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Verfahren und Kettenwirkmaschine zur Herstellung einer Wirkware mit
Zickzackmustern Die Erfindung betrifft das Anfertigen einer Kettenwirkware mit Zickzackmustern
auf einer Flachkettenwirkmaschine und bezweckt, ein Verfahren und eine Flachwirkmaschine
hierfür zu schaffen.
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Gemäß der Erfindung werden für zwei abwechselnd in den Nadelbetten
bewegte Reihen von Zungennadeln mittels zweier entgegengesetzt hin und her beweglicher
Reihen von Fadenführern jeder Nadel der einen Reihe zwei einander kreuzende Fäden
präsentiert und darauf jeder Nadel der anderen Reihe ebenfalls zwei einander kreuzende
Fäden, derart, daß die sich kreuzenden Fäden gleichzeitig paarweise in die betreffende
Kehle der Nadeln gelangen, von den Zungen eingeschlossen, gleichzeitig durch zuvor
gebildete Schleifen hindurchgezogen und auf die Nadelhälse geschoben werden, welche
Fadenkreuze außerdem nacheinander an andere Nadeln der Reihe präsentiert werden
können, so daß bei entsprechendem Versatz ein Zickzackmuster gebildet wird.
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Um die außen am Rande befindlichen Nadeln, wenn diesen kein Faden
mehr zugeführt wird, doch mit Faden zu versehen, kann diesen Außennadeln erfindungsgemäß
jeder Reihe je ein Hilfsfaden zugeführt werden zwecks Bildung von Kettenstäbchen
als Längskanten des eigentlichen Hauptstrickzeuges.
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Dadurch erhält man auch einen guten Randsaum gegen Ausfasern. Zum
Präsentieren des Hilfsfadens bei Abwesenheit der gekreuzten Fäden kann auch eine
zeitweise Zufuhr der Hilfsfäden an den Kanten
genügen. Zum Umsäumen
soll der Hilfsfaden stets an den Kanten zugeführt werden.
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Sämtliche Kettfäden können von Kettenbäumen zugeführt werden, auf
welchen sie entsprechend dem gewünschten Zickzack in Farben geschoren sind. Man
kann auch die Fäden alle von derselben Farbe wählen.
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Um der Wirkware ganz oder teilweise die Breitenelastizität zu nehmen
oder zwecks Erzielung einer besonderen Musterung oder zur Erzielung von beiden können
erfindungsgemäß außerdem mittels eines oder mehrerer parallel zur Reihe der Nadeln
hin und her beweglicher Fadenführer ein oder mehrere Schußfäden den sich auf und
ab bewegenden Nadeln zugeführt werden.
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Eine Flachwirkmaschine gemäß der Erfindung ist gekennzeichnet durch
zwei Reihen von in den 1@adelrichtungen auf und ab beweglichen Zungennadeln und
zwei senkrecht auf denselben beweglichen Reihen von Fadenführern, welche derart
gesteuert werden, daß sie erst für die Nadeln der einen Reihe Fadenkreuze bilden
und darauf für diejenigen der anderen Reihe, während die Fadenkreuze derart versetzt
werden, daß Zickzacklegungen entstehen.
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Durch Anwendung der Erfindung ist es möglich, wahlweise Waren anzufertigen
mit einer rechten und einer linken Seite oder aber auch an beiden Seiten mit demselben
guten Aussehen. Ferner ist es möglich, in einfacher Weise und mittels einfacher
Mittel allerlei Muster zu bilden ohne Anwendung einer Jacquardmaschine und ohne
Anwendung von Bart- und Lochnadeln.
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Eine gemäß der Erfindung angefertigte Ware hat die günstige Eigenschaft,
daß die Maschen nicht laufen.
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Die Erfindung ist nicht lediglich anwendbar bei Verwendung normaler
Kettenfäden, sondern auch unter Verwendung grober und harter Fäden. Die Maschine
kann für jede Arbeitsbreite ausgebildet werden, und auf einer breiten Maschine können
auch schmalere Waren gestrickt werden. Beispiele von nach der Erfindung angefertigten
Wirkwaren sind Schals sowie Stoffe für Oberkleidung.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Flachstrickmaschine
gemäß der Erfindung dargestellt. Auf ihr zeigt Fig. i dieses Ausführungsbeispiel
in Rückansicht, Fig. 2 in Seitenansicht von rechts, Fig. 3 in Seitenansicht von
links, Fig. 4 einen senkrechten Schnitt in größerem Maßstab durch den oberen Teil
der Maschine, parallel zur rechten Seite, Fig. 5, 6, 7 und 8 Schemata der Wirkungsweise
der Maschine, Fig.9 eine Vorderansicht des Mechanismus der Fadenführungsbarren,
welche die Fadenkreuze legen, in größerem Maßstabe, Fig. 1o eine Ansicht des oberen
Teiles der linken Seite der Maschine in größerem Maßstabe, Fig. i i eine Vorderansicht
des Antriebes der Fadenführer für die Randfäden in größerem Maßstabe, Fig. 12 eine
Vorderansicht des oberen Teiles der Maschine, welcher die Nadelbetten und Fadenführungsstäbe
enthält, in kleinerem Maßstabe, Fig. 13 eine Ansicht in noch kleinerem Maßstabe
des oberen Teiles der Vorderseite der Maschine, welche den Schlitten für die Schußfäden
zeigt, Fig. 14 einen Querschnitt durch den oberen Teil der Nadelbetten mit einem
der Schußfadenführer in Arbeitsstellung, Fig. 15 eine Vorderansicht des Mechanismus
mit dem Automaten zum Steuern des Schlittens mit den Schußfadenführern, Fig. 16
eine zugehörige Seitenansicht, Fig. 17 in vergrößertem 1\laßstab eine Draufsicht
auf eine auf der dargestellten Maschine hergestellte Wirkware und Fig. 18 eine Darstellung
der Nockenscheiben für das Betätigen der Fadenführungsbarren.
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Das Maschinengestell besteht aus der rechten Seitenwange i, der linken
Seitenwange 2 und den waagerechten Zwischenbindern 3, 3. In diesem Gestell ist ein
nicht dargestellter Motor untergebracht, welcher die Hauptwelle 4 der Maschine kontinuierlich
antreibt. An dem Gestell sind Kettfadenbäume 5, 6 und 7 drehbar gelagert zum Zuführen
der für die Zickzackware und die beiden Ränder erforderlichen Kettfäden. Die von
den Kettenbäumen 5 und 6 kommenden Fäden werden über die von den Querstreben gehaltenen
Fadenführerreihen zurMaschine geführt. DieFadenführer der Arme 9 sind drehbar auf
Wellen montiert und werden mittels Schraubenfedern angedrückt, so daß also die Fadenspannung
regelbar ist. Die Fäden sind gemäß dem jeweils gewünschten Muster und der gewünschten
Farbgebung auf die Kettfadenbäume geschoren und werden mittels der Fadenführer in
der genauen Lage der Arbeitsstelle zugeführt.
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Die Maschine enthält zwei besondere Gestellteile 10,
20 (Fig.4) für die beiden miteinander einen spitzen Winkel einschließenden Nadelbetten
11, 21, von denen i i das hintere und 21 das vordere ist.
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Im hinteren Bett sind Zungennadeln 12 in ihrer Längsrichtung verschiebbar
geführt. Sie sind in einem Halter 13 zusammengefaßt, in welchem sie mittels einer
Verschlußplatte 14 so eingeschlossen sind, daß sie leicht ersetzbar sind. Die Enden
der Halter 13 sind in Schlittenteilen 15 des Gestelles auf und ab verschiebbar mittels
an dem Halter befestigter Zapfen, welche durch Schlitze in den Seitenwangen des
Gestelles hindurchragen und außerhalb derselben von nachstehend näher beschriebenen
Stangen 39, 40 ergriffen werden (s. Abschnitt Antrieb der Nadelbetten).
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An den oberen Schaftenden werden die Nadeln von einem Druckstab 16
mit Filzkissen 17 zwecks Verhütens des Sichabhebens der Nadeln angedrückt gehalten.
Der Druckstab 16 wird an seinen Enden von Federn derart angedrückt, daß das Filzkissen
17 die Nadeln gerade richtig an ihrer Stelle hält und führt. Oberhalb der Reihe
der Hakenspitzen der Nadeln des Bettes ii befindet sich ein in seiner Längsrichtung
hin und her verschiebbarer barrenförmiger
Fadenführer i 8 für diejenigen
Kettfäden, welche von den Kettenbäumen 5 kommen. Die eigentlichen Fadenführer werden
von in Längsrippen der Barre 18 eingeschliffenen V-förmigen Nuten für jeden Faden
gebildet, also für jede Nadel eine.
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Diesen soeben beschriebenen hinteren Teilen entsprechende Teile mit
den Bezugszeichen 21 bis 29 sind in Verbindung mit dem vorderen Gestellteil 20 und
den dazugehörigen Unterteilen vorgesehen. Die Nadeln des Hinterbettes liegen mit
den Arbeitsbahnen ihrer Köpfe in der Mitte zwischen denjenigen des Vorderbettes,
so daß in der Reihe der Hakenspitzen ein Kopf einer Nadel des Vorderbettes 21 abwechselt
mit einem Kopf einer Nadel des Hinterbettes i i.
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Damit die 'Tadeln abwechselnd Faden fangen, führen die Nadeln des
Vorder- 21 und des Hinterbettes i i einander entgegengesetzte Bewegungen aus. Die
Fadenführungsbarren 18, 28 führen horizontale und entgegengesetzte Bewegungen aus,
derart, daß die Fäden der einen Barre diejenigen der anderen kreuzen, und zwar entweder
in der Fläche der Nadeln des Vorderbettes oder in derjenigen des Hinterbettes, wie
dies schematisch in Fig. 5 bis 8 dargestellt ist.
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In Fig. 5 stehen die Nadeln des Hinterbettes 12 in der höchsten und
diejenigen des Vorderbettes 22 in der niedrigsten Stellung. Die Fadenkreuze sind,
von den Barren 18, 28 gebildet, fertig, um von den :Tadeln des Hinterbettes 12 heruntergezogen
zu werden zur Lage gemäß Fig. 6.
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In Fig. 6 sind die Nadeln des Hinterbettes 12 bis zu '/a der niedrigsten
Lage herunterbewegt und diejenigen des Vorderbettes 22 bis zu 3/a der höchsten Lage
hochgeschoben. Die Nadeln des Hinterbettes 1 2 haben die Fadenkreuze heruntergezogen,
so daß keine Kreuzungen mehr vorhanden sind.
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Fig. 7 zeigt, daß die Fadenführungsbarre 18 nach rechts und 28 nach
links geschoben ist im Vergleich zu den Lagen gemäß Fig. 5 und 6, wodurch neue Fadenkreuze
gebildet sind. Im Gegensatz zu Fig. 5 sind die Fadenkreuze nunmehr oberhalb der
Nadeln 2-2 des Vorderbettes gebildet, welche Nadeln in ihrer höchsten Lage stehen,
während die Nadeln des Hinterbettes die niedrigste Lage einnehmen.
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Gemäß Fig. 8 haben die Nadeln 22 des Vorderbettes die Fadenkreuze
gefangen und herunterbewegt und sind bis '/i der niedrigsten Lage gesenkt. Die Nadeln
des Hinterbettes 12 sind bis zu '/a der höchsten Lage hochgeschoben.
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Die Steuerung der Barren 18 und 28 ist nun derart, daß sie sich bei
dem folgenden Zyklus je einen Schritt (i Nadelstich) mehr nach links (oder auch
rechts) bewegen, und zwar so viele Male nacheinander, wie die Patrone vorschreibt.
Darauf kann man sie in entsprechender Weise schrittweise zurückbewegen oder aber
ganz in die Anfangslage zurückführen. So kann man für ein bestimmtes Dessin eine
Rapportbreite von z. B. 24 Nadeln (12 im Vorderbett und 12 im Hinterbett) mit eineue
gegenseitigen Stich von 1'/2 mm haben. Die Rapportbreite ist dann 24X 1'/2 mm, also
36 mm.
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Der _',tifbau einer Maschine gemäß der Erfindung ist folgender: Der
Antrieb der Nadelbetten (Feg. 2) Wie oben in Verbindung mit Fig. 4 beschrieben,
ragen durch parallel zu den Nadelbetten 21, 11 in den Seitenwangen 1, 2 der Maschine
vorgesehene Schlitze die Zapfen der Nadelhalter 23, 13, in denen die Nadelreihen
22, 12 gehalten sind. Der Antrieb dieser Zapfen ist für die beiden Nadelbetten gleich,
jedoch entgegengesetzt; an der linken (Feg. 3) und rechten Seite (Feg. 2) der Maschine
ist er derselbe, und es wird darum nur der Antrieb der rechten Maschinenseite (Fig.2)
beschrieben. Auf der Hauptwelle 4 ist eine Exzenterscheibe 30 befestigt,
um welche herum ein Exzenterring greift, in dessen oberem Teil das mit Linksgewinde
versehene untere Ende 31 einer Schubstange 32 geschraubt und mittels einer Gegenmutter
gesichert ist. Das obere Ende der Schubstange 32 ist mit Rechtsgewinde versehen
und in die Brücke einer Gabel 33 eingeschraubt und gesichert. Diese Gabel
33 greift mit einem Stift 34 in einen Schlitz 35 des Antriebsarmes 36 eines zweiarmigen
Schwinghebels 36, 37, welcher um eine Gestellachse 38 schwingen kann. 1'%'älirend
mittels der Schubstange 32 die Hublänge (Schwenkwinkel) des Armes 36 grob eingestellt
werden kann, ist durch Verschieben der Befestigungsstelle des Stiftes 34 in dem
Schlitz 35 ein feines Nachregeln ermöglicht. Dreht sich die Hauptwelle 4, so bewegt
sich der zweiarmige Schwinghebel 36, 37 auf und ab und treibt mittels der Stangen
39, 40 mit verstellbarer Länge die Zapfen der Nadelhalter 13, 23 an, welche dann
in den Schlittenbahnen 15, 25 auf und ab gleiten. Durch Verändern der Länge der
Stangen 39, 40 relativ zueinander, wird die Lage der Nadeln 22 des `-orderbettes
in bezug auf die Nadeln 21 des Hinterbettes verändert. Mit der dargestellten Einrichtung
kann somit ein genaues Einstellen der Bewegungen der Nadeln an sich und in bezug
aufeinander erhalten werden, um die Fadenkreuze richtig zu fangen. Das Bilden der
Kanten (Feg. io und i t) Jeder getriebene Arm 37 des zweiarmigen Schw-ingliel>els
36, 37 treibt über eine in ihrer Länge verstellbare Stange 41 einen Arm 42 und einen
geschlitzten Arm 43 an. Der geschlitzte Arm 43 dient zur verstellbaren Verbindung
mit dem Arm 44 eines Schwinghebels 44. 45, dessen Schwenkpunkt mit 46 bezeichnet
ist und dessen getriebener Arm 45 am oberen Ende mit einer Stange 47 von verstellbarer
Länge gekuppelt ist. Diese Stange 47 ist mit einer Schubstange 48 für einen Fadenfiihrungsrahmen
49 verbunden, welchem die Fäden des Kantenkettenbaumes 7 (Feg. 1. 2, 3 )
über
eine Leitstange und einen Fadenführungskamm 50 zugeführt werden. Dieser Kamm
5o ist entgegen der Wirkung einer Torsionsfeder bewegbar.
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Von dem Fadenführungsrahmen 49 aus laufen
die Kantenfäden
nach dem Gebiet der sich bewegenden Nadeln. Die beiden Rahmen 49 versehen die äußeren
Reihen der Zungennadeln mit Garn, welche nicht mit dem üblichen Wirkgarn versehen
werden. Gewünschtenfalls kann man von einer separaten Spule an jeder Seite der Vorderkante
der Maschine mittels eines hin und her gehenden Fadenführers einen Schußfaden in
die Nadeln legen.
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Der Antrieb der Fadenführungsbarren 28, 18 (Fig. 9) Auf die verlängerten
linken Enden der Führungsbarren 18, 28 wirkt je ein Nockenmechanismus, der für jeden
Barren gleich ist, wobei jedoch die Nocken in ihrer Bewegungsphase um i8o° gegeneinander
verschoben sind. Deshalb genügt es, lediglich die Steuerung der Fadenführerbarre
28 zu beschreiben. Das linke Ende der Barre 28 ist mittels einer verstellbaren Stange
51 verbunden mit dem oberen Arm 52 eines Schwinghebels 52, 53, welcher bei 54 seinen
Drehpunkt hat und dessen unterer Arm mittels einer Feder 55 immer mit einer Nase
56 gegen eine Exzenterscheibe 57 gezogen wird. Diese Nockenscheibe 57 und die entsprechende
Nockenscheibe der Barre 18 sitzen fest, jedoch verstellbar auf einer gemeinsamen
Welle 58, die in der dargestellten Weise von der Hauptwelle 4 aus angetrieben wird
(Fig. 3). Die Nockenscheiben 57 sind derart mit spiralartig steigenden Zähnen versehen
(Fig. 18), daß außerhalb der hin und her gehenden Bewegung der Barre 28, 18 gleichzeitig
ein Verschieben derselben nach der Fläche einer nächsten Nadel zu hervorgerufen
wird, z. B. pilgerschrittartig. Am Ende kann die Barre entweder in umgekehrter Reihenfolge
arbeiten oder zur Anfangslage zurückkehren, wie im dargestellten Beispiel.
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Die Regelung der Maschenlänge (des Stiches) (Fig. 3) Für diese Regelung
und das Abziehen des gewirkten Stoffes (Kettenware) befindet sich unterhalb der
Nadelreihen ein Paar Abzugsrollen 59, zwischen welchen der Stoff eingeklemmt wird.
Die eine Rolle 59 wird ständig von der Hauptwelle 4 aus angetrieben unter Zwischenschaltung
eines Übertragungsgetriebes. Durch Auswechseln z. B. des auf einer der Arbeitswellen
befestigten Zahnrades durch ein größeres oder kleineres Zahnrad und gleichzeitiges
Ersetzen des Zwischenrades kann die Maschenlänge durch das Ändern der Abzugsspannung
geregelt werden. Es ist auch eine Vorrichtung mit einem Handrad vorhanden (Fig.
3), um die Rolle 59 mit der Hand zu verstellen. Um zu vermeiden, daß man den ganzen
Mechanismus verdrehen muß, ist vor der Transmission eine in einer einzigen Richtung
arbeitende Klauenkupplung vorhanden. Die Wellen der Rollen 59 sind mit ineinandergreifenden
Rädern versehen, so daß beide Rollen gleichzeitig angetrieben werden.
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Der Antrieb der Schußfadenführer (Fig.2,4und13) Der Schlitten 6o trägt
eine Anzahl von mit Nasen 61 versehenen Fadeneinlegern 62, von denen jeder von einem
eigenen festen Fadenkegel oder einer Fadenspule 63 (Fig. 1, 2 und 13) seinen Schußfaden
erhält. Die Schußfäden 64 dienen sowohl dazu, die Elastizität in der Breite der
Wirkware ganz oder teilweise zu vermeiden, als auch gleichzeitig zum Plattieren
oder Mustern der Vorderseite des 'Strickzeuges. An der rechten Seite ist der Schlitten
6o mit einer Stange 65 (Fig. 13 und 2) verbunden, welche von dem oberen Ende eines
aufrechten Armes 66 angetrieben werden kann. Steht dieser Arm 66 still, so wird
kein Faden eingelegt; ist der Hub des Armes 66 groß eingestellt, so wird eine breite
oder sogar vollständige Fadeneinlage erhalten, während bei klein eingestelltem Hub
eine nur kurze Fadeneinlage entsteht. Auf diese Weise kann mit verschieden oder
gleich gefärbten Fäden gemustert werden, unabhängig von dem Muster, das man durch
das Zickzackwirken mittels der hin und her gehenden Bahnen erhalten kann.
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Der Arm 66 ist an seinem unteren Ende bei 67 (Fig. 2) gelenkig gelagert
und wird in nachstehend beschriebener Weise in einem Zwischenpunkt angetrieben.
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Die Fadeneinleger 62 sind an ihren hinteren Enden (Fig.4) mit federnden
Fadenführern mit regelbarer Spannung versehen. Die Bewegung des Schlittens 6o mit
den Fadenführern ist derart, daß, wenn die Nadeln 22 des Vorderbettes 21 in ihrer
niedrigsten Lage stehen, der Schlitten 6o über eine bestimmte Strecke nach rechts
bewegt wird, wodurch von den Nasen 61 ein Faden 64 gerade hinter die Haken der Nadeln
gelegt wird. Wenn die Nadeln hochgeben, liegt der Faden 64 noch lose hinter den
Nadeln. Wenn die Nadeln nun wieder in ihre niedrigste Lage gelangen, gleitet eine
gewirkte Schleife von der Nadel ab, wodurch der eingelegte Querfaden 64 zwischen
die Schleifen des Vorder-und Hinterbettes gelangt. Sobald dies erfolgt, wird der
Schlitten 6o nach links geschoben, wobei wieder ein Faden hinter die Haken der Nadeln
gelegt wird, und so weiter. Die Anzahl der Fadeneinleger 62 ist so gewählt, daß
bei einem bestimmten Hub des Schlittens 6o gerade die vollständige Breite des Bettes
bestrichen wird. Änderung des Hubes des Schlittens 6o (Fig. 15 und 16) Die Hauptwelle
4 treibt über ein Paar Kegelräder eine Welle 68 an, welche ein Stirnrad 69 trägt
zum Antrieb eines größeren Zahnrades 70, welches mit einer Nutenscheibe 71 starr
verbunden ist. Diese Scheibe 71 läuft daher ständig um, synchron mit den Bewegungen
der Nadeln 22, 12
und der Fadenführerbarren 28, 18.
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In die Nut 72 der Scheibe 71 ragt ein Stift 73 eines senkrecht auf
und ab gleitenden Schlittens 74, der in einem festen Teil 75 des Gestelles 1, 2,
3 geradegeführt ist. Mit.diesem Schlitten 74 ist eine Stange gekuppelt, welche bei
77 an einem Automat 78 angreift, der um Zapfen kippbar ist.
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Der Arm 66 trägt einen Stift 8o, welcher in einen Schlitz 81 einer
Scheibe 82 hineinragt, deren
Winkellage jederzeit von dem nachstehend
beschriebenen Mechanismus bestimmt wird.
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`'Fenn dieser stillsteht, wird bei der Rotation der ersteren \Tutenscheibe
71, 72 erst z. B. der Arm 66 in Ruhe bleiben (konzentrischer Teil der Nut), um den
Nadeln die Gelegenheit zu geben, eine Masche von den gekreuzten Fäden zu machen.
Wenn der Stift 73 in einen nichtkonzentrischen Teil der Nut 72 gelangt, wird der
Schlitten 7:4 von dem Stift 73 hochbewegt und der Automat 78 nach rechts gekippt
(Fig.15). Dabei wird dann in diesem Fall der Stift 8o von dem Schlitz 81 der zweiten
N utenscheibe 82 nach links gedrückt, wodurch der Arm 66 nach links geschwenkt wird,
oder umgekehrt. Der Stand des Schlitzes 81 kann derart sein, daß der Arm 66 keine
wirksame Verschiebung erhält. Die Stellung des Schlitzes 81 wird bestimmt von einem
Schneckenrad 83, das fest mit der Scheibe 82 verbunden ist und in Eingriff steht
mit der Schnecke 84. Auf der Welle dieser Schnecke 84 sitzt ein Stirnrad 85, welches
von einem Zahnrad 86 angetrieben wird, das mit einem kleineren Zahnrad 87 auf einer
gemeinsamen Welle sitzt. In die Zähne des Zahnrades 87 kann entweder das dritte
Stirnrad 88 oder das zweite Stirnrad 89 oder aber keins der beiden Stirnräder eines
Satzes von drei Stirnrädern 88, 89, 9o in Eingriff gebracht werden. Diese drei Stirnräder
sind nämlich drehbar in einem mit einer Nase 9i versehenen Halter 92 gelagert, welcher
um die Welle des Stirnrades 9o herum drehbar gelagert ist. Eine Feder 93 versucht
den Halter stets nach links herumzudrehen; die Lage der Nase 9i und dadurch der
Stirnräder 88, 89 wird bestimmt durch eine Scheibe mit auswechselbaren Nockensegmenten
94, welche auf derselben Welle sitzt wie ein Zahnrad 95, mit welchem das Stirnrad
9o dauernd in Eingriff steht und ständig (in Fig. 16 linksherum) von einer Zugklinkenvorrichtung
96 gedreht wird, welche von der Welle 68 aus mittels eines auf derselben in einem
Schlitz einer Scheibe verstellbaren und festlegbaren Kurbelzapfens 97 mit Triebstange
98 angetrieben wird.
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Jedesmal, wenn der Automat 78 gekippt wird, wird die Nockenscheibe
94 gedreht und entweder das eine Stirnrad 88 oder das andere 89 oder keins dieser
Räder mit dem Zahnrad 87 in Eingriff gebracht mit der Folge des Vorwärts-, Rückwärts-oder
Nichtdrehens der Scheibe 82 entsprechend einer Vergrößerung oder Verkleinerung oder
Nichtveränderung des Hubes des Armes 66. Bei dem Umschalten des Eingriffes von 88
in 87 auf dasjenige von 89 in 87 wird die Drehbewegung der Scheibe 82 und damit
die Hubrichtung des Armes 66 umgekehrt. Auf diese Weise kann eine große Anzahl von
Variationen in die von den Schußfäden erzeugten Muster gebracht werden.
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Man kann auch mit sämtlichen Nadeln an einer Seite wirken und auf
diese `'eise eine Wirkware mit unterschiedlicher rechter und linker Seite machen,
im Gegensatz zu einer Ware, welche auf der dargestellten Maschine hergestellt wird
und auf beiden Seiten dasselbe Aussehen hat. Auch kann der Schußfaden in anderer
Weise gelegt und eingewirkt werden.
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Indem die Trommeln 5, 6 in Übereinstimmung mit der Hublänge der Fadenführerbahnen
18, 28 geschoren werden und gegebenenfalls auch mit derjenigen des Schlitzes 6o
mit den Schußfadenlegern 62, können viele Dessins erhalten werden. Wie aus Vorstehendem
hervorgeht, entfällt die Anwendung einer Jacquardmaschine und desgleichen auch von
Lochnadeln und Haken- oder Bartnadeln. Zur Anwendung gelangen lediglich zusammen
bewegte Zungennadeln.
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Zum Auswechseln der Exzenter oder Nocken 57 (Fig. 9) gegen andere
ist es möglich, die Zickzackbreite zu ändern und die Fadenkreuze über einer oder
mehreren Nadeln zu versetzen.
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Der Schlitten 6o kann statt an der Vorderseite an der Hinterseite
der Maschine vorgesehen werden, soweit die Fadenzuführung dies gestattet. Gegebenenfalls
kann mehr als ein Schlitten 6o (Fig. 13) angewandt werden.
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Statt zweier separater Kettenbäume pro Nadelbett können auch nur einer
oder mehr als zwei angewendet werden.