AT265201B - Verfahren zur Verbesserung der textilen Eigenschaften von cellulosehaltigem Textilgut - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der textilen Eigenschaften von cellulosehaltigem Textilgut

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textile
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Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Verbesserung der textilen Eigenschaften von cellulosehaltigem Textilgut 
Die Reissfestigkeit von Baumwollgeweben wird bekanntlich durch Kunstharzbehandlung, Vernetzung mit Reaktanten, wie N-substituierten Dimethylharnstoffverbindungen, Dimethylol-Carbamaten, Aldehyden und weitern chemischen Vernetzungsmitteln für Cellulose auch unter Bedingungen, unter denen keine chemische Schädigung eintritt, mehr oder weniger stark vermindert. Die Ursache der Festigkeits- abnahme scheint in Besonderheiten der Feinstruktur des Cellulosematerials zu liegen. 



   Es ist schon vorgeschlagen worden, Gewebe vor bzw. beim Vernetzen scharf zu spannen. Die dabei erzielten Verbesserungen sind aber relativ bescheiden, bezogen auf die Reissfestigkeit vor der Vernetzung in der Regel maximal 10 bis   150%.   Nach amerikanischen Arbeiten konnten durch Garnmercerisation unter Schrumpfen und nachfolgender Spannung ganz erhebliche Verbesserungen erzielt werden, so dass durch das Vernetzen keine Festigkeitsverluste mehr eintraten oder sogar gewisse Festigkeitszunahmen erreicht wurden. Mercerisierversuche mit Geweben führten dagegen nicht zum Ziele ; es wurden ebenfalls nur relativ geringe Festigkeitsverbesserungen in der Grössenordnung von 10 bis   150/0   erzielt. 



   Es wurde nun gefunden, dass durch blosses Dehnen von Baumwollfasern bzw. Garnen oder Zwirnen speziell durch Dehnen im feuchten Zustande das Fasermaterial derart verändert werden kann, dass durch eine nachfolgende Vernetzung kein Festigkeitsverlust eintritt ; es können sogar im vernetzten Material höhere Festigkeiten als im entsprechenden Ausgangsmaterial festgestellt werden. 



   Es ist zwar bereits ein Verfahren bekannt, gemäss welchem bei Textilgut in Form von textilen Flächengebilden, insbesondere bei Geweben und gegebenenfalls Garnen, die mindestens teilweise aus Cellulosefasern bestehen, vor Eintreten einer Vernetzung der Cellulose eine Dehnung in Kleinstbereichen erfolgt, indem die Ansatzpunkte der die Dehnung bewirkenden mechanischen Beanspruchung so nahe als möglich beieinanderliegen. Es wurde festgestellt, dass dieses Verfahren bei der Dehnung von Garnen nicht vorteilhaft ist, sondern eine unnötige Komplikation bedeutet. Es hat sich vielmehr gezeigt, dass bei Garnen und Zwirnen der Abstand der Ansatzpunkte der Dehnungsbeanspruchung ohne Belang ist, was den Vorteil hat, dass die Durchführung der Dehnung mit relativ einfachen und billigen Mitteln möglich ist. 



   Im weiteren ist ein Verfahren zur Qualitätsverbesserung von fertigen Kunstseidefäden bzw. -zwirnen aus regenerierter Cellulose oder Cellulosederivaten bekannt, gemäss welchem die Fäden einer Zugwechselbelastung von mindestens 100 Lastwechseln bei einer Belastung von 10 bis   5rf1/0   der Bruchfestigkeit ausgesetzt werden. Die so behandelten Fäden, die für die Herstellung von Reifenkorden bestimmt sind, sollen die hiefür   benötigte   Festigkeit aufweisen. 



   Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verbesserung der textilen Eigenschaften, insbesondere zur Erhöhung der mechanischen Festigkeiten von vernetzten, cellulosehaltigen textilen Flächen- 

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 EMI2.1 
 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 schalteten Walzenpaaren geführt, deren Klemmpunktabstand 18 mm beträgt und deren Fördergeschwindigkeit so eingestellt waren, dass das zweite,   d. h.   das Ausgangswalzenpaar um   150/0   schneller lief als das erste oder Eingangswalzenpaar. Durch diesen Verzug werden die Baumwollfasern je nach Stapellänge bis zu   80/0   der Ausgangslänge gedehnt. Das so vorgedehnte Fasermaterial wurde im gleichen Arbeitsgang zu einem Garn der Ne 36 mit 770 T/m Z versponnen. 



   Aus derart vorgedehnten Fasern hergestellte Garne werden in üblicher Weise zu einem Gewebe weiterverarbeitet und dieses zur Erzielung von   Knitterecht- und   Wash-Wear-Effekten einer chemischen Vernetzungsbehandlung unterzogen. Das Gewebe erleidet bei den Vernetzungsbehandlungen einen wesentlich geringeren Festigkeitsverlust als analoge Gewebe, hergestellt aus der ungedehnten Baumwolle. 



   Beispiel 2 : An einem Baumwollvorgarn der Ne 2. 5 wurde die Dehnungsbehandlung sowie die Verarbeitung zu einem Garn der Ne 36, wie in Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt, mit dem Unterschied, dass das Vorgarn vor dem Einführen in die Faserdehnungsvorrichtung mit Wasser benetzt wurde. 



  Aus einem solchen Garn hergestellte Gewebe erleiden bei Kunstharzausrüstungen relativ kleine Festigkeitsverluste. 



   Beispiel 3 : Ein mit Wasser gut benetztes Baumwollgarn der Ne 40, Gespinstdrehung 700 T/m, wurde in einer   Dehnungsvorrichtung, bestehend aus zwei im Abstand   von 2m hintereinander geschalteten Förderwalzenpaaren, um   60/0   der ursprünglichen Länge gedehnt. Durch das Dehnen wird die   Reissfestig -   keit des Garnes um bis zu   20ho   und darüber erhöht.

   Ein aus einem derart gedehnten Garn hergestelltes Gewebe wurde nach den üblichen Methoden gebleicht, vorgetrocknet, mit einer Lösung enthaltend pro Liter : 
 EMI3.1 
 
<tb> 
<tb> Dimethylolmethylcarbamat <SEP> zo <SEP> Lösung) <SEP> 290 <SEP> ml <SEP> 
<tb> Zinkchlorid <SEP> 44 <SEP> g <SEP> 
<tb> 
 imprägniert, scharf abgepresst, unter Spannung bei 1000 C getrocknet, bei 1500 C während 3 min kondensiert, in einem Bade enthaltend 2 g Soda + 1 g Fettalkoholsulfat bei 600 C kurz nachgewaschen und nach dem Spülen unter Spannung getrocknet. Das so behandelte Gewebe zeigte gute Wash-Wear-Eigenschaften. Die Reissfestigkeit ist nur etwa   101o   niedriger als bei der aus dem gedehnten Garn hergestellten Rohware, und sogar höher als bei entsprechender Rohware, hergestellt aus ungedehntem Baumwollgarn. 



     Beispiel 4 :   Ein mit Wasser gut benetzter Baumwollzwirn der Ne 40/2 Gespinstdrehung 500 T/m Z, Zwirndrehung 360 T/m S, wurde auf der in Beispiel 3 beschriebenen Vorrichtung um   6%   der ursprünglichen Länge gedehnt. Der gedehnte Zwirn wurde als Schuss unter Verwendung einer Kette aus ungedehntem Baumwollgarn der Ne 40/1 mit einer Gespinstdrehung von 900 T/m verwebt. Das so erhaltene Gewebe wurde nach den üblichen Methoden mercerisiert, gebleicht, vorgetrocknet und unter Verwendung einer Lösung enthaltend pro Liter 
 EMI3.2 
 
<tb> 
<tb> "Knittex <SEP> everfit <SEP> CR" <SEP> (Dimethyloläthylen-
<tb> - <SEP> Harnstoff-Amino-Triazin-Formaldehyd-Vorkondensat <SEP> 240 <SEP> g
<tb> "Katalysator <SEP> PR" <SEP> (Zinknitrat-Katalysator <SEP> der <SEP> Ciba) <SEP> 22 <SEP> g
<tb> 
 ausgerüstet.

   Die Ware wurde nach dem Imprägnieren   mit"Knittex everfit"vorgetrocknet,   2 1/2 min bei 1600 C kondensiert, kurz nachgewaschen, gespült und unter Spannung getrocknet. Das so erhaltene Gewebe zeigt gute   Knitterecht-und Wash-Wear-Eigenschaften ;   der Reissfestigkeitsrückgang gegenüber der Rohware ist gering ; die Endfestigkeit der Ware ist sogar höher als bei einer entsprechenden Rohware, hergestellt aus nicht gedehnter Baumwolle. 



   Beispiel 5 : Ein Baumwollgarn der Ne 30 wurde mit Wasser benetzt und in einer aus zwei mit einem Klemmpunktabstand von 2 m hintereinander geschalteten Walzenpaaren bestehenden Klemmvorrichtung um   70/0   seiner Ausgangslänge gedehnt. 



   Unter Verwendung dieses Garnes als Schussgarn und eines normalen Baumwollgarnes der Ne 40 als Kettgarn wurde ein   Baumwoll-Imitat-Popelinegewebe   mit der Fadeneinstellung 47/21/cm hergestellt und dasselbe unter normalen Bedingungen mercerisiert, gebleicht und auf Laufrahmen auf die Rohbreite gespannt und getrocknet. Das so vorbehandelte Gewebe wurde mit der folgenden Lösung imprägniert und abgepresst : 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 
220 g/l eines   Triazin -Äthylenharnstoff-Formaldehyd-Mischkondensats  
20 g/l eines Zinknitrat-Katalysators
75 g/l   20% igue   Lösung eines kationenaktiven Weichmachers auf der Basis eines Fettsäurekondensationsproduktes. 



   Dabei erfolgte eine Flüssigkeitsaufnahme von   54%.   



   Nach dem Imprägnieren wurde das Gewebe wieder auf Rohbreite gespannt, vorgetrocknet und in diesem Zustand zwecks Vernetzung während 2, 5 min bei 1600 C behandelt, darauf bei 600 C mit einer wässerigen Lösung, enthaltend 1 g wasserfreie Soda und 2 g Fettalkoholsulfat, gewaschen, mit Wasser gespült und unter Spannung getrocknet. 



   Zu Vergleichszwecken wurde ein Baumwoll-Imitatgewebe mit der Fadeneinstellung 7/21/cm, Ne 40, 30, welches in Kette und Schuss normale Baumwollgarne enthält, hergestellt, unter Berücksichtigung der üblichen Wareneingänge unter normalen Bedingungen mercerisiert, gebleicht und in der oben beschriebenen Weise imprägniert, vernetzt und fertiggestellt. 



   Die Prüfung der beiden Garne zeigte folgende Ergebnisse : 
 EMI4.1 
 
<tb> 
<tb> Reiss <SEP> - <SEP> Reiss <SEP> - <SEP> Zerr- <SEP> Trockenknitter <SEP> - <SEP> 
<tb> festigkeit <SEP> festigkeit <SEP> in <SEP> bzw. <SEP> festigkeit <SEP> winkel <SEP> von
<tb> im <SEP> Schuss <SEP> auf <SEP> Rohgewebe <SEP> im <SEP> Schuss <SEP> K. <SEP> + <SEP> S.
<tb> trocken <SEP> nass
<tb> Rohgewebe <SEP> normales <SEP> Schussgarn <SEP> 27, <SEP> 7kg <SEP> 100%--- <SEP> 
<tb> Vernetztes <SEP> Gewebe <SEP> normalesschussgarn <SEP> 15, <SEP> 4 <SEP> kg <SEP> 560/o <SEP> 1019 <SEP> g <SEP> 1410 <SEP> 1480 <SEP> 
<tb> Vernetztes <SEP> Gewebe <SEP> SpezialSchussgarn* <SEP> 24, <SEP> 1kg <SEP> 87% <SEP> 1728g <SEP> 139  <SEP> 144  <SEP> 
<tb> 
 
 EMI4.2 


AT392666A 1965-05-18 1966-04-26 Verfahren zur Verbesserung der textilen Eigenschaften von cellulosehaltigem Textilgut AT265201B (de)

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