DE919015C

DE919015C - Verfahren zum Filzbarmachen tierischer Haare

Info

Publication number: DE919015C
Application number: DER8079A
Authority: DE
Inventors: Heinz Walter Rockel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1952-01-15
Filing date: 1952-01-15
Publication date: 1954-10-11

Description

Verfahren zum Filzbarmachen tierischer Haare Zur Herstellung von. Filzen, insbesondere für Hüte, benutzt man nahezu ausschließlich, die Haare von, Kaninchen und Hasen, die von. Natur aus nicht filzfähig sind, weil sie keine Naturkräuselung besitzen. Es war daeher nötig, die Filzfähigkeit künstlich zu erzeugen.
Das älteste Verfahren für diesen Zweck bestand in der Behandlung der- Haaere mit eineer Beize aus Quecksilber und, Salpetersäure. Es war stark gesundheitsschädl-ich und wurde daher in, eeinzelnen Staaiten sogar gesetzlich verboten.
Als Erso;tzbehandlungsmittel wurde in DeutscW Land eine Beize entwickelt, die sogenannte Aurofeldbeize, deren wirksame Bestandteile Wasserstoffsuperoxyd, Salpetersäure sowie ein Katalysatoz sind. Im Ausland benutzt miau ähnliche Beizen.. Dieise Beizen liefern zweckdienliche Ergebnisse, bringen aber einzelne Nachteile. Die cheaniische Wirkung der Beize auf das Haar muß rechtzeitig unterbrochen werden, sobald der gewünschte Erfolg erreicht ist. Dazu werden die behandelten Felle getrocknet. Dass ist ein besonderer Verfahrensgang, der sorgfältige- Überwachung erfordert und Kosteen macht. T'rotzdern arbeitet die Beize uneter- Umstänrden in dem fertiggestellten geschorenen und auf hager gelegten; Haar weiter, und es treten dann Verluste eih. Außerdem ist dife Beize als solche teuer und in Zeiten, der Mater'ia@lknappheit oft schwer beschaffbar, weil der Bestandteil Wasserstoffsuperoxyd, nicht immer im ans-reichenden- Maße zur Verfügung steht. Das machte sich besonders in. der Nachkriegszeit bemerkbar. Versuche haben. das überrasehende Ergebnis gebracht, daß tierische Haare, insbesondere die Haare von Hasen- und Kaninchenfellen, in einfachster Weise dadurch filzfähig gemacht werden können., daß sie am Fell einer Hitzebehandlung unterworfen werden, bei: der mindestens an dien Haarspitzen leichte Verbrennungswirkungen erzeugt werden:.
Im Gegensatz zu anderen: bekannten: Kräusehmrfaliren, die: nur darauf gerichtet sind, Haare od. dgl. zu verformen, soll also bei dem Verfahren. nach der Erfindung die Oberfläche eines Teileis. der Haare angesengt werden..
Das Verfahren wird. miaschinell oder von, Hand ausgeführt, bis die-, Haarspitzen ausreichend angegriffen sind. Es. können dazu irgendwie beheizte Platten, z. B. auch Bügeleisen oder Walzen, benutzt wenden. Der gewünschte Erfolg kann auch durch Behandlung der Haare am Fell mittels offener Flamme erzielt werden.
Durch intensivere Tiefenbehandlung kann auch der Verfahrensgang des bekannten und vor dem Beizen ausgeführten: Stutz- oder Rupfvorganges einsgespart werden.
Man kann; auch das Haar vor der Hitzebehandlung mit neutralem. oder leicht saurem. Wasser anfeucht-en. Das Verfahren nach der Erfindung hat den großen Vorteil, diaß ein einziger- Verfahrensgang genügt, nämlich die Hitzebehandlung, und daß diese :durch Bemessung von Temperatur und, Bearbeitungszeit beliebig regelbar isst, soi daß man nach Wunsch eine mehr oder weniger stairke Filzfähigkeit der Haare erreichen kann.
Außerdem können nachträglich ungewollte, Wirkungen nicht eintreten:, weil die Behandlung nach ihrem Abischlu.ß auf dem. Haarmaterial nicht weiterairbeitet. Vor allem ist das Verfahren aber d.eshalbisehr vorteilhaft, weil das Haar außer der durch die Hitze erfolgenden Bean.sp.ruchungkeiner weiteren"insbesondere keiner chemitschen Beanspruchung ausgesetzt wird. und. daher seine -natürliche Widerstandsfähigkeit in. geringstmöglichem Maße beeinträchtigt wird, so daß es. dem späteren Walkvorgang, bei .dem eine sehr erhebliche mechanische Beanspruchung auftritt, besser gewachsen ist. Erfindungsgemäß behandeltes Haar- liefert daher erheblich widerstaindsfähiglere Filze als ein: Haar, dlas nach den bekannten Verfä:hren voirbereitet isst.
Aus. den erfindunigsgcmäß behandelten H,aiarem wurden: fertige Hüte hemgestellt, die, sich. durch, einen auffallend feinen, seidigen Griff auszeichnen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfaihren zum Filzbarma:chen tierischer Haaire, insbesondere der I-Ia:a@re, von Hasen-oder Ka,ninchenifellen, dadurch gekennzeichnet, daß das Haar am Fell einer Hitzehe.handlung unterworfen wird, bei der mindestens an den, Haarspitzen leichte Verbrennungswirkungen; erzeugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Haar vor der Hitzebehianddung mit neutralem oder angesäuertem Wasser befeuchtet wird. Angezogene Druckschriften:: Deutsche Patentschriften: Nr. 439 681, 338:269.