DE914176C - Verfahren zur Herstellung von torsionsentspannten Woll- und Mischtgarnen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von torsionsentspannten Woll- und Mischtgarnen

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DE914176C
DE914176C DEA13786A DEA0013786A DE914176C DE 914176 C DE914176 C DE 914176C DE A13786 A DEA13786 A DE A13786A DE A0013786 A DEA0013786 A DE A0013786A DE 914176 C DE914176 C DE 914176C
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DE
Germany
Prior art keywords
wool
yarn
torsion
relieved
production
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Expired
Application number
DEA13786A
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English (en)
Inventor
Dipl-Ing Rudolf Brauckmeyer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ANORGANA GmbH
Original Assignee
ANORGANA GmbH
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Publication date
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Application granted granted Critical
Publication of DE914176C publication Critical patent/DE914176C/de
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M7/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made of other substances with subsequent freeing of the treated goods from the treating medium, e.g. swelling, e.g. polyolefins
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M2200/00Functionality of the treatment composition and/or properties imparted to the textile material
    • D06M2200/40Reduced friction resistance, lubricant properties; Sizing compositions

Description

  • Verfahren zur Herstellung von torsionsentspannten Woll- und Mischgarnen Die Mehrzahl der in der Wollindustrie hergestellten Garne verlassen die Spinnmaschinen in einem Zustand starker Torsionsspannung innerhalb des Garngefüges, die durch die bei der Verarbeitung erfolgende Verdrehung der das Garn bildenden Fasern verursacht wird. Entgegen dieser Spannung hat das auch in bezug auf Verdrehung sehr elastische Wollhaar das Bestreben, die Spannung wiederaufzuheben. Solange das Garn in fester Wicklung auf den Spulen liegt, ergibt sich hieraus kaum eine Schwierigkeit. Dagegen ergeben sich bei der weiteren Vererbeitung des Garnes leicht Störungen durch Bildung von Kringeln, Schlingen, Drehstellen u. dgl. Um diese gerade bei hochwertigen Garnen besonders stark hervortretenden Schwierigkeiten auszuschalten, wird beispielsweise das für den Schuß eines Gewebes bestimmte Garn bisher einem intensiven Dämpfüngsprozeß unterworfen. Dabei werden unter der Einwirkung des heißen Wasserdampfes die Einzelfasern in ihrem im Garn erlangten Drehungszustand fixiert, ähnlich wie es bei der Dekatur von Wollgeweben hinsichtlich des Gefüges im Gewebe geschieht. Dieser Dämpfprozeß der Garne, der üblicherweise im geschlossenen Kessel unter schwachem Überdrucl: stattfindet, bringt aber auch erhebliche Nachteile mit sich, indem die auf der Faser befindlichen Spinnöle, wie z. B. Olein, leicht oxydieren oder Mineralöle infolge eines wenn auch geringen Gehaltes an Ölharz und Schwefelverbindungen vergilben, wodurch das Aussehen und die Verwendungsmöglichkeiten des Garnes beeinträchtige werden. Auch bei sehr gut raffinierten Mineralölen, einwandfreien Oleinen und auch Neutralölen bringt das Dämpfen der Garne einen besonderen Nachteil mit sich. Während beim eigentlichen Schmälzen oder Spinnen der Faser das Öl oben auf der Faser sitzt und so durch Herabsetzung der Reibung die mechanische Beanspruchung der Faser mildert, dringt es bei der hohen Temperatur des Dämpfens überwiegend in das innere Fasergefüge ein. Dies ist bei der weiteren Ausrüstung der aus gedämpften Garnen hergestellten Gewebe eine häufige Fehlerquelle, da sich das festgebrannte Öl in der nachfolgenden Wäsche nur "schwer entfernen läßt.
  • Am häufigsten treten .diese Nachteile des Dämpfens dort in Erscheinung, wo,die Garnkopse nicht voll durchgedämpft werden. Hierbei sind dann innerhalb des daraus hergestellten Gewebes über die ganze Länge besonders starke Kontraste festzustellen, die besonders deutlich die schädliche Wirkung des Dämpfens bei Verwendung ölhaltiger Schmälzen am schußbandigen Aussehen der im Stück gefärbten Ware erkennen lassen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in einfacher und zuverlässiger Weise torsionsentspannte Woll-und Mischgarne von besonders guter und einheitlicher Qualität herstellen kann, indem man die Wollmischung mit der wäßrigen Lösung eines Gemisches von Glykolen oder Polyglykolen einerseits und Polyglykoläthern oder -estern andererseits schmälzt und dann im normalen Arbeitsgang zum Garn verspinnt und anschließend in bekannter Weise heiß dämpft.
  • Die in dieser Weise hergestellten Garne zeigen überraschenderweise weder eine Vergilbung noch eine Erschwerung der Auswaschbarkeit. Dabei werden etwa im Garn vorhandene Öle aus mitverarbeiteter Reißwolle von der beschriebenen Glykolschmälze vollkommen aufgenommen, so daß sie bei der späteren Wäsche ohne Zusatz von Waschmitteln mitenüfernt werden. Wegen der besonders vorteilhaften Wirkung der Glykolschmälze kann für besondere Zwecke der Wollmischung auch ein Zusatz der bislang üblichen Spinnöle einverleibt werden. Auch hier reicht das Lösungsvermögen bzw. die oberflächenaktive Wirkung der Glykolschmälze völlig aus, um den Waschprozeß ohne Zusatz waschaktiver Substanzen nur mit Wasser durchführen zu können.
  • Es wurde weiter gefunden, daß bei dieser Arbeitsweise gegebenenfalls auf den Dämpfprozeß ganz verzichtet werden kann, wenn man das Garn vor der Weiterverarbeitung wenigstens 24 Stunden lagern läßt. Es ist zwar bekannt, daß man durch mehrtägiges Lagern des Garnes in kühlen und feuchten Räumen eine gewisse Entspannung im Garn erzielen kann, doch ist dieser Effekt im allgemeinen nicht ausreichend, und man sucht im modernen hochentwickelten Fabrikationsprozeß eine derartige lange Verzögerung und Lagerhaltung zu vermeiden. Erst durch die Anwendung der beschriebenen Glykoischmälze ist mit einer kurzen Lagerung, die im Betrieb aus technischen Gründen ohnehin im allgemeinen eintreten muß, eine völlige Lösung des Problems der Torsionsentspannung gelungen.
  • Das Verfahren ist besonders wirkungsvoll, wenn das so hergestellte Garn anschließend noch gezwirnt wird. Gerade stark gezwirnte Garne erschweren die Weiterverarbeitung durch Schlingenbildung, Drehstellen und ähnliche durch die starke Torsionsspannung bedingte Ungleichmäßigkeiten, Man hat diesen Nachteil früher dadurch zu beheben versucht, daß man die Zwirnspulen mit wäßrigen Lösungen von Glycerin oder Glykolen besprühte. Aber selbst bei Zusatz von an sich guten Netzmitteln erzielte man dabei eine ausreichende Entspannung allenfalls in den oberen, unmittelbar besprühten Garn- bzw. Zwirnlagen. Das beschriebene neue Verfahren hat demgegenüber den entscheidenden Vorteil einer völligen Gleichmäßigkeit des gewünschten Effektes.
  • Der technisch bedingte Nachteil der Torsionsspannung in Streich- und Kammgarnen und in Zwirnen läßt sich am einfachsten; gleichmäßigsten und wirksamsten beheben, indem das Fasergut schon vor dem Verspinnen gleichmäßig mit ausreichenden Mengen der beschriebenen wäßrigen Glykolschmälze bearbeitet wird, weil sich auf diesem Weg eine natürliche Entspannung von innen heraus erzielen läßt.
  • Das Verfahren ist anwendbar auf reine Wollmischungen und auf Mischungen von Schurwolle und Reißwolle sowie auf Mischungen von @ Wolle mit Zellwolle oder anderen Fasern nicht animalischer Herkunft.
  • Als Polyglykoläther und -ester für die Schmälze sind unter anderem besonders geeignet Äther ,nit gesättigten oder ungesättigten Fettalkoholen von io bis i8 Kohl-enstoffatomen in der geraden oder verzweigten Kette und Ester mit gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren von io bis i8 Kohlenstoffatomen in der geraden oder verzweigten Kette. Neben dem einfachen Äthylenglykol haben sich Di- und Triglykol sowie Polyglykole bis zum Molgewicht von etwa 25oo als geeignet erwiesen. Das neue Verfahren ist besonders vorteilhaft für die Herstellung von wollenen und halbwollenen Geweben, wo Reißwolle, Wollabfälle aus der Kammgarnspinnerei, ölige Wickel und ähnliches Material mitverwendet werden, wobei oft ein erheblicher Prozentsatz an Mineralöl, Reißöl oder Spinnöl in die Wollmischung hineingebracht wird, der durch das neue Verfahren unschädlich gemacht wird. Beispiel i iooo kg einer Wollmischung aus weißen Schurwollen und Zellwolle werden mit Zoo 1 einer wäßrigen Lösung von 8 kg Octadecylpolyglykoläther und 32 kg Äthylenglykol in der üblichen Weise geschmälzt. Anschließend wird 'das geschmälzte Material gewolft und im normalen Arbeitsgang zu einem Streichgarn Nr. Nm 8 versponnen. Das Garn wird dann in üblicher Weise bei 3/1o atü im Dämpfkessel gedämpft, wobei nach 5 Minuten Dämpfzeit die Kopse völlig gleichmäßig durchgedämpft sind. Irgendeine Vergilbung der besonders empfindlichen weißen Wolle tritt nicht ein.
  • Der gleiche Effekt wird erreicht, wenn man an Stelle des Dämpfens das Garn mindestens 24 Stunden vor der Weiterverarbeitung lagern läßt. Beispiel 2 Eine Wollmischung aus 5oo kg Schurwolle, Zoo kg Reißwolle und 30o kg Zellwolle wird mit 250 1 einer wäßrigen Lösung von q. kg Ülsäurepolyglykolester, 26 kg Diglykol und io kg technischem Polyglykolgemisch vom Molgewicht 350 bis 8oo, wie es bei der Glykolherstellung anfällt, geschmälzt; anschließend wird in üblicher Weise zu einem Streichgarn Nm 6 versponnen. Das so erhaltene Garn läßt sich ohne Dämpfprozeß störungsfrei, d. h. ohne Kringelbildung und Drehstellen, weiterverarbeiten.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von torsionsentspannten Woll- und Mischgarnen, dadurch gekennzeichnet, daß als Schmälze eine wäßrige Lösung eines Gemisches von Glykolen öder Polyglykolen einerseits und Polyglykoläthern oder Polyglykolestern andererseits verwendet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Polyglykoläther solche von gesättigten oder ungesättiigten Fettalkoholen, mit io bis 18 Kohlenstoffatomen in der geraden oder verzweigten Kette und als Polyglykolester solche von gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren mit io bis 18 Kohlenstoffatomen in der geraden oder verzweigten Kette verwendet werden.
DEA13786A 1951-07-29 1951-07-29 Verfahren zur Herstellung von torsionsentspannten Woll- und Mischtgarnen Expired DE914176C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1092433B (de) * 1958-08-09 1960-11-10 Dr Erich Boehme Verfahren zur Behandlung von Faserstoffen
DE1095780B (de) * 1957-02-20 1960-12-29 Union Carbide Corp Verfahren zum Schlichten von Garnen aus synthetischen oder natuerlichen Fasern oder Faeden

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1095780B (de) * 1957-02-20 1960-12-29 Union Carbide Corp Verfahren zum Schlichten von Garnen aus synthetischen oder natuerlichen Fasern oder Faeden
DE1092433B (de) * 1958-08-09 1960-11-10 Dr Erich Boehme Verfahren zur Behandlung von Faserstoffen

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