlösung
scheidet sich das Kondensationsprodukt ölig aus; man entfernt die wäßrige Lauge
von dem ausgefallenen 0I. Nach dem Trocknen erstarrt es zu einer harten, in heißem
Wasser löslichen Masse. Es hat sich ein Harnstoff folgender Formel gebildet
Beispiel 17 9,i8 Gewichtsteile 3-Trifluormethyl-4-chloranilin-6-sulfonsäure werden
in 6o Volumteilen trockenem Pyridin gelöst und mit einer Lösung von 9,3 Gewichtsteilen
3-Chlor-4-(4'-chlorphenoxy)-phenyl-i-isocyanat in 25 Voiumteilen trockenem Pyridin
versetzt. Hierauf wird einige Stunden im Wasserbad erhitzt und dann über Nacht stehengelassen.
Das Reaktionsprodukt wird in Zoo Volumteile Wasser gegossen, mit Eis versetzt und
mit konzentrierter Salzsäure kongosauer gestellt. Der entstandene Niederschlag wird
gesammelt und in 5ooo Gewichtsteilen Wasser und 12 Gewichtsteilen Soda heiß aufgenommen,
mit Tierkohle versetzt und kurz aufgekocht. Die Lösung
wird heiß
filtriert und mit 28o Volumteilen konzentrierter Kochsalzlösung versetzt. Beim Abkühlen
scheidet sich das Kondensationsprodukt aus. Es wird abgenutscht und im Vakuum bei
8o° getrocknet. Aus Acetonitril kristallisiert es prächtig aus. Es besitzt folgende
Konstitutionsformel:
Wird an Stelle des 3-Chlor-4-(4'-chlorphenoxy)-phenyl-i-isocyanats das 3-Chlor-6-(4'-chlorphenoxy)-phenyl-i-isocyanat
verwendet, so erhält man folgendes Kondensationsprodukt
Beispiel 18 9,1 Gewichtsteile 3-Trifluormethyl-4-chlor-anilin-6-sulfonsäure werden
in 6o Volumteilen trockenem Pyridin warm gelöst und mit einer Lösung von 10,4 Gewichtsteilen
2-(4'-Chlorphenoxy)-5-trifluormethyl-phenyl-i-isocyanat in 25 Volumteilen trockenem
Pyridin versetzt. Hierauf wird einige Stunden im Wasserbad erhitzt und dann über
Nacht stehengelassen. Das Kondensationsprodukt wird wie im Beispiel i aufgearbeitet.
Es besitzt folgende Konstitutionsformel:
Beispiel i9 In eine wäßrige Emulsion von 1/1o Mol des 3, 4-Dichlor-6-sulfo-i-O-phenylurethans
gibt man die berechnete Menge plus io °/, Überschuß des 2-Amino-4-trifluormethyl-4'-chlor-i,
i'-diphenyläthers und erwärmt einige Stunden im siedenden Wasserbad. Das erhaltene
Reaktionsgemisch wird mit Wasser versetzt und dann ausgeäthert. Der wäßrige Rückstand
wird mit Kochsalz versetzt und das ausgefallene Kondensationsprodukt gesammelt.
Es wird im Vakuum bei 8o° getrocknet und dann aus Acetonitril umkristallisiert.
Man erhält so den N-3, 4-Dichlor-6-sulfophenyl-N'-2- (4"-chlorphenoxy) -5'-trifluormethylphenylharnstoff.
Beispiel 2o i2 Teile N'-2'-(3"-Methylphenoxy)-5'-trifluormethylphenyl-N-3, 4-dichlor-6-sulfophenylharnstoff,
erhältlich aus 3-Methyl-4'-trifluormethyl-i, i'-diphenyläther-2'-isocyanat und 3,
4-Dichloranilin-6-sulfonsäure, werden in 6o Volumteilen Eisessig gelöst und während
i Stunde Chlor bis zur Sättigung eingeleitet. Das Chlorierungsprodukt wird mittels
salzsäurehaltigem
Wasser als krümelige, halbfeste Masse gefällt;
die Sulfosäure wird in das Natriumsalz übergeführt und bildet dann ein helles Pulver.
Es besitzt wahrscheinlich folgende Konstitutionsformel:
Beispiel 21 1@2@ Mol 3-Trifluormethyl-4-chloranilin-6-sulfonsäure wird in Pyridin
warm gelöst und mit der äquivalenten Menge 4-(3', 4'-Dichlorphenylsulfid)-phenyli-isocyanat,
gelöst in wenig trockenem Pyridin, versetzt. Das Reaktionsgemisch wird einige Stunden
im siedenden Wasserbad gehalten und dann wie bei Beispiel i aufgearbeitet. Es besitzt
folgende Konstitutionsformel
Das 4-(3', 4'-Dichlorphenylsulfid)-phenyl-i-isocyanat wird in gewöhnlicher Weise
aus 4-Amino-3', 4'-dichlori, i'-diphenylsulfid mit Phosgen in benzolischer Lösung
erhalten.
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Beispiel 22 23 Teile 4, 4'-Dichlor-2-amino-i, i'-diphenyläther-2'-sulfonsäure
werden in ioo Volumteilen trockenem Pyridin suspendiert und unter Rühren bei 2o°
mit 3-Trifluormethylphenylsenfölversetzt. DieTemperatur steigt langsam von selbst
auf 35°, wobei die Sulfonsäure langsam in Lösung geht. Nach i Stunde ist kein freies
Amin mehr nachweisbar; hierauf wird mit Bikarbonatlösung versetzt und das Pyridin
abgeblasen. Nach Zusatz von 3oo Teilen heißem Wasser wird aufgekocht und heiß filtriert.
Auf Zusatz von Kochsalzlösung fällt der N'-2'-(4"-Chlor-2"-sulfophenoxy)-5'-chlorphenyl-N-3-trifluormethylphenyl-thioharnstoff
als dickes Harz aus. Es wird im Vakuum getrocknet und bildet dann eine leicht pulverisierbare
spröde Masse.