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Schnell-Feinmeßschraublehre Bei den gebräuchlichen Schraublehren wird
die Meßspindel bei einer Trommelumdrehung um das Maß der Meßspindelsteigung verschoben.
Meist haben Schraublehren eine Meßspindelsteigung von 0,5 mm pro Spindelumdrehung.
Zur Überbrückung des Meßbereichs -von o bis 25 mm sind damit an der Trommel fünfzig
Umdrehungen notwendig.
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Das Einstellen eines Maßes mit der Feinmeßschraublehre einerseits
oder das Messen eines Gegenstandes andererseits verbraucht somit viel Zeit mit dem
Inmeßstellungbringen der Meßspindel.
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In den Werkstätten wird unerlaubterweise diese Zeit einzuholen versucht,
indem der Mikrometer um die Trommel geschleudert wird, um damit denselben schnell
zu öffnen bzw. zu schließen.
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Um die Meßspindel schneller in Arbeitsstellung zu bringen, gibt es
einen Auswegversuch unter dem nachteiligen Verzicht auf die Gefühlsratsche. Upmittelbar
auf die Meßtrommel wird in der Form der Ausbildung der seitherigen Gefühlsratsche
eine verkleinerte Drehtrommel angebracht. Damit soll ein Durchdrehen der Feinmeßschraube
ohne ein zu oft zu wiederholendes Nachgreifen erreicht werden.
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Bei der Schnell-Feinmeßschraublehre nach dem vorlNiegenden Erfindungsgedanken
wird der Meßbereich beispielsweise von o bis 25 mm bei 0,5 mm Steigung der Feinmeßspindel
unter Beibehaltung einer großen Ablesetrommel und einer noch zusätzlichen Betätigungstrommel
und außerdem der Gefühlsratsche zu einem Bruchteil der seitherigen
Umdrehungszahlen
überbrückt. Bei einer beispielsweise gewählten Übersetzung von I :5 ins Schnelle
wird der gesamte Meßbereich mit zehn Umdrehungen entgegen fünfzig bei der seither
bekannten Ausführung durchschritten.
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Die Lösung des Erfindungsgedankens erfolgt dadurch, daß vom feststehenden
Teil der Feinmeßschraublehre eine Bewegung auf eine Scheibe abgeleitet wird, welcher
eine vektoriell gleich große Bewegung von der Betätigungstrommel so entgegenwirkt,
daß diese Scheibe zu den Bewegungen der Betätigungstrommel und der Meßspindel in
schwebende Ruhestellung kommt. Damit wird sie zu den sich drehenden Elementen zum
ruhenden, über welches die Drehbewegungen der Trommel ins Schnelle übersetzt auf
die Feinmeßschrauhlehre übertragen werden.
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Nach der Erfindung ist der Meßtrommel eine Betätigungstrommel übergestülpt,
welche über ein Reibradgetriebepaar auf die Meßspintdel wirkt und zugleich eine
Schwebescheibe mit dem Drehmoment X in Umdrehung zu setzen versucht, während zur
Inruhebringung dieser Schwebescheibe dem Drehmoment X ein gleiches, Y, entgegenwirkt,
abgeleitet vom feststehenden Teil der Schraublehre über ein zweites Reibrädergetriebe.
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Die beispielsweisen Ausführungen zur Lösung des Erfindungsgedankens
zeigen in der Abb. I die Schnell-Feinmeßschraublehre in teilweiser Schnittdarstellung
und Abb. 2 das Übersetzungsgetriehe, perspektivisch auseinandergezogen in schematischer
Darstellung.
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Wie seither bekannt, schiebt sich die Feinmeßschraublehrenspindel
I durch die Mutter 2, in Bügel 3 an die Meßstelle bzw. den Amboß 4. Zur Festhaltung
eines eingestellten Maßes kann die Meßspindel mit der Klemmung 5 festgehalten- werden.
Der Schaft 6 und die Meßtrommel 7 tragen die üblichen Skalenteilungen. Zur Erfüllung
des Erfindungsgedankens ist über die Meßtrommel 7 mit ihrer Skalenteilung 22 eine
Antriebstrommel 8 gestülpt. Diese ist lose drehbar auf dem Teil 9 in der an sich
bekannten Weise auf die Spindel I aufgesetzten Ratsche 10. Bei der Umdrehung der
Antriebstrommel 8 versetzt dieselbe mit ihrer inneren Lauffläche 11 die auf der
AchseIz lose drehbare Scheibe I3 in eine Drehbewegung in der Richtung der l ; Umdrehung
der Antriebstrommel 8. Das Rad 13 wiederum wirkt auf das auf der Achse r4 lose drehbare
aufgesetzte Reibrad 15, das nun seinerseits unmittelbar die Spindel I in Richtung
der Umdrehungsbewegung der Antriebstrommel 8 zu drehen versucht. Das Verhältnis
des Durchmessers des Laufrades I3 zum Durchmesser des inneren Laufringes II gibt
das Ubersetzungsverhältnis ins Schnelle wieder. Eine Betätigung der Antriebstrommel
8 würde nun nicht die Meßspindel I in die gewünschte Umdrehung versetzen, sondern
vielmehr die Schwebescheibe I6 in Richtung der Antriebstrommel mit dem Drehmoment
X um die Spindel I herumlaufen lassen. Die Aufgabe, diese Scheibe r6 in Stillstand
zu versetzen, wird nun dadurch erfüllt, daß dem Drehmoment X ein ebensolches, Y,
entgegengesetzt wird. Dieses leitet sich her vom auf der Welle I7 sitzenden Reibrad
I8, das die Vorgelegewelle 19 mit den Scheiben 20 und 21 in Umdrehung zu setzen
versucht.
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Da nun aber die Vorgelegewelle 19 mit den Reibrädern 20 und 21 im
mit der Meßspindel I starr verbundenen Körper 23 durch das infolge Reibung vom Antriebsrad
8 über das Reibräderpaar 12 bis 15 auf die Schwebescheibe I6 eingebrachte Drehmoment
X umläuft, rollt sich das Reibrad 21 am Laufring der Hülse 24 in entgegengesetzter
Richtung ab. Die Drehbewegung wirkt nun über das Reibräderpaar 20 bis I8 auf den
Bund der Scheibe I6, um dem Drehmoment X mit dem ebensolchen Y entgegenzuwirken.
Beide Drehmomente X und Y heben sich auf und versetzen damit die Schwebescheibe
I6 in Ruhe. Diese wird somit zum ruhenden Element, um welches vom Antriebsrad 8
die Drehbewegungen auf die Meßspindel I über das Reibräderpaar I3 bis 15 zur Auswirkung
kommen.
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Um dem Reibrad 21 vom feststehenden Teil der Schraublehre in jeder
Meßspindelstellung eine Anlage zu bieten, läuft dieselbe in einer zur Meßspindel
koaxialen Hülse 24, die ihrerseits mit der Lippe 25 mit der Meßspindel in axialer
Richtung mit, genommen wird, so jedoch, daß sie mit einem Stift 26 in der Längsnut
24 gegen Verdrehung gesichert ist.
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An Stelle der Reibräder I3, I5, I8, 20, 2I können auch dem gleichen
Zweck dienende anders ausgebildete Übertragungselemente Verwendung finden.
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Die Gefühisratsche IO wirkt in an sich bekannter Weise unmittelbar
auf die Meßspindel I.