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Strickmaschine zum Ausbessern von Strick- und Wirkwaren Gegenstand
der Erfindung ist eine Strickmaschine zum Stopfen von Strümpfen, Strickkleidung,
Wirkwäsche u. dgl., bei der die Nadeln einzeln und der Reihe nach durch einen Reiter
bewegt werden, der eine absatzweise und veränderbare hin und her gehende Bewegung
quer zu den Nadeln ausführt und dessen Verschiebung durch eine Kammplatte erfolgt.
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Auf der Hauptwelle sind vier Exzenter untergebracht, diese dienen
dazu die Aufundabbewegung des seine Bewegungsrichtung selbsttätig umkehrenden Reiters
zu steuern, durch welche die Nadeln verschoben werden und der Fadenführer im Vorlauf
zur jeweils arbeitenden Nadel bewegt wird, während ein anderer Exzenter die Hinundherbewegung
des Reiters und schließlich ein weiterer Exzenter die Vor- und Zurückbewegung des
Maschenkammes nach jeder Bildung eines Fadenhenkels bewirkt.
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Zur Erzielung der höchsten Arbeitsgeschwindigkeit bewegt ein Exzenter
der Exzenterwelle über einen Schwinghebel einen Rollenschieber hin und her, dessen
keilförmige Schrägen auf einen verschiebbaren Stift, der an der Kammplatte sitzt,
wahlweise einwirkend, um durch die Kammplatte den über die Nadelfüße gehobenen Reiter
in entsprechender Richtung zu verschieben.
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Es ist ferner die Möglichkeit vorgesehen, ein feines oder ein grobes
Gewirk herzustellen, indem man entweder mit jeder Nadel oder nur mit jeder zweiten
Nadel arbeitet, wobei zwischen dem Schwinghebel und dem Schieber eine verstellbare
Anschlagvorrichtung
liegt, um die Größe der Bewegungsbahn des Schiebers zu regeln.
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Ein mit dem Stift auf der Kammplatte durch Federn in Verbindung stehender
doppelarmiger Schwinghebel, dessen Bewegung von dem Reiter aus erfolgt, gewährleistet
auch bei schnellster Gangzahl ein einwandfreies Umschalten.
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Durch Knopfstangen, die zum Sichern ihrer Lage mit einer Verzahnung
versehen sind, in welche Federn einfassen, kann die jeweils erforderliche Arbeitsbreite
festgestellt und gesichert werden.
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DieAnordnung einerKeilfläche, auf die derReiter wahlweise einwirkt,
ermöglicht es, den starren Fadenführer immer um eine Nadelbreite vorzuschieben,
damit der Faden der Nadel ordnungsgemäß zugeführt wird.
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Durch die Anordnung eines Schaukelringes mit an seinen beiden Stangen
sitzenden Haken, die auf den Schlitten mittelbar einwirken, wird erreicht, daß auch
bei schnellstem Gang der Maschine der Fadenführer sofort vorgetrieben wird und ein
Schalten bei der Endmasche um zwei Nadeln erfolgt, so daß der Faden immer Vorlauf
vor den arbeitenden Nadeln hat.
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Der auf zwei Stangen laufende, den Fadenführer tragende Schlitten
läuft bei jeder Nadel vor, so daß der Faden vor die Nadel gelegt wird, die Größe
der Maschen werden mittels einer Schraube eingestellt und so ein strafferes oder
lockeres Gewebe erzielt. Der Fadenführer ist im Kammgehäuse mit dem Kamm beweglich
verbunden, um jedesmal beim Heruntergehen der Nadel der Nadel auszuweichen und beim
Hinaufgehen den Faden direkt vor die Nadel zu legen bzw. in den Nadelhaken zu fördern,
das Arbeitsgut kann bequem eingebracht werden, da das Nadelbrett jeweils der Stärke
des Arbeitsgutes entsprechend einstellbar ist.
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Eine wesentlich höhere Leistung wird erzielt, wenn gleichzeitig zwei
oder mehr Nadeln in den Reiter eingebracht und von diesem bewegt werden, wobei die
Versorgung der Nadeln mit Faden von zwei oder mehr Garnrollen aus stattfindet und
ebenfalls eine Führung dieser Fäden durch eine entsprechende Anzahl Fadenführer
vor sich geht.
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Vorteilhaft ist hierbei die Anwendung und der Einbau einer selbsttätigen
Transportvorrichtung, die von der Hauptantriebswelle aus angetrieben wird und entsprechend
der Arbeitsleistung einen Transport des fertig ausgebesserten Stoffes bewirkt. In
den Zeichnungen ist Fig. i eine Seitenansicht der Maschine mit teil-«-eise weggebrochenem
Gehäuse, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Maschine, um die Exzenterwelle sichtbar
zu machen, Fig. 3 eine Vorderansicht der Maschine, Fig. 4 eine Seitenansicht im
Schnitt, Fig. 5 eine Vorderansicht des doppelten Fadenführers, Fig. 6 eine teilweise
Vorderansicht des ausw echselharen Rahmens mit weggelassener Kammplatte.
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Auf der Grundplatte i sitzt die Antriebswelle 2, die mittel: eines
Antriebsrades und der Zahnräder 5 und 6, die im Maschinengehäuse 7 gelagerte Exzenterwelle
8 (Fig. 2) antreibt, auf der die Exzenter 9, io sowie i i und 12 sitzen.
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Die beiden Exzenter 9 und io dienen zum Antrieb der Einrichtung zur
Aufundabbewegung der Nadeln 13 (Fig. 3), die im Nadelbett 14 geführt und durch eine
Abdeckleiste i _s in ihren \Tadelnuten 16 gehalten werden. Die Nadeln 13 sind Hakennadeln
mit dem Haken 17 und dein Fuß i8 (Fig. i). Die Hakennadeln 13 werden in der Leiste
i9 verschiebbar gehalten und durch eine Gegenleiste abgestützt. Auf der Leiste i9
(Fig. i) und 6 liegt eine Abdeckleiste 21, die unter die Nadelfuße 18 greift.
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Die Leiste i9 wird mittels der beiden Exzenter 9 und io auf und ab
geschwungen, und zwar unter Vermittlung eines Schwinghebels 22, der jedem Exzenter
zugeordnet ist und um Zapfen 23 schwingt (Fig. i). Das vordere Ende jedes Schwinghebels
22 ist als Gabel 24 (Fig. i) ausgebildet und umfaßt den Zapfen 25 der Leiste i9
(Fig. 6), die in den Lagern 30 und 31 des Maschinengehäuses auf und ab gleiten
können (Fig. 5 und 6). Auf der Leiste i9 sitzen Blöcke 32, 33, die durch Stangen
34 und 35 verbunden sind, auf denen- der Reiter 36 (Fig. 5 und 6) sich verschieben
kann. Der Reiter 36 weist nach vorn zu ein Blatt 37 und nach hinten zu ein Blatt
38 auf (Fig. 4). Beim Umlauf der Exzenterwelle 8 (Fig. i) wird mittels der Schwingarme
22 die Leiste i9 und damit auch der Reiter 36 auf und ab bewegt, dessen Blatt (Fig.
5) mit den Barüberliegenden Nuten 39 der Kammplatte 40 zusammen arbeitet, die mindestens
so viel Nuten 39 aufweist, wie Nadeln in die Nadelfontur eingelegt werden sollen.
Bei der Aufwärtsbewegung der Leiste i9 greift die Abdeckleiste 21 (Fig. i und 6)
unter den Nadelfuß 18 der jeweils nach unten gestoßenen Nadel 13 und nimmt diese
Nadel mit nach oben. Sobald sich das Blatt 38 des Reiters 36 oberhalb der Nadelfüße
18 der Nadeln der N adelfontur befindet, wird die Kammplatte nach rechts oder links
um eine Nadelbreite oder mehr und zurück verschoben, so daß also auch eine Verschiebung
des Reiters um ein oder zwei Nadelbreiten erfolgt. Bei der nächsten Abwärtsbewegung
des Reiters 36 wird dann die unter dem Blatt 38 befindliche Nadel 13 nach unten
bewegt, worauf das Spiel von neuem beginnt.
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Die Verschiebung der Kammplatte 4o, die in den Spitzen 41 schwingbar
aufgehängt ist, erfolgt vom Exzenter i i (Fig. 5) der Exzenterwelle 8 aus, an welchem
ein Schwinghebel 44 (Fig. i) anliegt und mit seinem oberen Ende sich gegen einen
drehbaren Schieber 46 abstützt (Fig. i und 2). Das obere Ende des Schwinghebels
weist eine verstellbareAnschlag-.orrichtung 47 mit Anschlagschrauben 48 und 49 auf,
die in verschiedene Stellungen eingestellt werden können. Nach Lösen der Halteschraube
49 (Fig. 2) läßt sich auch die Anschlagvörrichtung 47 umdrehen, so daß dann der
in Fig. i obenliegende Anschlag 49 mit dem Schieber 46 verbunden ist und durch diese
Anschlagvorrichtung 47 geregelt wird. Der Schieber46 wird durch den Schwinghebel
bei Umlauf der Exzenterwelle 8 nach vorwärts gesclu
>ben und dann
bei Freigabe durch den Exzenter i i durch die Exzenterführung nach rückwärts gedrückt,
so daß er also ständig in Berührung mit der :\nschlagvorrichtung 47 liegt.
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Die Schieberrolle 5o (Fig. i) weist vorn zwei keilförmige Schrägen
54 ttnd 55 (Fig.2) sowie einen Schlitz 56 auf. Die Schrägen 54 und 55 arbeiten mit
einem Stoa zusammen, 57. Bei jeder \"orschublmwegung des Schiebers 46 drückt je
nach der Stellung des Stiftes 57 die Schrägfläche 54 oder die Schrägfläche 55 auf
den an der Kammplatte 40 sitzenden Stift 57 und schiebt die Kammplatte 40 sowie
den tnit der Kammplatte im Eingriff stehenden Reiter 36 um mindestens eine Nadelteilung
weiter. Wird die Anschlagvorrichtung 4 7 (Fig. i) eingestellt. so wird der Schieber
46 weiter nach vorwärts verlagert und verdrängt bei seiner Verschiebttng den Stift
57 und damit die Kammplatte 4o so\vie den Reiter 36 um das Doppelte, so daß also
nur jede zweite Nadel 13 betätigt wird, was bei der \'erarl)eittttig grober Garne
notwendig werden kann.
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\\'ettn sich der Stift 57 in der Fig. 2 dargestellten Lage I>efititlet,
erfolgt bei Bewegung des Schiebers 46 eine Verschiebung der Kammplatte 4o, in Fig.
2 gesehen, nach recht, so daß der Reiter 36 also ständig nach rechts wandert, bis
nach der Verschiebttng des Reiters über den Rand des zu etopfenden Loches hinaus
eine Umkehrung der Bedes Reiters sich erforderlich macht. Diese Umkehrung wird dadurch
herbeigeführt, daß am Iatde der herzustellenden Maschenreihe der Stift 57 tnit der
anderen Schrägfläche 55 in Berührung gebracht wird und auf diese aufläuft, so daß
die Kammplatte 4o, in Fig. 2 gesehen, nach links verdrängt wird und damit eine @\'anderung
des Reiters 3(i nach links beginnt. Die Umkehrung der Bewegung bzw. die Verstellung
des Stiftes 57 erfolgt selbsttätig in folgender Weise.
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Der Stift 57 wird von 2 Blattfedern 6o und 61 (Fig. 2) umfaßt, die
an einem auf der Deckplatte52 drehbaren zweiarmigen Hebel 62 befestigt sind,
dessen Schwingbewegung durch zwei wechselweise loch und nieder gehende Umschaltstößel
64, 63 gesteuert wird, deren abgeschrägte Enden mit den Enden der Arme 67. 68 des
Hebels 62 zusammen wirken.
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Die Umschaltstößel 63, 64 (Fig.2) sitzen auf einem in der Mitte gelagerten
doppelarmigen Hebel 69 (Fig. i), der die beiden Stößel 64, 63 abwechselnd hochhebt.
Der Verstellung des Hebels 69 geschieht mittels zweier Bügel 71, die mit Längsschlitzen
73 versehen sind. In die Längsschlitze 73 greift je ein Finger 76 ein. Die Finger
sind auf einer Welle 77 verschiebbar. Der Finger 76 kann mittels einer Stange, deren
Ende mit einem Knopf ersehen ist, eingestellt werden, deren Verstellung am Knopf
83 (Fig. 3) erfolgt.
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Die Finger 76 können durch einfaches Ziehen an den Knöpfen
79 und 83 (Fig. 3) schnell auf die gewünschte Maschenreihenlänge eingestellt werden.
Sobald dann der Reiter 36 bei seiner Wanderung nach der einen Richtung die jeweils
nach der Stellung des Stiftes 57 mit Bezug auf die Schrägen 54 oder 55 bedingt ist,
mit seinem Blatt 38 auf den in seiner Wanderrichtung liegenden gehobenen Finger
76 trifft. wird bei der Abwärtsbewegung des Reiters auch der Finger abwärts bewegt,
wo durch eine Vermittlung des dazugehörigen Bügels 71 (Fig. i) die Stange 69 gedreht
wird und damit ein Wechsel in der Stellung bzw. in der Höhenlage der Stößel 63 und
64 stattfindet. Der hochgehende Stößel verschiebt den Hebelarm 62, so daß die Blattfedern
6o, 61 den Stift nach der anderen Seite schieben und dieser Stift 57 nunmehr mit
der anderen Schräge zusammen arbeitet und infolgedessen eine Verschiebung der Kammplatte
4o nach der anderen Seite hin erfolgt. Die Wanderrichtung des Reiters 36 ist also
umgekehrt geworden.
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Die Finger lassen sich von beiden Seiten her schnell und unabhängig
voneinander einstellen, und zwar genau auf die Nadelstellung, da diese durch die
Verzahnung festgelegt ist.
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Zu einer einwandfreien Maschenbildung ist es wichtig, den Faden der
gerade strickenden Nadel in solcher Weise darzubieten, daß der Faden vor der Nadel,
in Richtung der Bewegung des Reiters 36 gesehen, liegt, damit genügend Faden zur
Bildung des Maschenhenkels von dem Fadenvorrat entnommen werden kann und kein Zug
auf die schon fertige Masche, die vorher gebildet wurde, ausgeübt wird.
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Um nun den Fadenführer stets in Richtung der Maschenherstellung gesehen.
vor die arbeitende Nadel zu bringen, dient die nachstehend beschriebene Einrichtung.
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Entsprechend der Verschiebung des Reiters 36 ist der Fadenführer i5o
(Fig. 3) auf einer Schiene 87 verschiebbar, die innerhalb des Kammgehäuses 89 liegt.
Das Kammgehäuse ist vierschwenkbar und um die gleiche Achse kann im Drehpunkt 9i
der Fadenführer 150 verschwenkt werden. Das Gelenkstück92 des Fadenführers i 5o
sitzt an einem starren Rahmen 93, 95 (Fig. i). Das von dem vorderen Ende der beiden
Stangen 95 getragenen Querstück toi dient zur Aufnahme der Schalt- und Umschaltvorrichtung
für den Fadenführer i5o.
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Auf der Rahmenachse io2 des Rahmens 95 sitzt ein Schaukelring 103
der vorn einen Teil 104 und hinten zwei Zapfen 105 und io6 trägt. Der Zapfen
105 (Fig. 3) trägt die gebogene Schaltstange 107
und der Zapfen io6
trägt die gebogene Schaltstange io8 mit dem Haken log bzw. iio. Die Schaltstangen
107 und io8 gleiten in ihrer Mitte aneinander.
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Sobald die Leiste i9 (Fig. i und 6) mit dem Reiter 36 angehoben wird,
legt sich dessen Blatt 38 gegen eine Flanke des Keiles 104 (Fig. 3) und verschiebt
dadurch die Rahmenachse 102 (Fig. i) und infolgedessen den starren Aufbau 93, 95
sowie den Fadenführer i5o. Der Fadenführer wandert also immer vor der jeweils niedergehenden
Nadel her, wie dies der Pfeil V in Fig. 3 zeigt.
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Am Ende der Maschenreihe muß nun der Fadenführer i 5o beim Hochschieben
der letzten arbeitenden Nadel in entgegengesetzter Richtung so weit
wieder
verschoben werden, daß er bei der Rückwärtswanderung des Reiters wieder vor der
jeweils von dem Reiter wieder betätigten Nadel steht. Beim Richtungswechsel muß
also der Fadenführer in entgegengesetzter Richtung um ein entsprechendes Ausmaß
bewegt werden, nämlich um das Doppelte der sonst ausgeführten Bewegung.
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Diese Umschaltung erfolgt, wenn der Haken io9 bzw. i io (Fig. 3) unter
dem Finger 76 (Fig. i) liegt, der von dem Blatt 38 des Reiters 36 gerade heruntergedrückt
wird. Der durch den Reiter heruntergedrückte Finger zieht dann die betreffende Schaltstange
107 oder io8 (Fig. 3) mit nach unten, wodurch der Schaukelring 103 (Fig.
i) um die Achse io2 sich dreht und dadurch auch den Keil 104 verschwenkt. Das Blatt
38 des Reiters bestreicht nunmehr die gegenüberliegende ganze Flanke des Keiles
104 und bewirkt, daß der Fadenführer den doppelten Weg zurücklegt, d. h. für gewöhnlich
zwei Nadelbreiten, so daß er wieder vor der jetzt betätigten Nadel, in Wanderrichtung
der Nadel gesehen, liegt. Nach dieser Umschaltung arbeitet das Blatt 38 des Reiters
36 wieder mit dem oberen Teil der Flanke des Teiles 104 zusammen, so daß dieser
Keil und damit der Rahmen 95, 93 und der Fadenführer i 5o wieder nur in der üblichen
Weise um das übliche Maß, z. B. eine Nadelteilung verschoben wird. Der Weg des Fadenführers
ist also bei der Umschaltung etwa doppelt so groß wie bei der normalen Fortschaltung.
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Bei der Umschaltung des Ringes 103 hat sich der gegenüberliegende
Schalthebel gehoben und liegt nunmehr in Bereitschaftsstellung um am Ende der 1-laschenreihe
bei der Umschaltung nach abwärts gezogen zu werden, worauf sich das Spiel wiederholt.
Der Fadenführer ist in der üblichen Weise ausgebildet.
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Die Bildung der Maschen erfolgt auf dem Kammgehäuse 89 und dem Maschenkamm
112 (Fig. 3), der im Kammgehäuse89 mittels derZapfen i 13, ii4 schwenkbar gelagert
ist. Das Kammgehäuse kann zusammen mit dem Maschenkamm und dem Fadenführer i5o um
die Schwenkachse 9i nach vorn ausgelegt werden. Nach dem Zurückführen nimmt das
Kammgehäuse wieder seine richtige Stellung in bezug auf die Nadeln 13 ein.
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Um ein festes Maschengefüge zu erhalten, wird der Maschenkamm jedesmal
sofort nach Bildung eines i@faschenhenkels in das Kammgehäuse hineingezogen, so
daß also jedesmal die Masche vollkommen fertiggestellt wird. Nach der Fadenzuführseite
ist der Widerstand dabei bedeutend geringer als nach der Seite hin, wo die fertigen
Maschen zusammengezogen sind und am Stoff liegen; demgemäß wird nur Faden von der
Fadenzuführung oder dem Fadenvorrat entnommen, und es ergibt sich ein ganz klares
Maschenbild gleichmäßiger Maschenform. Unterstützt wird diese Wirkung dadurch, daß
der Haken der Nadel nur beim Hochgehen derselben in die Nadelbarre gepreßt wird,
nicht aber beim Niedergehen.
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Die Hinundherbewegung des Maschenkammes 112 erfolgt von dem Exzenter
12 der Exzenterwelle 8 (Fig. 2) aus, und zwar unter Vermittlung des Schwinghebels
120 (Fig. i), der um die feste Stange 45 schwingt und dessen freies Ende 121 sich
gegen eine verstellbare Anschlagvorrichtung^i22 abstützt. Die Anschlagvorrichtung
122 wird in fester Berührung mit dem Ende 121 gehalten. An der Anschlagvorrichtung
121 sitzt eine Schiene 124 (Fig. i), die zwei Stangen 125 trägt, welche an den "Zapfen
127 bzw. 128 (Fig. 3) des Maschenkammes 112 angreifen, so daß der Maschenkamm bei
jeder Umdrehung der Exzenterwelle 8 hin und her geschwungen wird und die jedesmal
gebildete Masche abstreift. Durch Verstellen der Schraube 129 (Fig. i) der Anschlagvorrichtung
122 kann der Schwingungsausschlag des Maschenkammes 112 geregelt und eingestellt
werden, um die Maschengröße zu ändern.
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Auf der Grundplatte i sitzt noch die Fadenspule 131 (Fig.3), von welcher
der Faden über die Spannrolle 132 und die Augenösen 133 und 134 zum Fadenführer
15o läuft. Zur Bereitung der Arbeit oder zur Einstellung der einzelnen Teile kann
die ?Maschine von Hand mittels des Handrades 135 am Zahnrad 6 (Fig. 2) gedreht werden.
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Das Nadelbett 14 (Fig. 3) ist heb- und senkbar gelagert und wird zu
diesem Zweck in seitlichen Führungen geführt und mittels Klemmschrauben 136 und
137 (Fig. 3) festgestellt. Die Verstellbarkeit hat den Zweck, den Zwischenraum zwischen
der Arbeitsfläche des Kammgehäuses 89 und der L?nterkante zwischen der Arbeitsfläche
des Kammgehäuses 89 und der Unterkante des Nadelbettes zu verändern, und zwar nach
der Stärke des zu stopfenden Stoffes oder nach der Dicke des verarbeitenden Fadens.
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Zum Stopfen wird das zu stopfende Werkstück über das Kammgehäuse 89
gelegt, welches nach vorn ausgeschwungen wird. Der Faden ist eingezogen worden,
alle Nadeln 13 sind in Hochstellung, die Kammplatte 40, ist um die Spitzen 41 und
42 nach vorn ausgeschwungen, der Reiter 36 $teht oberhalb der Nadeln, so daß er
frei nach rechts oder links verschoben werden kann. Entsprechend der zu stopfenden
Lochbreite werden mittels der Knöpfe 87 und 82 die Finger 75 und 76 eingestellt,
derart, daß auch an den Seitenrändern die Stiche in die ganze Ware eindringen. Der
Reiter 36 sowie der Fadenführer i5o werden nach einer Seite hin geschoben, so daß
der erste Stich in ein noch ganzes Warenstück erfolgt. Die Kammplatte 40 wird dann
wieder heruntergeklappt, und das Fadenende des Fadenführers wird so eingezogen,
daß es von der zuerst herabgehenden Nadel erfaßt wird. Die Maschine wird dann eingestellt
und in Betrieb gesetzt.
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Die Exzenter 9, io schwingen die Leiste i9 mit dem Reiter 36, dessen
Blatt 37 sich in der Kammplatte 40 führt, nach unten, so daß die unter dem Blatt
38 liegende Nadel 13 durch den Stoff oder das Gewirk gestoßen wird. Bei dem darauffolgenden
Hochgehen des Reiters 36 und der Leiste i9 wird die nach abwärts gestoßene Nadel
durch die Abdeckleiste 21 mit nach oben gezogen, erfaßt den ihr
dargebotenen
Faden und zieht diesen Faden als Schleife zwischen den Spitzen des Kammes 112 hindurch.
Nachdem der Reiter in seiner höchsten Lage angekommen ist, schiebt der Exzenter
i i den Schieber 46 nach vorn, so daß eine der Keilflächen 54 oder 55 auf den Stift
57 trifft, wodurch die Kammplatte 4o verschoben und dadurch der Reiter 36 weitergeschaltet
wird, der nunmehr über der nächsten Nadel steht. Die Nadel wird nun nach abwärts
gestoßen, und beim Austritt des Blattes 37 aus der betreffenden Nut der Kammplatte
4o geht der Schieber 46 unter der Wirkung der Exzenterführung zurück, wobei die
Kammplatte wieder ihre alte Stellung einnimmt. Der Reiter 36 hat beim Hochheben
mit seinem Blatt 38 gleichzeitig den Keil io4 und damit den Fadenführer i5o vor
sich her getrieben. Das Spiel wiederholt sich nun, bis das Blatt 38 des Reiters
bei seiner Verschiebung auf den hochstehenden Finger der anderen Seite trifft, beispielsweise,
wie in der Zeichnung dargestellt, auf Finger 76. Der Finger wird nach unten gedrückt,
und dadurch wird der Stößel der gleichen Seite (im Beispiel Stößel 64, Fig.2) gehoben.
Der Stößel verschwenkt den Hebel 62, der den Stift 57 verschiebt, so daß dieser
durch die andere Keilfläche (im Beispiel die Keilfläche 55) des Schiebers 46 beaufschlagt
wird, so daß nun die Verschiebung der Kammplatte 4o nach der entgegengesetzten Richtung
erfolgt. Der Reiter wandert nun nach der entgegengesetzten Richtung. Gleichzeitig
ist auch der Keil 104 durch Auftreffen des Fingers 76 auf den haken tog verschwenkt
worden, wodurch der Fadenführer i5o um die doppelte Breite zurückgeschaltet wird
und nun wieder vor der Nadel liegt, die gerade durch den Reiter 36 nach unten gestoßen
werden soll. Der ganze Zyklus wiederholt sich, bis die Nase 38 des Reiters 36 auf
der anderen Seite auf den Finger 76 trifft, der beim Niedergehen des Fingers 75
angehoben worden war. jedesmal nach Bildung einer Masche bewegt sich der Maschenkamm
112 in das Kammgehäuse 89 hinein, so daß jede Schlinge, die am Kammzinken
'hängt, sofort nach ihrer Bildung vorn Kamm abgestreift und durch die hochgehende
Nadel angezogen wird, so daß sich ein festes Maschengebilde ergibt.
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Eine wesentliche Erhöhung der Schnelligkeit bei der Durchführung der
Arbeit und eine bedeutende Verbesserungder Arbeitsleistungergebensich,wenn gemäß
der Erfindung nicht nur eine Nadel, sondern gleichzeitig; zwei oder mehr Nadeln
zum Arbeiten kommen und 'Taschen bilden. Gemäß der Erfindung «erden deshalb zwei
oder mehr Nadeln 13 in den Reiter eingebracht, die von zwei oder mehr Garnrollen
aus mit Fäden versorgt werden, wobei gleichzeitig zwei oder mehr Fadenführer zum
Zuführen des Fadens dienen (Fig. 5).
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Im Zusammenhang hiermit ist es durch die Erllihung der Geschwindigkeit
des Arbeitens und bei der Gleichmäßigkeit der Lieferung vorteilhaft, einen selbsttätigen
Warentransport vorzusehen, der seinen Antrieb von der Hauptwelle aus über ein Schneckengetriebe
2o4 (Fig. i) erhält. Auf der von der Ilauptwelle aus abgeleiteten Welle sitzt ein
Transportrad Zoo, das in bekannter Weise geriffelt ist und mit einem federbeaufschlagten
Rad 2o6 (Fig. i) zusammen arbeitet. Der Stoff wird zwischen den beiden Rollen 200
und 2o6 hindurchgeführt. .