DE905060C

DE905060C - Verfahren zur Errichtung von Bauten aus Strohlehmmasse u. dgl.

Info

Publication number: DE905060C
Application number: DEW3053D
Authority: DE
Inventors: Harry Wolters
Original assignee: Johann Wolters & Co K G
Current assignee: Johann Wolters & Co K G
Priority date: 1944-06-08
Filing date: 1944-06-08
Publication date: 1954-02-25

Description

Verfahren zur Errichtung von Bauten aus Strohlehmmasse u. dgl. Gegenstand des Patents 88,1 869 ist ein Verfahren zur Errichtung von Wänden aus Strohlehmmassen u. dgl., gemäß welchem im wesentlichen aus diesen Massen vorgefertigte, oben und unten offene Hohlquader oder platten- und winkelförmige Bauelemente zu Eck- und Zwischenstützen übereinandergestellt, sodann die Hohlquader gegebenenfalls nach Einlegen einer Bewehrung mit Beton ausgegossen und die Wandfelder entweder mit ebenfalls vorgefertigten Wandplatten u. d-gl. oder mittels einer zwischen Schalung eingestampften Strohlehmmasse geschlossen werden. Gemäß Anspruch?, des Patents 881 869 werden unter anderem an den Anschlußseiten der aus platten- oder winkelförmigen, einzelnen Bauelementen zusammengesetzten Stützen durchgehende Mittelnuten angeordnet, in die die Wandfüllung eingreift. In weiterer Ausbildung und Verbesserung,des Patents 881 869 werden nunmehr die genannten Stützen in gleicher Form aus ganzen Strohlehmquadern hergestellt und d lie Wandfelder mit vorgefertigten Platten geschlossen, die einen oder mehrere in der Höhe durchgehende Hohlräume aufweisen. Dabei sind diese Plattenaus der gleichen Strohlehmmasse od. dgl. wie die zwischen Schalung gestampfte Wandfüllung nach dem Hauptpatent hergestellt und als Einfach- oder Mehrfachhohlplatten ausgebildet.
Bei Verwendung einer Strohlehmmasse mit ungefähr go % Stroh beträgt das Gewicht einer solchen Hohlplatte je nach der Wandstärke, Anzahl und Größe der Hohlräume ungefähr 45o bis 6oo kg je Kubikmeter. Das absolute Gewicht der einzelnen Platten beträgt dabei ungefähr 75o bis goo kg. Bei Mehrfachhohlplatten, d. h. Platten mit mehreren nebeneinanderliegernden Hohlräumen, können die zwischen den einzelnen Hohlräumen liegenden massiven Teile- der Platte als Auflageflächen für Balken, vorzugsweise Betonbalken, benutzt werden. Die Länge der einzelnen Platten kann bis zu 4 m und mehr und die gesamte Stärke je nach der Breite und Anzahl der Hohlräume ungefähr zwischen 8 und 30 cm betragen.
Der Einbau der neuen Hohlplatten aus Strohlehmmasse o. dgl. sowie ihr Zusammenbau mit den Eck- und Mittelstützen des Baues erfolgen im wesentlichen in der gleichen Weise wie nach Fig. 2 des Hauptpatents.
Die Zeichnung zeigt in schaubildlicher Darstellung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Eckstütze ist aus mehreren übereinanderliegenden winkelförmigen und je in einem Teil gefertigten Strohlehmquadern io zusammengesetzt. Die Mittelnuten i i, vorzugsweise von rechteckiger Querschnittsform an -den Anschlußseiten, nehmen einen entsprechend geformten Vorsprung 12 und 12' an der anzusetzenden Hohlplatte 13 bzw. 14 auf.
Die Hohlplatten 14 und 2o sind als Einfachhohlplatten, d. h. als Platten mit nur einem Hohlraum 15 bzw. 21 ausgeführt, während die Hohlplatte 13 als Mehrfachhohlplatte, d. h. als Platte mit mehreren Hohlräumen, ausgebildet ist, und zwar mit einem breiteren Hohlraum 16 und zwei schmaleren Hohlräumen 17. Der zwischen -dem Hohlraum 16 und den Hohlräumen 17 eine Querwand bildende massive Teil 13a der Hohlplatte 13 kann, wie erwähnt, als Auflagefläche für einen Balken benutzt werden.
Die Zwischenstütze ist in der gleichen Weise wie die Eckstütze aus übereinanderliegenden Strohlehmquadern 18 zusammengesetzt, deren Stirn- oder Endflächen ebenfalls mit Mittelnuten ig, nämlich zur Aufnahme je eines entsprechend geformten Vorsprungs, z. B. am linken Ende der Hohlplatte 13, oder zur Aufnahme der ganzen Breite der Hohlplatte 2o versehen sind. Die Hohlplatte 20 mit dem Hohlraum 21 kann eine Stärke von ungefähr 8 cm haben. Sie greift, wie erwähnt, unmittelbar in die Mittelnuten ig der Quader 18 der Mittelstütze. Die Stärke der Hohlplatte 13 mit mehreren Hohlräumen kann ungefähr 2o cm und die der Hohlplatte 14 mit nur einem Hohlraum und einseitigem Vorsprung 12' ungefähr 14 cm betragen. Die Vorsprünge: 12 und 12' an den Platten 13 bzw. 14 können die gleiche Stärke wie die Platte 2o haben und in die zugehörigen Mittelnuten i1 und ig an den Quadern io bzw. 18 eingreifen.
Die Quader io für die Eckstütze und die Quader i8 für die Mittelstütze können massiv oder auch mit einem Hohlraum 22 ausgeführt werden.
Die Hohlplatte nach der Erfindung läßt sich nicht nur als Außen- oder Innenwand, sondern auch als Dacheindeckung benutzen. In diesem Falle beträgt die Stärke der Platte ungefähr 2,5 bis io cm, und die Außenfläche der Platte kann einen Zementüberzug und einen wasserdichten Anstrich erhalten. Die Hohlplatte ist in gleich vorteilhafter Weise für Flachbauten und Geschoßbauten verwendbar und auch in anderer Weise als in der Zeichnung dargestellt mit den Eck- und Mittelstützen zu verbinden. Auch können die in der Zeichnung rechteckig dargestellten Hohlräume in den Platten 13, 14 und 2o in runder, ovaler, quadratischer oder jeder beliebigen anderen Form .ausgeführt werden.
Ein wesentlicher Vorteil der neuen Hohlplatte aus Strohlehmmasse od. dgl. gegenüber den massiven Strohlehmplatten nach dem Hauptpatent oder gegenüber Platten oder Wänden aus Holz besteht einerseits in einer Verringerung des Gewichts und andererseits in, einer wesentlich höheren Wärmeisolierfähigkeit. Diese letztere Eigenschaft ist von besonderem Wert, da hierdurch die Kosten für die Heizung des Strohlehmbaues wesentlich herabgesetzt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Errichtung von Bauten aus Strohlehmmasse u. dgl. nach Patent 881 869, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Stirnflächen zwecks Eingriffs der Wandfüllung Mittelnuten oder -falze aufweisenden Eck- und Zwischenstützen anstatt aus platten- und winkelförmigen einzelnen Bauelementen aus ganzen Strohlehmquadern (ro, 18) gleichen Querschnitts hergestellt und die Wandfelder mit vorgefertigten Platten (13, 14, 2o) geschlossen werden, die einen oder mehrere in der Höhe durchgehende, gegebenenfalls längs unterteilte Hohlräume besitzen.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem zwischen den einzelnen Hohlräumen (i7, 17 und 16) liegenden massiven Teil (i3a) der Hohlplatten Balken, insbesondere Betonbalken, aufgelagert werden.
3. Platte zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i und 2., dadurch gekennzeichnet, daß sie entweder der Dicke der Stützen entspricht und je eine mittige stirnseitige Feder (12) besitzt oder daß sie schmaler als die Stützen ist und in diese mit je einem an der Plattenaußenseite sitzenden Stirnansatz (12') eingreift, schließlich daß ihre Dicke gleich ist der Ausdehnung der Stützenmittelnut (r1, 19) und sie in den obigen drei Fällen sowohl für Außenals auch Zwischenwände verwendet wird.
4. Platte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie bei gleicher Dicke wie die Stützen zwei nebeneinanderliegende, durch eine Längswand geteilte Hohlräume (17-i7) und einen von diesen durch den massiven Teil oder die Querwand (13a) getrennten Hohlraum (16) aufweist, während sie in den beiden übrigen Fällen nur einen über den größeren Teil ihrer Länge reichenden Hohlraum (15, 21) besitzt.
5. Platte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume in runder, ovaler, quadratischer oder beliebiger anderer Form ausgebildet sind.
6. Strohlehmquader zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß er sowohl bei den Eckstützen (io) als auch den Mittelstützen (i8) massiv oder mit einem Hohlraum (22) ausgebildet ist.
7. Verwendung der Platte nach einem der Ansprüche 3 bis 5 als Dacheindeckung, wofür sie mit einem Zementüberzug und einem wasser-,dichten Anstrich versehen ist.