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Verfahren, Platine und Rundstrickmaschine zur Herstellung von plattierter
Strickware Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von plattierter Ware auf
Strickmaschinen, welche mit Platinen ausgerüstet sind.
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Die Erfindung ist besonders geeignet für Rundstrickmaschinen, bei
welchen Platinen zwischen den Nadeln in Wirkung treten, zum Zwecke, die Wirkware
oder die Maschen während des Abschlagens der neuen Maschen durch die Nadeln zu halten,
wobei die Maschen gebildet werden, indem die Nadeln den Faden über die Platinen
ziehen.
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Bei der Erzeugung glatter oder normal plattierter Strickware hat der
Grundfaden oder rückwärtige Faden leicht das Bestreben, zwischen dem Plattierfaden
oder vorderen Faden in solchem Maße hervorzutreten, daß die Ware ungleichmäßig ausfällt,
besonders dann, wenn Fäden abstechender Farben verwendet werden.
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Zweck vorliegender Erfindung ist es, diese unerwünschte Wirkung zu
vermeiden, oder mit anderen Worten, plattierte Ware zu erzeugen, bei welcher der
Grundfaden im wesentlichen vollständig durch den Plattierfaden überdeckt ist, so
daß in Fällen, in welchen die Plattierung sich gleichmäßig über die ganze Ware oder
beträchtliche Flächen derselben erstreckt, das Erzeugnis ein im wesentlichen vollkommen
einfarbiges Aussehen besitzt.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren und Einrichtungen,
um dieses Ergebnis herbeizuführen.
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Sie umfaßt daher ein Verfahren zur Herstellung normaler Plattierung
auf einer Strickmaschine der gekennzeichneten Art, gemäß welchem die Platinen so
gesteuert werden, daß während des normalen Strickens mindestens einige derselben
derart betätigt werden, daß sie ihre Spitzen zwischen den Grund- und Plattierfaden
einschieben, wodurch sie die Fäden während der gesamten nachfolgenden Maschenbildebewegung
der mit ihnen zusammenarbeitenden Nadeln, in normaler Plattierlage erhalten. Kurz
zusammengefaßt werden gemäß der Erfindung die Grund- und Plattierfäden während der
glatten oder normalen Plattierung durch die zwischengreifenden Spitzen der Platinen
beeinflußt, wodurch die Fäden in geeignetem Abstande voreinander gehalten werden,
um das erwünschte Ergebnis herbeizuführen.
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Bei der Herstellung von normaler -Plattierarbeit gemäß der Erfindung
werden die Nasen oder oberen Spitzen der Platinen derart angeordnet, daß die Fäden
teils zum Vorderende,
teils zum Hinterende der Spitzen laufen, und
in dieser Weise während der gesamten nachfolgenden Maschenziehbewegung der zusammenarbeitenden
Nadeln in richtigem Abstande voneinander gehalten werden.
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Soll auch Umkehr- oder Wendeplattierarbeit hergestellt werden, so
werden in an sich bekannter Weise diejenigen Platinen vorgeschoben, die zwischen
den Nadeln liegen, auf welchen umgekehrt plattiert werden soll, bevor die Fäden
unter die Spitzen treten. Es werden jedoch dann nicht, wie bekannt, die Fäden ohne
Umkehrung ihrer Lage durch Kanten an den hinteren Enden der Platinenspitzen nach
der Spitzenseite der Nadelhaken geführt, wobei die Umkehrplattierung erst dadurch
bewirkt wird, daß die Fäden beim Heruntergehen der Nadeln auf der Innenkurve der
Spitze des Nadelhakens gleiten, sondern es werden erfindungsgemäß die Platinen nach
der Vorbewegung so zurückgezogen, daß durch Einwirkung der hinteren abgeschrägten
Platinenkante auf mindestens einen der Fäden die Umkehrung der Fadenlage bewirkt
wird.
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Die zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendete Platine
ist mit einer gleichmäßig schmalen, hakenartig ausgebildeten Spitze oder Nase versehen
und besitzt einen Absatz hinter dem Haken. Ihre Spitze oder Nase ist nach oben und
vorn gekrümmt.
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Zwecks Steuerung der Bewegung der Platine ist der Platinenschloßdeckel
mit zwei Schloßteilen versehen, die in einigem Abstande voneinander angeordnet sind,
um den Durchgang der Platinenfüße zu ermöglichen, wobei in einem Schloßteil eine
Ausnehmung vorgesehen ist, mittels welcher bestimmte Platinen oder Stoffhalter anormal
früh vorwärts bewegt werden zwecks Herbeiführung umgekehrter Plattierung, und an
dem anderen Schloßteil ist eine Kurvenfläche vorgesehen, um den Platinen die übliche
Vorwärtsbewegung bei der Herstellung von normaler Plattierung zu erteilen.
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Um die Spitzen oder Nasen der Platinen beim Normalplattieren leichter
zwischen die Grund- und Plattierfäden eintreten zu lassen, sind die Zuführungsorgane
der Grund- und Plattierfäden zueinander einstellbar, und zwar ist der Fadenführer
für den Plattierfaden in senkrechter Richtung verstellbar.
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Auf den Zeichnungen ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht. Abb. i zeigt eine Platine besonderer Bauart. Abb.2 zeigt einen
Grundriß des Zylinderkopfes einer Bannerrundstrickmaschine, wobei verschiedene Teile
des Platinennockenringes abgebrochen sind.
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Abb.3 zeigt einen Ausschnitt aus dem Platinennockenring und stellt
verschiedene Platinen in ihrer Lage dar, die sie bei der Herstellung von Normalplattierung
einnehmen. Abb. q. zeigt eine ähnliche Darstellung wie Abb.3, jedoch verschiedene
Platinen in ihrer Lage bei Herstellung von Umkehrplattierung.
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Abb.5, 6 und 7 stellen je eine Platine mit der ihnen zugeordneten
Nadel dar, und zwar in verschiedenen Arbeitsschritten bei der Herstellung von Normalplattierung.
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Abb. 8 bis ii stellen in entsprechender Weise die Herstellung von
Umkehrplattierung auf der Platine und der ihr zugeordneten Nadel dar.
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Abb. 12, zeigt " einen Teil des Zungenringes mit den ihnen zugeordneten
Teilen im Grundriß. Abb. 13 zeigt einen senkrechten Schnitt durch den Zungenring
gemäß Abb. 12.
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Abb. 1q. zeigt eine Einzelheit.
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Abb. 15 zeigt den Zungenring in Seitenansicht mit den Fadenzuführungsvorrichtungen.
Abb. 16 stellt eine besondere Ausführungsform einer Platine dar.
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Es ist noch zu bemerken, daß die Abb. i, 5 bis 1i, 1q. bis 16 in vergrößertem
Maßstabe gezeichnet sind.
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Die gemäß der Erfindung verwendete Platine i besitzt im wesentlichen
die übliche Form, jedoch mit der Ausnahme, daß die Nase 2 schmäler und nach oben
und vorn gebogen ist, und zwar in Richtung des vorderen Schnabels 3. Wie sich aus
der Abb. i ergibt, besitzt diese Nase 2 die Form eines Hakens, wobei dessen innere
und äußere Kante im wesentlichen parallel sind. Vorzugsweise verbreitert sich die
Nase 2 nach ihrem Ende zu, an dem sie abgerundet ist. Von ihrem geneigten Teil ab
ist diese Nase nach oben gebogen, wie aus Abb. i ersichtlich. An der Rückseite der
Nase befindet sich an der Platine eine Kante q., über die der Grundfaden 5 bei der
Herstellung von Normalplattierung gezogen wird und beide Fäden 5 und 6 bei der Herstellung
von Umkehrplattierung.
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Die Platine besitzt den üblichen Fuß 7, mit Hilfe dessen sie sowohl
bei der Herstellung von Umkehr- als auch von Normalplattierung durch Platinennocken
.betätigt wird. Die Einwärtsbewegung der Platinen kann durch beliebige Nocken erfolgen,
welche entsprechend angeordnet sind, und zwar vorzugsweise beweglich, so daß sie
automatisch bewegt werden können und dadurch die Möglichkeit gegeben ist, sie außer
Tätigkeit setzen zu können., wenn keine plattierte Strickware gestrickt werden soll.
Zu diesem Zweck finden gemäß der Erfindung Platinennocken 8 und g Anwendung, welche
auf die Platinen i in der aus Abb. 3 und q. ersichtlichen Weise einwirken. Die Platinen
i werden in der üblichen Weise durch die auf ihre Füße 7 einwirkende Nockenfläche
io vorgestoßen, undwenn die Platinen an demPunkt ii des Nockens gelangt sind, nehmen
sie die in Abb.6 dargestellte Lage mit Bezug auf die ihnen zugeordneten Nadeln ein,-
d. h. die Nasen 2
der Platinen ragen zwischen den. Grund- und Plattierfaden
5 und 6 und trennen beide. Bei der weiteren Vorwärtsbewegung der Platinen in der
Richtung des in Abb. 2 eingezeichneten Pfeiles nehmen bei der entsprechenden Weiter-
-bewegung der Nadeln die Platine und die Nadeln gegenseitig die in Abb. 7 dargestellte
Lage ein, in der aus den Fäden 5 und 6 Schlingen gebildet wurden, um diese Schlingen
durch die vorher fertiggestellten Maschen durchzuziehen. Unmittelbar nachdem die
Nadeln um einen geringen Betrag angehoben wurden und die Platinen durch den Punkt
12 des Nockens g noch weiter vorgeschoben wurden, werden durch diese Bewegung der
Platinen die alten Schlingen über die Nadelköpfe abgeschlagen. Danach bewegen sich
vorzugsweise, obwohl . dies nicht erforderlich ist, die Nadeln um 270'
oder
mehr weiter, während noch die zuletzt gebildeten Maschen auf den Zungen hängen,
wonach dann die Nadeln angehoben werden, um die Zungen von den Maschen frei zu machen,
worauf sich dann die Nadeln weiterbewegen, und zwar in eine Stellung, in der sie
neue Fäden für den nächsten Strickrundgang aufnehmen.
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Die Abb. 5, 6 und 7 zeigen drei aufeinanderfolgende Lagen der Platinen
und der Nadeln, wobei die Nasen :z der Platinen zwischen den Grund- und Plattierfaden
eintreten und beide voneinander trennen. Diese Trennung der beiden Fäden wird während
der Herstellung von Normalplattierung aufrechterhalten, und es wird dadurch verhindert,
daß sich die gegenseitige Lage der beiden Fäden in irgendeiner Weise ändert. Wenn
die Nadeln sich langsam senken, schließen die alten Maschen die Nadelzungen und
gleiten dann über die Köpfe der Nadelhaken hinüber und werden endlich durch die
vortretenden Platinen vollkommen abgeschlagen, so daß sie dadurch ein Teil der Strickware
werden.
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Durch die beschriebene Strickweise mit den angegebenen Mitteln wird
eine äußerst vollkommene und gute Plattierung erzielt, indem verhindert wird, daß
der Grundfaden in irgendeiner Weise an der Außenseite der Strickware sichtbar wird
und sich dessen Farbe mit der des Plattierfadens mischt. Mit anderen Worten ergibt
also diese Strickart, wenn ein schwarzer Plattierfaden mit einem weißen Grundfaden
verstrickt wird, Plattierzonen, welche vollkommen schwarz erscheinen und keinen
grauen Schimmer besitzen.
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Um bei der Herstellung von Umkehrplattierung Platinen auswählen zu
können, können die Platinen in bekannter Weise mit verschiedenartigen Füßen ausgestattet
sein, welche mit- entsprechenden Auswählvorrichtungen zusammenwirken.
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Bei der beschriebenen und dargestellten Ausführungsform werden die
Platinen in der Weise ausgewählt, daß bestimmte von ihnen zu einem früheren Zeitpunkt
in dem Arbeitsspiel v_ orgeschoben werden, so daß die Nasen dieser Platinen sich
unter dem Grund- und Plattierfaden vorbeibewegen und auf diese Weise beide Fäden,
wenn die Platinen und Nadeln sich in der Richtung des in Abb.2 dargestellten Pfeils
weiterbewegen, von den Nadeln hinter den Platinennasen heruntergezogen werden, und
zwar über die waagerechten ` Kanten ¢ der Platine, wie sich eindeutig aus den Abb.
8 bis 11 ergibt. Um den Platinen bei der Herstellung von Umkehrplattierung eine
frühere Vorwärtsbewegung zu erteilen, sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
Stößer 13 vorgesehen. Diese Stößer sind in den gleichen Nuten wie die Platinen selbst
gleitbar angeordnet. Die Stößer 13 werden für ihre Vorwärtsbewegung in beliebiger
Weise ausgewählt, und wenn sie vorgeschoben werden, so wirken sie mit den ihnen
zugeordneten Platinen zusammen und bewegen sie in die in Abb. 4 dargestellte Lage.
Um diese -frühere Vorwärtsbewegung ausgewählter Platinen zuzulassen, besitzt der
Nocken 8 einen Ausschnitt 15 (Abb. 4). Wenn den Platinen diese frühere Vorwärtsbewegung
durch ihre Stößer oder andere beliebige Vorrichtungen erteilt wird, werden die Füße
7 der Platine vor-, d. h. aus dem Bereich der Fläche 1o des Nokkens g geschoben,
und daraus folgt, daß die Platineribewegungen nicht durch die Nockenfläche =o während
der Umkehrplattierbewegungen der Nadeln und Platinen erfolgen. Bei der weiteren
Drehbewegung der Platinen und Nadeln werden die Platinen von einem Teil 16 des.
Nockens 8 etwas zurückgezogen, so daß dadurch die Platinen mit Bezug auf die Nadeln
die in Abb. 1o dargestellte Lage einnehmen. Während die Platinen zurückgezogen sind,
setzen die Nadeln ihre Abwärtsbewegung fort, und die Teile 17 der Platinennasen
wirken auf den, Faden 6 ein und bewirken, daß sich derselbe vor die Nadelhaken bewegt
und verhindern so, daß sich dieser zurückdreht und den Grundfaden 5 verschiebt.
Die Teile 17 der Platinennasen bilden nach außen und unten geneigte Kanten, welche
bei der Herstellung der Umkehrplattierung mitwirken, besonders wenn die Platinen
von dem Nocken 16 zurückgezogen sind. Wenn die Nadeln und Platinen ihre Bewegung
in Richtung des Pfeils der Abb. 2 fortsetzen, senken sich die Nadeln weiter, bis
sie ihre unterste Lage einnehmen (Abb. 11), wobei in dieser Lage der Nadel sich
die Platinen wieder um einen kurzen Betrag in, bezug auf die Nadeln vorwärts bewegen,
die ihre Maschen über die Hinterseite der Platinen ziehen, und zwar über die waagerechten
Kanten 4 derselben. Danach werden die Nadeln, um einen geringen Betrag angehoben
und
die Platinen durch die Fläche zo des Nockens g vorgeschoben, bis der Punkt r2 desselben
erreicht ist, an dem die alten Schlingen über die Köpfe der Nadelhaken übergeschlagen
werden.
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Durch die frühzeitigere Vorwärtsbewegung der Platinen, welche Umkehrplattierung
ausführen, werden dieselben an einem früheren Zeitpunkt des Strickvorganges vorwärts
bewegt, und infolgedessen bewegen sie sich unter den Plattier- als auch dem Grundfaden
herunter, so daß beide Fäden von den sich senkenden Nadeln über die Platinen hinter
den Nasen gezogen werden. Beim Normalplattieren bewegen sich dagegen die Platinen
später vor als beim Umkehrplattieren oder auch zur gewöhnlichen Zeit beim Strickvorgang.
Dadurch wird bewirkt, daß die nach oben ragenden Nasen der Platinen zwischen den
Grund- und Plattierfaden eintreten, wodurch sie die beiden Fäden voneinander getrennt
halten, während die Nadeln ihre Maschen ziehen. Der Erfolg dieser Trennung der beiden
Fäden ist, wie bereits erwähnt, der, daß keine Möglichkeit besteht, daß in einer
plattierten Masche eine schlechte Plattierung auftritt.
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Vorzugsweise werden der Grund- und der Plattierfaden den Nadeln unter
verschiedenen Winkeln zugeführt, so daß die beiden Fäden. von vornherein, etwas
voneinander getrennt sind und dadurch die Nasen der Platinen leichter zwischen die
Fäden eintreten können. Der Grund- und Plattierfaden kann durch beliebige Vorrichtungen,
beispielsweise Fadenführer oder ähnliche Teile, zugeführt werden, welche gegeneinander
einstellbar sind und dadurch eine gute Trennung der Fäden ermöglichen.
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Vorzugsweise erfolgt die Zuführung der Fäden durch Fadenführer 18
und =g (Abb. 12 und z3), wobei der Grundfaden 5 der Nadel von dem Fadenführer 18
zugeführt wird, welcher sich an einer Seite des Mundstückes befindet, das in der
üblichen Weise an dem Zungenring 2z angeordnet ist. Infolgedessen bildet der Grundfaden
5 einen beträchtlichen Winkel mit der Waagerechten, während andererseits der Plattierfaden
6 den Nadeln durch den besonderen Fadenführer ig zugeführt wird, der sich an der
gegenüberliegenden Seite des Mundstückes befindet, und zwar in einer gewissen Entfernung
von dem Fadenführer 18. Der durch diesen Fadenführer ig zugeführte Plattierfaden
bildet einen verhältnismäßig kleinen Winkel mit der Waagerechten im Verhältnis zu
dem Winkel, den der Faden 5 mit dieser Linie bildet. Auf diese Weise wird erreicht,
daß die Fäden 5 und 6 immer etwas voneinander getrennt sind, obwohl sie zu einem
Punkt des Nadelkranzes, von dem sie verstrickt werden, zusammenlaufen. Die Trennung
der Fäden ermöglicht, daß die Nasen 2 der Platinen, welche Normalplattierung herstellen,
zwischen den Grund- und Plattierfaden eintreten und beide trennen. Gleichzeitig
wird durch den Zuführungswinkel des Fadens 6 erreicht, daß die Nasen der Platinen,
welche Umkehrplattierung herstellen, sich leicht unter dem Faden 6 als auch unter
dem Faden 5 vorbeibewegen. In den Abb. 13 und 1q. ist dargestellt, wie eine Platine
mit ihrer Nase die beiden. Fäden trennt und wie die Nase der benachbarten Platine
unter den beiden Fäden hindurchgeht. In diesen Abbildungen sind nur einige Platinen
im Schnitt dargestellt, um die gegenseitige Lage der Platinennase und Faden darzulegen.
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Wie bereits erwähnt, sind die beiden Fadenführer 18 und ig soweit
wie möglich voneinander getrennt angeordnet, um die Trennung der Fäden zu erleichtern.
Zu diesem Zweck ist auch der Fadenführer =g in besonderer Weise ausgestaltet und
wird in der Weise betätigt, daß er seinen Faden den Nadeln aus einer bestimmten
Lage solange wie möglich zuführt und ihn länger führt, als der Grundfaden 5 durch
den Fadenführer 18 geführt wird.
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Wie sich insbesondere aus den Abb. z2, 13 und 15 ergibt, wird der
Plattierfaden von einer nicht besonders dargestellten und oberhalb der Strickmaschine
angeordneten Spule abgenommen und geht durch ein Führungsauge 22 hindurch, welches
von einem winkelförmigen Arm 23 getragen wird. Dieser Arm ist einstellbar an einem
anderen winkelförmigen Arm 24 befestigt, der an einer Platte 25 angeordnet ist.
Die Platte 25 ist an einer winkelförmigen Stange 26 befestigt, welche von dem Zungenring
2r getragen wird. Diese Platte 25 ist des weiteren mit einer Mehrzahl von Augen
27 audPorzellan oder ähnlichem Material versehen, durch die die Fäden, u. a. auch
die Grund-und Plattierfäden 5 und 6, zugeführt werden. Nachdem der Faden 6 durch
das Auge 22 hindurchgeführt ist, wird er zwischen zwei Scheiben 28 leicht gespannt,
von denen eine mit Hilfe eitler Feder 29 federnd gegen die andere gedrückt wird.
Von den Scheiben 28 aus geht der Faden durch eines der Augen 27 und von dort durch
ein Porzellanrohr 30 hindurch, welches in einem an dem Zungenring befestigten Block
31 angeordnet ist. Von dem anderen Ende des Rohres 30 geht der Faden 6 durch
ein Auge 32 (Abb. 13) hindurch, welches in dem Führer ig vorgesehen ist. Der Fadenführer
ig besteht aus einem länglichen dünnen Metallstreifen, der zwischen einer senkrechten
Verlängerung des Blockes 31 und einer an dieser Verlängerung durch Schrauben 34
befestigten Platte 33 senkrechte Gleitbewegungen auszuführen vermag. Die Verlängerung
des Blockes 31 ist bei 35 geschlitzt (Abb. z5), und
durch diesen
Schlitz ragt ein Stift 36 hindurch, dessen anderes Ende mit dem Fadenführer ig verbunden
ist. Das obere Ende des Fadenführers ig ist bei 37 rechtwinklig umgebogen, und in
dieses umgebogene Ende ist eine senkrecht einstellbare Anschlagschraube 38 eingeschraubt,
deren unteres Ende mit der oberen Fläche der Verlängerung des Blockes 31 zusammenwirkt
und dadurch die Abwärtsbewegung des Führers begrenzt. Durch eine Mutter 3g wird
die Schraube 38 in ihrer eingestellten Lage festgestellt.
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Dem Stift 36 . (Abb. 12 und 15) werden senkrechte Bewegungen erteilt
und damit auch dem Führer i9, und zwar durch einen Hebel 40, dessen Ende rechtwinklig
umgebogen (Abb. 12) und bei 41 gegabelt ist, wobei diese beiden gabelförmigen Enden
den Stift 36 umfassen. Das andere Ende des Hebels 40 ist auf einer Welle 42 drehbar
angelenkt, auf der weitere Fadenführer angeordnet sind, so auch der Fadenführer
18. Die Welle 42 wird von auf dem Zungenring angeordneten Lagerböcken 43 getragen.
Eine Seitwärtsbewegaung des Hebels4o auf der Welle 42 wird durch einen Stellring
4¢ vermieden, welcher auf dieser Welle befestigt ist. Zwischen den Enden des Hebels
40 ist ein Stift 45 vorgesehen, welcher seitlich zu den Fadenführern hinragt und
der in einem Längsschnitt 46 (Abb.15) eines Armes 47 eines weiteren Hebels hineinragt,
dessen anderer Arm 48 mit einem nur zum Antrieb des Fadenführers ig dienenden Fadenführer
49 fest verbunden ist (Abb. 12). Die Verbindung zwischen dem Hebelarm 48 und dem
Fadenführer 49 ist also derart, daß, wenn der Fadenführer angehoben wird, der Hebel
40 gleichfalls mitgehoben wird und infolgedessen der Stift 36 und der Fadenführer
i9 angehoben werden. Umgekehrt wird, wenn der Fadenführer 49 gesenkt wird, der Führer
i9 durch die oben beschriebene Verbindung ebenfalls in eine Zuführungsstelle gesenkt.
Eine mit einem Ende an dem Zungenring und mit dem anderen Ende an dem Stift 45 befestigte
Schraubenfeder hält den Führer ig für gewöhnlich in seiner gesenkten Zuführstellung.
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Der Fadenführer ig bleibt in der gesenkten Arbeitsstelle während der
Herstellung der plattierten und umkehrplattierten Warenteile, wird jedoch angehoben,
wenn die Fäden bei der Herstellung der Ringspitze ausgewechselt werden, und bleibt
in, der angehobenen untätigen Lage während des Strickens der Ringspitze, der Spitze
und der Übergangsrundläufe. Der Fadenführer wird in seine Arbeitslage wieder gesenkt
bei der Herstellung des letzten Rundganges der Übergangsrundgänge.
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Obwohl in der Abb.3 dargestellt ist, wie sämtliche Platinen in der
üblichen Weise durch den Nocken 9 zur Herstellung von Normalplattierung bewegt
werden und in Abb.4 sämtliche Platinen derart beeinflußt werden, daß Umkehrplattierung
entsteht, können naturgemäß die Platinen in beliebiger Weise ausgewählt werden,
so daß Normalplattierung herstellende Platinen zwischen Umkehrplattierung herstellende
Platinen eingefügt sind.
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Die Platinen können zur Herstellung von Umkehrplattierungen in einer
beliebigen Weise betätigt werden. Bei den.1--dargestellten Ausführungsbeispiel dienen
dazu Stößen 13, welche selbst in, beliebiger Weise ausgewählt und durch einen Nocken
50 (Abb. 4) vorgestoßen werden. Wenn die vorgestoßenen Stößen auf ihre ihnen zugeordneten
Platinen einwirken, stoßen sie diese gleichfalls vor, und zwar in einem früheren
Zeitpunkt als üblich, so daß diese mit den sich senkenden Nadeln Umkehrplattierung
herstellen. Die Platinen können jedoch zur Herstellung von' Umkehrplattierung in
beliebiger anderer Weise ausgewählt werden.
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Wenn es wünschenswert erscheint, kann auch die andere, in Abb.16 dargestellte
Platinenart ja zur Anwendung gelangen. Bei dieser Ausführungsform der Platinen besitzt
die Nase 2a die Form eines engen Hakens, welcher sich parallel zu dem Hauptteil
3a der Platine erstreckt. Hinter dieser Nase besitzt die Platine eine Kante 4a,
welche nach rückwärts und unten, von der Wurzel des Hakens aus gesehen, gebogen
ist, wobei über diese Kante 4a zur Herstellung von Normalplattierung der Grundfaden
und beide Fäden bei der Herstellung von Umkehrplattierung gezogen werden. Die Nase
dieser Platinzen kann höher ausgeführt sein als üblich und erstreckt sich ungefähr
o,8 mm oberhalb des Hauptteils. Vorzugsweise liegt die Oberkante der Nase ungefähr
2,4 mm oberhalb der Kante des Hauptteils.
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Um ein Brechen oder Abbiegen der Nadelzungen durch den Fadenführer,
während dieser sich in seiner Fadenzuführungsstelle befindet, zu vermeiden, ist
der eigentliche Führungsteil dieses Führers angespitzt und geneigt, wie aus Abb.
13 ersichtlich. Die untere geneigte Kante 52 des Führers öffnet diejenigen Zungen
vollkommen, welche evtl. nur teilweise geöffnet sind, wenn sie an den Fadenführer
während der Drehbewegung des Nadelzylinders gelangen, und die geneigte obere Kante
52 schließt in gleicher Weise jede Nadelzunge, welche, wenn sie an den Führer gelangt,
noch etwas geöffnet ist.