DE2405949A1

DE2405949A1 - Stahlbetontragwerk, insbesondere deckentragelement und verfahren zu seiner herstellung

Info

Publication number: DE2405949A1
Application number: DE19742405949
Authority: DE
Inventors: Winfried Gros
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1974-02-08
Filing date: 1974-02-08
Publication date: 1975-08-21

Description

Stahlbetontragwerk, insbesondere De ckentragelement und Verfahren zu seiner Herstellung Die Erfindung betrifft ein Stahlbetontragwerk, insbesondere ein Deckentragelement, das in einem zentralen Fertigteilwerk oder auch auf der Baustelle als Einfach- oder Doppel -trog aus Stahlbeton hergestellt und am Bauwerk mit Nilfe eines Kranes auf das fertige Mauerwerk der Räume aufgelegt wird. Die Herstellung des Stahlbetontragwerks am Einsatzort mit einer entsprechenden Schalung ist ebenfalls möglich. Bei zentraler Fertigung ist die Breite des Stahlbetontragwerks durch den notwendigen Transport zur Baustelle begrenzt. Trogartig ausgebildete Deckentragelemente sind nicht mehr neu. Sie werden mittels einer Form oder einer Schalung aus Stahlbeton gefertigt und mit Hilfe eines Kranes auf das Mauerwerk der Räume oder Gebäudeetagen aufgelegt. Ihre Hohlräume werden mit Deckenplatten verschlossen, wobei auch manchmal eine Ausfüllung der Räume mit einem Isoliermaterial vorgesehen wird, was jedoch eine sehr aufwendige Arbeit ist. Es ist auch bekannt, die trog artigen Deckentragelemente so anzuordnen, daß ihre Hohlräume die Tragseite darstellen. In diesem Fall ist zwar die Ausfüllung der Hohlräume leichter auszuführen, es wird dann aber eine stabile Abdeckung, d. h. ein Fußboden notwendig und in den abgedeckten Räumen müssen die Decken verputzt werden.
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Stahlbetontragwerk, insbesondere ein Deckentragelement verfügbar zu machen, das einen fertigen Baukörper darstellt, aus dem gegebenenfalls durch Anordnung nebeneinander eine fertige Raumdecke ohne oder mit nur geringfügiger Nacharbeit hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Stahlbetontragwerk schalenartig in R aumzeilenbauweise hergestellt ist, und daß die dabei ausgebildeten Hohlräume zur Bildung eines geschlossenen Baukörpers mit entsprechend geformten Füllkörpern aus leichtem Material, wie gehärtetem Schaumstoff, ausgefüllt sind, das im wesentlichen eine Seite des Stahlbetontragwerks vollständig bedeckt.
Nach einer Weiterbildung werden die Füllkörper und damit der gesamte Seitenüberzug mittels in den Hohlräumen des Stahlbetontragwerks und an den Füllkörpern angeordneten mechanischen Verbindungseinrichtungen gehalten, die in Schwalbenschwanzform ausgebildet sein können.
Nach einer anderen Weiterbildung können die Füllkörper zur Überlappung der Stoßfugen bei der Anordnung mehrerer Stahlbetontragwerke nebeneinander an einer Seite um einen bestimmten Betrag vorstehen und auf der anderen Seite um einen bestimmten Betrag zurückgezogen sein, Schließlich kann nach noch einer anderen Weiterbildung das Stahlbetontragwerk neben der Armierung- oder Bewährung auch mit einer Heizungseinrichtung versehen sein, die eine elektrische Widerstandsheizung oder ein Heizrohrsystem sein kann, daß mit einer Wärmequelle verbindbar ist.
Entsprechend den Abmessungen der gewünschten Hohlräume werden die Füllkörper aus einem leichten Material, beispielsweise aus einem härtbaren Schaumstoff, mit den Verbindungseinrichtungen hergestellt und als mit dem Stahlbetonträger verbindbare Kerne auf der Ebene oder dem Boden einer Schalung oder Form angeordnet, welche die Außenabmessungen des Stahlbetontragswerks bestimmt. Unter Einfügung von Bewährungen in die Zwischenräume zwischen den Füllkörpern und zwischen den Seiten der Füllkörper und der Schalung oder Form werden die Zwischenräume und der die Dicke des Stahlbetontragwerks bestimmende Raum über den Fiillkörpern mit Beton vergossen. Neben der Armierung kann in den genannten Räumen noch eine Heizungseinrichtung in das Stahlbetontragwerk eingegossen werden so daß deren Trocknungsprozeß beschleunigt werden kann.
Es ist natürlich auch möglich, zuerst die Stahlbetontragwerke mit Hohlräumen auszubilden und anschließend diese Hohlräume, in welchen entsprechende Verbindungseinrichtungen mittels einer Schalung oder Form ausgebildet werden, mit aushärtbarem Schaumstoff auszufüllen. Auf diese Weise kann das oben angeführte Herstellungsverfahren in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden Am Endprodukt ändert sich dabei jedoch nichts, Die Vorteile des ewfindungsgemäßen Stahlbetonträgers beruhen darauf, daß die Ausfüllung seiner Hohlräume mit einem leichten Material, beispielsweise einem aushärtbaren Schaumstoff, der nach der vorgeschlagenen Raumzellenbauweise eine Seite vollständig bedeckt, ein leichtes Deckentragelement mit hoher Belastbarkeit und hoher Schall- und Wärmedämmung geschaffen wird, das eingezogen und zu einer Raumdecke verlegt, keiner weiteren oder jedoch nur einer geringfügigen Nachbearbeitung bedarf. Gegenüber bekannten trogförmig ausgebildeten Deckentragelementen ergibt sich bei der Verwendung des verbindungsgemäßen Stahlbetontragwerks eine Einsparung an Arbeitszeit und Material und damit im Endergebnis eine nicht unwesentliche Senkung der Baukosten.
Die Erfindung wird nachfolgend mit einem bevorzugten Ausführungsbeispiel beschrieben und anhand der beigefügten Zeichnung erläutert, es zeigt: Fig. 1 den Schnitt eines Stahlbetontragwerks, Eg. 2 den Schnitt von zwei nebeneinander verlegten Stahlbetontragwerken.
Aus Fig. 1 ist zu ersehen, daß das Stahlbetontragwerk n, 1A aus dem Stahlbetonträger 2, 3, 4 und den Füllkörpern i3 besteht. Der Stahlbetonträger 2, 3, 4 ist in bekannter Weise mit einer Längsbewälirung 8 und mit einer Querbewährung 5, 6, 7, 9 versehen und an dem Plattenbalken 2 sind die Seitenschenkel 3-und 4 sowie der Mittelschenkel 15 angeordnet, so daß ein Doppeltrog mit zwei Hohlräumen gebildet wird.
Die Abmessungen des Stahlbetontragwerks 1, 1A werden von einer nicht dargestellten Schalung oder Form bestimmt.
Die Hohlräume 18 sind mit Füllkörpern 13 ausgefüllt, die bevorzugt aus einem härtbaren Schaumstoff bestehen und schwalbenschwanz artige Verbindungsteile 13a und 13b tragen, die von komplementär geformten Verbindungsteilen 11, 12 des Stahlbetonträgers 2 3, 4 umfaßt werden Die schwalbenschwanzartige Ausbildung der Verbindungsteile hat den Vorteil, daß beim Trocknen des Betons die Füllkörper mit den Verbindungsteilen fest in die Hohlräume 18 hineingezogen werden.
Die Füllkörper 13 sind um einen bestimmten Betrag dicker als die Tiefe der Hohlräume 18, so daß eine Schicht des Materials die Unterkante des Schenkels 2 teilweise und die Unterkanten der Schenkel 15 und 4 vollständig bedeckt.
Am Schenkel 4 steht das Material zur Herstellung einer Überlappung 14 um einen bestimmten Betrag seitlich vor, während auf dem Schenkel 3 der gleiche Betrag von dem Füllmaterial nicht bedeckt ist. Auf der Unterseite ist somit beim Verlegen von zwei Stahlbetontragwerken nebeneinander eine Überlappung geschaffen, welche die Stoßfuge zwischen den beiden Stahlbetontragwerken abdeckt. Es ist auch möglich, an der Stoßfuge einfache Dachlatten anzubringen.
Zur Verbindung mehrerer nebeneinander angeordneter Stahlbetontragwerke nach Fig. 2 sind die oberen Ecken der Seitenschenkel 3 und 4 mit einem bestimmten Winkel abgeschrägt und in die abgeschrägte Ebene stehen die Querbewährungen 5, 6, 7 mit Abstand auf der gesamten Länge des Stahlbetontragwerks vor. Sie gestatten, wie Fig. 2 zeigt, in dem durch Nebeneinanderanordnung von zwei Stahlbetontragwerken 1, 1A gebildetem keilspalt 16 durch entsprechende Ineinanderbindung eine feste Bewährungsverbindung herzustellen, worauf die Teilspalte 16 mit Ortbeton ausgefüllt wird. Beim Zusammenfügen der Stahlbetontragwerke 1, 1A greift der seitliche Lappen 14 des Füllmaterials B3 in den Hals 14a auf dem Schenkel 3 ein, so daß die Fuge 4a zwischen den Schenkeln 3 und 4 verdeckt und mit dem Füllmaterial eine geschlossene Decke hergestellt wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE

¼),? Stahlbetontragwerk, insbesondere Deckentragelement, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahlbetonkörper (2, 3, 4, 15) schalenartig in Raumzellenbauweise hergestellt ist, und daß die dabei ausgebildeten Hohlräume (18) zur Bildung eines geschlossenen Baukörpers (.1, 1A) mit entsprechend geformten Füllkörpern (13) aus leichtem Material wie gehärtetem Schaumstoff ausgefüllt sind.
2. Stahlbetontragwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,-daß die Füllkörper (13) in den Hohlräumen (18) des Stahlbetonkörpers (2, 3, 4, 15) mittels mechanischer Verbindungen (11, 12, 13a, 13b) gehalten werden.
3. Stahlbetontragwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanischen Verbindungsteile (11, 12, 13a, 13b) an dem Stahlbetonkörper (2, 3, 4, 15) und komplementär an den Füllkörpern (13) Echwalbenschwanzförmig ausgebildet sind.
4. Stahlbetontragwerk nach Anspruch 1 - 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Füllkörper (13) in den Hohlräumen (18) mit Hilfe eines Klebemittels befestigt werden.
5. Stahlbetontragwerk nach Anspruch 1 - 4 dadurch gekennzeichnet.

daß die Füllkörper (13) zur iiberlappten Anordnung an einer Seite (4) des Stahlbetonkörpers (2, 3, 4, 15) mit einem Lappen (14) um einen bestimmten Betrag vorstehen und auf der anderen Seite (3) um den gleichen Betrag zur Bildung eines Falzes (14a) zurückgezogen sind.
6. Stahlbetontragwerk nach Anspruch 1 - 5 dadurch gekennzeichnet, daß neben der Bewährung (5, 6, 7, 8> 9) in dem Stahlbetonkörper (2, 3, 4, 15) eine Heizungseinrichtung vorgesehen ist.
7. Stahlbetontragwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Stahlbetonkörper (2, 3, 4, 15) eine elektrische Heizung vorgesehen ist.
8. Stahlbetontragwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Stahlbetonkörper (2, 3, 4, 15) ein an einer Heizungsquelle anschließbares Heizrohrsystem (10) vorgesehen ist.
9. Verfahren zur Hers tellung eines Stahlbetontragwerks nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß Füllkörper (13) aus leichtem Material entsprechend den gewiinschten Hohlräumen (18) hergestellt und auf einer Ebene einer Schalung oder Form angeordnet werden, daß unter Einfügung von Bewährungen (5, 6, 7, 8, 9) die Zwischenräume zwischen den Füllkörpern und zwischen der Schalung mit Beton vergossen werden und eine durchgehende Betonschicht (2) auf die Füllkörper (13) aufgebracht wird und daß anschließend der Beton getrocknet wird.
10. Verfahren zur Herstellung eines Stahlbetontragwerks nach einem der Ansprüche 1 - 5 dadurch gekennzeichnet, daß leichtes Material, beispielsweise härtbarer Schaumstoff, in die Hohlräume (18) des Stahlbetonkörpers (2, 3, 4, 15) so eingebracht wird, daß es eine Seite des Stahlbetonkörpers vollständig bedeckt.
11. Verfahren nach Anspruch 9 zur Herstellung eines Stahlbetontragwerks nach einem der Ans prüche 6 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß beim Vergießen des Betons zum Ausfüllen der Zwischenräume (15) zwischen den Füllkörpern (13) und zwischen der Schalung (3, 4) sowie dem Aufbringen einer durchgehenden Betonschicht (2) neben den Bewährungen (5, 6, 7, 8, 9) Heizungseinrichtungen (10) eingebracht werden und daß zum Trocknen des Betons anschließend die Heizungseinrichtungen (10) vorübergehend in Betrieb gesetzt werden.