DE621115C - Verfahren zur Gewinnung spinnfaehiger Pflanzenfasern aus Bastfaserpflanzen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung spinnfaehiger Pflanzenfasern aus Bastfaserpflanzen

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DE621115C
DE621115C DEN32694D DEN0032694D DE621115C DE 621115 C DE621115 C DE 621115C DE N32694 D DEN32694 D DE N32694D DE N0032694 D DEN0032694 D DE N0032694D DE 621115 C DE621115 C DE 621115C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung spinnfähiger Pflanzenfasern aus Bastfaserpflanzen Die Erfindung betrifft die Gewinnung der Holzteile neben den Fasern aus Bastfaserpflanzen durch Veränderung und Entfernung der natürlichen Begleitkörper, der verholzenden Materie, wie Inkrusten, Lamellen u. dgl.
  • Sie beruht auf der neuen Erkenntnis, daß es möglich ist, ohne Wasser und ohne jede Feuchtigkeit in wirksamer Weise die Ver-Änderung bzw. Entfernung dieser Begleitkörper herbeizuführen, wenn man das Behandlungsgut im lufttrockenen oder trockenen Zustande der Einwirkung eines ionisierten Luftstromes oder eines Ozonstromes unterwirft. Erforderlich ist hierbei aber, wie sich weiter herausgestellt hat, daß die ionisierte Luft bzw. das Ozon dem Gut gegenüber oder umgekehrt sich bei dem Behandlungsvorgang in dauernder Bewegung befindet. Daher wird die Arbeitskammer am geeignetsten derart eingerichtet, daß sie selbst oder das Gut darin bewegt werden kann oder beides.
  • Des weiteren hat sich als nützlich herausgestellt, das Gut vor der Behandlung auf bekannten Brechmaschinen @o. dgl. zu brechen, um es in dem trockenen Zustande, in. dem es sich befindet, der Einwirkung des Ozons bzw. der ionisierten Luft besonders zugänglich zu machen.
  • Schließlich hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, bei der Einwirkung auf das Behandlungsgut Tempieraturschwankungeneintreten zu lassen, z. B. durch zeitweise Temperaturherabsetzungen. Dies hat zur Folge, daß die Wachshaut der Pflanze zum- Bersten kommt und somit der Angriff der ionisierten Luft bzw. des Ozons sich noch intensiver auswirken kann.
  • Das Neue und Eigenartige an dem Verfahren der Erfindung ist darin zu sehen, daß @es nach ihm ' gelingt, im Gegen*tz zu allen bisher bekannten und angewandten Röstverfahrnen, die mit nassem, besprengtem ,oder wasserhaltigem Gut oder mit Lösungen von Chemikalien arbeiten, mit gutem Erfolge durchaus in der Trockne zu arbeiten. Beispiel Lufttrockenes Flachsstroh in leicht gebrochenem Zustande .wird in einer geschlossenen, in Bewegung gesetzten Kammer, z. B. aus verzinktem Eisenblech, zunächst mit warmer Luft leicht angetrocknet, nachher etwa i Stunde mit bewegter Luft behandelt, welche aus einem Kühler einem Generator zwecks Ionisation zugeführt und aus diesem in die Kammer geleitet wird.
  • Das behandelte Material wird ohne weitere Nachbehandlung auf bekannten Maschinen auf Flachsfaser verarbeitet. Die beschriebene Behandlung ersetzt die gebräuchlichen Na ßröstverfahren.
  • Es gelingt nach dem Verfahren, eine völlig unversehrte, weiche, geschmeidige, helle Faser von guter Reißfestigkeit zu gewinnen, unter technisch vollkommener Vermeidung .eines Verlustes an Fasermaterial; der bei den bisher bekannten Naß.röstverfahren nicht unerheblich war. Des weitenen werden nach: dem Verfahren als wertvolles Nebenprodukt die Holzteile gewonnen, die auf gute Gellulose verarbeitet werden können. Auch dies stellt einen erheblichen Vorteil gegenüber den bisher bekannten Verfahren zur Gewinnung von Fasern aus Bastfaserpflanzen dar, die insgesamt gerade auf der Zerstörung der Holzteile der Pflanzen beruhen.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, zum Rösten von Flachs Ozon zu verwenden (ainerikanisches Patent i o86 273). Nach diesem bekannten Verfahren soll Flachs im wesentlichen in nassem Zustande unter Zühilfenahme von Chemikalien der Einwirkung, von Ozon ausgesetzt werden. Beiläufig erwähnt wird auch, daß man im trockenen Zustande arbeiten kann. Das Verfahren hat sich niemals durchgesetzt; zu irgendeiner praktischen Ausführung ist es nicht gelangt, und zwar deswegen, weil de Erkenntnis gefehlt hat, daß eine Einwirkung von Ozon auf nasses Material kaum, auf trockenes Material wenig wirksam ist und daß 'es zur Erzielung eines zu einer praktischen Verwertbarkeit führenden technischen Effektes unbedingt notwendig ist, das Behandlungsgut gegenüber dem aufschließenden, gasförmigen Agens in dauernder Bewegung zu halten und sich zur Unterstützung des Vorganges Temperatureinwirkungen zu bedienen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung spinnfähiger Pflanzenfasern und der im Rohfaserstoff iilkrustierten Holzteile durch Behandeln trockener oder getrockneter Bastfaserpflanzen mittels Ozon oder ozonhaltiger Luft und durch nachfolgende mechanische Bearbeitung, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohfaserstoff oder das Reaktionsgas oder beeide dauernd oder zeitweilig bewegt werden.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des die "Aufschließung bewirkenden Gasstromes zeitweilig bis 2° C herabgesetzt wird.
DEN32694D 1931-09-22 1931-09-22 Verfahren zur Gewinnung spinnfaehiger Pflanzenfasern aus Bastfaserpflanzen Expired DE621115C (de)

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