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Selbsttätiger Blendenregler Zusatz zum Patent 8&428887 Im Patent
842 88.7 ist u: a. ein selbsttätiger Blendenregler für photographische Aufnahme-
und Wiedergabegeräte beschrieben, bei dem eine zusätzliche Antriebskraft mittels
eines waagebalkenartigen Hebels auf die Blende übertragen wird, wobei ein vom Galvanometer
gesteuertes Glied als radial wirkendes Widerlager für die Übertragung dieser Kraft
dient und Mittel vorgesehen sind, die ein Ausweichen des vom Galvanometer gesteuerten
Gliedes während des Regelvorgangs verhindern.
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Durch diese Anordnung wird zwar das vom Galvanometer gesteuerte Glied
nur in radialer Richtung belastet, so daß es keine Kräfte auf das Galvanometer überträgt.
Das vom Galvanometer gesteuerte Glied und seine Lagerung müssen aber immerhin so
dimensiert sein, daß sie diese Kraft aufnehmen können. Infolgedessen wird es unvermeidlich
sein, daß die Empfindlichkeit eines in dieser Weise verwendeten Galvanometers im
Vergleich zur Empfindlichkeit eines mit feiner Spitzenlagerung und leichtem Zeiger
zur visuellen Ablesung ausgestatteten etwas herabgesetzt wird. Es wäre also wünschenswert,
auch die radiale Belastung des vom Galvanometer gesteuerten Gliedes gleich am Entstehungsort
zu kompensieren. Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß das vom Galvanometer
gesteuerte Glied durch gegenläufig bewegte Organe in radialer Richtung scherenartig
umfaßt wird.
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Es ist bereits eine Anordnung bekannt, bei der auf der Achse des Galvanometers
eine Stufenscheibe angebracht ist und durch ein zangenförmiges
Organ
von zwei Seiten abgetastet wird, so daß die an der Galvanometerlagerung resultierende
Kraft theoretisch gleich Null wird. Diese Anordnung hat aber den Nachteil, daß erstens
die Kraft trotzdem durch die ganze Länge eines verhältnismäßig großen, mit dem Galvanometer
formschlüssig verbundenen Bauteils geleitet werden muß und zweitens jeder in der
Praxis leicht mögliche Unterschied im Druck der beiden Zangenbacken in voller Größe
auf die Galvanometerachse übertragen wird.
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Demgegenüber wird der weiteren Erfindung gemäß als Widerlager ein
Draht oder ein anderer, verhältnismäßig dünner prismatischer Körper benutzt, der
auf Abscheren beansprucht wird und zweckmäßig elastisch mit dem vom Galvanometer
gesteuerten Glied verbunden ist. Je nach seiner Stellung in der Ebene wird er früher
oder später von einem scherenartigen Organ erfaßt, dem er von diesem Augenblick
an, wie im Patent 84.2 887 beschrieben, als Widerlager für die Übertragung der von
einer zusätzlichen Kraftquelle kommenden Kraft auf die Blende dient, wobei das Organ
mit Mitteln versehen ist, die ein Abgleiten verhindern. Irgendwelche, durch Spiel
im Übertragungsmechanismus oder ungenaue Scherenform gegebenen Abweichungen des
Klemmpunktes von der ursprünglichen Lage des prismatischen Körpers wirken sich hierbei
infolge der elastischen Verbindung nur in geringem Maße auf die Achse des vom Galvanometer
gesteuerten Gliedes aus.
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Im folgenden werden einige Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigt
Abb. i die Verwendung eines einzigen rechtwinklig gebogenen Drahtes als vom Galvanometer
gesteuertes Glied und die Übertragung der Regelkraft auf die Blende über einen waagebalkenartigen
Hebel, Abb. 2 den Querschnitt dieser Anordnung, Abb. 3 die Verwendung von zwei auf
Abscheren beanspruchten prismatischen Körpern, von denen der eine das Widerlager
für die Öffnungsbewegung und der andere das Widerlager für die Schließbewegung bildet,
Abb.4 die hierbei gegebene Möglichkeit der Ausbildung des vom Galvanometer gesteuerten
Gliedes, um die auf seine Achse eventuell übertragenen Kräfte auf ein Minimum zu
beschränken, Abb. 5 dasselbe für die Anordnung nach Abb. i, Abb. 6 eine Ausbildung
des scherenartigen Organs im Querschnitt, bei der der zur Verfügung stehende Abscherwiderstand
verdoppelt und gleichzeitig das vom Galvanometer gesteuerte Glied beim Klemmen in
der zur Scherenebene senkrechten Lage gehalten wird, Abb. 7 eine Anordnung, bei
der keine Verschiebung des Klemmpunktes durch Ungenauigkeit der Scherenform oder
der Scherenbewegung eintreten kann.
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In Abb. i und 2 'besteht das vom Galvanometer gesteuerte Glied 3 aus
einem dünnen, rechtwinklig gebogenen Draht. der von den Schiebern 26a und
261, geklemmt wird, die vom Antrieb 2 über die Hebel 27 und 27a und das Zahnsegment
28 in eine periodische gegenläufige Bewegung versetzt werden, wobei die Kurven 26ä
und 26ä bzw. 26," und 26v' je ein scherenartiges Organ bilden. Die beiden
Schieber 26a und 26G werden von den Stiften 29" bis 29d gerade geführt. Die Kurven
26,', 266 bzw. 26ä', 26b"' sind mit Mitteln versehen, die ein Abrutschen des vom
Galvanometer gesteuerten Gliedes 31, während des Regelvorgangs: verhindern, und
sind so geformt, daß sie sich immer auf derLinie ä treffen und daß sie, wenn die
Stellung der Blende bereits dem momentanen Galvanometerausschlag entspricht, das
vom Galvanometer gesteuerte Glied 3:h an den beiden äußersten Punkten der vom Antrieb
:2 hervorgerufenen periodischen Bewegung gerade berühren, ohne es zu klemmen. Verändert
das vom Galvanometer gesteuerte Glied 31, seine Stellung, so wird es im Laufe der
vom Antrieb 2 hervorgerufenen periodischen Bewegung von dem scherenartigen Organ
26j, 26b bzw. 2.6ä', 266' geklemmt. Von da ab werden die Schieber 26" und
26G durch den Abscherwiderstand des Drahtes 3h aufgehalten, der nun als Widerlager
für die Übertragung der vom Antrieb 2 kommenden Kraft über den waagebalkenartigen
Hebel 27 und die Schubstange 6 auf die Blende wirkt. Hierdurch wird diese,
wie im Hauptpatent beschrieben, so weit verschoben, bis ihre Stellung der nunmehrigen
Stellung des vom Galvanometer gesteuerten Gliedes 31, entspricht.
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In Abb. 3 trägt das vom Galvanometer gesteuerte Glied zwei Stifte
1 und 3k, von denen einer das Öffnen und der andere das Schließen bewirkt. Das scherenartige
Organ besteht aus zwei auf der Achse 30 gelagerten Teilen und klemmt mit den Kurven
30" ', 3o1; den Stift 3i und mit den Kurven 30""', 30G' den Stift 3k. Es
wird vom Antrieb 2 über den mit einer Kurbelschleife versehenen Hebel 31, den Stift
32, den kurvenförmigen Schlitz 33, den Hebel 34 und die Stifte 34.a und 3.4G in
eine periodische Schwingbewegung versetzt. Der kurvenförmige Schlitz 33 übernimmt
hier die Funktion des waagebalkenartigen Hebels 27 in Abb. i. Die Blende wird nicht
bewegt, solange ihr Widerstand größer ist als der Widerstand des scherenartigen
Organs 30" ; 30G. Erst wenn dieses Organ durch den Abscherwiderstand des
Stiftes 31 bzw. 3k aufgehalten wird, kann sich der Stift 32 auf die Kurve 33 abstützen
und den Hebel 31 um den Stift 35 drehen, wodurch dann über die Schubstange
6 die Blende verstellt wird.
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Die Abb. 4 und 5 zeigen je eine Ausführungsform des vom Galvanometer
gesteuerten Gliedes 3 für die Anordnungen nach Abb. i bzw. 3 oder 7, bei denen keine
größeren Kräfte auf die Achse des Gliedes 3 übertragen werden können, als eine in
solchen Fällen übliche, feine Spitzenlagerung aufnehmen kann. In Abb. .4 ist rechtwinklig
zu einem dünnen Blechzeiger 31 ein dünner Draht angebracht, der an seinen Enden
bei 3i und 3k rechtwinklig nach unten gebogen ist. In Abb. 5 ist ein dünner Draht
auf der Achse des Galvanometers befestigt und zu einer Schleife gebogen, die sich
rechtwinklig
zur ursprünglichen Richtung fortsetzt. Das Ende ist bei 3h rechtwinklig nach unten
gebogen. In der Richtung I kann auf die Enden bei 3i, 3k bzw. 3h nur die Kraft des
Galvanometers als Kraft oder Gegenkraft wirken. Sie ruft keine für die Spitzenlagerung
schädliche Komponente hervor. Die in der Richtung TI infolge von Abweichungen von
der theoretisch richtigen Kurvenform der scherenartigen Organe oder infolge von
Spiel im Übertragungsmechanismus möglichen Verschiebungen der herabgebogenen Enden
3i, 3k bzw. 31, gegenüber der Linie g können sich nur über die in dieser Richtung
sehr große Elastizität des feinen Drahtes fortpflanzen, der nur so steif zu sein
braucht, daß die Enden 3i, 3k bzw. 3h im unbelasteten Zustand .ihre relative Lage
zum Glied 3 beibehalten.
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In Abb. 4 ist in der Richtung I nur eine geringe Elastizität vorhanden.
Dies ist nach dem oben Gesagten im Hinblick auf die Kräfte nicht schädlich; bezüglich
des genauen Arbeitens der Anordnung ist es sogar von Vorteil, da in dieser Richtung
die Galvanometerausschläge liegen, die ausgewertet werden sollen.
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Abb. 6 zeigt eine symmetrische Anordnung der scherenartigen Organe
3o bzw. 36, 37 im Querschnitt. Hierdurch soll vermieden werden, daß die Stifte 3i,
3k, 3m, 3" beim Klemmen aus ihrer normalen Lage (senkrecht zur Ebene dieser scherenartigen
Organe) abgelenkt werden, wodurch sich eine zusätzliche Belastung der Lagerung des
Gliedes 3 ergeben würde. Die Organe 3o" bzw. 36Q, 36b mit der Verzahnung 46, 46b,
die ein Abrutschen des vom Galvanometer gesteuerten Gliedes 3 verhindern soll, sind
aus einem Stück hergestellt und mit einer Einfräsung 47 versehen, in die sich die
Organe 3o6 bzw. 37 einschieben können, die zweckmäßigerweise keine Verzahnung erhalten.
Die symmetrische Anordnung in der gezeigten Form oder mit noch mehr Schichten bietet
außerdem die Möglichkeit, den zur Verfügung stehenden Abscherwiderstand bei gleicher
Drahtstärke zu vervielfachen.
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In Abb. 7 werden die vom Galvanometer gesteuerten Glieder 3m, 3" zwischen
den Schiebern 36Q und 36b und der Gleitbahn 37" der Platte 37 geklemmt. Der Radius
dieser Gleitbahn 37Q ist gleich dem Radius der Kreislinie g vermindert um den Radius
der Stifte 3.," bzw. 3". Die Platte 37 ist mittels des Schlittens 376
an dem durchbohrten Stift 38" durch den die Achse des! vom Galvanometer gesteuerten
Gliedes geht, und an dem Stift 39
geführt. Die Feder 40 zieht sie gegen den
als Anschlag wirkenden Exzenter 41. Durch Verstellen des Exzenters 41 läßt sich
erreichen, daß die Gleitbahn 37" der Platte 47 gerade die Stifte 3,", 3" berührt,
ohne einen Druck auf sie auszuüben. Die Schieber 36" und 366 werden vom Antrieb
21 über die Schubstange 42 und den Hebel 43 angetrieben. Sie sind, wie in Abb. 6.
gezeigt, doppelt ausgebildet und mit einer Verzahnung versehen. Beim Auftreffen
auf die Stifte 3., 3, werden sie, je nach der Lage dieser Stifte, gegeneinander
verschoben und stellen über den Hebel 43 und die Schubstange 6 die Blende ein. Die
Feder 44 soll das etwa in den Führungsistiften 4-5Q bis 45,1 enthaltene Spiel ausgleichen
und verhindern, daß die Stifte 3", 3", nachdem sie von den Schiebern erfaßt sind,
ein Stück nach außen gedrückt werden. Beim Zurückgehen der Schieber 36Q und 36b
hebt der Stift 2, die Platte 37 vom Anschlag 41 ab. Dadurch ist die Gewähr gegeben,
daß das vom Galvanometer gesteuerte Glied 3,", 3" bis zum nächsten Regelvorgang
völlig frei schwingt.