DE91271C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung ist eine Neuerung an Pneumatikreifen, die nur aus einem Mantel ohne unabhängigen Luftschlauch bestehen; diese sind an ihrer Basis der Länge nach aufgeschlitzt, so dafs die Innenränder durch den Luftdruck sich automatisch schliefsen, wenn sie auf die Felge aufgelegt werden und Luft eingepumpt wird.

Bisher hat man derartige Reifen so hergestellt, dafs ihre Kanten sich über einander legten; aber diese Construction sichert nur schwer eine luftdichte Verbindung, umsomehr, da es sehr schwierig ist, derartig über einander liegende Kanten vor Schmutz und Staub zu schützen, wenn nach einer Reparatur der Reifen wieder auf den Felgenkranz aufgebracht wird.

Nach vorliegender Erfindung werden die getrennten Kanten der Reifen mit nach innen radialen oder annähernd radialen Wulsten versehen , die gegen einander drücken und sich neben einander legen, wenn der Radreifen auf dem Felgenkranz befestigt wird; hierdurch wird eine reinliche und gänzlich luftdichte Verbindung hergestellt.

Fig. ι der Zeichnung ist ein Querschnitt des Reifens in seiner normalen Lage auf dem Felgenkranz.

Fig. 2 ist ein Querschnitt des Reifens, wobei das eine Ende aus seiner normalen Lage gebracht ist, um das Oeffnen des Reifens zu ermöglichen, wenn Reparaturen nöthig sind.

Fig. 3 ist ein Querschnitt durch einen Clincher- dder Palmer-Reifen, nach vorliegender Erfindung eingerichtet.

Fig. 4 ist ein Querschnitt durch einen G und J-Reifen und

Fig. 5 ein Querschnitt durch einen Dunlop-Welch-Reifen.

Der Reifen besteht aus einem Schlauch A aus Gummi, auf bekannte Art durch Leinwand versteift, und ist der Länge nach an seiner Basis aufgeschlitzt. An den aus einander geschnittenen Kanten dieses Schlauches sind Wulste α α angebracht, die derart angeordnet sind, dafs sie, wie Fig. 1 zeigt, neben einander liegen und sich zusammenpressen, wodurch eine luftdichte Verbindung hergestellt wird. Damit die Wulste α α sich genügend an einander zu pressen vermögen und sich schon luftdicht schliefsen können, bevor Luft in den Reifen eingepumpt wird, sind sie derart ausgebildet, dafs diese Wulste sieh nach auswärts ausladen (Fig. 2), bevor der Reifen auf den Felgenkranz aufgebracht wird. Wenn also der Reifen nun in seine normale Stellung auf den Felgenkranz B aufgebracht ist (Fig. 1), so werden die Wulste α sich vermöge der ihnen innewohnenden Elasticität eng an einander legen und so einen festen und luftdichten Verschlufs herstellen, ehe Luft in den Reifen eingepumpt wird. Die Wulste α α sind vorzugsweise konisch gestaltet, wie in der Zeichnung dargestellt, so dafs sie, wenn sie an einander

liegen, eine keilförmig gestaltete Innenrippe bilden, wodurch der innere Luftdruck derart wirkt, dafs die Wulste noch mehr zusammengeprefst werden.

Die Wulste α α können mit dem Mantel aus einem Stück geformt oder in einzelnen Streifen hergestellt und an den Reifen angeklebt werden, wenn dieser fertig gestellt ist. In diesem Falle kann ein derartiger Wulst an den Mänteln der am meisten gebräuchlichen Radreifenarten angebracht werden, wodurch die Anwendung eines unabhängigen Luftschlauches unnöthig gemacht wird. Fig. 3, 4 und 5 zeigen verschiedenartige Reifensysteme, die nach vorliegender Erfindung eingerichtet sind.

Um einen vollkommen luftdichten Schlufs zu erzielen, können die Fugenwände der Wulste mit halbplastischem Gummi ausgefüttert sein.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein aus einem an seiner Innenseite der Länge nach aufgeschnittenen Schlauch bestehender Luftreifen für Fahrräder u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dafs die Schnittkanten mit inneren radialen Wulsten (α α) versehen sind, die, konisch gestaltet, sich nach aufsen auslegen, so dafs sie, wenn der Reifen auf den Felgenkranz aufgebracht ist, sich gegen einander legen und infolge ihrer Elasticität sich an einander pressen, wodurch ein luftdichter Abschlufs bereits vor Einpumpen der Luft hergestellt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.