DE1635121A1 - Verfahren zum Herstellen von Hochbauschgarnen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von HochbauschgarnenInfo
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Description
. H. LEINWEBER dipping. H.
Postscheck-Konto: Bank-Konto: ' Telefon Tel.-Adr. __ ^
Dresdner Bank AG. München (0811 Li ·*Λ¥κφ9Λ*ΙΜΜη
München 2, Marienplatz, Kto.-Nr. 92790
pl
Dr. Expl.
(Kustermann-Passage)
den 28* März 1966
ASAHI KASEI KOGIO KABÜSHIKI KAISHA, Osaka, Japan
Verfahren zum Herstellen von Hochbauschgarnen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen Ton Hochbauschgarnen, die bei den gewöhnlichen Färbeverfahren
ihre Bauschigkeit.nicht entwickeln· Das erfindungsgemäße
Verfahren zeichnet sich durch die gemeinsame Verwendung einer stark krumpfenden Faser aus, die bei gewöhnlichen mit Heißwasser
yon etwa 1000C arbeitenden Färbeverfahren kaum, sondern
erst bei einer spezifischen Temperatur über 1000C krumpft,
and einer wenig krumpfenden Faser, die selbst bei dieser spezifischen Temperatur kaum krumpft·
Als stark krumpfende Bestandteile sind bisher für gewöhnliche voluminöse Garne Akryl-, Modakryl- oder Vinylchlorid-
und Polypropylenfasern verwendet worden, di§ durch •in· Heißwasser- oder Dampfbehandlung bei über 800C stark
krumpfen, ils wenig krumpfend· Bestandteile wurden synthetische
Fasern, laturfasern oder regenerierte Fasern verwendet, die bei
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einer Heißwasser- oder Dampfbehandlung unter 1100C
kaum krumpfen· Somit krumpfen die stark krumpfenden Fasern, wenn sie vor dem Verspinnen auf herkömmliche
Weise in einem Flocken- oder Kammzugfärbeverfahren gefärbt werden und können somit nicht gefärbt werden,
ohne daß sie bereits vor dem Verspinnen voluminös werden«» Selbst nach dem Verspinnen entwickeln sie,
wenn sie in Form von Garn gefärbt werden, eine Flauschigkeite Bei Strick- und Webwaren soll diese Flauschigkeit wegen der Strick- oder Webbedingungen oder der
Qualität der Waren jedoch manchmal erst nach dem Stricken oder Weben entwickelt werden« Dies ist beispielsweise
der Fall bei Strickwaren, wie Strickjacken, Pullover und Unterbekleidung». Weiterhin soll vorzugsweise bei
Webwaren eine Hochbauschbehandlung nach dem Verweben und Verarbeiten der Garne vorgenommen werden, weil einer
Hochbauschbehandlung unterzogene Garne eine geringe Festigkeit haben und während des Webens leicht reißen· In solch
einem Fall nuß daher eine synthetische Faser, die als stark krumpfender Bestandteil verwendet werden soll,
nach dem Stricken oder Weben gefärbt werden, falls sie nicht in Form einer Lunte gefärbt wird, oder eine spinngefärbte Lunte verwendet und diese zum Erzielen einer
stark krampfenden Faser in heißen Zustand verstreckt und
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geschnitten wird· Aus diesem Grunde konnte man kein Farbmuster erhalten, es sei denn, die Faser wurde mit
anderen Fasern verstrickt oder verwebt; es war auch keine melierte Ware erzielbar, wenn diese Fasern nicht
mit anderen Fasern zusammen versponnen wurden. Bei Verwendung einer gefärbten Lunte waren die Arbeitsgänge
kompliziert, es entstand viel Ausschuß und das Verarbeiten der Lunte nahm viel Zeit in Anspruch, weil
diese nach einem gewünschten Farbmuster gefärbt, im heißen Zustand verstreckt und anschließend geschnitten
werden mußte. Es waren also viele Nachteile gegenüber der Flocken-, Kammzug- oder Garnfärbung vorhandene Mit
anderen Worten, das Verfahren zum Herstellen von flauschigen Garnen unter Verwendung eines herkömmlichen,
stark krumpfenden Bestandteils war mit vielen Unannehmlichkeiten verbunden·
Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine stark krumpfende Faser verwendet, die selbst
bei den gewöhnlichen Färbetemperaturen von 90 bis 1000C
nicht krumpft; dadurch ist eine Flocken, Kammzug- und Garnfärbung möglich und die oben erwähnte Beschränkung
fällt gänzlich weg, da die Bauschigkeitsbehandlung erst nach Verarbeitung der Faser vorgenommen wird·
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen von Hochbauschgarnen, dessen Besonderheit
darin besteht, daß als stark krumpfender Bestandteil eine synthetische Faser verwendet wird, die bei Heißwasserbehandlung
unter 95 bis 1050C eine Krumpfung von weniger als 5# und bei Dampfbehandlung bei 115 bis 1400C
eine Krumpfung von 8 bis 35 1* hat und als wenig krumpfender Bestandteil eine Faser, die bei Dampfbehandlung
unter 13O0C eine Krumpfung von weniger als 10 i» hat,
und daß das aus diesen zwei Bestandteilen gefertigte Garn einer Hochbauschbehandlung unter Verwendung von
Heißwasser oder Dampf bei 115 bis 1400C oder einer
Trockenhitze bei 120 bis 18O0C ausgesetzt wird.
In der folgenden Beschreibung wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielsweise erläutert. Im allgemeinen krumpfen synthetische Fasern
bei hohen Temperaturen sowohl in trockner als auch nasser Hitze, jedoch hängen ihre KrumpfCharakteristiken Tom
Wärmeverlauf oder dem Heißstreckungsverlauf der jeweiligen
Fasern ab· Die Zeichnung gibt die Krumpfkennlinien der Akrylfasern bei hohen Temperaturen wieder. Kurve 1 zeigt
die Faserkrumpfung nach dem Spinnen, Verstrecken, Trocknen unter Spannung und freien Erholen bei hohen Temperaturen;
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Kurve 2 die faserkrumpfung, wenn die Faser - wie die
nach Kurve 1 - einer Naß-Heiß-Behandlung ohne Spannung
bei 1000C und danach einer weiteren Naß-Heiß^Behandlung
ohne Spannung unterzogen wurde; Kurve 3 zeigt den Fall, wenn die Faser» anschließend an eine laß-Heiß-Behandlung
ohne Spannung bei 1200C erneut einer spannungslosen
Naß-Heiß-Behandlung unterzogen wurde; Kurve 4 zeigt den
Krumpfungsverlauf für eine Faser, die anschließend an eine spannungslose Naß-Heiß-Behandlung bei 13O0C erneut
einer spannungslosen Naß-Heiß-Behandlung unterzogen wurde;
die Faser laut Kurve 5 ist im Anschluß an eine spannungslose
laß-Heiß-Behandlung bei 1300C im heißen Zuetand verstreckt,
im Verlauf einer laß-Heiß«* oder Trockea-Heiß-Behandlung
unter 13O0G fixiert uad anschließend einer spannungslosen
Naß-Heiß-Behandlung untersogen worden· Die Äkryl-, Modakryl-,
Vinylchlorid-, Polypropylenfasern und dergleichen fangen, ungeachtet der Heißverstreck- und der fixiertemperatur
bei Temperaturen von ca. 800C zu krumpfen an« Bei dieser
Temperatur schwanken die Kurvenwerte bzw« ihre absoluten Krumpf wer^e in Abhängigkeit vom Spannungsgradund der Trockentemperatur
unter den Spannungs-Trocknungs» oder den anderen
Herstellungsbedingungen und der Polymerjbsatzusammemsetzung
der jtwtiligcm Fasern» B@im Trocknen unter Spannung kann
dlt Faser jedoch nicht in einem vollkommen ungeepannten
- 6 2098U/1168
Zustand behandelt werden und deshalb beginnt die Krumpfung bei einer verhältnismäßig niedrigen Temperatur
von 60 bis 7O0C, wie aus der Kurve 1 für eine spannungslose Wärmebehandlung ersichtlich ist»
Im Fall der allgemeinen voluminösen Garne sind die stark krumpfenden Bestandteile derart beschaffen,
daß sie die gewünschte Krumpfung durch eine Naß-Heiß-.Behandlung
bei ca. 10O0C erbringen, d.h. bei einer Färbetemperatür von 10O0C* Aus diesem Grunde wird als
stark krumpfender Bestandteil im allgemeinen eine Faser
verwendet^ die nach dem Verspinnen, Verstrecken und Trocknen einmal einer spannungslosen Wärmebehandlung und
anschließend wieder einem Streckverfahren unter Wärme unterzogen wurde, d.h. der Fall der Faser nach Kurve 5,
obgleich selten eine versponnene, verstreckte und getrocknete Faser mit dem Verhalten nach Kurve 1 verwendet
wird· Als wenig krumpfender Bestandteil wird eine Faser verwendet, die bei einer Temperatur von mehr als 1000C
ohne Spannung gehalten wurde, so daß, selbst wenn sie einer Naß-Heiß-Behandlung bei ca. 10O0C ausgesetzt wird,
keine wesentliche Krumpfung auftritt· Also wird eine Faser verwendet, die das Verhalten gemäß Kurve 2, 3 oder 4 zeigt·
Regenerierte und natürliche Fasern werden als wenig krumpfende Bestandteile deswegen verwendet, weil sie bei einer
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Entsprechend der Erfindung ist der zu verwendende, stark krumpfende Bestandteil eine Faser mit den Eigenschaften gemäß Kurve 2, d«he eine Faser, die nach dem
Verspinnen, Verstrecken und Trocknen unter Spannung einer spannungslosen Naß-Heiß-Behandlung bei ca· 10O0C ausgesetzt
wurde«
Die stark krumpfenden Fasern haben gemäß der Erfindung eine Krumpfung von weniger als 5 i» bei 95 - 1050C
und eine Krumpfung von 8 - 35 % in einer Dampfbehandlung
bei 115 - 14O0C* Diese Fasern bestehen aus Akryl-, Modakryl-, Vynilehlorid- und Polyolefinpolymerisaten·
Dabei bedeuten Akrylpolymerisate Polyakrylnitril
und Mischpolymerisate mit mehr als 80 Gewichtsprozenten Akrylnitril und weniger als 20 Gewichtsprozenten eines
mischpolymerisierbaren Monomers; Modakrylpolymerisate bedeuten Polymerisate mit 30 - 80 Gevdchtsprozenten Akrylnitril und 70 - 20 Gewichtsprozenten eines Vinylmonomers,
wie Vinylchlorid oder dergleichen; Vinylchlorodpolymerisate bedeuten Polymerisate mit mehr als 80 Gewichtsprozenten
Vinylchlorid und weniger als 20 Gewichtsprozenten Vinylmonomer, wie Vinylacetat oder dergleichen und mit einem
Polymerieationsgrad von ca· 1000 bis 3000; die Polyolefin«
polymerisate schließlich bedeuten Mischpolymerisate mit
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mehr als 80 Gewichtsprozenten Polypropylen und weniger als 20 Gewichtsprozenten Polyäthylen·
Die Verfahren zur Herstellung von Fadenmaterialien aus diesen Polymerisaten sind bekannt* So wird beispielsweise beim Trockenspinnen eines Polypropylenpolymerisats
das Polymerisat in Kerosin in einer Fraktion gelöst, deren Siedepunkt zwischen 170 und 25O0G liegt, die lösung in
einer Geschwindigkeit von 25 m/min durch eine Spinndüse mit 30 Öffnungen eines Durchmessers yon 100 μ ausgespritzt
die entstandenen Fäden durch eine Verdampfungssäule in einer Geschwindigkeit von 6 m/min durchgeleitet
und dabei die Fäden in einer Geschwindigkeit τοη 125 m/min
auf eine Spule aufgewickelt und anschließend im Verhältnis τοη 1:5 verstreckt; die erhaltenen Fäden mit einer Stärke
von 5 den« besitzen eine Reißfestigkeit von 7 g/ä. und eine
Dehnung von 22 £» Die auf diese Weise erzielte Faser hat
bei Dampfbehandlung oder Behandlung in einem heißen Bad bei 1000C eine Krumpfung von 4 # und bei Behandlung mit
Hochdruckdampf bei 1300C eine Krumpfung von 14 $>·
Die wenig krumpfenden Fasern gemäß der Erfindung können alle synthetischen, natürlichen und regenerierten
Fasern sein, sofern sie eine Krumpfung von weniger als 10 +
bei Dampfbehandlung unter 13O0C haben und bei Temperaturen
von 120 - 1400C nicht wesentlich krumpfen.
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Dabei sind unter synthetischen Fasern Polyamid, Polyester, Polyurethan, Polyäthylen, Polystyrol, Polyvinylchlorid,
Polyvinylidenohloridj Polyvinylalkohol und Polyakrylfasern zu verstehen; die natürlichen Fasern
sind Baumwolle, Hanf, Wolle und Seide und die regenerierten Fasern Viskosekunstseide, Kupferkunstseide und Nitrozellulose«»
Es können sogar Fasern verwendet ler&es, die bei
diesen. Temperaturen krumpfen^ sofern sie vorher durch eine
Bpannungslose laß-Heiß-BehaEdlung bei 120 - 14O0G in einen
derartigen Zustand gebracht worden sind, daß eie bei den
Temperaturen, bei denen der stark krumpfende Bestandteil
die gewünschte Krumpfung eingeht, axsht wesentlich krumpfen»
Der Anteil an dem mit dem wenig krumpfenden Bestandteil
zu vermischenden* stark krumpfenden Bestandteil beträgt
20 ·· 80 (Jewiektaprosente und vorteilhaftsrweise
30 - 50 Gewichtsprozente· Die erfindungsgeaäB verwendeten
krumpfende» Bestandteile sind in des Kurven 3 und 4 wiedergegeben»
Genäß einem harkömmlichea '/erfahren wurden beispielsweise
15 Teile eines Mischpolymerisats (Molekulargewicht 75·ΟΟΟ) ait 90 dewichtsprozenttii Ikrylnitril und 10 Gewichtsprozenten
Methylmethakrylat bis zu einem Stickoxydgehalt
- 10 -209814/mt!
von weniger als 0,0003 $> ausgewaschen und in 100 Teilen
75 #iger Salpetersäure zu einer Spinnlösung gelöst· Die
Spinnlösung wurde bei O0O in ein Fällbad eingespritzt»
das 30 $> Salpetersäure, 6 1>
Calciumnitrat und 64 3* Wasser enthielt» Die entstehenden Fäden wurden mit einer Geschwindigkeit τοη 6 m/min· auf eine erste an einem Ende
des Bades befindliche Rolle aufgespult, mit Wasser gewaschen und dann im heißen Zustand in heißem Wasser von
950C auf die 8-fache Länge verstreckt· Der erhaltene Faden
erholte sich frei bei Dampf von 10O0C und man erhielt
einen Akrylfaden mit 3»0 den, dessen Krumpfung bei Heißwasserbehandlung von 10O0G weniger als 3 i>
und bei einer Hochdruck-Dampfbehandlung von 13O0C 25 i>
betrug« Der Faden wurde auf eins Faserlänge von 76 - 125 mm geschnitten und
als stark krumpfender Bestandteil verwendet·
Andrerseits wurden die nicht wärmebehandelten Fäden,
die auf gleiche Weise wie vorstehend beschrieben erhalten worden waren, einer spannungslosen Wärmebehandlung bei
Hochdruckdampf von 13O0C ausgesetzt; man erhielt ein Monofil mit 4 den· Der Faden wurde schräg in Fasern einer
Länge von 76 - 125 mm geschnitten und als wenig krumpfender
Bestandteil verwendet«
Ein Mischpolymerisat mit 40 Gewichtsprozenten Acrylnitril und 60 Gewichtsprozenten Vinylchlorid wurde
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in eine Modakrylfaser versponnen«» Diese wurde bei 950C
auf die 5-fache Länge verstreckt und bei 950C einer 10-minütigen Wärmebehandlung ausgesetzt; man erhielt eine
bei _ Faser mit 3 den«, deren Wärmekrumpfung 100uG 3 Ί» und bei
13O0C 22 1» betrug· Die Faser wurde auf eine länge von 102
mm geschnitten und die entstandene Modakrylfaser als stark krumpfender Bestandteil verwendet·
Bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen Garns
mit diesen stark und wenig krumpfenden Fasern krumpft die stark krumpfende Faser nicht und behält bei der Flockenfärbung,
der Kammzugfärbung oder der Garnfärbung ihre hohe Krumpffähigkeit bei; deshalb läßt sich das Garn ebenso gut
verstricken oder verweben, als wenn es keiner Hoehbauschbehandlung
unterworfen worden wäre (nachstehend als unbehandeltes Garn bezeichnet)· Wird das Gsrn verstrickt
oder verwebt und dann, entsprechend den Eigenschaften der stark und wenig krumpfenden Bestandteile einer Naß-Heiß-Behandlung
bei 120 - 14O0C unterworfen* krumpfen die stark
krumpfenden Bestandteile und werden dadurch voluminös« Wird das Garn vor dem Verstricken oder Verweben giefärbt,
kann jede beliebige gewünschte Farbe, Muster oder Melangefärbung erzielt werden·
- 12 209814/1158
Die Erfindung hat den Vorteil, daß nicht nur unbehandelte, gefärbte Garne, sondern auch viel bauschigere
Garne als bisher hergestellt werden können, indem die Garne gefärbt und einer Hochbauschbehandlung mit Hochdruckdampf ausgesetzt werden» Darüberhinaus sind die Garne im
unbehandelten Zustand färbbar und können deshalb zum
Verkürzen der Arbeitsstufen auf herkömmliche Weise konus- oder spulengefärbt werden·
Der Einfachheit halber sind alle vorstehend beschriebenen Hochbauschbehandlungstemperaturen anhand von
Dampf-Naß-Heiß-Temperaturen beschrieben, jedoch ist gleichermaßen Heißwasser verwendbar* Bei Trocken-Heiß-Temperatur unter Verwendung von Heißluft entspricht eine
trockene Hitze von 120 - 1800C einer nassen Hitze von 115 - 1400C.
Ein weiterer großer Vorteil der Erfindung ist, daß im Fall der herkömmlichen Flauschgarne für die Herstellung des stark krumpfenden Bestandteils ein Heißvers treckarbeitsgang nötig ist, der gemäß der Erfindung
jedoch überflüssig ist·
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung·
- 15 -2 0 9 8 U / 1 1 5 8
40 Gewichtsprozente (A) einer Akrylfaser, 3 den·,
Faserlänge 76 mm, die sich in einer Naß-Heiß-Behandlung
bei 1050C frei erholt hatte und in einer Heißwasserbehandlung bei 98 - 1000C eine Krumpfung yon 2 # und in
einer Hochdruck-Dampfbehandlung bei 13O0C eine Krumpfung
von 16 1° hatte, sowie 60 $>
(B) einer Akrylfaser, 3 den., Faserlänge 76 mm, die sich in einer Naß-Heiß-Behandlung
bei 13O0C frei erholt hatte und in einer Hochdruck-Dampfbehandlung bei 13O0C eine Krumpfung yon 5 i>
hatte, wurden miteinander versponnen und man erhielt ein Strickgarn Nm
2/36.
Dieses Gespinst wurde bei 98 - 1000C eine Stunde
lang getrocknet und anschließend einer Weichmacherbehandlung unterworfen; man erhielt ein unbehandeltes, gefärbtes Garn*
Dieses gefärbte Garn wurde zu einer fully-fashioned
gemusterten Strickjacke verstrickt und anschließend ohne Spannung 10 Minuten lang mit Hochdruckdampf bei 13O0C behandelt; die Krumpfung bezogen auf das Garn betrug 20 £
und die Jacke besaß eine ausgezeichnete Bauschigkeit«
Ein· (C) Akrylfaser mit 3 den·, Faserlänge 76 mm,
die sich in einer Naß-Heiß-Behandlu-ng bei 100°C erholt hatte
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und in einer Heißwasserbehandlung bei 98 - 10O0C eine
Krumpfung von 4 # und in einer Hochdruck-Dampfbehandlung bei 1250C eine Krumpfung von 12 # aufwies, wurde 1 Stunde
lang bei 98 - 1000C flockegefärbt und anschließend einer
Weichmacherbehandlung unterworfen» Desgleichen wurde eine (D) Akrylfaser mit 3 den., Faserlänge 76 mm, 1 Stunde
lang bei 98 - 1000C gefärbt und anschließend ebenfalls weichgemacht· 40 Gewichtsprozente der Faser (C), 30 Gewichtsprozente der Faser (D) und 30 Gewichtsprozente kammzuggefärbte Wolle wurden miteinander versponnen, um ein
Strickgarn mit 30 # Wolle und der Nm 1/40 zu erhalten*
Dieses Garn wurde auf einer Hundstrickmaschine mit 14 Nadeln/Zoll in einen Interlock-Jerseay verstrickt und anschließend 5 Minuten lang einer Dampfbehandlung bei 1250C
ausgesetzt, um einen Hochbausch-Strickjersey zu erzielen.
35 Gewichtsprozente einer (E) Polypropylenfaser (1,5 den«, 38 mm), die sich bei einer Naß-Heiß-Behandluag
bei 950C frei erholt hatte und in einer Heißwasserbehandlung von 95 - 10O0C eine Krumpfung von 2 it und in einer
12 ^ hatte, wurden mit 65 Gewichtsprozenten Baumwolle
(handtaübliche ägyptische Baumwolle), die bei einer Hochdruck-Dampfbehandlung bei 13O0C kaum krumpfte, versponnen;
2098U/1 158
- 15 ·
man erhielt ein Strickgarn mit der Nm Baumwolle 30/1*
Das Gespinst wurde auf einer !Rundstrickmaschine mit 16 Nadeln/Zoll glatt gestrickt© Das Gestrick wurde in
einer Haspelkufe gefärbt, einer Weichmacherbehandlung unterzogen und anschließend im ungespannten Zustand
5 Minuten lang mit Dampf von 13O0C behandelt; das erhaltene
Gestrick war voluminös«
Ein Mischpolymerisat aus 40 Gewichtsprozenten Akrylnitril und 60 Gewichtsprozenten Vinylchlorid wurde
versponnen und verstreckto Die erhaltene synthetische Faser wurde im ungespannten Zustand einer Dampfbehandlung
bei 1000C unterzogen; man erhielt einen Faden mit einer
Krumpfung von 4 # bei Heißwasserbehandlung und einer Krumpfung von 20 i>
bei Dampfbehandlung bei 130°C« Dieser Faden hatte 3 den. und wurde in eine Stapelfaser von
3 1/2" geschnitten· 40 Gewichtsprozente der Stapelfaser wurden mit 60 Gewichtsprozenten eines handelsüblichen
Polyesters vermischt (Schnittlänge 3 1/2; 3 den*); die Krumpfung betrug 4 1» in einer Dampfbehandlung bei 1300C*
Die gemischten Fasern wurden nach dem Kammgamspinnverfahren versponnen und man erhielt ein 2-faches Strickgarn
der Nm 2/48 (erste Drehung 420, 2· Drehung 250)o Das
Strickgarn wurde mit Dampf von 13O0C 15 Minuten lang behandelt
und man erhielt ein Hochbauschstrickgarn. -
2098U/1158
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen von Hochbauschgarnen,
dadurch gekennzeichnet, daß als stark krumpfender Bestandteil eine synthetische Faser verwendet wird, deren Krumpfung bei einer HeijßwasSerbehandlung bei 95 - 1050C weniger
als 5 i» und bei einer Dampfbehandlung bei 115 - 1400C
8 - 35 1> beträgt, und als wenig krumpfender Bestandteil
eine Faser mit einer Krumpfung von weniger als 10 $>
bei einer Dampfbehandlung unter 13O0C, und daß das aus diesen beiden
Bestandteilen bestehende Garn einer Hochbauschbehandlung mit Heißwasser oder Dampf bei 115 - 14O0C oder einer
Trockenhitze bei 120 - 1800C unterzogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der stark krumpfende Bestandteil eine Akryl-, Modakryl-,
Vinylchlorid«-oder Polypropylenfaser ist·
3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der wenig krumpfende Bestandteil eine synthetische, natürliche oder regenerierte Faser ist, die bei gewöhnlichen
Färbetemperaturen von ca. 1000C sowie bei Temperaturen von
120 - 1400C, bei denen der stark krumpfende Bestandteil die
gewünschte Krumpfung eingeht, nicht wesentlich krumpit,
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil stark krumpfender Fasern 20 - 80 und vorzugsweise 30 - 50 Gewichtsprozente
. . . . ■ 2098U/1158
beträgt.
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