-
Vorrichtung zum Erwärmen oder Kühlen von Raumluft Zum Erwärmen oder
Kühlen von Wohn-und anderen Räumen sind bereits Vorrichtungen bekannt, durch welche
die Raumluft mit Hilfe eines Gebläses in Umlauf versetzt und dabei mit einem in
demselben Gehäuse angeordneten Wärmeaustauscher in Berührung gebracht wird.
-
Diese bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, daß sich infolge
des Mangels von Frischluftzuführung der Zustand der ständig in Umlauf befindlichen
Raumluft durch den allmählichen Sauerstoffverbrauch beim Atmen dauernd verschlechtert.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß zum Antrieb des Gebläses eine besondere
Antriebsvorrichtung, beispielsweiseein Elektromotor, benötigtwird, der sich aber
in einem Wohnraum als störend erweist.
-
Bei einer bekannten Vorrichtung wird aus diesem Grunde das Gebläse
durch eine Dampfturbine angetrieben, was den Vorteil hat, daß der Abdampf der Turbine
zur Heizung der Luft nutzbar gemacht werden kann. Diese Einrichtung würde aber zwecks
nachträglicher Zuführung von Frischluft eine weitere Rohrleitung und ein besonderes
Gebläse in dieser Leitung erforderlich machen, wodurch auch ein weiterer Motor zum
Antrieb des Gebläses erforderlich wird.
-
Bei einer anderen bekannten Vorrichtung wird eine Mischung von Frischluft
.und Raumluft durch das Gebläse den Wärmeaustauschern zugeführt. Jedoch ist die
hierzu erforderliche Durchbrechung der Außenwand für die Zuführung der Frischluft
nicht in allen Fällen möglich. Außerdem findet dabei der bereits erwähnte Elektromotor
zum Antrieb des Gebläses Anwendung, was unter Umständen auch umtunlich ist.
-
Schließlich ist auch noch eine Anlage bekanntgeworden, bei der ein
Teil der Frischluft als Pf eßluft zugeführt und in einem Inj ektor zur Ansaugung
einer weiteren Luftmenge benutzt wird. Hierbei handelt es sich aber uni eine große
Versorgungsanlage, bei der nur Frischluft eingeblasen wird und die eine Unterbringung
des , Gebläses und des Wärmeaustauschers in einem besonderen Raum, z. B. irn Keller,
erforderlich macht. Außerdem werden verhältnismäßig starke Rohrleitungen für die
Verteilung der Luft in den einzelnen Räumen notwendig.
-
Alle diese Schwierigkeiten und Nachteile der bekannten Vorrichtungen
werden durch die Erfindung behoben, und zwar dadurch, daß das die Raumluft in Umlauf
setzende Gebläse mittels einer Turbine durch die als Preßluft zugeführte Frischluft
angetrieben wird und dieses Gebläse die Abluft der Turbine zusammen mit der angesaugten
Raumluft durch .den Wärmeaustauscher hindurch in den Raum zurücktreibt.
-
Die Ausführung ,gemäß der Erfindung weist gegenüber den bekannten
Vorrichtungen eine Reihe von Vorteilen auf, die im wesentlichen darin bestehen,
daß die zum Antrieb der Turbine des Gebläses unter Pressung zugeführte Luft die
Anwendung von verhältnismäßig
dünnen Zuleitungsrohren gestattet.
Außerdem kann die zuströmende Frischluft nach der Arbeitsleistung in der Turbine
der durch das Gebläse in Umlauf versetzten Raumluft beigemischt werden. Hierdurch
ergibt sich ein,;, sehr günstige, verhältnismäßig kleine, in die Wand eines Wohnraumes
einzulassende Behälterform. Schließlich wird auch die Benutzung eines besonderen
Antriebes für das Gebläse, etwa durch einen Elektromotor, erspart.
-
Die Erfindung ist in den .Abbildungen an Hand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert, und zwar zeigen Fig. i die schematische Darstellung einer Heizungsanlage
mit sämtlichem Zubehör gemäß der Erfindung, .
-
Fig. 2 den Erfindungsgegenstand in einem senkrechten Querschnitt und
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch den hinteren Teil des Gehäuses gemäß Linie
3-3 in Fig. 2 teilweise in Ansicht.
-
In der in Fig. i dargestellten vereinigten Heiz- und Kühlanlage wird
das als Wärmeaustauschmittel zur Verwendung kommende Wasser durch eine Umlaufpumpe
28 je nach Bedarf entweder einem elektrisch oder sonstwie beheizten Ofen io oder
einem Kühlbehälter 33 zugeleitet, die zweckmäßig in einem Untergeschoß, z. B. im
Keller des betreffenden Gebäudes; aufgestellt sind. -In diesen erhält das, Wasser
die gewünschte Temperatur, worauf dasselbe über die Leitung 2o bzw. 37 in die Abzweigleitungen
2 1 gelangt, durch welche es den einzelnen Wärmetauschern 23 zugeführt wird. Die
Rückführung des Wassers erfolgt durch die Leitungen 26, die an die zur Umlaufpumpe
28 führende Leitung 27 angeschlossen sind.
-
Der Umlauf des Wärmeaustauschmittels über den Ofen io oder die Kühlvorrichtung
33 wird durch eine entsprechende Einstellung der für diesen Zweck in den Leitungen
vorgesehenen Steuermittel geregelt.
-
Für die Herstellung der Preßluft dient ein Kompressor So, der durch
einen Elektromotor 30 o. dgl. ebenso wie die l;Tmlaufpumpe 28 zweckmäßig unter Zwischenschaltung
eines verstellbaren Übersetzungsgetriebes in Gang gesetzt wird. Die Preßluft wird
von dem Kompressor So durch die Preßluftleitung 63 und ihren Abzweigungen der mit
den Wärmetäuschern in einem gemeinsamen Gehäuse 53 angeordneten Preßluftturbine
6o zugeführt.
-
Für die Wassererwärmung kann ein gebräuchlicher Warmwasserversorgungsofen
verwendet werden, während für die Wasserkühlurig ein mit natürlichem oder kürstlichem
Eis beschickter Behälter oder eine andere gebräuchliche Kühlvorrichtung in Frage
kommt. Die Wärmeaustauschvörrichtung für die Raumluft ist, wie Fig.2 und 3 erkennen
lassen, in einem Gehäuse 53 untergebracht, dessen Vorderseite mit einer rostartig
durchrpchenen Platte 66 abgedeckt ist. In dem .:Gehäuse 53 befindet sich unmittelbar
hinter oder Abdeckplätte 66 der vom Wärmeaustauschmittel von oben nach unten durchflossene
Wärmeaustauscher 23, hinter welchem ein über die Welle 59 von der Preßluftturbine
6o angetriebenes Gebläse 55 sitzt. Die Turbine 6o ist auf der Rückseite im Gehäuse
53 angeordnet und wird ebenso wie der Wärmeaustauscher 23 durch Stützarme getragen,
die einen leichten Ein- und Ausbau der einzelnen Teile ermöglichen und diesen einen
festen Halt in dem gewünschten Abstand voneinander sichern.
-
Die Zuführung der Preßluft zur Turbine erfolgt innerhalb des Gehäuses
53 durch die an die Leitung 63 sich anschließende Leitung 62 mit Enddüse 61. Zum
An- und Abstellen bzw. zum Regeln der Wärmeaustauschvorrichtung dient ein in die
Leitung 62 eingebautes Ventil 6q., das mit Hilfe eines Handhebels 64" bedient werden
kann: Beim Schließen des Ventils 64 kommt die Turbine 6o und das Gebläse 55 zur
Ruhe, wodurch auch die Luftbewegung und damit die Zuführung von Wärme oder Kälte
in den Wohnraum abgestellt wird.
-
Beim Öffnen des Ventils tritt die Abluft der Turbine in den Raum zwischen
Turbine und Gebläse und wird der durch die Öffnungen 68 neben bzw. seitlich vom
Wärmeaustauscher in das Innere des Gehäuses 53 angesaugten Raumluft beigemischt,
während die Mischluft an den Rippen des Wärmeaustauschers vorbei durch die unmittelbar
vor dem Wärmeäustauscher angeordneten Öffnungen 67 der Abdeckplatte 66 in den Raum
gedrückt wird.
-
Das Gehäuse 53 kann, ohne die Wirkungskraft der Vorrichtung zu beeinträchtigen,
in seinen Ausmaßen so klein gehalten werden, daß es nebst Zubehör in die Zimmerwand
eingebaut werden kann, wobei die Abdeckplatte 66 mit der Zimmerwand abschneidet.
-
Es empfiehlt sich, die Luftturbine mit öllosen Lagern für den Rotor
auszurüsten, so daß die zugeführte Luft beim Durchgang durch die Turbine in vollständig
reinem Zustande verbleibt.
-
Die Erfindung kann ohne große Schwierigkeit in bereits vorhandene
Heizungsanlagen eingebaut werden. Auch ist es möglich, die Preßluft vor dem Eintritt
in die Turbine je nach Bedarf anzufeuchten, zu trocknen oder mit hygienischen Stoffen
in Berührung zu bringen, so daß allen möglichen Forderungen Rechnung getragen werden
kann.