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Maschine zur Herstellung von Kettenwirkware oder Maschenstäbchen Die
Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zur Herstellung von Kettenwirkware oder
von Maschenstäbchen verschiedener Art mit Hilfe von Schiebernadeln, die mit gesondert
betätigten Schiebern versehen sind, welche in Führungen in den Nadelschäften gleiten.
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Bei bekannten Maschinen dieser Art gingen Nadeln und Schieber geradlinig
hin und her. Infolgedessen mußten einerseits die Maschinen sehr widerstandsfähig
gebaut werden, um den durch die Hinundherbewegung der Nadeln und Schieber sowie
der sie tragenden Barren entstehenden starken Schwingungskräften Widerstand zu leisten,
andererseits war es unmöglich, eine Arbeitsgeschwindigkeit zu erreichen, die die
der gewöhnlichen Wirkmaschinen überschritt.
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Bei einer anderen bekannten Wirkmaschine waren Hakennadeln, die mit
Platinen zusammenwirken, auf einer Barre angeordnet, die durch Arme einer Schwingwelle
abgestützt wurde. Hier war jedoch die Anordnung derart, daß die Nadeln im Verhältnis
zu ihrer geringen Hinundherbewegung so weit von der Schwingachse abgerückt waren,
daß die Bewegungsbahn fast geradlinig verlief, so daß diese Anordnung im wesentlichen
die gleichen Nachteile bezüglich des Auftretens von Schwingungen und Begrenzung
der Arbeitsgeschwindigkeit aufwies wie Maschinen mit geradlinig hin und her bewegten
Nadeln.
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Gemäß der Erfindung sind die Schiebernadeln um die Achse einer sie
tragenden Schwingwelle herum gekrümmt, und die getrennt betätigten Schieber bewegen
sich um die gleiche Schwingachse.
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Infolgedessen läßt sich die Maschine so gestalten, daß die schwingenden
Massen an oder in nächster Nähe der Schwingungsachse konzentriert sind mit dem Ergebnis,
daß hohe Arbeitsgeschwindigkeiten erzielbar sind.
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Da sich weiter der Haken jeder Nadel in einer stark gekrümmten Bahn
bewegt, wird es möglich, den Faden um den Haken einfach dadurch herumzuschlingen,
daß man der Fadenführung eine einfache seitlich hin und her gehende Bewegung erteilt,
statt, wie früher im allgemeinen üblich, eine vollständige Kreisbewegung einer fadenführenden
Nadel um den Haken vorzusehen. Die erforderliche Seitenbewegung kann entweder durch
kreisende Ablenker oder durch seitlich hin und her gehende Führungen erzielt werden.
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Wo man bisher die Fadenführer bzw. Lochnadelmaschinen von Kettenwirkmaschinen
eine einfache Seitenbewegung ausführen ließ, war es nötig, den Wirknadeln außer
der üblichen Hinundherbewegung eine Schwingbewegung zu erteilen, oder es mußten
besondere
Fadenlegplatinen, wie z. B. bei Milanesemaschinen, zu
Hilfe genommen werden.
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Die Erfindung ist im folgenden beispielsweise an Hand der Zeichnungen
beschrieben. Es ist Fig. i eine Seitenansicht einer Nadel, Fig.2 ein Querschnitt
dazu nach Linie II-II in Fig. i, Fig.3 ein Aufriß eines Schiebers; Fig. q. zeigt
im Aufriß zusammengebaute Nadel und Schieber und unmittelbar zugeordnete Teile;
Fig. 5 bis 7 sind schematische Darstellungen, die verschiedene Vorgangsfolgen bei
der Arbeit der Erzeugung einer Masche durch Zusammenwirken einer Nadel und eines
Schiebers wiedergeben; Fig.8 ist ein Aufriß einer Maschine mit Nadeln und Schiebern;
der Deutlichkeit halber sind einige Teile der Maschine weggebrochen und andere ausgelassen;
Fig. 9 ist ein halber Grundriß der in Fig. 8 veranschaulichten Maschine; Fig. io
ist ein Teilaufriß entsprechend Fig.4 von schon in_Fig.8 wiedergegebenen Teilen,
jedoch in größerem Maßstab; Fig. i i und 12 zeigen in Aufsicht und Unteransicht
eine drehbare Ablenkvorrichtung; Fig. 13 und 1q. sind zwei zueinander senkrechte
Aufrißzeichnungen einer Vorrichtung zur Erzielung einer intermittienenden Aufnahmebewegung;
Fig. 15 und 16 sind zueinander senkrechte Aufrisse eines Getriebes, das den Ablenkern
eine Quer- oder Versetzbewegung erteilt; Fig. 17 ist ein zugehöriger Grundriß; Fig.
18 ist eine schaubildliche Wiedergabe einer anderen Form der Ablenkeinrichtungen;
Fig. ig ist ein Aufriß einer weiteren Ab= lenkerform; Fig. 2o ist ein Schnitt durch
bekannte Einrichtungen zur Erzielung einer Querbewegung der Ablenker nach Fig. i9;
Fig.21 zeigt schematisch wieder eine andere Form der Ablenkvorrichtung, die ein
Ried bildet; Fig. 22 ist eine zugehörige Ansicht in Richtung des Pfeiles XXVI in
Fig.21; Fig. 23 zeigt ein Ried mit anderer Zahnform; Fig. 24 ist ein Schema, das
eine Form der Fadenführung zeigt, die dazu benutzt werden kann, Füll- oder Querketten
einzubringen; Fig. 25 bis 27 zeigen schematisch eine Vorrichtung zum festen Eindrücken
der eingebrachten Schüsse in die hergestellte Ware.
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Das Prinzip, auf dem sich die Erfindung aufbaut, sei an Hand der Fig.
i bis 7 geschildert. Der Einfachheit und Klarheit halber soll nur die Konstruktion
und Wirkung einer einzigen Nadel i eines einzigen Nadelsatzes und eines einzigen
Schiebers 2 eines entsprechenden Schiebersatzes betrachtet werden.
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Die Nadel i ist, wie dargestellt, bogenförmig und endigt in einem
Haken i a. An der Oberseite ist sie unmittelbar hinter dem Haken mit einer gekrümmten,
sanft ansteigenden Fläche ib versehen. Die Nadel hat, wie Fig. 2 zeigt, rinnenföi#migen
Querschnitt, und in die Rinnen paßt ein schwach bogenförmiger Schieber 2. Dieser
(s. Fig. 3) endigt in einer Spitze 2ai die über eine konkav weggeschnittene Fläche
ab vortritt. Fig. q. zeigt, daß die Nadel an einer Barre 3 befestigt ist. Diese
wird durch Arme getragen, von denen einer bei q. wiedergegeben ist und die an einer
Schwingwelle 5 befestigt sind und von dieser bewegt werden. Auch der Schieber 2
ist an einer Barre 6 befestigt, die durch Arme wie die Arme 7 getragen -wird; diese
springen von einer sie bewegenden Schwingwelle 8 vor, die eine Hülse auf der Schwingwelle
5 darstellt. Beide können sich also um eine gemeinsame Achse bewegen.
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Der Faden A, auf den die Nadel und der Schieber wirken sollen, läuft
zu diesen Teilen über einen drehbaren Ablenker 9 auf einer drehbaren Welle io, und
zwar geht der Faden vom Ablenker zu Nadel und Schieber unter einem waagerechten
Draht i i hindurch. Zwei stationäre -Schienen 12, 13 sind im Abstand voneinander
angeordnet und bieten einen Durchgang für das Maschenstäbchen B, in welches der
Faden A durch Zusammenwirken von Nadel und Schieber verwandelt wird. Das Stäbchen
B geht unter Spannung zu einem unten noch näher beschriebenen Aufnahmebaum.
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Nadel und Schieber werden durch ihre Schwingwellen 5 und $ bewegt;
die Bewegungen sind unabhängig und zeitlich so bemessen, daß sie sich unterschiedlich
einstellen, wie im folgenden noch geschildert wird.
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Die Bildung einer einzelnen Masche geschieht wie folgt: Wenn sowohl
die Schwingnadel i -wie der Schwingschieber 2 die Stellung nach Fig. q. einnehmen,
d. h. wenn sie völlig zurückgezogen sind, wobei die oberste Masche BI des Stäbchens
B, die nach der Darstellung schon teilweise gebildet ist, um den Haken ia herumgeschlungen
ist und der Faden A auch in der bei A1 wiedergegebenen Weise von den Maschenstäbchen
B zur unteren Seite des Drahtes i i und von hier aus weiter über den Ablenker 9
zur Zufuhrquelle verläuft, dann wird, wenn die Nadel bei ihrer nächsten Schwingbewegung
ganz nach vorn geht (und zwar in die in Fig. 5 gezeichnete Stellung),
während
auch der Schieber 2 ein wenig nachvorn geht, die Nadel unter der abgekehrten Seite
des kurzen Fadenstückes Al hindurchgehen, wobei der aufwärts gewölbte Teil ib durch
die Masche BI hindurchtritt, mit dem Ergebnis, daß letztere durch den Teil ib über
die Ebene der Spitze 2a des Schiebers (s. Fig. 5, in der die Schieberspitze in punktierten
Linien gezeigt ist) gehoben wird. Nunmehr wird der Schieber seinerseits weiter vorgehen,
während die Nadel sich rückwärts bewegt, mit dem Ergebnis, daß einerseits -die Spitze
des Schiebers durch die Masche Bi geht und sie hält und daß andererseits der Haken
ja der Nadel den Faden Al erfaßt, der in der Zwischenzeit zur abgekehrten Seite
des Hakens bewegt ist, so daß er sich an diesen infolge der Ablenkwirkung der Ablenkereinrichtung
9 (Fig. 6) anlegt; der angelegte Faden A1 wird in eine andere neue Masche gezogen,
auch durch die Masche B1, die .auf der Oberseite des Schiebers gemäß Fig.7 ruht.
Zu diesem Zeitpunkt der Arbeitsfolge berührt die Spitze 2a des Schiebers oder berührt
annähernd den Haken und liegt im wesentlichen bündig damit, so daß, wenn Nadel und
Schieber sich zusammen rückwärts bewegen, sie frei durch die Masche B1 gehen, die
infolgedessen über die neugebildete Masche abgeschlagen wird, die vom Haken ja gehalten
bleibt. Die abgeschlagene Masche ihrerseits wird jetzt die oberste Masche des Maschenstäbchens
B, und die neugebildete Masche nimmt in Fig. 4 den Platz der vorhergehenden Bi ein.
Danach wird der Faden Al durch den Ablenker 9 zu der nahen Seite der Nadel in Bereitschaft
für den nächsten gleichartigen Vorgang der Maschenbildung gebracht. Man sieht, daß
während jeder Folge von Arbeitsvorgängen der Faden erfaßt und als Masche durch die
vorher gebildete Masche hindurchgezogen wird, die dann abgeschlagen wird und einen
Teil des Maschenstäbchens B bildet. Der Faden Al muß von einer Seite zur anderen
der Nadel abgelenkt werden, damit dieser durch den Haken erfaßt werden kann.
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Die Aufgabe des Drahtes i i ist es, auf dem Fäden Al zu ruhen und
ihn abwärts zu drücken, um dadurch sicherzustellen, daß dieser vom Haken ia erfaßt
wird, wenn die Nadel zurückgezogen wird.
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Es ist klar, daß Nadel und Schieber eine einfache Kettenmasche bilden,
wie sie gewöhnlich durch eine Kettenwirkmaschine-mit Zungennadeln öder Hakennadeln
in der üblichen Bedeutung des Wortes hergestellt wird. Nadel und Schieber unterscheiden
sich von diesen bekannten Nadeln merklich durch den völlig hindernisfreien Durchgang,
den sie für die Schlinge beim Abschlag ergeben. Infolgedessen kann eine- Maschine
mit Nadeln und Schiebern im hier beschriebenen Sinne mit sehr hoher Geschwindigkeit
arbeiten; der Faden .wird zur gleichen Zeit von den starken Beanspruchungen entlastet,
die er bei der Verwendupg von Zungennadeln oder Hakennadeln erfährt.
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Es ist klar, - daß, im Falle eine Anzahl von Nadeln i und zusammenwirkenden
Schiebern 2 nebeneinander längs der Barren 3 und 6 angeordnet und mit Fäden A gespeist
werden und auf diese in der bechriebenen Weise wirken, gleichzeitig eine Anzahl
von Maschenstäbchen B gebildet wird und nebeneinander in den Raum zwischen den Teilen
13
und 12 hineinläuft. Ein Weg, diese Maschenstäbchen so zu verbinden, .daß
sie eine Kettenwirkware bilden, besteht darin, daß Schüsse eingebracht werden, die
durch alle Stäbchen hindurchgehen und durch ihre Maschen eingebunden werden.
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Fig.4 veranschaulicht schematisch diese eingebundenen Schüsse; es
ist eine Anzahl von Schüssen dargestellt, und die beiden untersten sind mit den
Bezugszeichen Cl und C' versehen. Man erkennt, daß der Schuß Cl in das offene Fach
eingefügt ist, das zwischen der Länge des Fadens Al und der obersten Masche B1 entstand.
Wenn die Nadel i vorrückt, so geht sie durch den Abstand zwischen den Schüssen Cl,
C'. Entsprechend geht bei der Maschenbildung die Nadel i über der Oberseite des
Schusses Cl hin und her, und Masche BI und Faden Al legen, wenn sie in der beschriebenen
Weise eine Masche bilden, den Schuß in seiner Lage fest. Danach wird, und zwar vor
Bildung der nächsten Masche, der Schuß C' in das nächste offene Fach eingebracht
und in der gleichen Weise festgelegt. Indem man diesen Vorgang wiederholt, wird
eine Anzahl von - nebeneinanderliegenden Maschen.stäbchen B gebildet, und diese
sind sämtlich durch Schußfäden verbunden, die in die stäbchenbildenden Maschen eingebunden
sind.
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Eine Maschine, die die oben beschriebenen Nadeln und Schieber sowie
Zubehörteile eingebaut enthält, ist in Fig. 8, 9 und i o wiedergegeben: Diese Maschine
soll ein einfaches Chenille-Vortuch erzeugen, das aus auseinandergerückten, durch
die Nadeln i und Schieber 2 gebildeten Maschenstäbchen und durch diese Stäbchen
zusammengebundenen Schüssen besteht; die Schüsse bilden schließlich die Florfäden.
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Die Differentialschwingbewegungen der Nadeln i und Schieber 2 werden
von einer Hauptantriebswelle 2o abgeleitet, die beiderseitig der Mittelebene D-D
(Fig. 9) zwei Exzenter 21, 22 trägt. Das Exzenter 2,1 wirkt mittels einer Stange
23 auf einen Arm 24
und auf eine von mehreren Hülsen, die die Schwingwelle
8 bilden; die Verbindung zwischen den Teilen 23 und 24 ist durch eine Stift- und
Langlochverbindung einstellbar, die es gestattet, die Schwingungsweite der Welle
8 einzustellen. Die Welle, 8 ist mit einer Anzahl von Armen 7 versehen, die die
Schieberbarre 6 tragen. Das Exzenter 22 ist, in gleicher Weise einstellbar, durch
die Stange 25 mit einem nicht dargestellten Arm verbunden, der auf der inneren Welle
5 befestigt ist. Bei jedem Umgang der Welle 2o übertragen die Exzenterstangen 23
und 25 auf die entsprechenden Wellen 5 und 8 Schwingbewegungen, die wiederum auf
die Schieber 2 und die Nadeln i weitergeleitet werden, so daß diese die oben beschriebenen
Bewegungen ausführen.
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Die Welle 2o wird an ihren Enden in dem festen Rahmen 28 durch Lager
27 gelagert. Die drehbare Welle io mit den Ablenkern 9 erfährt ihren Antrieb von
der Welle 2o durch einen Kettentrieb 29. Die Bauart der Ablenker ist aus Fig. i
i und 12 deutlich erkennbar. Danach besitzt jeder Ablenker zwei Ringglieder 9a,
9b, zwischen denen ein offener, wellenförmig verlaufender Kanal 9c vorhanden ist,
durch den der Faden A bei seinem Lauf zur entsprechenden Nadel i geht. Der Kanal
9c wird begrenzt durch die Seitenflächen der Glieder 9a und 9b. Diese weisen schräg
verlaufende Teile 9d bis 99 auf, deren Aufgabe es ist, dem Faden A eine seitliche
Bewegung bei der Drehung der Welle io mitzuteilen. Die Anordnung ist so, daß während
eines Umganges der Welle der Faden ein vollständige seitliche Hinundherbewegung
erfährt, die ihn von einer Seite der Nadel zur anderen führt.
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Nach Fig. 8 werden die Fäden A den Nadeln von einem Baum 3o nahe dem
Sockel der Maschine zugeführt, dessen Spindel 31 in Lagern 32 des Rahmens 28 abgestützt
ist. Die Fäden werden selbsttätig durch die Nadeln in der von diesen geforderten
Geschwindigkeit unter Überwindung einer schwachen Reibungswirkung vorgezogen, gegen
welche sich der Baum 3o dreht. Diese Bremsung kann in beliebig bekannter Weise erfolgen.
Der Faden geht vom Baum zu einem Fadenspanner, bestehend aus einer Rolle 33, die
an beiden Seiten durch einen verschwenkbaren Arm 34 gelagert ist, der ständig durch
eine an einem festen Konsol 36 angreifende Feder 35 abwärts gezogen wird. Der Faden
A läuft zu den Nadeln über einen anderen Fadenspanner in der Nähe der Nadeln. Dieser
besteht aus einer Anzahl von Fingern 37 mit Ösen, durch die der Faden hindurchgeht.
Diese Finger 37 bilden einen Teil einer Anzahl von Winkelhebeln, die alle auf einer
ruhenden Welle 38 äufgereiht -sind und je einen Arm 39 tragen, der. stetig durch
eine Feder 40 abwärts gezogen wird, deren anderes Ende an einem festen Stab 41 angreift.
Die Fäden gehen von den Spannfingern 37 zu den Nadeln i über eine stillstehende
Welle 422, über die sie zur unteren Seite der Ablenkerwelle io geleitet werden.
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Die Ware B, die aus den durch die Nadeln i und Schieber 2 gebildeten
Maschenstäbchen hergestellt ist, geht zum Aufnehmerbaum 5o, dessen Spindel 51 an
beiden Enden auf schrägen Flächen 52 am Rahmen 28 aufliegt. Der Aufnehmerbaum 5o
wird dadurch gedreht, daß der Umfang B2 der aufgewickelten Ware in Reibungsberührung
mit einer Walze 53 steht, die durch einen Kettentrieb mit einer pausenweise angetriebenen
Welle 55 verbunden ist; die Walze 53 ist auf einer Welle 53a gelagert, die im Rahmen
28 durch Lageraugen gelagert ist. Die Welle 55 ist am Rahmen 28 durch Teile 56 gelagert
und besitzt eine Trommel 57, über welche die Ware B zu einer Leitwalze 58 führt,
deren Spindel 58a im Rahmen 28 gelagert ist. Die Anordnung ist so, daß .die Ware
B zunächst zwischen den Schienen 12 und 13 zu einer Walze 59, von dieser zur Unterseite
der Trommel 57 läuft und von hier über die-Rolle 58 zur Oberseite des Baumes
5o und um diesen herum.
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Die Welle 55 erfährt eine schaltweise Bewegung von der Hauptantriebswelle
2o durch eine Vorgelege- oder Zwischenwelle 6o, die mit der Welle 5 5 durch Kegelräder
61 und mit der Welle 2o durch einen in Pausen arbeitenden Schneckentrieb verbunden
ist. Dieser Antrieb besitzt eine Segmentschnecke 63, die auf der Welle 2o befestigt
ist und zwei unterbrochene Zähne 64, 65 (vgl. die vergrößerten Darstellungen in
Fig. 13- und 14) besitzt. Der Zahn 64 verläuft schraubenförmig, während der Zahn
65 in einer rechtwinklig zur Welle ao verlaufenden Querebene liegt. Der Zahn 64
deckt sich in Axialprojektion mit einer Lücke 66 zwischen den Enden des Zahnes 65,
und die Enden des Zahnes 64 übergreifen beide ein wenig diese Lücke 66. Beide Zähne
64, 65 stehen in Eingriff mit einem Schneckenrad 67 der Welle 6o. Während eines
Teiles der Umdrehung der Welle dreht der Zahn 64 das Schneckenrad 67 ein wenig,
und während des anderen übrigen Umganges sichert der Zahn 65 zwangläufig die Schnecke
67 gegen Drehbewegung.
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Die Bemessung ist derart getroffen, daß die Trommel 57 etwa mit der
gleichen Geschwindigkeit gedreht wird, in der die Ware B entsteht, und der Baum
5o dreht sich mit einer Geschwindigkeit, die selbsttätig so
eingestellt
wird, daß sie der Zufuhr der Ware B entpricht.
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Die Schüsse werden aufeinanderfolgend abwärts und in Parallellage
den Nadeln i zur Einbindung in die Ware B durch zwei drehbare Schraubengebilde zugeführt,
deren eines bei 71 in Fig. 8 angedeutet ist. Anordnung und Ausbildung dieser Schrauben
bilden den Gegenstand eines anderen Patentes (573 05o) des Erfinders.
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Die bisher beschriebene Maschine dient zur Herstellung einer einfachen
Form eines Chenille-Vortuches aus Schüssen, die durch von den Nadeln i gebildete
Maschenstäbchen verbunden sind, welche vergleichsweise weit auseinandergerückt sind,
um Platz für ein nachträgliches Zerschneiden des Vortuches zwischen den Stäbchen
zu schaffen, Es ist aber ohne weiteres verständlich, daß die Maschine auch dicht
beieinanderliegende Nadeln haben kann. In diesem Falle würden in der Fertigware
die durch die Nadeln gebildeten Maschenstäbchen gleichfalls dicht beieinanderliegen.
Weiter erzeugt die beschriebene Maschine unabhängige Maschenstäbchen, die lediglich
zu einem gewebeartigen Gebilde durch die eingebundenen Schüsse vereinigt sind. Statt
durch die Schußeinbringung oder außer dieser können die Maschenstäbchen auch untereinander
dadurch verbunden sein, daß man verursacht, daß die Fäden A seitlich von einer Nadel
zu einer oder mehreren Nachbarnadeln versetzt werden. Eine Anordnung, durch welche
die Stäbchen in dieser Weise miteinander verbunden werden können, sei nunmehr an
Hand der Fig. 15 bis 17 betrachtet.
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Bei dieser Anordnung hat die Ablenkerwelle io einen Fortsatz ioa und
die Hauptantriebswelle 2o einen Fortsatz 2oa, der durch Kegelradgetriebe 121 eine
Vorgelegewelle 120 antreibt, die ihrerseits durch Kegelräder 122 eine kurze Nockenwelle
123 antreibt, deren Nocken 124 eine senkrechte Stoßstange 125 hin und her bewegt,
die durch ein festes Lager 126 geführt wird. Die Stange 125 trägt am unteren Ende
eine Rolle 127, die auf der Oberfläche des Nockens 12q. läuft. Am oberen Ende ist
sie durch Stift und Langloch mit einem Arm eines Winkelhebels 128 verbunden, der
eine feste Drehachse- 129 besitzt. Der andere Arm des Winkelhebels 128 trägt eine
Gabel 13o, die in eine Ringnut zwischen zwei Bundringen 131 des Wellenfortsatzes
loa eingreift. Eine Feder 132, die am Winkelhebel 128 angreift, hält die Rolle 127
in Anlage am Nocken 124. Die Getriebe 121 und i2.2 sind so bemessen, daß die Welle
123 während je zweier Umgänge der Antriebswelle 2o einmal umläuft. Infolgedessen
wird während j e zweier Arbeitsfolgen der Nadeln i und Zungen 2 der Nocken 124 einmal
denWinkelhebel 128 verschwenken und somit die ganze Welle io in axialer Richtung
in ihren Lagern am Rahmen 28 hin und her schieben. Entsprechend führen die Ablenker
9 die Fäden A seitlich über eine Strecke hin und her, die, um ein Beispiel zu nennen,
drei Nadelteilungen betragen möge; naturgemäß kann eine Verschiebung um eine beliebig
gewünschte Teilung geschehen. Infolge dieser Bewegung werden die Fäden A von einer
Nadel zur anderen geführt, mit dem Ergebnis, daß die Maschenstäbchen, zu denen die
Fäden gebildet werden, miteinander in Eingriff gelangen, so- daß sie ohne die Schüsse
eine Art Wirkware bilden.
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Bei. der bisher beschriebenen Anordnung wird die seitliche Bewegung
der Fäden A von den drehbaren Ablenkern 9 abgeleitet. Natürlich können andere Formen
von Fadenablenkern vorgesehen werden. Eine andere Form ist schematisch in Fig. 18
wiedergegeben. Hierbei trägt eine Welle 140, die ähnlich der Welle io angeordnet
sein würde, Paare von vorspringenden Führungszinken 141- Jeder der Fäden A wird,
wie dargestellt, um die Unterseite der Welle 140 herum zwischen ein Zinkenpaar 141
geführt. Eine in axialer Richtung hin und her gehende Bewegung kann der Stange 1q.0
beispielsweise durch einen Mechanismus gemäß Fig. 15 bis 17 erteilt werden; diese
Bewegungen können so sein, daß sie die Fäden A entweder von der einen Seite zur
anderen einer einzelnen Nadel führen oder um eine Strecke entsprechend mehreren
Nadelteilungen.
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Eine andere Form zur Erzeugung der Hinundherbewegung der Fäden A,
die an sich nicht neu ist, veranschaulichen die Fig. i9, 2o. Hiernach geht jeder
Faden A durch das Öhr einer Lochnadel 150, von denen ein Satz auf einer Barre 151
angebracht ist, die ein Gleitlager an beiden Enden aufweist. Dieses Gleitlager besteht
aus einer Stange 152, die an der Barre 151 befestigt ist, und einem Glied 153, durch
welches die Stange 152 hindurchgeht. Die Stange kann axial unter Steuerung eines
Nockens 154 einer Welle 155 bewegt werden. Mit dem Nocken wirkt eine Rolle r56 an
einem Ende einer Stange 157 zusammen, die im Rahmenteil 158 zu gleiten vermag und
am anderen Ende eine Platte 159 trägt, gegen die sich ein einstellbarer Anschlag
16o am Nachbarende der Barre 151 anlegt. Eine Feder 161 zwischen dem Rahmen 158
und der Barre 151 hält das Widerlagerstück i6o in dauernder Anlage mit der Platte
159 und gleichzeitig die Rolle 156 in Anlage mit dem Nocken. Die Welle 155 wird
in zeitlicher Beziehung zur Arbeitsfolge
der Nadeln i und- Schieber
2 bewegt, und zwar so, daß die Lochnadeln 15o eine Seitenbewegung in bestimmten
Augenblicken in der Bewegungsfolge erfahren, und zwar in der einen Richtung durch
den Nocken 154 und in der anderen Richtung durch die Feder 16I, mit dem Ergebnis,
daß in bestimmten Zeitabschnitten die Fäden A seitlich abgelenkt werden. Maß und
Folge der seitlichen Bewegung wird durch Ausbildung des Nockens 154 bestimmt. Der
dargestellte Nocken soll während jeder Arbeitsfolge immer einmal eine Seitenbewegung
von drei Nadelteilungen auf die Nadel 15o fibermitteln; es ist aber klar, daß durch
den Nocken seitliche Bewegungen beliebiger Größe bzw. beliebiger' Folge eingeleitet
werden können.
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Gewünschtenfalls kann den Lochnadeln 150 eine kleine Schwingbewegung
(zwecks Herüberlegung der Fäden ifm die Nadelhaken) gegeben werden, wenn sie mit
hakenförmigen Nadeln i gemäß der Erfindung zusammenwirken. In diesem Fall würde
das Glied 153 in Verbindung mit einem Glied 162 eines Schwinghebels, wie 163, gebracht
werden, der auf einem festen Zapfen 164 drehbar ist. Ein Mittel zum Schwingen der
fadenführenden Finger ist gewöhnlich nötig, wenn mehr als ein Satz von fadenführenden
Lochnadeln vorgesehen ist, uni mehr als einen Faden von verschiedenen Zufuhrstellen
zu jeder Nadel i zu führen. Wenn eine oder mehrere Gruppen fadenführender Lochnadeln
vorgesehen sind, würden diese auf dem Glied 162 in annähernd der gleichen Weise
befestigt sein, wie es unter Bezyignahme auf die Lochnadeln 15o beschrieben wurde,
und sie würden ihre Bewegung von einem Nocken ähnlich dem Kokken 154 durch die Vermittlung
zusammenwirkenderiTeile erhalten. In Fig. 19 ist einer der beiden Sätze von Lochnadeln
in strichpunktierten Linien bei 15o11 angedeutet, und ein zweiter Faden ist bei
A11 wiedergegeben. Dieser zweite Faden würde von einer getrennten Zufuhrstelle zugeführt
werden.
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Noch eine weitere Form zur Erzielung der Versetzbewegung der Fäden
A veranschaulichen die Fig. 21 und: 22. Das hier gezeigte Mittel besteht aus einem
Ried aus Zähnen 170, die sämtlich auf einer waagerechten Barre 171 befestigt sind;
deren Enden durch je einen Arm 172 einer Schwingwelle 173 getragen werden. Nach
Fig. ä2 sind die Zähne 17o geneigt eingestellt. Die Fäden A laufen zwischen den
Zähnen hindurch zu den Nadeln 1; sie werden alle durch eine waagerechte Stange 174
(Fug. 21) geführt, die vor dem Ried verläuft, und durch den schon obenerwähnten
Draht i i, der längs der Hinterseite des Rieds, angeordnet ist. Wenn das Ried die
obere Lage einnimmt (ausgezogen in Fig. 21), so liegt jeder Fäden A auf der seiner
Nadel'i abgekehrten Seite. Wird das Ried abwärts in die punktierte Stellung verschwenkt,
so bewegt es alle Fäden A seitlich auf die naheliegende Seite seiner Nadel infolge
der Schrägstellung der Zähne 170.
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In Fig. 22 sind: die Zähne ja geneigt, aber gerade. Man kann auch
das gleiche Ergebnis erzielen, wenn man die Zähne gemäß Fig. 23 schwach S-förmig
biegt.
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Der Fadenablenker gemäß Fig.2z bis 23 ist besonders dann am Platze,
wenn die Fäden A mit enger Teilung angeordnet sind, und auch dann, wenn man eine
einfache Bauart des Fadenablenkers erzielen will.
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Nach Fig. 24 können Füll- oder andere Fäden Min die Ware eingebracht
werden, während sie durch die zusammenwirkenden Nadeln, i und Schieber 2 erzeugt
wird. Die Füllfäden M können auch in den Aufnahmeraum zwischen den Schienen 12 und
13 (Fug. 4) durch einen Satz von Lochnadeln eingeleitet werden, von denen eine bei
18o angedeutet ist; der ganze Satz von Lochnadeln sitzt an einer Barre 181. Die
Füllfäden M können den Nadeln 18o von einem Oberbaum zugeleitet werden, der in strichpunktierten
Linien bei 182 angedeutet ist. Die Barre 181 kann in gleicher Weise gelagert sein
wie die Barre 151 nach Fig. 23 und 24, d. h. sie kann eine Axial-oder Versetzbewegung
und außerdem eine Schwingbewegung ausführen.
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Bei Maschinen, in denen für ein Ineinandereingreifen der Maschenstäbchen
B gegebenenfalls ohne Verwendung von Schüssen gesorgt ist, kann die Barre 181 stationär
und die Lochnadeln so angeordnet sein, daß die Fäden 1V1 in die Ware einlaufen und
in die Maschenstäbchen eingebunden werden. Man kann auch statt dessen der Barre
eine Quer- oder Versetzbewegung erteilen. In diesem Falle würden die Fäden M in
Zickzacklagerung zwischen den Maschenstäbchen verlaufen und in sie eingebunden sein.
Auf diese Weise würde man in die! Ware eine Art von kurzen Querfäden einbringen.
Die Versetzbeivegung läßt sich zwecks Veränderung der Querversetzung der Fäden naturgemäß
verändern.
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Bei einer Maschine der an Hand der Fig. i bis 14 geschilderten Art,
d. h. ohne Vorkehrung zur gegenseitigen Verbindung der Maschenketten, würde die
etwa vorgesehene Barre 181 eine axiale Hinundherbewegung erfahren müssen, um dadurch
die erwähnten kurzen Querfäden zu schaffen. Diese Anordnung läßt sich so treffen,
daß ein Bedarf der Einbringung von Schüssen nicht besteht.
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In manchen Fällen kann es wünschenswert sein, im Umfangssinne die
Einstellung der Lochnadeln 18o bezüglich der Nadeln i zu verändern; für einen solchen
Zweck kann eine
Anordnung wie der Hebel 163 (Fig. i9 und 20) vorgesehen
sein.
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Es kann auch dafür gesorgt sein, daß die eingebrachten Schüsse fest
in die Ware eingepreßt werden. Eine Form einer dafür geeigneten Einrichtung zeigen
die Fig. 25 bis 27. Hiernach fallen die Schienen 12, 13 weg, und an ihre Stelle
tritt eine Schw ingwelle igo mit Zähnen igi und eine gewölbte Bruststange 192. Zwischen
dem Teil igo und dem Glied ig2 bleibt ein Raum für den Durchgang der Ware B. Wenn
die Nadel i am weitesten zurückgegangen ist, so schwingt die Welle igo im Uhrzeigerdrehsinne
und bringt die Zähne igi in die senkrechte Lage nach Fig. 25. Der Schuß Cl kann
deshalb frei durch den Schußeinbringungsmechanismus eingedrückt werden. Danach schwingt
die Welle igo entgegen dem Uhrzeigerdrehsinne und bringt die Zähne igi in Berührung
reit dem eingebrachten Schuß Cl, mit dem Ergebnis, daß er dicht in das Fach eingebracht
und dort durch die oberste Masche der Ware festgehalten wird.
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Der Abstand der Zähne igi kann so sein, daß sie auf den Schuß an Punkten
einwirken, die um mehrere Nadelteilungen' auseinanderliegen, oder daß sie darauf
zwischen je zwei Nachbarnadeln wirken.
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Mit dem im vorstehenden gebrauchten Ausdruck Fäden oder Garne sollen
beliebige Fadenarten umfaßt sein, sei es nun Baumwolle, Wolle,_ Flachs, Hanf, Jute,
Seide, Kunstseide usw.