DE1469310A1

DE1469310A1 - Textilkonditioniermittel

Info

Publication number: DE1469310A1
Application number: DE19651469310
Authority: DE
Inventors: Cumberland, Md; Abraham Milton E; Blake Lawrence Raymond; Burr Jun William T
Original assignee: Celanese Corp
Current assignee: Celanese Corp
Priority date: 1964-09-18
Filing date: 1965-09-08
Publication date: 1968-12-19
Also published as: FR1453536A; BE669772A; NL6512115A; US3357919A; GB1113607A

Description

PATENTANWÄLTE

DR.-ING. VON KREISLER DR.-ING. SCHONWALD DR.-ING. TH. MEYER DR. FUES

KÖLN 1, DEICHMANNHAUS

Köln, den 2. September I965 Fu/Ax/Pa

"•Expl.]

Celanese Corporation of America,

522 Fifth Avenue, New York 36, New York, V.St.A.

Textilkonditioniermittel

Die Erfindung bezieht sich auf neue Textilkonditioniermittel zur Behandlung von Fäden, Garnen und anderen Text!!materlallen.

Es ist häufig erwünscht, ein Konditioniermittel auf Fäden, Garne und dergleichen aufzutragen, um die verschiedenen Arbeitsgänge, denen sie bei der Weiterverarbeitung unterworfen werden, z.B. Spinnen, Spulen, Aufwickeln zu konischen Garnkörpern, Scheren, Wirken usw., zu erleichtern, Indem insbesondere die Reibung zwischen dem Garn und den verschiedenen Apparateteilen, mit denen es in Berührung kommt, z.B. Führungen, Rollen oder Walzen und dergleichen, sowie die Neigung der Fäden zum Reissen verringert und die elektrostatische Anziehung oder Abstossung der Fäden weitgehend ausgeschaltet wird. Nachdem die Fäden gesponnen und zum Färben bereit sind, müssen die Konditioniermittel entfernt werden, um gleichmässige Färbung sicherzustellen. Zu diesem Zweck werden die behandelten Garne gewöhnlich mit einem synthetischen Waschmittel und einem Alkali geseift oder gewaschen. Viele bekannte Konditioniermittel bilden

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auf der Oberfläche der Waschflotte eine Schaumschicht, die den Nutzen der Waschflotte stark beschränkt und sich auf den Garnen absetzt, wodurch sich ungleichmässige, streifige Färbungen ergeben.

Gegenstand der Erfindung ist ein Textilkonditioniermittel, das aus Mineralölen und.fettigen ölen, einem Ester der Phosphorsäure mit einem ungesättigten Alkohol, einem Alkanolamin, einer Phenolverbindung als Antioxidans und einem Waschhilfsmittel besteht, das ein Alkanolamin, ein Amid und eine Aminseife eines Alkanolamins und einer Fettsäure enthält. Durch den Auftrag der erfindungsgemässen Konditioniermittel auf Fäden, Garne und dergleichen wird ausreichende Geschmeidigkeit oder Schlüpfrigkeit für die Verarbeitung, z.B. beim Spulen, Aufwickeln zu konischen Garnkörpern, Drallen , Scheren und Wirken erzielt. Die Konditioniermittel lassen sich in üblichen Waschflotten leicht entfernen, ohne dass sich unerwünschte Rückstände in Form von Filmen auf das behandelte Gut legen.

Als Mineralöl werden im Konditioniermittel gemäss der Erfindung raffinierte paraffinische Erdölprodukte verwendet, die vorzugsweise eine Viskosität im Bereich von etwa

bei 38⁰C 45 bis 100 Saybolt-Universal-Sekunden/haben und im Gemisch in einer Menge von etwa 30 bis 75 Gew.-% des Gemisches vorhanden sind.

Die Phosphorsäureester in den erfindungsgemässen Konditioniermitteln sind von Phosphorsäure und ungesättigten Alkoholen abgeleitet. Im allgemeinen eignen sich Alkohole*-;; die eine Doppelbindung in einer verzweigten oder geraden?:} Kette und bis zu l8 C-Atome enthalten (z.B. 01eylalkohal;)i, Der Ester ist vorzugsweise in einer Menge von 10 bis Gew.-^ des Gemisches vorhanden. < :

Als fettige öle eignen sich in den erfindungsgemässen

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Mitteln beispielsweise Sojabohnenöl, Maisöl, Erdnussöl, Safloröl oder Glyoerintrioleat. Das fettige öl kann eine Viskosität von etwa βθ bis 1200 Saybolt-Universal-Sekünden bei 38⁰C haben und in einer Menge von etwa 10 bis JO Gew.-% des Gemisches vorhanden sein.

Als Alkanolamine eignen sich für die erfindungsgemässen Konditioniermittel Mono-, Di- oder Trialkanolamine, die von beliebigen aliphatischen Alkoholen mit bis zu 8 C-Atomen abgeleitet sind. Alkylreste mit bis zu 8 C-Atomen können an beliebigen freien AminostickstoffStellungen substituiert sein. Die Alkanolamine können in Mengen von etwa 2 bis 10 Gew.-% anwesend sein.

Die in den erfindungsgemässen Konditioniermitteln vorhandenen Phenolverbindungen dienen als Antioxidantien. Geeignet sind beispielsweise t-Butylhydroxyanisol, Di-tamylphenol, Di-t-butyl-p-kresöl und Propylgallat. Für die erfindungsgemässen Gemische können beliebige Phenolverbindungen als Antioxydantien verwendet werden. Ihre Menge kann im Bereich von 0,01 bis 0,5 Gew.-^ des Gemisches liegen.

Das Waschhilfsmittel in den erfindungsgemässen Konditioniermitteln besteht aus einem Aminkondensatgemisch, das in einer Menge von 2 bis 20 Gew.-% des Gemisches anwesend sein kann und aus einem Alkanolamin, einem durch Kondensation eines Alkanolamine und einer Fettsäure erhaltenen Amid und einer aus einem Alkanolamin und einer Fettsäure hergestellten Aminseife besteht« Das Alkanolamin in diesem Gemisch kann ein einfaches Alkanolamin sein, z.B. Mono-, . Di- oder Triethanolamin oder Mono-, Di- oder Triisopropanolamin, und §iner Menge von 10 bis j50 Gew.-^ des Gemisches anwesend sein.

Die im Waschhilfsmittel vorhandene Amidverbindung kann aus diesen eben genannten Alkanolaminen abgeleitet sein, aus

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denen ein Amid gebildet werden kann, indem eine Carboxylgruppe einer Fettsäure mit beispielsweise 8 bis 18 C-Atomen an der Aminogruppe substituiert wird. Diese Amidverbindungen können 40 bis 70 Gew.-% des Gemisches ausmachen.

Die Aminseifen im Gemisch bestehen aus Salzen von beispielsweise höheren Fettsäuren, d.h. Säuren mit 8 bis 18 C-Atomen,z.B. Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Oleinsäure und Stearinsäure, mit Alkanolaminen, z.B. Methanolamin, Ä'thanolamin oder Isopropanolamin. Die Aminseifen können etwa 10 bis 30 Gew.-^ des Gemisches ausmachen.

Geeignete Gemische können durch Teilkondensation von Gemischen höherer "Fettsäuren mit überschüssigen Alkanolaminen hergestellt werden. Ein Teil der ursprünglich gebildeten Seife bleibt durch die Unvollständigkeit der Kondensation zurück, während freies Alkanolamin aus dem ursprünglichen Überschuss im Gemisch vorhanden ist.

Die erfindungsgemässen Konditioniermittel können durch Zusammengeben der Bestandteile in beliebiger Reihenfolge gebildet werden. Sie können den Textilmaterialien in jeder Phase vor.oder nach der Herstellung der Fäden, Garne oder dergleichen zugesetzt werden. Beispielsweise können die Konditioniermittel bei der Herstellung von Kunstfäden und dergleichen durch Spinnen von fadenbildenden Lösungen in die Spinnlösung oder im Falle des Naßspinnverfahrens auch in das Koagulierbad eingeführt werden. Es ist auch möglich, die Fäden nach ihrer Bildung und nach dem Verlassen des Spinnschachtes oder des Koagulierbades beispielsweise durch Besprühen zu behandeln oder sie mit Dochten in Berührung zu bringen,, die mit dem Konditioniermittel getränkt sind.

Die erfindungsgemässen Konditioniermittel können auf Garn aus endlosen Fäden und Stapelfasern aufgebracht werden, die

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aus den verschiedensten Materialien hergestellt sind, z.B. aus regenerierter Cellulose, organischen Derivaten von Cellulose, z.B. Celluloseestern einschliesslich Celluloseacetat, Cellulosepropionat, Cellulosebutyrat, Celluloseacetatprapionat und Celluloseacetatbutyrat, aus Celluloseestern einschliesslioh l&hylcellulose und/Oenzylcellulose, aus Polyestern einschliesslich Polyethylenterephthalat, und aus Polyamiden, wie Heptamethylenadipinsäureamiden. Die Behandlung von Celluloseacetat- und -triacetatfäden undχ-garnen ist besonders wirksam. Die Behandlung ist möglich bei Fäden ganz allgemein, bei Garnen, Strängen und dergleichen mit einem Gesamttiter von etwa 30 bis 4500 den. und einem Einzeltiter pro Faden von etwa 1 bis 7 den.

Im folgenden Beispiel beziehen sich die Mengenangaben auf das Gewicht.

Beispiel

Konditioniermittel der in der folgenden Tabelle angegebenen Zusammensetzung wurden hergestellt, indem, das Mineralölj der Phosphorsäureester, das fettige Öl, das Alkanolamin und die Phenolverbindung gemischt wurden, das Geraisch 30 Minuten gerührt und nach Zugabe des Aminkondensats weitere 20 Minuten gerührt .wurde. Als Aminkondensat wurde ein Handelsprodukt verwendet, das durch Teilkondensation eines Gemisches von höheren Fettsäuren mit einem stöchiometrischen Überschuss von Diäthanolamin hergestellt wurde und 54 Gew.-^ des Amidkondensationsprodukt.s, 23 % der Aminseifen, die das ursprüngliche Reaktionsprodukt des Diäthanolamins mit den Fettsäuren sind, und 20$ freies Diäthanolamin sowie 3# Feuchtigkeit und Verunreinigungen enthielt.

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Konditioniermittel II III IV

Mineralöl (50 S.U.S bei 57,7° C)	* 49,9	55,9	56,4	59,4
Ester von Phosphor säure mit Oleylal- kohol	1?	9	12	12
oxydiertes Soja- bohnenöl	10	10	18,5	18,5
Di-t-butyl-p-kresol	0,1	0,1	0,1	0,1
Dibutylaminoäthanol	7	5	6	6
Aminkondensat	20	20	7	4
Viskosität des Ge misches (S.U.S. bei 37,7⁰C )	277	252	170	165

Die gemäss diesem Beispiel hergestellten Konditioniermittel wurden mit einer Reihe üblicher Schmälzmittel auf Mineralölbasis verglichen, die üblicherweise für Celluloseacetat und -triacetat verwendet werden. Jedes Mittel wurde in der gleichen Weise geprüft, indem es auf ein Celluloseacetatgarn von etwa 55 den. und etwa 15 Fäden aufgetragen wurde. Die üblichen Prüfungen auf Reissfestigkeit und Dehnung wurden an den Garnen vorgenommen. Hierbei zeigte sich, dass die erfindungsgemässen Mittel mit den üblichen Schmälzmitteln zujnindest vergleichbar sind. Wenn jedoch die Garne durch eine Waschflotte geführt wurden, waren die mit den.erfindungsgemässen Mitteln erhaltenen Ergebnisse besser. Während sich bei den bekannten Schmälzmitteln der mit diesen gebildete Schaum in Form eines Filmes auf dem behandelten Gut absetzte, waren die erfindungsgemässen Konditioniermittel mit der Waschlösung verträglich und bildeten keinen Schaum. Darüber hinaus waren die Färbungen der Garne, die mit den erfindungsgemässen Konditioniermitteln behandelt wurden, gleichmässig und einwandfrei, während sie bei den Garnen, die mit üblichen Schmälzmitteln behandelt waren, streifig waren.

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Claims

Patentansprüche

1. Verbessertes Textilkonditioniermittel enthaltend Mineralöle, fettige öle, Phosphatester ungesättigter Alkohole, Alkanolamine, ein phenolisches Antioxydans sowie ein Waschhilfsmittel, das ein Alkanolamin sowie ein Amid und eine Aminseife eines Alkanolamine und einer Fettsäure enthält.

2. Textilkonditioniermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es das Waschhilfsmittel in Mengen von 2 bis 20 Gew.-#, bezogen auf das Gesamtgemiseh, enthält.

3. Textilkonditioniermittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es das Mineralöl in Mengen von 30 bis 75 Gew.-#, das fettige öl in Mengen von 10 bis 30 Gew.-^, den ungesättigten Ester in Mengen von 10 bis 45 Gew.-#, das Alkanolamin in Mengen von 2 bis 10 Gew.-^ und das phenolische Antioxydans in Mengen von 0,01 bis 0,5 Gew.-% enthält.

4. Textilkonditioniermittel nach Ansprüchen 1 bis 3* dadurch gekennzeichnet, dass das Waschhilfsmittel 10 bis 30 Gew.-^ Alkanolamin, #0 bis 70 Gew.-% des Amides und 10 bis 30 Gew.-^ der Aminseife enthält.

5. Textilkonditioniermittel nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Waschhilfsmittel ein Reaktionsgemisch ist, das durch partielle Kondensation von Fettsäuren mit einem Überschuss von Alkanolamin erhalten worden ist.

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