DE668869C - Verfahren zum Bleichen von Textilfasern - Google Patents
Verfahren zum Bleichen von TextilfasernInfo
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- D06L4/50—Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs by irradiation or ozonisation
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Description
Man hat bereits vorgeschlagen, unter Verwendung von mittel- und hochfrequenten
Wechselströmen tierische und pflanzliche Fasern aufzuschließen und zu bleichen. Dies geschah
in der Weise, da/ß die zu behandelnden
Stoffe in die Behandlungsflüssigfceit, z. B. in. die Bleichflüssigkeit, gebracht und in dieser
der Einwirkung des elektrischen Stromes ausgesetzt wurden. Hierbei wurde der Strom
entweder durch Elektroden dem Flüssigkeitsbad zugeführt, oder aber das zu behandelnde
Gut oder das die Behandlungsflüssigkeit und das Gut enthaltende Gefäß wurde der Einwirkung
eines elektrischen Feldes ausgesetzt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bleichen von Textilien, das besonders gute
Ergebnisse hinsichtlich der Bleichwirkung ergibt. Neben einer Verbesserung der Bleichwirkung
bringt das Verfahren nach der Erfindung gegenüber den genannten älteren Verfahren
auch sonst noch erhebliche Vorteile mit sich. Die Bleichdauer ist wesentlich kürzer
als bei den bisher bekannten Verfahren. Es wird an Badflüssigkeit gespart. Ferner
wird eine viel einfachere Vorrichtung benötigt, da die gebräuchlichen hintereinandergeschalteten
umfangreichen Badbehälter in Fortfal) kommen können. Nach der Erfindung werden die zu bleichenden Stoffe mit einer
Bleichflotte üblicher Zusammensetzung getränkt, worauf außerhalb des Bades ein hoch- oder mittelfrequenter Wechselstrom
durch das Gut hindurchgeleitet wird. Beim Bleichen von Baumwollgut kann unentschlichtetes
und ungebeuchtes Gut verwendet werden.
Als mittel- oder hochfrequenter Strom im Gegensatz zu niedrigfrequentem Strom ist im
Sinne der vorliegenden Erfindung ein Strom mit einer Mindestzahl von etwa 7 ζ Wechseln
anzusehen. Wenn man mit Hochfrequenz arbeitet, so benutzt man natürlich außerordentlich
viel höhere Wechselzahlen.
Im folgenden wird das Bleichen von Geweben, z. B. Baumwollstoff, beschrieben. In
den Zeichnungen sind einige Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens dargestellt.
Der genetzte Stoff iff wird, wie Abb. 1 zeigt, in
mehreren Lagen, 20 bis 50, zwischen den,
porösen, aus z. B. Ton bestehenden Platten b und c bei mäßigem Druck langsam hindurchgeführt.
An den Außenseiten der porösen Platten liegen den Strom zuführende Metallplatten d und e an. Eine Wanne / ist so hoch
mit der Bleichlösung angefüllt, daß die untere Platte c sich vollsaugen kann.
Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 wird der Stapel α zwischen den porösen Walzen g
und h, die innen mit Metall- und m belegt,
z. B. bespritzt sind, und von denen die untere in den Netztrog η taucht, langsam hindurchgedreht.
Wenn nötig, können mehrere solcher Walzenpaare hintereinander angeordnet werden.
Bei einer weiteren Ausführungsform nach Abb. 3 sind die Elektroden als endlose, über umlaufende Walzen ρ gelegte Metallbän-
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der oder Gewebe q ausgebildet, die außen mit endlosen, nicht zu engmaschigen Gummigewebebändern
/ bekleidet sind. Die untere Elektrode taucht in einen Netzbehälters eip.-Die
porösen Förderbänder können aus einem
, Gewebe von passender Maschenweite beistehen, dessen Fäden einen Schutzüberzug
aus Gummi·, Celluloid oder einem anderen nicht leitenden und biegsamen Körper tragen,
der für die hier auftretenden Reaktionen widerstandsfähig ist. Abb. 4 zeigt eine Anordnung,
bei der das zu behandelnde Fasergut in Form einer in mehreren Lagen umlaufenden Bahn zwischen gegenüberliegenden
Kontaktwalzen hindurchgeführt wird, die im Kreise angeordnet sind. Die Bahnen passieren
während des Kreisumlaufs einen Behälter mit der Bleichflüssigkeit. Nach beendetem
Kreisumlauf werden die Bahnen durch einen in der Mitte angeordneten Umlenkstab
aus der Mitte fortgeführt.
Zum gleichzeitigen Beuchen, Entschlichten und Bleichen von Baumwollgut verfährt
man beispielsweise wie folgt: Der Baumwollstoff wird mit einer Behandlungsflüssigkeit
. benetzt, die durch Mischen eines Teils einer Lösung, die 4 Gewichtsprozent Natriumcarbonat
und 3 Gewichtsprozent Natriumperoxyd enthält, mit 14 Teilen Wasser erhalten wurde.
Dem Wasser werden je Liter 0,5 g eines Netzmittels zugefügt.
Durch das Baumwollgewebe wird zunächst 10 Minuten ein hochfrequenter elektrischer
Strom, Weehselzahl etwa 1500000, durchgeleitet, dann wird eine Zwischenreinigung
vorgenommen, die aus dem in der Bleicherei bekannten Arbeitsgang Spülen, Säuren und
Spülen besteht. Nach dieser Behandlung hat das Gut etwa das gleiche Aussehen wie ein
in üblicher Weise gebeuchtes Baumwollgewebe. Das Gut wird dann erneut mit der
gleichen Behandlungsflüssigkeit benetzt und der Wechselstrom 20 Minuten hindurchgeschickt.
Es erfolgt wieder eine Zwischenreinigung durch Spülen, Säuren und Spülen. Das Gewebe weist nunmehr einen Bleichgrad
auf, der bei Anwendung der üblichen Bleichverfahren erst nach viel längerer Behandlungsdauer
zu erzielen ist. Dann folgt nach nochmaliger Netzung mit der Bleichflotte eine
Nachbehandlung von 5 Minuten mit dem Wechselstrom.
Für die Behandlung von Kunstseide verfährt man in der gleichen Weise, jedoch verwendet
man schwächere Lösungen. Als geeignet haben sich Lösungen· halb so starker
Konzentration wie für die Behandlung von Baumwollstoffen erwiesen. Auch Wolle kann
nach dem neuen Verfahren behandelt werden. Man benutzt hierzu die für das Bleichen von
Wolle bekannten Behandlungsflüssigkeiten.
Das neue Verfahren ermöglicht es, das Bleichen in einem fortlaufenden Arbeitsgang
in außerordentlich kurzer Zeit durchzuführen.
Claims (5)
1. Verfahren zum Bleichen von Textilfasern aller Art, dadurch gekennzeichnet,
daß durch das mit einer üblichen Bleichflotte getränkte Fasergut ein mittel- oder
hochfrequenter Wechselstrom außerhalb des- Bades hindurchgeleitet wird.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Strom zuführenden Teilen und den zu behandelnden Stoffen poröse Schichten eingeschaltet
sind.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 unter Verwendung der
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tränkflüssigkeit
während der elektrischen Behandlung vermittels einer oder beider poröser Schich-
ten zugeführt wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden
als Förderbänder ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, da-. durch gekennzeichnet, daß die porösen
Schichten als endlose Förderbänder ausgebildet sind, die auf über Walzen laufenden
endlosen Metallbändern liegen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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