DE316534C - - Google Patents

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DE316534C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D02YARNS; MECHANICAL FINISHING OF YARNS OR ROPES; WARPING OR BEAMING
    • D02GCRIMPING OR CURLING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, OR YARNS; YARNS OR THREADS
    • D02G3/00Yarns or threads, e.g. fancy yarns; Processes or apparatus for the production thereof, not otherwise provided for
    • D02G3/02Yarns or threads characterised by the material or by the materials from which they are made
    • D02G3/04Blended or other yarns or threads containing components made from different materials
    • D02G3/042Blended or other yarns or threads containing components made from different materials all components being made from natural material

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description

Es sind schon vielfach Versuche gemacht worden, die Fasern der weitverbreiteten einheimischen Typhapflanzen für das Verspinnen geeignet zu machen und brauchbare Garne daraus herzustellen, aber alle diese Versuche haben bisher nicht zu einem Erfolge geführt, weil sich die Faser zu spröde und hart'zeigte. Die Ursache hierfür liegt hauptsächlich in der Struktur dieses Fasergutes, das parallel
ίο und querlaufende Fasern, also ein wabenförmiges Fasergebilde darstellt und deshalb der Verspinnung Schwierigkeiten bietet; denn die Querfasern setzen der Teilung der Längsfasern beim Verspinnen einen großen Wider-
.15 stand entgegen, und infolge der Sprödigkeif tritt : ein Verlaufen · und Abspringen der Fasern ein, wodurch Verluste bis zu 80 Prozent vom Spinngut beim Verspinnen entstehen, die das Verspinnen völlig unwirt-
schaftlich gestalten. . · ■ . "
Alle Bemühungen nun, die Typhafasern ohne diese Verluste zu verspinnen, sind bis-
, her erfolglos verlaufen, auch die Beimischung anderer weicherer Fasern, z. B. Flachs, hat zu keinem brauchbaren Ergebnis geführt. Nur in den niedrigsten Garnnummern wurden hierbei gewisse Erfolge erzielt, die indessen ohne wirtschaftliche Bedeutung sind, da es sich nur um von Hand versponnenes Fasergut
.30 handelt, bei dem sich.auch ein großer Abfallverlust ergibt. ■
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Ver-. fahren zur Herstellung von hauptsächlich aus Typhafasern bestehenden Garnen, bei dem Flachsabfälle und besonders Naßspinnabfälle, die vor dem Spinnen gereinigt und behandelt word'eni sind, innig mit den auf gleichem Wege gereinigten und behandelten Typhafasern vereinigt und versponnen werden.
Der trockene Flachs und seine Abfälle sind außerordentlich spröde, genau so wie die Typhafasern, so daß eine gegenseitige Bindung und Verarbeitung solcher Fasern in Spinnmaschinen in einigermaßen ; wirtschaftlicher Weise bis jetzt nicht möglich war. Am allerwenigsten lassen sich Flachsabfälle mit Typhafasern verspinnen. Um, Flachs und Typha nach dem Streichgarnverfahren verspinnen zu können, muß vielmehr die Flachsfaser in ein möglichst weiches Bindefasergut verwandelt werden, das sich mit der spröden, leicht zerstäubenden Typhafaser verbindet ■ und verfilzt. Dies wird nuix durch das neue Verfahren gemäß der Erfindung erreicht, indem beide Fasersorten durch besondere, in folgendem näher beschriebene, chemische und mechanische Behandlungen derart umwandelt und auch verbunden, werden, daß ein gut spinnbares Erzeugnis entsteht. Die Flachsfaserabfälle sollen also nicht roh versponnen, sondern erst einer eingehenden bestimmten Behandlung unterworfen werden, ehe sie mit den Typhafasern auf Spinnmaschinen versponnen werden. .
Beide Fasersorten werden nach dem Kochen bzw. nach der Laugenbehandlung gemischt, gewaschen, gegebenenfalls gesäuert und geschmelzt, hierauf erst getrocknet, gewolft, unter Umständen nochmals geschmelzt und dann versponnen. ,
Das Verfahren läßt auch die Möglichkeit zu, die Laugen-, Wasch- und Schmelzbehand-
lungeii -getrennt voneinander vorzunehmen, dann aber ^as, S,pJnngiHt>. gemeinsam zu .Wolfen, zu schmelzen, zii; krempeln usw., um dadurch eine innige,^iiiehiifigiKU.-feraiiAen. .
Das Mischurigsverhältni's^der !beiden Faser-: sorten richtet sich nach der Herkunft und Beschaffenheit der Flachsabfälle sowie nach der Beschaffenheit der Typhafasern, deren Elastizität, Weichheit und Spinnbarkeit verschieden
ίο ist und zum großen Teil davon abhängt, ob ' das Schilf im Sommer grün geerntet und getrocknet oder im Winter in vergilbtem trockenen Zustande geschnitten und verarbeitet worden ist. '
■ Es hat sich herausgestellt, daß Winterware einen großen Zusatz von Flachsabfällen, und zwar bis zur gleichen Menge erfordert, während für das grüngeerntete Schilf eine Beimischung von ungefähr 20 Prozent Flachsabfall genügt. Ferner sind die Verwendung und die Ansprüche an das Garn für das Mischungsverhältnis der beiden Fasersorten mitbestimmend.
Durch zahlreiche fortlaufende Versuche ist festgestellt worden, daß nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren ohne nennenswerte Verluste ein allen Ansprüchen genügendes, auch als Kette und Schuß venvebbares Garn auf Streichgarnspinnmaschinen hergestellt werden kann. Die Gewebe aus diesem neuen Garn eig'nen sich nicht nur als Ersatz für Leinen und Halbleinen, sondern vor allem auch für WoIl- und Baumwollstoffe, da die Ouerfaserung ein weiches; wollartige's Garn ergibt, das zu Kleiderstoffen verwebt werden kann, die an Weichheit und Haltbarkeit nichts zu wünschen übrig lassen. In bezug auf Haltbarkeit sind diese neuen' Garne auch denjenigen überlegen, die nur aus Flachsabfällen bestehen, weil die Typhafasern Langfasern sind, die die kurzen Fasern der Flachsabfälle binden und ihnen eine größere Festigkeit verleihen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Garnen aus aufgeschlossenen Typhafasern oder-diesen verwandten Fasern, dadurchgekennzeichnet, daß Flachsabfälle -und Typhafasern getrennt oder ' in Mischung mit Hilfe von Laugekochungen, Waschungen gereinigt, hierauf geschmelzt, ge- ■ trocknet, zusammen gewolf t und in Streichgarnspinnmaschinen versponnen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, · daß zur Beseiti: gung der Sprödigkeit der Typha-, Schilf-, oder ähnlichen Fasern diese noch einer zweiten Schmelzung vor oder nach dem Trocknen unterworfen werden.
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