DE524215C - Verfahren zur Erhoehung der Filzfaehigkeit von tierischen Haaren - Google Patents

Description

• Verfahren zur Erhöhung der Filzfähigkeit von tierischen Haaren Das für die Haarfilzfabrikation benötigte Haar besitzt von Natur aus eine ungenügende Filzfähigkeit und erfordert bisher zur Filzbildung ein Beizen mit Quecksilbernitrat, dessen giftige Wirkungen hinreichend bekannt sind (s. S v r u p, Handbuch des Arbeiter-s- . hutzes und der Betriebssicherheit, Band 11, Seite 324).
• Als Ersatz der Quecksilberbeize wurden die verschiedensten Metallverbindungen vorgeschlagen. Diese konnten bis heute jedoch keinen Eingang in die Hutfabrikation finden, weil sie nicht in der gleich wirksamen Weise wie Ouecksilhernitrat die Filzfähigkeit der Haare verbesserten.
• Es wurde nun die Beobachtung gemacht, daß die Haare in sehr günstiger Weise filzen und einen guten Walkschluß ergeben, wenn die Haare mit Lösungen von Fluorwasserstoffsäure, Silicofluorwasserstuffsäure oder deren Salzen l:ehandelt werden. Hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, das äußerst giftige und teuere Quecksilbernitrat aus der Hutfabrikation auszuschalten.
• Ferner wird der sehr wichtige Vorteil erzielt, daß der natürliche Farbton des Haares durch die Fluoride nicht verändert wird, w iilireiid die Quecksilberbeize und namentlich die sogenannte gelbe Quecksilberbeize das Haar stark gelb färbt und es zum Färben reiner Töne ungeeignet macht. Die Behandlung der Haare kann entweder im Fell, im bereits geschnittenen Zustand oder während der Verarbeitung, z. B. im Fach, erfolgen.
• Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich von der Behandlung von Rohhäuten mit Salzlaugen unter Zusatz von Fluoriden durch das angewandte Ausgangsmaterial und den Umstand, daß weitere Zusätze überflüssig sind. Das vorliegende Verfahren hat ebenfalls mit der in dem englischen Patent 235 914 beschriebenen Behandlung von Wollzeug bzw. Wolle enthaltendem Textilgut zum Zwecke der Sicherung gegen Mottenfraß mit einem löslichen Fluorid, Silicofluorid und einem Alkalisalz einer organischen Stilfosäure nichts zu tun. Beispiel I Eine Lösung von 4 g Ammoniumsilicofluorid im Liter Flüssigkeit wird auf die Felle in üblicher Weise mittels Bürsten aufgestrichen und bei 4o° C getrocknet. Beispiel e Kanin- oder Hasenhaare werden i bis Stunden im Flottenverhältnis etwa i : io mit einer Lösung, die 2 bis 4"/" vom :Materialgewicht Isaliumbifluorid enthält, bei 30° C behandelt, geschleudert und bei mäßiger Temperatur getrocknet.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Erhöhung der Filzfähigkeit von tierischen Haaren, dadurch gekennzeichnet,@ daß man die zu verfilzenden Haare zum Zwecke der Erhöhung ihrer Filzfähigkeit der Einwirkung von Lösungen der Fluorwasserstoffsäure, Silicofluorwasserstoffsäure oder von deren Salzen unterwirft.