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Verfahren zur Herstellung von Baukonstruktionen, wie Wänden, Decken
u. dgl., aus Leichtbeton Die bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Betonbauten
setzen die vorherige Erstellung von Schalungen voraus. Für den Bau eines Hauses
z. B. müssen die Schalungen die Form und Lage der Mauern mit Fenstern und Türen,
der Decken und Dächer von vornherein festlegen. Die Schalungen «eisen deshalb sehr
komplizierte Formen auf.
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Die Verschalung für Betonkonstruktionen besteht grundsätzlich aus
zwei verschiedenen Elementen: a) den eigentlichen Schalwänden, die aus Brettern,
Blechen oder ähnlichen dünnwandigen Teilen bestehen, zwischen die der Beton eingebracht
wird, l» den Absteifungselecnenten, wie Ständern. Querhölzern, Streben, Abstacidshaltern
usw., die die Lage der eigentlichen Verschalung während des Einbringens des Betons
und bis zu dessen Erhärtung sichern.
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Nach erfolgter Erhärtung müssen diese Schalungen entfernt werden.
Die im Beton vorgesehenen Aussparungen für bestimmte Elemente, z. B. die Abstandshalter,
müssen sorgfältig mit Betonmasse geschlossen und verputzt werden. ' Die auf der
Verwendung dieser Schalung aufgebauten Bauverfahren haben daher den Nachteil, daB.
sie einen bedeutenden Holzaufwand erfordern. Das Holz kann nur teilweise wieder
verwendet werden. Die Kosten für die Verschalung machen aber einen beträchtlichen
Teil der Baukosten aus. Die Anwendung von metallischen Schalungselementen erlaubt
es, einen Teil dieser Unzulänglichkeiten zu beheben.
Metallschalungen
sind jedoch sehr teuer und können meistens nur für genormte Bauteile verwendet werden,
deren gleichbleibende Abmessungen eine wiederholte Benutzung der Metallschalungen
erlauben.
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Die vorliegende Erfindung soll diese Unzulänglichkeiten beseitigen.
Dies wird dadurch erreicht, <laß vorgefertigte Bauelemente aus nagelbarem Beton
nach Art von Pfosten, Stützen, Balken usw. als in der Baukonstruktion verbleibende
Schahingsträger oder als bleibende tragende Bauglieder aufgestellt bzw. verlegt
werden und anschließend nagelbarer Beton in die bzw. auf die an den Schalungsträgern
bzw. den tragenden Baugliedern angebrachte Schalung eingefüllt bzw. aufgebracht
wird, der sich, die Schalungsträger oder die tragenden Bauglieder ganz oder teilweise
umhüllend bz@w. berührend, mit diesen zu einem einheitlichen Bauteil verbindet.
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Nach einer Ausführungsform des Verfahrens benutzt man eine normale
Schalung, die auf die Skelettelemente aufgenagelt wird und somit alle Absteifungselemente
entbehrlich macht. Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung benutzt man
als Schalungswände Betonplatten aus nagelbarem Beton, die ebenfalls auf die Skelettelemente
aufgenagelt werden, aber nach Einbringen des Betons als endgültige Außenfläche in
der Konstruktion verbleiben.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht in der Verwendung von nagelbarem
Beton, eines Zellenbetons, der mineralische oder mineralisierte Fasern enthält.
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Die fabrikmäßig vorher hergestellten Elemente, wie Pfosten, Balken
usw., können in bekannter Weise bewehrt werden. Diese Elemente können auch die erforderlichen
Verbindungsorgane aufweisen.
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Die Erfindung erstreckt sich schließlich auch auf die später beschriebenen
Merkmale und deren verschiedene Kombinationen. Verschiedene Bauelemente und Bauten
gemäß der Erfindung sind beispielsweise in den Zeichnungen dargestellt.
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Fig. i und 2 zeigen in der Vorder- und Seitenansicht ein Bauelement
gemäß der Erfindung; Fig. 3 zeigt in räumlicher Darstellungsweise ein derartiges
Bauelement; Fig.4 bis g zeigen in der Vorder- und Seitenansicht verschiedene Bauelemente;
Fig. io zeigt in der Vorderansicht eine Mauer nach der Entschalung gemäß der Erfindung;
Fig. i i zeigt dieselbe Mauer in der Draufsicht, bei der jedoch die Schalung nicht
entfernt ist; Fig. 12, 13 und 14 zeigen im Längsschnitt Decken gemäß den verschiedenen
Ausführungsformen; F ig. 15 und 16 zeigen im Längs- und Querschnitt eine Erläuterung
der Erfindung bei der Herstellung eines Gewölbes.
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Die vorher hergestellten Bauelemente können verschiedene Querschnitte
haben. Laut Fig. 1, 2 und 3 haben sie einen winkelförmigen Querschnitt. nach Fig.4
und 5 einen T-förmigen Querschnitt, in den Fig.6 und 7 einen U-förmigen Querschnitt,
in den Fig. 8 und 9 einen Z-förmigen Querschnitt. Diese Bauelemente
können, um z. B. Pfosten herzustellen, aufeinandergestellt werden. Der Querschnitt
des Pfostens besteht dann aus verschiedenen Bauelementen, die entsprechend zusammengesetzt
werden; so z. B. zeigen Fig. io und i i einen Eckpfosten 5, welcher aus vier Bauelementen
in Winkelform 11, 12, 13, 14 besteht. Die drei ersten sind symmetrisch zusammengesetzt,
das vierte Element hat seinen Winkel nach außen gerichtet, so daß sich die Ecke
des Baues ergibt.
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Im Fall der Fig. io und i t bestehen Türpfosten aus Elementen in Winkelform
15, 16, welche in der Weise zusammengesetzt sind, daß das eine Element die Lichtweite,
das andere den Türanschlag bildet.
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In der Längsrichtung werden die Bauelemente mit versetzten Fugen angeordnet
(Fig. io). Diese Elemente sind in der Querrichtung untereinander durch die bekannten
Mittel, wie Nägel, Schrauben usw., verbunden.
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Nachdem diese Elemente aufgestellt sind, werden sie durch die Schalwände
zusammengehalten und bilden ein geschlossenes und unverschiebbares Ganzes. Man gießt
dann zwischen die Schalwände g und io einen Beton, welcher die Zwischenräume zwischen
den Schalwänden und den Pfosten 5 und 6 ausfüllt. Man kann in gewissen Fällen Verbindungseisen
zwischen den Pfosten oder zwischen Pfosten und-Füllbeton einbringen. Der Beton,
aus dem die vorfabrizierten Pfosten bestehen, und der Füllbeton sind in ihrer Zusammensetzung
ähnlich, nämlich ein Zellenbeton, der mineralische oder mineralisierte Fasern enthält.
Man erhält also nach Entfernung der Schalung eine homogene Mauer, die keinerlei
Arbeit für das Zuputzen von Löchern und auch keinen Verputz benötigt.
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Für die Decken (Fig. 12 und 13) verlegt man zunächst Balken 12, hergestellt
aus vorfabrizierten Bauelementen mit dem benötigten Querschnitt, z. B. Winkelelemente,
und zwar jeweils zwei, entweder zusammengelegt (F ig. 12) oder an rechteckige, armierte
Elemente 13 (Fig. 13) angeschlossen. Auf die so entstehenden Balken 12 und 14 verlegt
man Platten 15, die aus demselben Material wie die Balken bestehen, und bringt einen
Überbeton 16 ebenfalls aus demselben Material auf.
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Für die Herstellung der Balken, Platten und des Überbetons wird ein
Zellenbeton verwendet, welcher mineralische oder mineralisierte Fasern enthält.
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Dasselbe ist der Fall in Fig. 14, bei welcher die Tragelemente 16
einen T-förmigen Querschnitt aufweisen.
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Für Dachkonstruktionen verfährt man in analoger Weise, kann aber der
geringeren Auflasten wegen den Überbeton entbehren.
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Zur Herstellung von Gewölben oder Bögen benutzt man gekrümmte Elemente
18, z. B. mit T-förmigem Querschnitt (Fig. 15 und 16), zwischen denen man die Platten
ig einbringt und das Ganze mit einem Überbeton 20 versieht, welcher dann die Außengewölbefläche
herstellt.
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Nach einer Variante der Erfindung können die Schalwände durch nagelbare
Platten ersetzt werden, welche an die Pfosten angenagelt werden. In diesem
Fall
verbleiben diese hleniente auch nach dem Erhärten des i i als endgültige Außenfläche
der Mauern. Damit wird jede Ausschalungsarbeit und jeder Verlust an Materialien
beseitigt.
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Die Ansichtsflächen der Wände oder Mauern können mit jedem Relief,
Verzierungen usw. versehen werden, um dem Bau den ge-,vünschten architektonischen
Charakter zu verleihen. Sie können auch vor oder nach dem Versetzen alle Anstriche
oder alle Arten von Verputz erhalten.
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Die vorbeschriebenen Verfahren erlauben zahlreiche, aber insbesondere
die folgenden technischen Vorteile zu verwirklichen: i. Die Absteifungselemente,wie
Pfosten, Streben, Abstandshalter, sind überflüssig; der Aufwand an Schalholz ist
in großem Umfang vermieden, wodurch die Baukosten verringert werden; 2. die nachträglichen
Arbeiten für Ausmauern der Löcher, Zuputzen und Verputzen-sind beseitigt; 3. das
unvermeidliche Schwinden des Betons wird sich zwischen dem vorfabrizierten Beton
und dem Füllbeton zeigen, aber durch die große Aufteilung der Betonfläche unbedeutend
sein und das Bild von Mauerfugen zeigen, welche in keiner Weise die Festigkeit der
Konstruktion beeinträchtigen; 4, im Fall, daß als Schalungen Plattenelemente aus
Beton benutzt werden. wird jede Ausschalungsarbeit und damit auch jeder Verlust
an Schalholz beseitigt; 5. die Bauelemente, Pfosten. Querriegel und der Füllbeton,
die aus demselben nagelbaren Zellenbeton bestehen, welcher mineralische oder inineralisierte
Fasern enthält, Haben eine gute Wärme- und Schallisolation.