Verfahren zum Belüften und Trocknen von Heu, Emd, Getreide und ähnlichen Felderzeugnissen im Stock und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zum Belüften und Trocknen von Heu, Emd, Getreide und ähnliehen Felderzeugnissen im Stock mittels durch einen Kanal und durch Roste geblasener Luft. Das Patent betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Verfahren dieser Art sind an sich bekannt. Denselben mangelt aber jegliche Kontrollm#glichkeit während des Betriebes. Insbesondere fehlen diesen Verfahren irgendwelche Mittel zur Pr#- fung der Temperaturen im Stock und Mittel zur Belüftung etwa zu stark erhitzter Partien des Schüttgutes.
Infolge dieser wesentlichen Mängel verringern sich der Vitamingehalt @ der Nährwert des Trockengutes, vor allem treten aber des öfteren Entzündungen des Troekengutes auf, mit der Folge einer Totalvernichtung des eingebrachten, zu trocknen- den (tutes und der Bauwerke.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren werden die festgestellten M#ngel in einfacher Weise dadurch beseitigt, dass die gesamte zum Belüften und Trocknen zur Verwendung kommende Luft mit Hilfe eines Gebläses durch im Kanal vorgesehene, durch Absperrorgane verschlie#bare Öffnungen den einzelnen, im Stock #ber dem Kanal ausserhalb desselben liegenden Abschnitten des zu trocknenclen putes zyefiihrt wird, wobei die Luftzufnhr zu den einzelnen Höhenabsehnitten des zu trocknenden Gutes durch Schächte vorgenommen wird, die im Schüttgut mit Hilfe von an mehreren Stellen des Stockes frei angeord- n.
eten und aus dem Sch#ttgut herausziehbaren Stöpseln gebildet werden, und dass das Ge bläse durch eine Anzahl von in das Schüttgut an mehreren Stellen hineingesteckten. Temperaturfühlern selbsttätig ein-und ausge selialtet wird.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens kennzeichnet sich dadurch, dass an der einen Stirnseite eines Kanals eine Verschlu#t#re und ein Rahmen mit einem daran befestigten, aus dem Kanal herausschwenkbaren Gebläse-Elektro- motoraggregat vorgesehen sind, dass an den Längsseiten des Kanals Absperrorgane angebracht sind und dass auf der Decke des Kanals und auf Rosten des Stockes derart frei auf stellbare, hochziehbare Stöpsel angeordnet sind, dass sie mit fortschreitendem Einbringen weiteren Sch#ttgutes hochgezogen werden können.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens dargestellt. Im Zusammenhang damit wird das erfindungsgemässe Verfahren ebenfalls beispielsweise erläutert
Fig. 1 zeigt einen Längssehnitt dureh die Vorrichtung.
Fig. 2 zeigt einen waagrechten Schnitt durch die Vorrichtung.
Fig. 3 zeigt in grösserem Massstab die Ver schlusstüre des Kanals mit dem dahinter angeordneten Gebläse-Elektromotoraggregat.
Fig. 4 zeigt einen Schnitt gemäss Linie IV-IV der Fig. 1 in perspektivischer Darstellung.
Fig. 5 zeigt den zur Verwendung kommen- den Temperaturfühler.
Die erfindungsgemässevorrichtung besteht aus einem Kanal 1, an dessen Stirnseite ein durch einen Elektromotor 2 angetriebenes Ge bl#se 3 angeordnet ist. Das Gebläse 3 ist, zu sammen mit dem Motor 2, mit einem in die Stirnwand des Kanals 1 eingepassten, um eine Achse 4a herausklappbaren Rahmen 4 ver bunden, damit das Motor-Gebläseaggregat jederzeit aus dem Bereich des Kanals 1 heraus- geklappt werden kann, um letzteren begehbar zu machen. Der Rahmen 4 tr#gt an der Aussen- seite ein Drahtgitter 5 zum Schutz vor den Schaufeln des. Gebläses 3.
An der Stirnseite des Kanals 1 ist eine am Rahmen 4 angelenkte Versehlusstür 6 vorgesehen, die aber im Betrieb der Vorriclitung offenbleibt.
An den Innenlängsseiten des Kanals 1 sind Klappen 7 (Fig. 1, links) oder Schieber 8 (Fig. 1, rechts) angeordnet, durch deren Be tätigung den einzelnen im Stock #ber dem Kanal l ausserhalb desselben befindlichen Abschnitten des geschütteten, zu trocknenden Gutes Frischluft zugeführt wird. Auf dem. gleichen Wege werden die einzelnen vorgenannten Abschnitte von der Luftzufuhr abgesperrt.
Um dem zu trocknenden (Yrllt in jedem Höhenabsehnitt die zum Bel#ften und Trock- nen erforderliche Luftmenge zuzuführen, werden an mehreren geeignet erscheinenden Stellen auf der Decke 10 des Kanals 1 und auf den Rosten 9 Stöpsel 11 frei aufgestellt (Fig. 4) und das zu trocknende Gut um letztere geschüttet. Die Stöpsel 11 sind mit einem Griff 12 versehen, an dem sie naeh Erreichen einer gewissen Schütthöhe herausgezogen werden, um nun zur Umsch#ttung einer h#her- gelegenen Schicht zu dienen. Das Hochziehen der Stöpsel 11 kann beliebig oft, bis zur grössten Schütthöhe des zu trocknenden Gutes, vor- genommen werden.
Unter dem hochgezogenen Stöpsel 11 verbleibt ein natiirlicher Schacht 13 im Schüttgut, durch den die aus dem Ka nal 1 in das Schüttgut einströmende Luft in alle Teile des letzteren eindringt.
Zur Kontrolle der Temperatur jeder belie- bigen Partie des zu belüftenden Schiittgutes werden Temperaturfühler 14 verwendet, die aus einem in ein dünnes Rohr 15 eingebrach- ten Bimetallelement 16 bestehen. Die Temperaturfühler 14 sind durch Leitungen 17 mit einem am Elektromotor 2 angeschlossenen, in der Zeichnung nicht dargestellten Relais ver bunden, das auf eine bestimmte Temperatur im Schüttgut ansprieht lmd selbsttätig das Gebläse-Elektromotoraggregat 3, 2 einsehaltet und dieses so lange Luft fördern l##t, bis die gewünschte Mindesttemperatur im zu belüftenden Schüttgut erreicht ist.
Vor Beginn des Füllens des Stockes mit Sehüttgut werden die Stöpsel 11 an mehreren geeigneten Stellen der Decke 10 des Kanals 1 bzw. der Roste 9 aufgestellt. Sodann wird das Schüttgut eingebracht und gestockt. Zur Inbetriebnahme der Vorrichtung, jedoeh vor Ingangsetzung des Gebläses 3, werden bei ge öffneter Versehlusstür 6 und aus dem Kanal 1 1 herausgeselwenktem Gebläse-Elektromotoraggregat 2, 3 der Kanal 1 begangen und diejenigen Klappen 7 oder Schieber 8 geöffnet, vor welchen sich das #ber dem Kanal 1 ausser- lialb desselben liegende, zu trocknende Schiittgut befindet.
Darauf wird der Motor 2 mit dem Gebläse 3 in den Kanal 1 hineinge sehwenkt. Die Versehlusstür 6 bleibt während des Betriebes offen.
Das zn trocknende Gut wird im Stock un- ter entsprechendem Hochziehen der Stöpsel 11 und Bildung nat#rlicher Schächte 13 bis zur gewünschten H#he gebracht. Darauf wird der Elektromotor 2 eingeschaltet und damit die Trocknnwg begonnen. Durch Verwendung der Stöpsel 11. wird bei kleinem elektrischem Leistungsaufwand, selbst bei. sehr hohem Schüttgut, ein einwandfreies Belüften und Trocknen erzielt.
Zur Verhütung einer Brandgefahr eines etwa mit zu hohem Feuchtigkeitsgehalt eingebrachten Gutes und zur Vermeidung eines Abbaues der Vitamine und des Nährwertes sowie zur Erhöhung der Verdaulichkeit des zu trocknenden Schüttgutes werden die Tempera turfühler 14 an etwa fraglichen Stellen in das Schüttgut eingeführt und die selbsttätige Regelung der Belüftung durchgefiihrt.