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Vorrichtung zum Erzeugen von Effekt-, Zier- und Phantasiezwirnen Die
Erfindiung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Erzeugen von Effekt-, Zier- und
Phantasiezwirnen.
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Unter Effe'kt-, Zier- und P'hanta:siezwirn.en werden Zwirne verstanden,
die je nach ihren. Rohstoffen, Farben, Dicken, Drehungsrichtungen und Gestaltung
besondere Wirkungen auf das Auge, das Anfühlen usw. hervorrufen. Außerdem verbessern
diese Zwirne noch die physikalischen Eigenschaften des damit 'hergestellten .Stoffes,
z. B. die Wärmehaltung.
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Die Effektzwirne sind Zwirne .aus mindestens zwei Bestandteilen, nämlich
dem so-genannten Grundfaden und. dem Effektfaden lyzw. deren Zwirne. Sie werden
da-durch .erzeugt, @daß einer ider Fäden .mit stetiger, gleichförmiger Geschwindilgkeitoder
mit unterbrochener Bewegung oder mit gleichförmiger, gefolgt von einer langsameren,
verzögerten und dann beschleunigten Geschwindiigkeit durch die Zwirnmaschine hindiurchgeht,
während ,der andere, je nach der Geschwindigkeit, die :der erste bei der Zierbildung
hat, inngleichmäßig stetiger oder in gleichmäßig unterbrochener oder in verändtrlicher
Geschwindigkeit senikrecht auf dien ersten raufläuft.
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Umderartige Zwirne herzustellen, sind (die unterschiedlichsten Getriebe
in Verwendung; sie bestehen meist .aus elliptischen Zahnrädern, Mafeserkreuzen,
Vorratsschwingen,
Musterrädern, Exzentern und ähnlichen Mitteln. Für jede Art solcher Zierzwirne müssen
die bekannten Mittel ,in ihrer Gesamtheit umgewechselt oder ausgetauscht werden.
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In vielen Fällen können mit dien vorhandenen Einrichtungen nur bestimmte
Arten eines Zierzwirnes hergestellt werden. Diese unzulänglichen Einrichtungen .sind
selbst .betgeringen 'Umgestaltungen der Zier eude:m noch äußerst mangelhaft und
.geben Anlaß zu vielem Verdruß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Mängel
der bisher bekannten Einrichtu.na,-en zu beseitigen. und eine Einrichtung zu schaffen,
mittels der es möglich ist, jede Art einer Zier ohne große Umänderungen an :der
Maschine zu erhalten. Eine solche Einrichtung lehnt sich ian ,die bei Stickautomaten
bekannten Einrichtungen an und zeigt erstmalig die Möglichkeit deren Anwendung bei
Zwirnmaschinen (Patentschrift 429 395).
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Die Erfindung besteht darin, daß :der Antrieb des-Lieferwerkes der
Zwirnmaschine mustergemäß nach Maßgäbe einer Lochkarte ,mit :wechselnder., gleicher
oder entgegengesetzt gerichteter Geschwindigkeit erfolgt oder abschaltbar ist. Wie
mannigfaltig die Verwendung der Vorrichtung nach :der Erfindung ist, erhellt daraus,
daß auf einfache Weise ohne irgendeine Änderung des Getriebes in ein und demselben
Zwirn abwechselnd Flammen, Raupen, Knoten, Schlingen us:w. an, gewünschter Stelle
entsprechend der die Vorrichtung steuernden Karte eingez.w-irrnt werden können.
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Nach der Erfindiung können ein oder mehrere Zylinderwerke der Effektzwirnm.aschine
mittels einer Jacquardkarte .mit in Größe und Richtung veränderlichen oder stetigen
cTeschwind-igkeiten angebrieben werden. AußerdLem bietet die neue Einrichtung noch
die Möglichkeit, auch. gesonderte Einrichtungen der E -ftektzwirnmaschine für sich,
zu steuern, z. B. die Vorratsschwinge.
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Da es andererseits bekannt ist, besondere Effekte dadurch zu, erreichen;,
daß die Zier schon während des Spinnprozesses, also auf :dier Spinnmaschine, begonnen
wird, so ist es auch möglich, die AnordL-nung in besonderen Fällen schon auf der
Spinnmaschine zum Erzeugen von. Flammen od. dgl. vorzuseIien. In diesem Fall genügt
ein automatisch ,angetriebenes, Zylinderpaar; das nach Maßgabe der Lochkarde wahlweise
einmal langsam und einmal schneller angetrieben wird.
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Die Anordnung ist vorteil'h.aft .so getroffen, daß die zur Anwendung
kommendie jacquardkarte in an sich bekannter Weise völlig. entlastet ist, d. h.
das Verstellen. der Getriebeteile wird: nicht durch .den Druck der Karte ausgelöst,
sondern die Steuerung -der angetriebenen Elemente, z. B. der Zylinderwellen, wird
allein durch das. mustergemäß erfolgende Kuppelnder Versteltglieder mit einem. die
Bewegung übertragenden. Scherenhebel bewirkt, so d.aß die Jacquardkarte nur die
Kupplungsplatinen zu verschieben hat.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsveranschaulicht. Es
zeigt Fig. i die Vorrichtung in Seitenansicht,, Fig:. 2 die Vorderansicht zu Fig.
i, Fig. 3 einen Schniittdurch einen Platinenräderträger, Fig. q. einen Schnitt durch
den Platinienrost gemäß der Linie IV-IV der Fig. i, Fig. 5 einen Schnitt durch.
einen Einzelteil, Fig. 6 4ie Vorderansicht dieses Teiles, Fig. 7" &, 9., io
und ii Erläuterungsskizzen zu den verschiedenen Bewegungsvorgängen, Fig. 12 eine
.Seitenansicht des Scherenhebels, Fib. 13 die Vorderansicht dieser Hebeleinrichtung,
Fig. 1q. die Anordnung gemäß der Erfindung bei einem Zweizylinderautomatengetriebe
in Seitenansicht, Fig. 15 die Vorderans-icht'hiereu, Fig. r6,eine schematische Darstellung
der Effektzwir.neinrichtung gemäß der Erfindung in Seitenansicht, Fig. 17 ,bzw.
18 dlieselbe Einrichtung in Vorderansicht, Fig. i9 dieFühru.ngeinerSchalbklinke
im;An'kerhebel und Fig. zo einen Schnitt gemäß Linie X-X .der Fig. i9.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung :besteht aus einer Einrichtung,
die von. einer Lochkarte gesteuert wird, und einer Einrichtung, die entsprechend
:dieser Steuerung den Bewiegungsitmpuls an die Lieferwerkzylinder weitergibt.
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Die Einrichtung, die von. der Lochkarte gesteuert wird; besteht aus,
den Platinen i und 2, die mit den Platinenstiften 3 versehen sind. Die in Schlitzen
q. eines Platinen.rostes 5 gelagerten Platinen (Fig. i und 5) besitzen; an ihrem
rückwärtigen Ende eine Verlängerung 6 bzw. 6', die abwechselnd einmal nach oben
und- einmal nach unten gerichtet ist. Von je izwei zueinundergehörigen Platinenverlängerungen
6 und 6' geht ein Hebel 7 bzw. 7' an einen gemeinsamen Hebel :8. Dieser gemeinsiame
Hebel 8 besitzt in seiner Mitte eine Bdhrung (Fig. 5 und 6), die mit einem Muttergewinde
versehen ist. In diesem Muttergewinde sitzt ein. Bolzen 9, der zu beiden Seiten
des Muttergewindes je einen seitlichen Vierkantzapfen io und an seinen äußeren Eden:
i i je einen Zylinderzapfen i i aufweist. Der Mittelteil dies Hebelsi 8 ist von
einem Gehäuse 12 mit einem nach Junten gerichteten Hebelarm 13 umschlossen. In der
viertkantigen Aussparung ides Gehäuses 12 sitzt urdrehbar der Vierkantzapfen io.
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Bevor in die weitere Beschreibung der Vorrichtung eingetreten wird,
sol'1 das Zusammenspiel der bisher beschriebenen Teileerörtert werden. Hierzu dienen
Fig. 7 und- B.
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Entsprechend der vom Kartenzylin.d@er 16 vorgeschobenen Karte .dringen
die Stifte 3 der Platinen durch die Lochlungen der Karte hindurch. Infolge dieser
Bewegung laufen zwei benachbarte Platinen einander, entgegengesetzt, d. h. die eine
läuft vor, während die andere zurückläuft. Durch die Lenker 7 wird auf diese Weise
der Hebel 8 einmal im Uhrzeigerdrehsinn und einmal entgegengesetzt zum Uhrzeigeridrehsinn
vers,chwenkt. Dieses Verschwenken
des Hebels 8 zwingt ,den Gewindebolzen
9, der in der Mutterbohrung des Hebels 8 läuft und der durch die Vierkantzapfen
io gegen Drehung gesichert im Gehäuse 12 gelagert ist, e-inm:al nach rechts, @bz:w.
das, .andere Mal nach links aus dem Gehäus=e 12 herauszutreten.. Damit gibt die
Karte lediglich Aden Impuls, nach welcher Seite die Zapfen i i aus dem Gehäuse 12
ihervortreten sollen. Hierbei ist es von Vorteil, daß die jeweils zusammenarbeitenden
Platinenpaare 1, 2 über den zweiarmigen Kupplungshebel,8 in gelenkiger Verbindung
unteresn@anderstehen, so daß kein falsches Kuppeln erfolgen kann.
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In jeder Pliatine i ,bzw. 2 ist ein Längsschlitz 14 vorgesehen.. Durch
sämtliche Längsschlitze 14 hindurch, läuft eine Riegelstange 15 quer zu den Platinen
i und 2. Diese Riegelstange 15 steht mit dem Kartenzylinder 16 durch eiirren Bügel
17 in fester Verbindung, so daß sie alle Bewegungen des Kartenzylin.ders; 16 mitmacht.
Auf dem. Kartenizylinder 16 wird die Lochkarte irrbekannter Weise geschaltet. Der
Zylinder, seIbst anacht nach jeder Schaltlang eine gegen die Platlnennadeln 3 :gerichtete
Bewegung. Die Riegelstange 15 bewegt sich dabei im Längsschlitz 14 der- Platinen
i und 2 und, entriegelt diese.
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Trifft eine volle Kartenstelle auf eine Plati.nennadel 3, s0 wird
die zugehörige Platine zurückgedrückt, der Hebel 8 verschwerxkt und die zugehörige
Nebenplatine vorgeschoben, .deren. Nadel in ein Kartenloch eintreten. müß.
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Der zweiarmige Hebel 8: hat bei dieser Bewegung noch die Aufgabe,
alsi Sicherungshebel zu dienen. Während eine Platine durch die Lochkarte zur Kupplungseinleitung
zurückgedrückt wird', wird zwangsläufig die zugehörige Gegenplatine vorgeschoben.
Demnach entspricht eiirrer vollen. Kartenstelle stets ein benachbartes Kartenloch..
Wenn dagegen das Platinenpaar in Ruhe verbleiben soll (Nullstellung), .dann müssen
beiden Nadeln, zu)-s.ammenge!h5riger Platinenpaare Kartenlöcher entsprechen, so
daß jedes Verdrehen des zweiarmigen Hebels 8 nach der einen oder nach der anderen
Richtung unterbleibt.
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Kommt .es aber vor, daß durch falsche Kartenlochung ausnahmsweise
einmal zwei volle Kartensteflen .nebeneinander auftreten, dann würde die Papierkarte
,le.di@glich von den Nadeln durchstoßen, ohne d@aß das Getriebe Schaden leidet.
Es entfallen also verwickelte Sicherungseinrichtungen.
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Neben jedem. Gehäuse 12 ist seitlich je ein Hebel 18 bzw. 18' vorgesehen.,
deren Bohrung ig mit dem zylindrischen Zapfen ii des Vierkantbolzens io fluchtet.
Die zwei seitlichen Hebel 18 und 18' voll'-führen ei=ne öffnun:gs- und, Schließbewegung
nach Art einer ,Schere, indem an dien Hebeln 18 und, 18' (Fig. 12 und 13) je ein
Lenker i9 bzw. i9' vorgesehen wird, die gemeinsam von einem Hubgetriebe 2o betätigt
werden. Z,weckmäßigerweise wird dieses Hubgetriebe 2o nur am Ende einer Steuerungswelle
21 vorgesehen, und, d.ie einzelnen Scherenhebel 1.8 und 18' werden durch Verbindungsschieber
22 und 227 miteinander verbuniden. Der Drehpunkt 21 der Scherenhebel. 18 und 18'
liegt im Scheitelpunkt der Platinenpaare 1, 2. Seine Hebel 18 und 18' haben; die
gleiche Länge wie die Zwischenhebel 7 und 7'. Es entsteht das folgende Spiel Durch
di-e Bewegung .der Karte wird, wie weiter oben ausgeführt, ein Versichwenken desi
Hebels 8 bewirkt. Durch :dieses Verschwen'ken dies Hebels 8 tritt der Zapfen ii
aus dem Gehäuse 12 einseitig hervor und in die Bohrung 18" dies gegenüberliegenden
Hebels, 18. Ibzw. 18' ein. Diese Heb:el18 bzw. 18' nehmen dann das gesamte Hebelsystem
8, 7, 7' und das Gehäuse 12 mit seinem Hebelarm 13 auf ihrem Weg, je nach der Kupplungsseite,
mit nach oben oder nach unten (Fig. 9 und, io).
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Der an dien beiden schalenartigen -Gehäuseteilen 12 befestigte starre
Hebel 13 Ist nach Art einer Gabel ausgebildet und, trägt an seinem unteren. Ende
eine Achse 23, die in. einem. einseitigen, um eine Welle 24 schwingenden Hebel a5
gelagert ist. Einmal trägt diese Achse 23 ein Zwillinasräderpaar 26, 2:7 (Fig. 3)
und dient indiesem . Fall als Platinenräderträger, wobei die lose auf der Welle
24 sitzenden Räder 26 und 27 mit den Schalträdern 33 und 34 kämmen. Das andere Mal:
trägt .der Hebel 25 einen Hebel 28, der als ,Schalharm ausgebildet ist. und
dessen oberes Ende eine Kulissenführung 59 bildet, in der die mit einem. Fenster
6o versehene Schaltklinke 29 auf und ab bewegt wird (Fig. i9 und 2o). Durch dieses
Fenster 6o greift ein Anker 30, 31 hindurch. Dieser Anker 30, 31 ist in einem Lager
55 geführt und wird von einem zweiarmigen, um einen ortsfesten Drehpunkt 54. schwingenden
Hebel 57 durch ein Exzenter gesteuert. Der durch das Feimiter. 6o hindurchgreifende
Anker 30, 31 ist so ausgebildet, daß die Schaltklinke 2.9 mit ihren Kanten
bald-- auf dem unteren Fensterrahmen, bald auf dem oberen Fensterrahmen läuft, so
.daß .beim Zu,r,ückschw,imgen.der,Schalthebe128 dienotwendtige Freiheit erhält.
Aus diesem Grunde ist ,der Krümmungsriadius der unteren Fläche r des Ankers 3o,
31 ein anderer als der Krümmungs@radius R der oberen Fläche. Durch die Wechselwirkung
dies Ankern 310, 31 tritt beim: Ausklinken -der Schaltklinke, 29 aus dier
Verzahnung des Schaltrades 34. die Sperrklinke 32 in die gegenüberliegende, Verzahnung
ein und sperrt das auf der Zyllinderwelle 24 sitzende Schaltrad 34 während der Leerbewegung
des zurückschwingenden Schalthebe19 28. Das Schaltrad' 3,3 besitzt eine durchgehendie
Büchse 35 (Fig.2), an deren Ende ein Ritzel 36 sitzt. Das nächste Schaltgetriebe
ist dem soeben beschriebenen Getriebe nebengeordnet und identisch. Es läuft jedoch
auf der durchgehenden Büchse 35 lose.
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Das Getriebeendrad, ,das Schaltrad 33', 'besitzt Achsen 3!8,.auf denen
ein Zwillingsräderpaar 39, 4'0 sitzt, dessen Rad mit dem Ritzel 36 der Büchse 315
im Eingriff steht und dessen Ritzel 40 in das Antriebsrad 41 auf der Welle 24 eingreift.
Dieses Zwillingsräderpaar 39, 40 übernimmt sowohl .die Drehung des Schaltrades,
33' als auch .die Drehung -des Büchsenritzels' 36 und. gibt .diese als. ,Summe
oder-
Differenz, je .nach .der Drehrichtung, an die Welle 24 ab-.
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Die Wirkungsweise .der Vorrichtung däßt -sich in vier Spiele unterteilen:
Erstes @Spiel Der Kartenzylinder 16 drückt die Karte gegen die Platinennadeln 3.
Alle Nadeln, die auf die volle Karte treffen, werden zurückgedrückt. Die Nadeln
der Gegenplatinen dringen in das für sie vorgesehene Kartenloch ein. Sind ,zwei
Löcher nebeneinander in die Karte geschlagen, .dann wiard weder Platine noch Gegenplatine
bewegt.
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Die zurückweichende Platine ruft ein Ver-6chwenken des Hebels 8 im
Uhrzeigerdrehsinn bzw. entgegengesetzt zu .diesem .hervor. Durch dieses Verschwenken
tritt der Zapfen ii rechts oder links aus dem :Gehäuse 12 hervar und in die Öffnung.
ig des Hebels) i8 bzw. 18' ein.
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Nach. Beendigung .dieses Vorganges wird, von einem Exzenter -die Hubstange
2o nach oben bewegt. Diese Bewegung wird durch die Lenker ig bzw. ig' auf die Schwenkhebel
18 und 18' übertragen. Je nachdem der Zapfen i i in den einen Schwenkhebel 18 oder
in den anderen. Schwenkhefbel 18' eingetreten ist, macht die Vorrichtung bei völlig
entliasteter Karte das zweite Spiel.
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Die aus ihrer Normallage sich abspreizenden Hebel 18 und i8' nehmen
die Stange 13 nach oben oder nach unten mit. Bei dieser Bewegung rollt ein Planetenrad
26 oder 27 auaf dem -Schaltrad- 33 oder 34 bzw. 33' oder 3q.' a:b. Parallel mit
diesem Vorgang wurde in gleicher Weise auch .der @Schaltklinikenhabel 2;8 je nach
dem Impuls, im. Uhrzeigerdrehs-inn oder entgegengesetzt dazu, verschwenkt, wodurch
das Schaltrad 34 in dem einen oder im anderen. Sinne .gedreht wird. Der von einem
nicht dargestellten Exzenter beive.gte Anker 30, 3.1 wird beim zweiten Spiel in
Schaltstellung gebracht, so daß .dieSchaltklinke 29 in das .Schaltrad13.4 eintritt.
Mit dem Eintreten dieser .Schaltklinke 29 wird die Sperrung des Schaltraadesdurch
den Zahn 32 aufgehoben.
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Die Drehbewegung der Schalträder 34, 33 bzw. 34#, 33' summiert sich
im Summenwerk 36, 39, 40, 41 entsprechend den Drehungsrichtungen und gibt die resultierende
Drehung in Größe und Richtung an die Zylinderwelle 24 ab.
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Beim dritten (Spiel erfolgt die Rückbewegung bzw. SchFießung der Scherenhebel
r8 und 18' untergleichzeitiger Rückbewegung der Verstellhebel 25 und der Schalthebel
28 in ihre Normalstellung im Leergang bei gesperrtem. Getriebe.
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im
vierten Spiel erfolgt ,dann die Rückbewegung des Kartenzylinders
i6 und der Riegelstange 17 sowie der Platinen 6 und-C- und. damit das Entkuppelh
derselben aus dlem: geschlossenen Scherenhebel 18 ibzw. z8'.
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,Die beschriebene Einrichtung ermöglicht den automatischen Antrieb
des Lieferwerkes, einer Effektzwirnmaschine und genügt zum Herstellen ,der verschiedensten
Effektzwirne mit einem Effektfaden. Zusätzlich kann eine in bekannter Weise durch
Exzenter angetriebeneFadenvorratsschwinge eingebaut werden, deren Hubkurvenrolle
sich durch eine entsprechende Schaltvorrichtung von der Jacquardkarte aus. mittels
einer Sonderplatine mustergemäß verstellen läßt. Außerdem kann die Fadenvorratsschwinge
durch Hub- und Leerkurve mit axial verschiebbarer Hubkurvenrolle (betätigt werden,
die, durch Sonderplatinen mustergemäß geschaltet, von .der einen auf die andere
Kurve verschoben wird. Derartige Einrichtungen sind :bereits bei Stickautomaten
bekanntgeworden und daher in äier Zeichnung nicht dargestellt.
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Zum automatischen Antrieb zweier Lieferwerke ist es vorteilhaft, @daß
jedes Getriebe den beiden Zylinderwellen 24 und 2q' zugeordnet wird, während- die
Jacqu@ardkarteneinrichtung nebstAntriebs.-exzentern u. dgl. in gemeinsamer Anordnung
als Einzeleinrichtung bestehenbleiben. Zu idiesem Zweck sind die beiden Gruppen
.der schaltbaren Platinengetriebe sowie das;besondere Summenadifßerentialgetriebe
auf den. Zylinderwellen, wie ;bereits beschrieben, angeordnet. Die zur oberen und
zur unteren Getriebegruppe gehörigen Platinenpaare sind nach oben und nach uzten
gekröpft. Sie stehen mittels der beschriebenen Kupplungseinrichtung über .den Scherenhebel
mit den Kupplungsstangen in gelenkiger Verbindung, um die mustergemäß vorgeschriebenen
Verstellbewegungen auf die beiden Getriebegruppen zu übertragen. Die Nadelplatinen
beider Getriebegruppen sind im =gemeinsamen Platinenrost 4 gelagert und stehen alle
gegenüber der gemeinsamen Jacquardakarte, deren Lochreihen um die ,doppelte Anzahl
der Pfannen enger sind. Die gemeinsame Riegelschiene, die mit dein Kartenzylinder
16 in fester Verbindung ist und- gegen die gekröpften Platinen anliegt, verriegelt
idiese in der Ruhestellung. .
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Bei der Effektzwirneinrichtung gemäß der Erfindung kommt der Grundfaden
in einem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 16 und 17 vom oberen. Zylinder So, läuft
über eine Stange 51 und: von da ab senkrecht durch die Fadenführeröse 52 hindurch.
Vom, unteren Zylinder 53 wird der Effektfaden geliefert. Dieser läuft in einem Winkel
nach unten direkt zum Fadenführer 54. Mittels Öse und Schlitzwinkels geführt; trifft
er rechtwinkelig auf den Grundfachen. Öse und Schlitzwinkel befinden sich auf einer
ortsfesten Latte.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 18 werden zwei @Grundfäd-en und
ein Effektfaden zus.anmengezwirnt, um. die sogenanntien Loppgarne oder Schlingeazwirne
zu erzielen.. Der schl;ingenbildende Effektfaden wird in drei-,bis fünffacher Länge
vom unteren Zylinder herangezogen. und je nach der gewollten Schlingengröße mustergemäß
periodisch wieder zuraückgezogen, um die Schlingen zusam!
menzuziehen
und: in Form -zu !bringen. Wird die Grundfadenlieferung durch den zeitweise stillstehenden
Zylinder mustergemäß periodisch unterbrochen, so bildet der weiter durch den Zylinder
zugeführte Effektfaden. einen Knoten bzw. eine Raupe. Je nach Änderung der Geschwindigkeiten
entstehen kleinere oder größere Knoten oder Raupen mit verschiedenen Zwirnstegen.
Knotenzwirne mit verschiedenfarbigen bzw. verschiedenartigen Knoten bedingen die
Zuführung verschiedenfarbiger oder verschiedenartiger Effektfäden. Jeder Faden wird
einzeln zugeführt, wozu Fadenführer mit mehreren Schlitzen erforderlich sind. Diese
Fadenführereinrichtungen sind bekannt, daher auf der Zeichnung nicht dargestellt.
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Erfindungsgemäß wird,die Ausführung einer beliebigen Zier vom einfachsten
bis zum verwickelsten Muster ermöglicht. Zudem bietet die Jacquard= karteneinrichtung
noch das. bequeme Hilfsmittel, weitere Elemente der Effektzwirnmaschine in ihrer
Arbeitsweise zu, beeinflussen. So kann z. B., wie bereits erwähnt, beim zusätzlichen
Einbau einer Vorratsschwinge das Verstellen der Exzenterrol.le der Hubkurve von
der Jac.quardkarte aus mustergemäß erfolgen, um den ,Hub und auch die Fadenführ.ergeschwindigkeit
so zu. verstellen, daß sie mit der Grundfadengeschwindigkeit abgestimmt ist. Zu
diesem Zweck sind im Platinenrost in der Zeichnung nicht dargestellte Spezi-al;platinen
eingebaut, die beim Verstellen durch die Jacquardkarte diese Hubverstellungs.glieder
kuppeln bzw. entkuppeln, wodurch die :Spezial:funktionen ausgelöst werden.
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Wenn die Geschwindigkeit der zu steuernden Zylinderwellen zu hoch
wird, so ist es zweckmäßig, zwischen dem Automaten und der Zylinderwelle ein Übersetzungsgetriebe
einzuschalten. Da kann beispielsweise im Gegensatz zu einem hohen Platinenraddurchmesser
ein kleines Sonnenrad gewählt werden. Durch den Einbau eines derartigen Übersetzungsgetriebes
kann den größten Zylindergeschwindigkeiten Rechnung getragen werden. Durch die Nebeneinanderanordnung
!mehrerer derartiger Getriebe -und ihre Betätigung von zueinander versetzt angeordneten
Exzentern kann der unterbrochene Antrieb in einen kontinuierlichen Antrieb umgewandelt
werden. Die Summe oder Differenz der einzelnen Antriebe läßt sich durch ein Additi,ons-getriebe
auf das Lieferwerk Übertragen.