DE901175C - Verfahren zum Ersatz der Diazogruppe durch Wasserstoff - Google Patents

Verfahren zum Ersatz der Diazogruppe durch Wasserstoff

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DE901175C
DE901175C DEC2525D DEC0002525D DE901175C DE 901175 C DE901175 C DE 901175C DE C2525 D DEC2525 D DE C2525D DE C0002525 D DEC0002525 D DE C0002525D DE 901175 C DE901175 C DE 901175C
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Germany
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sulfonic acid
hydrogen
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oxynaphthalene
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Expired
Application number
DEC2525D
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Inventor
Dr Richard Fleischhauer
Dr Max Schubert
Dr Werner Zerweck
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Cassella Farbwerke Mainkur AG
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Cassella Farbwerke Mainkur AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C309/00Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof
    • C07C309/01Sulfonic acids
    • C07C309/28Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton
    • C07C309/41Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton containing singly-bound oxygen atoms bound to the carbon skeleton
    • C07C309/43Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton containing singly-bound oxygen atoms bound to the carbon skeleton having at least one of the sulfo groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring being part of a condensed ring system
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07BGENERAL METHODS OF ORGANIC CHEMISTRY; APPARATUS THEREFOR
    • C07B61/00Other general methods
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B29/00Monoazo dyes prepared by diazotising and coupling

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zum Ersatz der Diazogruppe durch Wasserstoff Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, durch das in einfacher Weise die Diazogruppe in aromatischen Diazoverbindungen durch Wasserstoff ersetzt werden kann. Das Verfahren besteht darin, daß man die betreffenden Diazoverbindungen mit einem Abkömmling der Ameisensäure, wie Salze, Ester oder Amiden, umsetzt. Man erhält auf diese Weise in großer Reinheit und guter Ausbeute, praktisch ohne Bildung von unerwünschten Nebenprodukten, die entsprechenden Grundverbindungen.
  • Gegenüber den bisherigen Verfahren des Ersatzes der Diazogruppe durch Wasserstoff, insbesondere dem klassischen Verfahren der Umsetzung der Diazoverbindungen mit Alkoholen, hat das vorliegende Verfahren den Vorteil der weniger eingeschränkten Anwendbarkeit, da bekanntlich bei der Umsetzung mit Alkoholen oft zwei Reaktionen nebeneinanderlaufen (vgl. Richter-Anschütz, Chemie der Kohlenwasserstoffverbindungen, 12. Aufl., 1935, Bd. II, S. i39).
  • Es ist zwar schon bekannt, die Diazogruppe in der Weise durch Wasserstoff zu ersetzen, daß man auf die Diazoverbindungen Ameisensäure in Gegenwart von Kupferoxydul einwirken läßt (vgl. Berichte der dtsch. Chem. Ges., Bd. 23, 1890, S. 163Z). Dieses Verfahren ist, abgesehen davon, daß es noch eine Kupferverbindung benötigt, aber nur beschränkter Anwendung fähig bzw. führt zu unreinen Produkten oder liefert nur geringe Ausbeuten. So tritt beispielsweise bei der Umsetzung des Diazoxyds der i-Amino-6-nitro-2-oxynaphthalin-4.-sulfonsäure mit verdünnter Ameisensäure bei höheren Temperaturen Zersetzung ein, während nach dem vorliegenden Verfahren die 6-Nitro-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure in nahezu theoretischer Ausbeute und großer Reinheit erhalten wird.
  • Beispiel Z =o Teile trocknes Chlorzinkdoppelsalz von i-Diazo-2 - 5-dichlorbenzol werden mit 3o Teilen Formamid verrührt und dann bis zur Beendigung der Stickstoffabspaltung auf dem Wasserbad erwärmt. Man destilliert hierauf mit Wasserdampf, wobei das gebildete p-Dichlorbenzol übergeht. Nach dem Erkalten wird es abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Beispiel 2 In ein Gemisch von etwa 3o Teilen Wasser und 22 Teilen Natriumformiat trägt man bei etwa 8o° unter Rühren eine Paste, entsprechend 29,5 Teilen des Diazoxyds der i-Amino-6-nitro-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure, ein und rührt das Gemisch etwa i Stunde bei 85 bis go°, bis eine herausgenommene Probe mit sodaalkalischer Resorcinlösung nicht mehr kuppelt. Beim Abkühlen erstarrt die Reaktionsmasse zu einem Kristallbrei, der aus dem Natriumsalz der 6-Nitro-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure besteht. Dieses wird abfiltriert und mit einer konzentrierten Kochsalzlösung gewaschen. Es bildet dunkelbraune glänzende Kristalle, die unter dem Mikroskop als gelbe Blättchen erscheinen. Die Verbindung löst sich in Wasser mit olivgrüner, in Soda mit orangegelber Farbe. Auf Zusatz von Mineralsäure wird die Lösung fast farblos. Die Ausbeute an abgeschiedenem Produkt beträgt etwa 84% der Theorie.
  • In entsprechender Weise gelingt die Abspaltung der Diazogruppe, wenn im obigen Beispiel statt Natriumformiat etwa 2o Teile Ammoniumformiat verwandt werden.
  • Das Ammoniumsalz löst sich in Wasser gleichfalls mit olivgrüner Farbe. Beispiel 3 In ein Gemisch von etwa 6o Teilen Wasser und 4o Teilen Kaliumformiat werden bei 8o bis go° 29,5 Teile des Diazoxyds der i-Amino-6-nitro-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure eingetragen und das Gemisch mehrere Stunden bei go bis 95° gerührt, bis die Diazoverbindung verschwunden ist. Beim Abkühlen scheidet sich das Kaliumsalz der 6-Nitro-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure in Form von braunen Kristallen ab, die sich in Wasser mit olivbrauner, in Alkalien mit orangegelber Farbe lösen. Die Lösung wird auf Zusatz von Mineralsäure fast farblos. Die Ausbeute an abgeschiedenem Produkt beträgt etwa go % der Theorie. Die Gesamtausbeute ist nahezu theoretisch.
  • Geht man von dem Diazoxyd der i-Amino-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure aus, so erhält man die 2-Naphthol-4-sulfonsäure in einer Ausbeute von 98 0/0 der Theorie. Beispiel 4 In etwa 5o Teile Formamid trägt man bei 75 bis 8o° 25 Teile des Diazoxyds der i-Amino-2-oxynaphthalin-4-sulfOnsäure ein und erwärmt unter Rühren etwa 2 Stunden auf 95 bis ioo°. Sobald eine herausgenommene Probe mit sodaalkalischer Resoreinlösung nicht mehr kuppelt, ist die Reaktion beendet. Die bräunlichgefärbte Lösung enthält das Ammoniumsalz der 2-Naphthol-4-sulfonsäure und kann unmittelbar zur Farbstoffbildung verwendet werden. Die Rohausbeute beträgt etwa 95 % der Theorie. Beispiel 5 In ein Gemisch von etwa 5o Teilen Wasser und =o Teilen Formamid wird bei go bis g5° eine wäßrige Paste, enthaltend 29,5 Teile des Diazoxyds der i-Amino-6-nitro-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure, eingetragen und das Reaktionsgemisch etwa 2 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Eine herausgenommene Probe kuppelt dann nicht mehr mit sodaalkalischer Resorcinlösung und löst sich in Alkalien mit orangegelber Farbe. Bei längerem Stehen in der Kälte scheidet sich das Ammoniumsalz der 6-Nitro-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure teilweise aus, während die Hauptmenge in Lösung bleibt.
  • Durch Reduktion, z. B. mit Zinkstaub und Salzsäure, läßt sich die Verbindung in bekannter Weise in die 6-Amino-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure überführen.
  • Die Gesamtausbeute der im Reaktionsgemisch auf diese Weise festgestellten 6-Nitro-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure beträgt etwa 94 % der Theorie.
  • Ersetzt man Formamid durch die entsprechende Menge Ameisensäureäthylester oder -butylester, so läßt sich die Umsetzung ebenfalls glatt durchführen, und man erhält nach Abdestillieren des Esters die 6-Nitro-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure ebenfalls in vorzüglicher Ausbeute. Beispiel 6 Das aus 29,1 Teilen des Monoazofarbstoffs 3'-Carboxybenzolazo-l-(4"-amino)-naphthalin der Formel hergestellte Diazoniumsulfat wird in Form einer wäßrigen Paste mit etwa Zoo Teilen Wasser und überschüssigem Ammoniumformiat bei 2o bis 25° einige Stunden verrührt. Wenn eine herausgenommene Probe mit Azokomponenten nicht mehr kuppelt, wird der Niederschlag filtriert und dann in heißem Wasser und Natriumcarbonat gelöst. Aus der von einer geringen Menge unlöslicher Substanz durch Filtrieren befreiten Lösung kristallisiert beim Abkühlen das Natriumsalz der i-Naphthalin-azo-benzol-3-carbonsäure zum großen Teil aus. Durch Ansäuern mit Salzsäure wird die freie Carbonsäure erhalten. Die Ausbeute ist nahezu theoretisch.
  • Behandelt man in der gleichen Weise i-Diazo-4-oxybenzol-3-carbonsäure, so wird Salicylsäure in nahezu theoretischer Ausbeute erhalten. F. nach dem Umkristallisieren aus Wasser = 155°. In entsprechender Weise läßt sich ausgehend von i-Diazobenzol-4-sulfonsäure die Benzolsulfonsäure und ausgehend von 3-Aminobenzoesäure die Benzoesäure erhalten.
  • Beispiel io Teile trocknes a-Diazoanthrachinonsulfat werden mit 5o Teilen Dimethylformamid unter Rühren langsam auf go bis ioo° erwärmt, wobei eine lebhafte Stickstoffabspaltung einsetzt. Nachdem diese schwächer geworden, wird noch bis zum beginnenden Sieden erhitzt, wobei eine klare, rotbraune Lösung entsteht. Nach dem Erkalten wird die ausgeschiedene Kristallisation abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält 6 Teile schmelzpunktreines Anthrachinon. Mit dem gleichen Erfolg läBt sich die Reaktion unter Ersatz des Dimethylformamids durch die gleiche Menge Formamid durchführen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren -zum Ersatz der Diazogruppe durch Wasserstoff, dadurch gekennzeichnet, daB man aromatische Diazoverbindungen mit einem Abkömmling der Ameisensäure, wie Salzen, Estern oder Amiden, umsetzt. Angezogene Druckschriften: Helvetica chimica Acta, Bd. 12, 1929, S. 1042; Houben-Weyl, Methoden der organ. Chemie, 2. Aufl., 1924, Bä. 4, S. 611 ff.; deutsche Patentschrift Nr. 698 318.
DEC2525D 1943-12-25 1943-12-25 Verfahren zum Ersatz der Diazogruppe durch Wasserstoff Expired DE901175C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE698318C (de) * 1938-08-11 1940-11-07 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Herstellung von 2-Oxynaphthalinsulfonsaeuren und ihren Substitutionsprodukten

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE698318C (de) * 1938-08-11 1940-11-07 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Herstellung von 2-Oxynaphthalinsulfonsaeuren und ihren Substitutionsprodukten

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