DE678391C - Verfahren zum AEschern von tierischen Haeuten und Fellen - Google Patents

Verfahren zum AEschern von tierischen Haeuten und Fellen

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DE678391C
DE678391C DEQ1919A DEQ0001919A DE678391C DE 678391 C DE678391 C DE 678391C DE Q1919 A DEQ1919 A DE Q1919A DE Q0001919 A DEQ0001919 A DE Q0001919A DE 678391 C DE678391 C DE 678391C
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/06Facilitating unhairing, e.g. by painting, by liming

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
  • Coloring (AREA)
  • Cosmetics (AREA)

Description

  • Verfahren zum Äschern von tierischen Häuten und Fellen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Äschern von tierischen Häuten und Fellen nach dem Ein- und Zweibadverfahren und bezweckt die Erhaltung der Haare unten gleichzeitiger Schonung der Hautsubstanz.
  • Erfindungsgemäß verwendet -man eine auf PH 9 bis i o eingestellte alkalimetallfreie Äscherbrühe, die durch Einleiten von Schwefelwasserstoffgas in eine Erdalkalien und Ammoniak enthaltende Lösung hergestellt ist. Zur Festigung des Narbens ist es besonders vorteilhaft, eine Äscherbrühe zu verwenden, welche. noch Arsensalze enthält.
  • Die Häute werden in üblicher Weise entweder in Gruben, im Faß o. dgl. der Einwirkung der Äscherbrühe evtl. mit Kalkzusatz ausgesetzt und dann nach Bedarf in bekannter Weise im Weißkalkäscher nachbehandelt. Die Haare lassen sich nach beendeter Behandlung leicht entfernen und sind nicht im geringsten angegriffen.
  • Wesentliche Voraussetzung für die Wirksamkeit des neuen Äscher verfahrens ist die gleichzeitige Anwesenheit von Schwefelwasserstoff, Erdalkali und Ammoniak in der Lösung, welche aber freivonAlkalimetallionen sein muß.
  • Hierin unterscheidet sich die Erfindung von den bekannten Äscherverfahren, welche lediglich Schwefelammonlösungen mit oder ohne Alkalfonen verwenden. Gegenüber diesen bekannten Verfahren bietet -die Erfindung sowohl hinsichtlich der Kosten als auch der einfacheren Handhabung im Betrieb Vorteile.
  • Gegenüber den bekannten natriumsulfidhaltigen Äschern, bei welchen die schädliche Wirkung auf die Haare durch Zusätze besonderer Schutzmittel beseitigt werden soll, gestaltet sich das Verfahren gemäß der Erfindung vorteilhafter,. weil es mit völliger Sicherheit Fehlschläge etwa durch Irrtümer- in der Konzentration verwendet.
  • Die ebenfalls seit langem in der Literatur bekannten Schwefelcalciumlösungen sind für die Zwecke der Enthaarung ungeeignet und haben daher keinen Eingang in die Praxis gefunden. Ausführungsbeispiele Zur Herstellung der Äscherbrühe kann man wie folgt verfahren: i. Zu ¢o bis 5o Teilen konzentriertem Ammoniak (-5% NH3) gibt man 5o Teile Wasser, in welchem 0,5 Teile Bariumhydroxyd (Ba(OH)2'8H.,0) gelöst sind, und leitet dann in die Lösung i, 5 bis 2,5 Gewichtsteile Schwefelwasserstoff ein: bis zur Erreichung eines pi;-Wertes von 9 bis i o. Man kann dann noch i % arsenige Säure oder ein ähnlich wirkendes Mittel zugeben.
  • a. Zu 5o Teilen konzentrierter Ammoniaklösung (a5% NH3)_ gibt man 5o Teile Wasser, in welchem 0,5 Teile Strontiumhydroxyd (Sr(OH)2.8I-I20) gelöst sind, und leitet i Gewichtsteil gasförmigen Schwefelwasserstoff ein.
  • 3. Zu 5o Teilen konzentrierter Ammoniaklösung (25% NH3) gibt man 5o Teile Wasser, in welchem o,2 Teile Strontiumhydroxyd und o,8 Teile Bariumhydroxyd (Ba(OH)2. 8 H20) gelöst sind, und leitet dann 3 Gewichtsteile Schwefelwasserstoff ein.
  • 4. Zu 5o Teilen konzentrierter Ammoniaklösung (25% NH3) gibt man 5oTeileWasser, in welchem 0,333 Teile Strontiumhydroxyd, 0,333 Teile gelöschter Kalk und 0,333 Teile Bariumhydroxyd gelöst sind, und leitet dann i Gewichtsteil Schwefelwasserstoff ein.
  • 5. Zu 25 Teilen konzentrierter Ammoniaklösung (25% NH3) gibt man 5oTeile Wasser, in welchem i Teil Bariumsulfid und i Teil Calciumsulfid gelöst sind. Dann leitet man 2 Gewichtsteile Schwefelwasserstoff ein.
  • 6. Zu ,1o Teilen konzentrierter Ammoniaklösung (25 0'o NH3) gibt man 5o Teile Wasser, in welchem je 0,5 Teile Bariumsulfid und Calciumsulfid gelöst sind. Dann leitet man 2 Gewichtsteile Schwefelwasserstoff ein.
  • 7. Zu 5o Teilen konzentrierter Amrnoniaklösung (25 % N H3) gibt man 5o Teile Wasser, in welchem 0,5 Teile Bariumhydroxyd gelöst sind, und leitet i Gewichtsteil Schwefelwasserstoff ein, worauf maii so viel Salzsäure zugeben kann, bis ein pH-Wert von 9 erreicht ist.
  • Mit einer der vorstehend genannten Äscherbrühen wird das Äscherverfahren wie folgt durchgeführt: B. In eine i o cbm Wasser enthaltende Grube gibt man iookg der Äscherbrühe, rührt gut um und hängt 3o Häute ein; sobald eine merkliche Haarlockerung erreicht ist (nach etwa 6 bis 2o Stunden), läßt man die Häute abtropfen und bringt sie in einen normalen Kalkäscher, der häufig aufgerührt wird. Noch besser verwendet man für diesen Zweck einen Rühräschen Nach i bis 3 Tagen können die Häute leicht enthaart werden. In die Grube gibt man i o kg frische Äscherlösung für 3o neue Häute. Man benutzt diesen Äscher io- bis i8mal bei jedesmaliger Zubesserung von iokg frischer Äscherlösung.
  • 9. Man gibt 75 bis i5okg einer der oben angegebenen Äscherbrühe in eine Grube mit io cbm Wasser und hängt q.o Häute für 6 bis 20 Stunden in diesen Äschen der häufig aufgerührt wird. Nach i bis 3tägiger Kalkäscherbehandlung lassen sich die Häute leicht enthaaren. Nach einer Auffrischung durch etwa i 2, 5 kg neue Äscherbrühe werden wieder 40 Häute eingehängt; diese Auffrischung führt man noch für drei weitere Partien aus. Dann läßt man die Grube halb leerlaufen, gibt 5 cbm Frischwasser und etwa 5okg Ä scherbrühe zu. Nach dem Äschern von 40 Häuten können noch weitere vier Partien behandelt werden, wenn jedesmal etwa 12,5 kg frische Äscherbrühe zugesetzt werden. Dann läßt man die Hälfte der Grube wieder ab, gibt 5 cbm Frischwasser und etwa 25 kg Äscherbrühe zu; dann können nochmals vier weitere Partien nach Zugabe von etwa 12,5 kg Äscherbrühe behandelt werden, worauf die Grube vollständig entleert und gereinigt wird.
  • i o. In eine i o cbm reinen Kalkäscher enthaltende Grube gibt man 15okg einer der oben beschriebenen Äscherbrühe und hängt 3o Häute oder die entsprechende Menge an Fellen in diese Flüssigkeit, die häufig aufzurühren ist. Je nach Art des Häutematerials dauert die Behandlung 6 bis 2o Stunden. Nach dem Abtropfen kommen die Häute wieder 3 Tage in einen Kalkäscher und können dann enthaart werden. Fünf weitere Partien zu 3o Häuten oder eine entsprechende Menge an Fellen können in der gleichen Weise behandelt werden, ,wenn jedesmal i o kg neuer Äscherbrühe zugesetzt wird. Läßt man dann die Grube halb leerlaufen und gibt 5 cbm frische Kalkäscherbrühe und 5o kg Äscherbrühe zu, so können fünf Partien zu 3o H ,äuten oder die entsprechende Menge an Fellen nach jedesmaligem Verstärken durch i o kg Äscherbrühe behandelt werden. Wird dann die Grube halb entleert, 5 cbm Kalkäscherbrühe nachgefüllt und 25 kg Äscherbrühe zugegeben, so kann man nach jedesmaliger Auffrischung durch iokg Äscherbrühe nochmals fünf Partien Häute oder die entsprechende Menge an Fellen behandeln. Der Äscher ist dann aufgebraucht. Wenn man die Häute oder Felle 2 bis 3 Tage im ersten Äscher beläßt, kann die Enthaarung gleich aus dem ersten Äscher vorgenommen werden, was für Oberleder am zweckmäßigsten ist.
  • i i. Zur Faßä scherüng gibt man in das Faß 6 cbm Wasser und 15o kg einer der angegebenen Äscherbrühen. Man gibt 9o Häute ein und läßt etwa 6 Stunden laufen. Nach dem Abtropfen hängt man die Häute 3 Tage in einen Kalkäscher. Die Flüssigkeit, die erforderlichenfalls in ein anderes Faß gepumpt werden kann, wird durch Zugabe von 3o kg Äscherbrühe aufgefrischt und kann dann wieder 9o Häute aufnehmen. Auf diese Weise kann man noch fünf bis sechs weitere Partien behandeln. Dann läßt man die Hälfte der Flüssigkeit ablaufen, gibt 3 cbm Frischwasser und 9o kg Äscherbrühe zu. Die folgenden drei Partien behandelt man nach Zugabe von je 3okg Äscherbrühe. Wird nun die Hälfte der Brühe abgelassen, so kann man vier weitere Partien und nachher nochmals in der gleichen Weise vier Partien behandeln, bis der Äsche;- verbraucht ist. 12. Man behandelt im Faß die acht ersten Partien in der im vorigen Beispiel beschriebenen Weise, läßt die Hälfte der Brühe ab, verfährt in der ebenfalls angegebenen Weise und behandelt vier weitere Partien ebenfalls wie angegeben. Dann läßt man wieder die Hälfte der Brühe ab und füllt mit 3 cbm Wasser auf und gibt 6o kg Äscherbrühe zu, behandelt 9o Häute, gibt 3o kg Äscherbrühe zu und behandelt wieder 9o Häute. Nun läßt man wieder die Hälfte der Brühe ab, füllt 3 cbm Wasser nach und gibt 45 kg Äscherbrühe zu und gibt zum letzten Male 9o Häute ein.

Claims (1)

  1. hATRNTANSPRÜCIIR: i. Verfahren zum Äschern von tierischen Häuten und Fellen unter Erhaltung der Haare nach dem Ein- oder Zweibadäscherverfahren, dadurch gekennzeichnet, daßeine auf pH 9 bis i o eingestellte alkalimetallfreie Äscherbrühe, die durch Einleiten von Schwefelwasserstoffgas in eine Erdalkalien und Ammoniak enthaltende Lösung hergestellt ist, verwendet wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Äscherbrühe neben Erdalkalien und Ammoniak noch Arsensalze enthält.
DEQ1919A 1931-08-02 1931-08-02 Verfahren zum AEschern von tierischen Haeuten und Fellen Expired DE678391C (de)

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FR792441D FR792441A (fr) 1931-08-02 1935-07-16 Procédé de tannage de peaux d'animaux et solutions de tannage
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