DE40562C - Verfahren, Haare zum Filzen vorzubereiten - Google Patents
Verfahren, Haare zum Filzen vorzubereitenInfo
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, die wasserabstofsende animalische
Substanz auf der Oberfläche der Haare zu oxydiren und diese hierdurch in einen solchen
Zustand zu bringen, dafs sie nachher verfilzt und zu Hüten und anderen Gegenständen verarbeitet
werden können.
Bei dem Behandeln der Haare mit salpetersaurem Quecksilber wird die wasserabstofsende
animalische Substanz an der Oberfläche der Haare oxydirt und hierdurch in Wasser lös-■
lieh. Der Zweck, welchen man damit verfolgt, diese Substanz in Wasser löslich zu
machen, ist der, dafs das beim nachfolgenden Filzen in Anwendung kommende Wasser mit
dem Haar direct in Berührung kommen und dasselbe erweichen kann, wodurch gleichzeitig
die Haare selbst mit einander in innigere Berührung kommen.
Die vorliegende Erfindung besteht darin, diese das Wasser abstofsende Substanz durch
gewisse Agenden zu oxydiren, welche nicht, wie das salpetersaure Quecksilber, auf dem
Haar einen giftigen Stoff zurücklassen, der die Gesundheit des Arbeiters, welcher die Haare
weiter zu verarbeiten hat, gefährdet. Die Oxydation der wasserabstofsenden Substanz wird
im vorliegenden Fall durch Wasserstoffsuperoxyd oder durch eine wässerige Lösung übermangansaurer
Salze, wie übermangansaures Kali oder Natron oder ein Gemenge beider
bewerkstelligt.
Durch Anwendung der oben erwähnten oxydirenden Agentien in der nachstehend beschriebenen
Weise wird die das Wasser abstofsende Substanz auf dem Haar oxydirt und in heifsem Wasser löslich gemacht.
Eine wässerige, am besten concentrirte Lösung eines Übermangansauren Salzes wird
auf die Felle in derselben Weise gebracht, in welcher bisher das salpetersaure Quecksilber
aufgetragen wurde; doch kann man die Felle auch in anderer Weise mit dieser Lösung befeuchten.
Nachdem die Lösung aufgetragen worden ist, kann man die Felle bei gewöhnlicher
Temperatur oder in künstlicher Wärme trocknen. In der Praxis erzielt man die besten Erfolge
durch Anwendung einer Lösung von 1 kg übermangansaurem Kali in 40 1 Wasser bei
ca. 270 C. Die Lösung wird mit einer Bürste auf die Felle aufgetragen und diese dann in
einem Ofen getrocknet, dessen Temperatur auf beiläufig 650C. gehalten wird.
Mit gutem Erfolg hat man der Lösung etwas Säure zugesetzt, und zwar etwa 10 g
Schwefelsäure oder Salzsäure auf 1,5 1 der Lösung des Übermangansauren Salzes.
Die Theorie dieses Verfahrens dürfte die folgende sein:
An der Oberfläche der Haare befindet sich eine Substanz, welche das Wasser abstöfst und
die chemisch verändert oder löslich gemacht werden kann, so dafs das zum Filzen noth-
wendige Wasser mit dem Haar in Berührung kommen kann und die Haare sich inniger an
einander legen. Diese Substanz wird auf der Oberfläche der Haare oxydirt und verliert hierbei
ihre Eigenschaft, das Wasser abzustofsen. Mag nun diese Theorie richtig sein oder nicht,
die oben erwähnten vortheilhaften Resultate können durch Einhaltung des beschriebenen
Verfahrens erzielt werden.
Wasserstoffsuperoxyd, das ein energisches Oxydationsmittel ist, kann gleichfalls benutzt
werden, um das Haar zum Filzen vorzubereiten.
Das Wasserstoffsuperoxyd erscheint im Handel in hinreichend verdünnter, wässeriger Lösung,
um den gewünschten Zweck zu erfüllen.
Diese Lösung wird mittelst einer Bürste oder in gewöhnlicher Weise auf das Fell aufgetragen.
Eine wässerige, 3Y2 Gewichtsprocente
Wasserstoffsuperoxyd enthaltendeLösung wurde für sehr zweckmäfsig befunden. Diese Lösung
mufs in die Felle gut eingerieben werden. Die Felle können dann an der Luft oder in künstlicher
Wärme getrocknet werden.
Die Wirkung des Wasserstoffsuperoxyds scheint die folgende:
Die das Wasser abstofsende Substanz auf der Oberfläche der Haare wird durch Behandlung
der Felle mit Wasserstoffsuperoxyd oxydirt und hierdurch wahrscheinlich löslich gemacht.
Das beim Filzen angewendete heifse Wasser kann deshalb mit dem Haar in unmittelbare
Berührung gelangen. Ob indessen diese Theorie richtig ist oder nicht, die vorerwähnten
Resultate werden durch Befolgung des zuletzt beschriebenen Verfahrens erreicht.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Verfahren, Haare zum Filzen vorzubereiten, darin bestehend, dafs die Haare mit der Lösung eines Übermangansauren Salzes oder mit Wasserstoffhyperoxyd behandelt und sodann getrocknet werden. .
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE40562C true DE40562C (de) |
Family
ID=316107
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT40562D Expired - Lifetime DE40562C (de) | Verfahren, Haare zum Filzen vorzubereiten |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE40562C (de) |
Cited By (1)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| US5734069A (en) * | 1992-08-05 | 1998-03-31 | Sherex Chemical Co., Inc. | Biodegradable amidoaminoesters |
-
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- DE DENDAT40562D patent/DE40562C/de not_active Expired - Lifetime
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|---|---|---|---|---|
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