AT7028B - Verfahren und Vorrichtung zur Enthaarung von Häuten und Fellen. - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Enthaarung von Häuten und Fellen.

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  Verfahren und Vorrichtung zur Enthaarung von Häuten und Fellen. 



   Vorliegende Ertindung betrifft ein Verfahreu zur Enthaarung roher Häute und Felle.   welchem gemäss die zu enthaarenden rohen Häute   oder Felle derart behandelt werden, dass einerseits ihre   Haar-,     Woll- oder Pelzdecke nach   erfolgter Entfernung derselben von der Haut oder dem Felle in beliebiger bekannter Weise   gewerb) ich verwertet werden kann   und andererseits die ihrer   Haar-,   Woll- oder Pelzdecke beraubte Haut in einem für die nachträglicheVerarbeitungzuLedergeeignetenZustandezurückbleibt. 



   Das in Rede stehende Verfahren besteht wesentilich darin, dass man die   rohen Häute   oder Felle der combinierten Einwirkung von Wärme und Ammoniakgas aussetzt. wodurch eine derartige Lockerung des Sitzes der sie bedeckenden Haare, der Wolle oder des Pelzes stattfindet. dass diese Theile sich von ihrer Unterlage leicht in üblicher Weise abschaben   uder sonstwie entfernen lassen.   



     Behufs   praktischer Durchfübrung des Verfahrens werden die Häute oder Felle zunächst in Wasser eingeweicht, um etwa vorhandenes Salz oder sonstiges ('onservierungsmittel zu entfernen und die   Häute setbst geschmeidig   zu machen. Die aufgeweichten   Haute   
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   baum   gelegt und in bekanntor Weise auf der Fleischseite mit   dem   sogenannten Schaar-   messer behandelt, um schliesstich   in noch   feuchtem     Zustaude in die Enthaarungskammer     übergeführt zu werden.   
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 halten wird. 



   Das erforderliche Ammoniakgas kann entweder ausserhalb der Kammer in   bekannter   
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 Behandlung von Schaffellen geeigneten Kammer der in Rede stehenden Art veranschaulichen, zeigt Fig. 1 dieselbe im Verticalschnitt und Fig. 2 im Horizontalschnitt unter Ersichtlichmachung der Ammoniakvertheilungscanäle; Fig. 3 ist eine schematische Darstellung einer die selbstthätigo Regulierung der Temperatur innerhalb der Kammer bewirkenden Vorrichtung. 

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   Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, sind die Häute a (Fig. 1) an Haken b aufgohängt, die in den, die ganze Länge der Kammer durchziehenden Deckenbalken c befestigt 
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 seits desselben ab. Die   Cancale   d sind an ihren äusseren Enden geschlossen und erstrecken sich durch die ganze Länge der Kammer parallel mit den    Deckenbalken ,   so zwar, dass jeder Canal die aus ihm entweichenden Ammoniakdämpfe an zwei Reihen von an je zwei benachbarten   Deckenbalken   befestigten   Häuten abgibt.   Längs des centralen Canals e ist ein Dampfzufübrungsrohr f angeordnet, von welchem eine Anzahl von Zweigrohren   9   aus- 
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 don zugeführten Dampf in die Canäle   d   gelangen zu lassen.

   Der Dampfzutritt kann ausserhalb der Kammer mittelst eines in das Rohr f eingeschalteten Absperrventils h geregelt werden.   Die zur Ammoniakentwicklung   erforderlichen Materialien, Ammoniumchlorid oder 
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   Nachdem die Häute aufgehängt worden sind. wird die   Thür j der Kammer geschlossen   und Dampf eintreten gelassen, bis die Temperatur in der Kammer auf etwa 27 C. gebracht erscheint, was an einem innerhalb der Kammer aufgehängten und von aussen durch ein Fenster ablesbaren Thermometer festgestellt werden kann. Durch ein etwa zwei Stunden lang fortgesetztes Zuleiten von Dampf wird die Temperatur auf   (101'angegebenen Höhe   erhalten, um die Häute gründlich durchzuwärmen und hierauf das betreffende Ammoniumsatz und Kalk durch das Rohr i gosondert in die Canäle d eingeführt, wobei das Ammo- 
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 austretende   Dampf bewirkt   eine rasche Entwicklung von   Ammoniak,   das sich zwischen don Häuten in der   Kammer   vertheilt.

   Die   Bohandtung der Häute mit Dampf   und Ammoniak wird so lange fortgesetzt, bis die Haare oder die Wolle sich leicht von Hand ausrupfen lassen, worauf die Kammer entleert wrid. 



   Nach erfolgter Enthaarung werden die Häute in üblicher Weise gegerbt und 
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 orhöhung der Häute nach dom Waschen oder Weichen das einfache Aussetzen derselben an der Luft. 



   Im   Nachfolgenden sei die praktische Durchführung   des den Erfindungsgegenstand bildenden Verfahrens an einem   zahlenmässigen   Beispiel erläutert. In einer   Kammer von   nahezu der Temperatur der   äusseren     Atmosphäre   und deren Innendimonsionen ungefähr 
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 der Behandlung mit Dampf und Ammoniakgas durch einen Zeitraum \on weiteren fünf Stunden unterzieht. Während der ersten vier Stunden dieser Behandlung führt man in die 
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 laufe der nachfolgenden zwei Stunden   zur Einführung   gelangt und die Kammer in der letzten (fünften) Stunde der Operation sich   selbst überlassen bleibt.

   Die Temperatur   der   Kammer wird   hierbei durch Regelung des Dampzutrittes allmählich gesteigert, und zwar   \on 27" (.   zu Beginn der Behandlung bis   auf 1-\80 C,   am Ende derselben. Die letztgenannte Temperaturgrenze soll nicht überschritten werden, da die Felle sonst leicht Schaden leiden kÖnnen. 



   Behufs Vermeidung einer Ueborschreitung der genannten Temperaturgrenze kann an   der Kammer ein selbstthätiger Temperaturregler angeordnet werden. Als eino Ausführungs-   form   desselben kann eine gewöhnliche, mit einer   geeigneten Flüssigkeit oder mit Quecksilber gefüllte Thermostatrëhre k (Fig. 3) Verwendung finden, welche sich innerhalb der 
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 bezw. an die Ankerbewicklung o eines Elektromotors bekannter Art angeschlossen. p ist ein Ventil zur Regulierung der Dampfzufuhr durch das Rohr f. Die Spindel q dieses Ventils sitzt au einem am Ventilgehäuse gelenkig befestigten Hebel r, dessen äusseres Ende mittelst eines Lenkers t mit einem an der Ankerwelle des Elektromotors sitzenden Arm   M   verbunden ist.

   Sobald sich der Stromkreis des Thermostaten schliesst, rotiert der Anker in dem durch den eingezeichneten Pfeil angedeuteten Sinne, wodurch der Hebel r veranlasst wird, das Ventil p unter Uberwindung des Gegendruckes einer Feder s auf seinen Sitz 

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 niederzudrücken. Die   Poldrähte   des Thermostaten sind derart an letzterem angeordnet, dass der Stromkreis durch   die Thermostatfüssigkeit selbstthätig geschlossen   wird, sobald die Temperatur der Kammer auf ungefähr 380 C. gestiegen ist. Gewünschtenfalls kann auch jede andere Vorrichtung bekannter Art zur selbsttätigen Regelung der Temperatur, bezw. zur   Dethätigung   des   Dampfzuführungsventi   bei Durchführung des in Rede stehenden Verfahrens Verwendung finden. 



     Die diesem Verfahren gemäss behandelten Schaffelle können leicht   von Hand von der Wolle befreit werden,   wobei im Gegensatze   zur üblichen Kalkbehandlung der Felle keinerlei Schädigung der wertvollen Eigenschaften der Wolle eintritt. Wie sich von selbst versteht, ist das Verfahren nicht nur zur Behandlung von   SchafoHen,   sondern auch zu jener aller sonstigen Arten von Häuten oder Fellen und   dergl.   geeignet. 



   Die Enthaarung der Felle kann bei Behandlung derselben in der angegebenen Weise in bedeutend kürzerer Zeit ausgeführt werden, als dies mit Hilfe des gewöhnlichen Kalk- enthaarungsverfahrens der Fall ist. 

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Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Enthaarung von Häuten und Fellen, darin bestehend, dass die zu enthaarenden Häute oder Felle der gleichzeitigen Einwirkung von Wärme und von Ammoniakgas unterworfen werden, 2. Zur Ausführung dos unter l gekennzeichneten Verfahrens die Anordnung von Dampfvertheilungsrohren (f, g) und Ammoniaksvertheilungscanälen (d) in einer zur Be- handlung der zu enthaarenden Häute und Felle dienenden Kammer (Fig. 1 und 2). **WARNUNG** Ende CLMS Feld Kannt Anfang DESC uberlappen**.
AT7028D 1901-09-07 1901-09-07 Verfahren und Vorrichtung zur Enthaarung von Häuten und Fellen. AT7028B (de)

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