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Einrichtung zum Räuchern von Fleisch, Wurst od. dgl. Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung zum Räuchern von Fleisch, Wurst od. dgl. nach dem Feuchträucherverfahren
mit einer Räucherkammer und einem Verdampfer und besteht im wesentlichen darin,
daß der Verdampfer außerhalb der Räucherkammer angeordnet und mit dieser so durch
eine Leitung verbunden ist, daß mit Feuchtigkeit gesättigte Luft unten in die Räucherkammer
eingeführt und die gleiche Menge Luft am oberen Kammerende abgesaugt wird.
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Die Erfindung hat den Vorteil, daß die mit dem Rauch gemischte Luft
die Räucherkammer in einer gleichmäßigen Bewegung von unten nach oben durchströmt
und das Räuchergut gleichmäßig beaufschlagt wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
daß die Räucherkammer selbst frei von zusätzlichen Einrichtungen, wie elektrischen
Heizeinrichtungen, Anschlüssen usw., ist und diese außerhalb der Kammer einem erheblich
niedereren Verschleiß unterliegen, so daß die Lebensdauer dieser Einrichtungen wesentlich
erhöht wird.
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Auch die Raucherzeugung kann gemäß der Erfindung aus der Räucherkammer
herausgenommen werden und dann ein besonderer Raucherzeuger ebenfalls außerhalb
der Kammer angeordnet sein, der seinen Rauch in die in diese führende Leitung abgibt.
Dies hat den Vorteil, daß die Temperatur in der Räucherkammer insbesondere in der
warmen Jahreszeit mit Leichtigkeit auf dem für das Feuchträucherverfahren günstigsten
Betrag von 25 bis 27' C gehalten werden kann.
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Zur Erzeugung der Luftströmung kann in der Verbindungsleitung vorteilhaft
ein Ventilator angeordnet sein, dessen Förderleistung zweckmäßig in
geeigneter
Weise regelbar ist. Beispielsweise kann hierzu in jener Leitung eine Drosseleinrichtung,
z. B. eine Klappe, vorgesehen sein.
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Zur Erwärmung der Luft kann in der Verbindungsleitung in Strömungsrichtung
der Luft vor dem Verdampfer eine Heizeinrichtung angeordnet sein. Dabei kann sowohl
die Temperatur als auch die Feuchtigkeit der Luft in der Räucherkammer in vorteilhafter
Weise dadurch völlig selbsttätig geregelt werden, daß in der Kammer oder in der
Leitung Meß- und Regeleinrichtungen; für Temperatur und Feuchtigkeit eingebaut und
mit den Heizeinrichtungen der Leitung und des Verdampfers so verbunden sind; daß
sie die Temperatur und Feuchtigkeit der Luft in der Kammer auf eingestellten Werten
halten.
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Andererseits kann gemäß der Erfindung. die in die Räucherkammer einzuführende
Luft, falls erforderlich, ohne weiteres auch gekühlt werden und hierzu in der Verbindungsleitung
eine geeignete Kühleinrichtung, z. B. wassergekühlte Rohrschlange od. dgl., angeordnet
sein.
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Zum Ablassen des Rauches aus der Kammer kann in der Decke derselben
vorteilhaft ein Luftablaßstutzen und in der Verbindungsleitung ein Luftansaugstutzen
mit je einerDrosseleinrichtung angeordnet sein, die zweckmäßig miteinander gekuppelt
sein, können. Durch diese Einrichtung kann nach dem Räuchern frische Luft von jeder
gewünschten Temperatur durch die Räucherkammer geführt und das Räuchergut so rasch
getrocknet werden.
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Der Gegenstand der Erfindung kann sowohl bei neuen Räucheranlagen
verwendet als auch bei vorhandenem ohne weiteres nachträglich angebaut werden, ohne
@däß an der Räiuchterkammer selbst irgenidetwas geändert werden- muß. Er vereinigt
alle Einrichtungen, die für die elektrischen, chemischen und mechanischen Vorgänge
des Räucherverfahrens notwendig sind, zu einem außerhalb der Kammer liegenden gemeinsamen.
Aggregat, das durch eine entsprechende Verkleidung nicht nur ein gutes Aussehen,
sondern. auch einen sicheren Schutz gegen Beschädigungen erhält. Sämtliche Teile
des Erfindungsgegenstandes werden werkstattmäßig eingebaut, so daß der Einbau des
neuen Gerätes an Ort und Stelle auch von ungeübten Kräften in kurzer Zeit durchgeführt
werden kann. Dies gilt vor allem auch für den Einbau der elektrischen Geräte und
Leitungen.
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Die selbsttätige Regelung ermöglicht es, die Räucheranlage sich selbst
zu überlassen, und setzt die Wartung derselben auf ein Mindestmaß an Zeitaufwand
herunter. Die Bedienung der Anlage erstreckt sich lediglich auf das Einbringen und
Herausnehmen des Räuchergutes und wird durch keinerleiEinbauten inder Räucherkammer
behindert.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung beispielsweise an einer
Ausführungsform des Gegenstandes derselben, die schematisch in einem Schnitt dargestellt
ist.
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Hierin bezeichnet a eine Räucherkammer beliebiger Bauart mit je einer
Öffnung im oberen und unteren Teil derselben. Diese Öffnungen. sind außerhalb der
Kammer a durch eine Rohrleitung b miteinander verbunden, die zweckmäßig mit einer
Wärmeisolation versehen ist. In dieser Leitung b ist vor der unteren. Mündung ein
Verdampfer c angeordnet mit einem Ventil d, das durch einen Schwimmer c so gesteuert
wird, daß der Wasserstand stets gleich bleibt, und mit einem Heizkörper f, dessen
Leistung regelbar ist. Oberhalb des Verdampfers c ist in der Leitung b ein Heizkörper
g angebracht, dessen Leistung ebenfalls regelbar ist. Über diesem Heizkörper g liegt
ein Ventilator da,
dessen Förderleistung in geeigneter Weise regelbar ist,
z. B. dadurch, daß im oberen Teil der Leitung b eine Drosselklappe i angeordnet
ist. Zwischen dieser und dem Ventilator h ist an der Leitung b ein Lu.ftansaugstutzen
j mit einer Drosselklappe angebracht. Ein ebenfalls mit einer Drosselklappe versehener
Luftablaßstutzen k sitzt in der Decke der Räucherkammer a. Die Drosselklappen dieser
beiden Rohrstutzen j, k können durch ein Gestänge od. dgl. so miteinander
verbunden sein, daß sie gemeinsam geöffnet und geschlossen werden.
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Im oberen Ende der Leitung b möglichst nahe an der in die Kammer ca
führenden Mündung ist ein Kontaktthermometer l angeordnet und über ein Relais m
mit dem Heizkörper g so verbunden, daß es die Leistung desselben steuert. Neben
ihm ist ein Kontakthygrometer n. angeordnet, das über ein Relais o mit dem Heizkörper
f verbunden ist und dessen Leistung steuert.
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Der für das Räuchern benötigte Rauch kann entweder in üblicher Weise
in der Räucherkammer a selbst erzeugt werden, oder es kann auch ein besonderer Raucherzeuger
p außerhalb der Kammer a, angeordnet sein, der mit der Leitung b verbunden ist und
den Rauch z. B. mittels eines Injektors q in den Luftstrom abgibt.
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Die Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes ist folgende: Bei Beginn
des Räuchervorganges sind die Drosselklappen der beiden Rohrstutzen j, k
geschlossen. Wird nun der Ventilator h eingeschaltet, dann wird der gasförmige Inhalt
der Kammer a entsprechend der eingestellten Luftgeschwindigkeit in der Leitung b
mehrmals in der Stunde durch diese Leitung b gefördert und ein ständiger Kreislauf
des Kammerinhaltes erzeugt. Hinter dem Ventilator h streicht das Fördermittel an
dem Heizkörper g entlang und wird erwärmt. Darauf gelangt es in den Verdampfer c,
in den die erwärmte Luft Feuchtigkeit nach Bedarf bis zur völligen Sättigung aufnimmt
und strömt schließlich in die Kammer a.
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Das am oberen Kammerende abgesaugte Räuchermittel strömt an den Meßeinrichtungen
n und l
vorbei und gibt so die Grundlage für die selbsttätige Einstellung
der Heizkörper g und f. Beim Vorbeistreichen an dem Injektor q nimmt das Räuchermittel
den aus dem Raucherzeuger p kommenden Rauch mit. Weitere Zusätze geschmacklicher
oder konservierender Art können dem Räuchermittel ohne weiteres an einer geeigneten
Stelle der Leitung b zugeführt werden.
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Nach Beendigung des Räuchervorganges werden der Raucherzeuger p und
der Verdampfer c abgeschaltet,
die Drosselklappe i wird geschlossen,
und die Drosselklappen der beiden Rohrstutzen j, k werden geöffnet. Nun strömt frische
Luft in die Leitung b, wird durch den Heizkörper g, der eingeschaltet bleibt, erwärmt
und tritt in die Kammer a ein. Das in dieser vorhandene Räuchermittel wird verdrängt
und strömt durch den Rohrstutzen k ab. Wenn das in der Kammer a befindliche Räuchergut
getrocknet ist, werden der Ventilator h und der Heizkörper g abgeschaltet.