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Vorrichtung zur Erzeugung von Stellbewegungen verschiedener Größe
für selbsttätig arbeitende Maschinen, insbesondere für Automatgatterstickmaschinen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Erzeugung von Stellbewegungen
verschiedener Größe aus mehreren einheitlichen Grundbewegungen mittels mehrerer
miteinander verbundener Hebel für selbsttätig arbeitende Maschinen, insbesondere
für Automatgatterstickmaschinen.
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Für die Ausbildung des Stell- oder Zählwerkes von Stickmaschinenautomaten
sind bereits mannigfache Vorschläge gemacht worden. Man hat dabei nicht nur das
Dezimalsystem zur Grundlage genommen, sondern auch geometrische Reihen, insbesondere
die mit nur wenigen Stellwerkteilen ausführbare Reihe z, 3, 9, 27 .. ., deren Zwischenwerte
sich durch Addition und Subtraktion jener Grundwerte ergeben. Diejenigen bekannten
Stellwerke, die sich auf dieser Reihe aufbauen, machen die Verwendung von Rädergetrieben
bzw. vielteiligen Hebelgetrieben erforderlich, die die notwendige Genauigkeit der
Steilbewegungen nicht sicher erzielen lassen und außerdem teuer herzustellen sind.
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An und für sich ist auch die Verwendung von mehreren miteinander verbundenen
Hebeln für Stell- und Zählwerke bereits bekannt. Bei derjenigen Ausführungsform
solcher Hebelketten, bei der alle Stellhebel als gleicharmige Doppelhebel ausgeführt
sind und jeweils in der Mitte eines solchen Hebels das Ende des folgenden angelenkt
ist, ergeben sich durch die verschieden schräge Einstellung der einzelnen Hebel
zueinander geringe Ungenauigkeiten in der maßgerechten Bewegung des Gatters, da
ein Parallelogrammgetriebe für die Übertragung der Stellgrößen der Platinen auf
die einzelnen Hebel nicht anwendbar ist.
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Um diese Mängel zu vermeiden, wird erfindungsgemäß die genannte Reihe
durch Hebelketten verwirklicht, indem an dem freien Ende eines um einen bestimmten
Winkel ausschwenkbaren Grundhebels ein Winkelhebel oder eine Kette von aneinander
angelenkten Winkelhebeln angreift. Dabei wird von dem annähernd in Richtung des
Grundhebels liegenden Arm des äußersten dieser Winkelhebel die erzeugte Steilbewegung
abgeleitet, während die quer zum Grundhebel gerichteten Arme der Winkelhebel durch
Kuppelstangen mit je einem weiteren gleich großen, aber am Maschinengestell gelagerten
Hilfshebel und alle diese Hilfshebel um ebenso große Winkel wie der Grundhebel verstellbar
sind. Die Stellbewegungen
mehrerer solcher Hebelketten lassen sich
durch ein Differentialgetriebe an sich bekannter Art miteinander vereinen. Eine
zweigliedrige Hebelkette ergibt aus zwei Grundeinheiten vier Einstellungen in arithmetischer
Reihe nach beiden Richtungen, wenn der Grundhebel der Kette dreimal so lang wie
der waagerechte Arm des an ihm angelenkten Winkelhebels ist. Zwei derartige Hebelgetriebe
lassen sich durch ein Differentialgetriebe mit dem Übersetzungsverhältnis i : 9
zu einem Stellwerk zusammenschließen, das 4o laufende Einheiten in einer 'arithmetischen
Reihe verwirklichen läßt.
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Ein solches Stellwerk hat den erheblichen Vorteil, daß die Richtung
der Stehbewegung nicht durch ein besonderes Getriebe eingestellt zu werden braucht
und die damit sonst verbundenen Ungenauigkeiten der Stellbewegung vermieden werden.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel derErfindung,
und zwar zeigen: Abb. i in schräger Draufsicht die grundsätzliche Anordnung des
Stellgetriebes, Abb. 2 bis 5 die Einstellung einer Hebelkette zur Erzeugung verschieden
großer Stellbewegungen, Abb.6 den Grundriß für die Grund- und Hilfshebel, Abb. 7
die Seitenansicht zu Abb. 6, . Abb.8 einen Schnitt durch das Differentialgetriebe,
Abb. 9 in schematischer Darstellungsweise eine abgeänderte Ausführungsform des Stellgetriebes,
Abb. io die Seitenansicht der Triebwerkteile, durch die die Bewegungen .des Stellgetriebes
auf -das Differentialgetriebe übertragen werden, Abb. 11 in Seitenansicht
den Antrieb derjenigen Stange, durch die das Stehgetriebe abwechselnd an das Differentialgetriebe
an- und abgeschaltet wird, Abb. 12, bis 15 Einzelteile der aus Abb. i1 ersichtlichen
Antriebsvorrichtung, Abb. 16 die Jacquardvorrichtung zum Verstellen der Weichenzungen
für das Stellgetriebe, Abb. 17 die Verstellung der Stoßplatinen der Jacquardvorrichtung,
Abb. 18 die Sicherungsvorrichtung der Jacquardvorrichtung, Abb. i9 die Lagerung
der Sicherungsplatinen in Vorderansicht, Abb. 2o bis 2z Einzelteile der Jacquardv
orrichtung, insbesondere die Abb. 2o und 21 zwei verschiedene Übertragungsplatinen
und Abb. 22 den Führungskamm, Abb.23 in einer schematischen Vorderansicht die Abstützung
des Kartenzylinders auf der Stützwelle der Jacquardvorrichtung, Abb. 24 und 25 zwei
Antriebskurvenscheiben.
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Auf einer am Maschinengestell i gelagerten Stützwelle 2 sind paarweise
nebeneinander je ein doppelarmiger Grundhebel 3, 4 und ein winkelförmiger Hilfshebel
5, 6 schwenkbar gelagert. An den freien Emden der Hebelarme 3 und 5 sind die Triebhebel
7 bzw. 8 angelenkt, die durch ein weiter unten ausführlich erläutertes Getriebe
bewegt werden. An dein freien Ende des Grundhebelarmes 4 ist auf dem Bolzen 9 ein
Winkelhebel i o, ii drehbar gelagert. Der aufwärts gerichtete Arm i i des letzteren
ist parallel zu dem Hebelarm 6 angeordnet und ebenso lang wie der letztere. Die
freien Enden der beiden Hebel 6 und i i sind durch die Kuppelstange 12 miteinander
verbunden, die mittels der Bolzen 13 an den vorgenannten Hebeln angreift und ebenso
lang wie der Hebelarm 4 des Grundhebels 3, 4 ist, so daß die Teile 2, 4, 6, 9, 11,
12 und 13 ein Gelenkviereck (Parallelogramm) bilden und demzufolge der Hebel i i
immer parallel zum Hebel 6 eingestellt bleibt, also auch allen Schwenkbewegungen
des letzteren um gleich große Winkel folgt. Der Hebelarm io greift mittels des Bolzens
14 in der Gabel 16 einer am Maschinengestell geführten Stellstange 15 an.
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Da der Hebelarm io nur ein Drittel so lang wie der Hebelarm 4 ist,
so ergeben sich bei bestimmten Verstellungen der Hebel 3, 4 und 5, 6 die in den
Abb. 2 bis 5 veranschaulichten vier Einstellmöglichkeiten der Hebelkette. Wird der
Hebelarm 3 gemäß Abb. 2 festgehalten und der Hebelarm 5 um einen bestimmten Winkel
nach unten gezogen, so bewegt sich der Bolzen 14 und mit ihm die Stange 15 um eine
Steheinheit nach oben. Wird dagegen gemäß Abb. 4 der Hebelarm 5 festgehalten und
derHebelarm 3 um den Einheitswinkel nach unten gezogen, so bewegt sich der Bolzen
14 um drei Einheiten nach oben, wobei der Hebelarm io seine waagerechte Lage unverändert
beibehält. Werden gemäß Abb. 3 beide Hebel 3, 4 und 5, 6 gleichzeitig bewegt, jedoch
der Hebelarm 3 nach unten und der Hebelarm 5 um einen gleich großen Winkel nach
oben gedreht, so vereinigen sich die von beiden Hebeln aus veranlaßten Einstellbewegungen
des Bolzens 14 in solcher Weise, daß letzterer nur zwei Einheiten nach oben bewegt
wird. Wenn dagegen gemäß Abb. 5 beide Hebelarme 3 und 5 gleichzeitig nach unten
bewegt werden, so wird der Bolzen 14 um vier Einheiten nach oben bewegt.
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Es ist leicht zu erkennen, daß bei umgekehrter Bewegung der Hebelarme
3 und 5 vierEinstellmöglichkeiten des Bolzens 14 von der in Abb. i gezeigten Grundstellung
aus
nach unten möglich sind, ohne daß zu diesem Zweck ein Hilfsgetriebe
wirksam werden müßte, das die Richtung der Stellbewegung der Stange 15 umkehrt.
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Das beschriebene Hebelgetriebe läßt sich leicht bis zu jeder gewünschten
Anzahl von Einstellmöglichkeiten erweitern. Zu diesem Zweck ist am Bolzen 14 gemäß
Abb. g ein weiterer Winkelhebel 17, 18 und auf dem am freien Ende des Hebelarmes
17' sitzenden Bolzen ig wieder einWinkelhebel2o, 21 usw. zu lagern. Für jeden dieser
Winkelhebel ist ferner auf der Welle 2 ein Hilfswinkelhebel 22, 23 bzw. 24, 25 angeordnet.
Damit nun die Stellbewegungen der Hebelarme 23 und 25 stets zuverlässig im richtigen
Ausmaß und unabhängig von der jeweiligen Einstellung der Hebelarme 4 und io auf
die Winkelhebel 17, 18 bzw. 2o, 21 übertragen werden, sind diese durch je eine Kette
von Kuppelstangen 26, 27 bzw. 28, 29, 30 mit den Hebelarmen 23 bzw. 25 verbunden
und die Gelenkstellen dieser Kette durch Führungsstangen 31 bzw. 32 und 33 derart
geführt, daß die durch die genannten Kuppelstangen miteinander verbundenen Hebel
stets parallel zueinander bleiben, gleichgültig, welche Bewegungen die einzelnen
Hebelarme 3, 5, 22 und 24 ausführen und wie demgemäß die tragenden Hebelarme 4,
io 17 und 20 eingestellt sind. Dabei sitzen die Führungsstangen 31 und 32 auf dem
Bolzen g, der am freien Ende des Hebelarmes 4 vorgesehen ist, während die Führungsstange
33 von dem Bolzen 14 des Hebelarmes io getragen wird. Die Länge der Hebelarme 4,
io, 17 und 2o muß nach einer geometrischen Reihe, vorzugsweise also im Verhältnis
von 27 : g : 3 : i, abgestuft sein.
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Wenn eine solche vielgliedrige Kette auch eine sehr große Anzahl von
Einstellmöglichkeiten ergibt, so ist es doch im allgemeinen empfehlenswerter, eine
Mehrzahl von zwei-oder höchstens dreigliedrigen Hebelketten durch Differentialgetriebe
miteinander zu einem einheitlichen Stellwerk zu vereinen, weil man dabei die Möglichkeit
behält, die Grundräder des Differentialgetriebes durch Richtzähne nach jeder Einstellung
so weit nachzustellen, daß das unvermeidliche Spiel in den Gelenken der Hebelgetriebe
dadurch vollständig ausgeglichen und unschädlich gemacht wird.
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Zu diesem Zweck ist gemäß Abb. i am oberen Ende der Stellstange 15
mittels des Gelenkes 35 eine zweite Stange 36 befestigt, deren oberes Ende als Zahnstange
37 ausgebildet ist. Diese greift in das auf der Welle 4o befestigte Stellrad. 38
ein. Die Stange 36 besitzt ferner eine Führungsstange 3g, an der ein am Maschinengestell
gelagerter Hebel angreift, um die Stange 3g in und außer Eingriff mit dem Rad 38
zu bringen.
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In genau der gleichen Weise, wie das Rad 38 durch das oben beschriebene
Hebelgetriebe verstellbar ist, wird auch ein zweites Rad 41 mittels der Zahnstange
42 von einem entsprechend ausgeführten Hebelgetriebe bei jedem Arbeitsspiel mustergemäß
uni einen mehr oder weniger großen Winkel gedreht.
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Das Rad 41 ist fest mit einer Hohlwelle 43 verbunden, die die Welle
40 umschließt und gemäß Abb. 8 mit dem Differentialgehäuse 44 fest verbunden ist.
Dieses ist zusammen mit der Hohlwelle 43 durch die Kugellager 45 und 46 in den vom
Maschinengestell getragenen Lagerböcken 47 bzw. 48 abgestützt, die beispielsweise
brückenartig gestaltet sein können. Die Welle 4o ist durch Vermittlung des Rades
38 sowie - des Kugellagers. 49 an dem Bock 47 und mittels des auf ihr weiter befestigten
Rades 5o sowie des Kugellagers 5 i auf der Hohlwelle 43 gelagert. Das Rad 5o ist
innerhalb des Differentialgehäuses 44 angeordnet, in dem weiter mittels der Welle
52 die beiden Planetenräder 53 und 54 gelagert sind. Das Rad 53 greift in das Zahnrad
50 und das Rad 54 in das Rad 55 ein. Letzteres ist auf der Welle 56 befestigt, die
am. Maschinengestell gelagert ist und durch die Stickmaschine hindurchreicht. Sie
dient zum Verstellen der das Gatter haltenden Teile. Zu diesem Zweck sind auf der
Welle 56 mehrere Ritzel 58 (Abb. i) befestigt, deren jedes in ein größeres Zahnrad
59 eingreift, das von einer gleichfalls am Maschinengestell gelagerten Stützwelle
6o getragen wird und fest mit einer Bandscheibe 61 verbunden ist. An dieser ist
das eine Ende des Tragbandes 6a befestigt, das über die am Maschinengestell weiter
gelagerte Leitrolle 63 hinwegläuft und mit seinem anderen Ende das Stickmaschinengatter
trägt, so daß die Bewegungen der Welle 56 durch das eben erläuterte Getriebe auf
das mustergemäß zu hebende und senkende Stickmaschinengatter übertragen werden.
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Das Differentialgetriebe 5o bis 55 besitzt bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein solches Übersetzungsverhältnis, daß alle Stellbewegungen des Rades
38 in einem neunfach größeren Ausmaß als die Stehbewegungen des Rades 41 auf die
Welle 56 übertragen werden, ohne daß zu diesem Zweck das zur Verstellung des Rades
41 bestimmte Hebelgetriebe andere Abmessungen erhalten müßte als dasjenige, das
zur Verstellung des Rades 38 dient. Daher können alle Grundhebelarme 3 und Hilfshebelarme
5 der Einstellvorrichtung gleich Iäng ausgeführt werden.
Wie sich
aus dem Obigen ergibt, sind zur Höhenverstellung des Gatters insgesamt vier derartige
Hebel notwendig. Ebenso viele Hebel sind weiter für dieSeitwärtsverstellung des
Gatters erforderlich, so daß insgesamt acht Hebel auf der Welle 2 zu lagern sind,
die man in der aus Abb.6 ersichtlichen Weise anordnen kann. Die doppelarmigen Grundhebel
3, 4 haben dabei die aus Abb. 7 ersichtliche Gestalt und sind in einfacher Weise
auf der Welle :2 gelagert. Im Gegensatz hierzu sind die Hilfshebel 5, 6 an der Lagerstelle
gegabelt. Jeder von ihnen überfaßt mit einem seitlichen Vorsprung 65 den benachbarten
Grundhebel 3, 4 und besitzt demgemäß beidseits des letzteren je eine Lagerstelle.
Die Gestalt des Hebels 3, 4 und des seitlichen Vorsprunges 65 sind so gewählt, daß
die Hebel 3, 4 und 5, 6 unabhängig voneinander in dem erforderlichen -Ausmaß geschwenkt
werden können.
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Um das Gatter in einwandfreier Weise bewegen zu können, darf die Stellwelle
56 in keinem Augenblick sich selbst überlassen bleiben. Sie muß vielmehr ununterbrochen
von den Rädern 38 und 41 festgehalten werden, sofern sie nicht durch diese verstellt
wird. Aus diesem Grunde ist bei jedem der beiden Räder 38 und 41 gemäß Abb. lo ein
Sperrbolzen 70 vorgesehen, der in dem Bock 71 geführt ist und mittels der
Stange 72 von der Antriebswelle des Automaten aus immer dann zwischen die Zähne
des betreffenden Stellrades 38 bzw. 4a eingestellt wird, wenn die Zahnstangen 37
und 42 ausgeklinkt sind, um durch ihre Hebelgetriebe für das folgende Arbeitsspiel
in die Ausgangsstellung zurückgebracht zu werden. Die Sperrbolzen 7o erfüllen im
übrigen noch eine zweite Aufgabe, indem sie bei ihrem Eingriff in das Stellrad 38
bzw. 41 die durch das unvermeidliche Spiel der Hebelgetriebe bedingten Ungenauigkeiten
der Einstellung ausgleichen. Zu diesem Zweck ist für die Zähne der Stellräder 38
und 41 eine dreieckähnliche Gestalt gewählt worden.
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Während der Antrieb für die Sperrbolzen 7o stets unverändert bleiben
kann, weil letztere immer dann in die Räder 38 und 41 eingreifen, wenn die Nadeln
in den Stoff eingestochen sind, empfiehlt es sich, den Antrieb für das Ein- und
Ausrücken der Zahnstangen 37 und 42 abschaltbar einzurichten, so daß letztere in
der ausgeklinkten Stellung verharren, wenn man das Gatter von Hand einstellen will
oder wenn dessen freie Beweglichkeit aus anderen Gründen erwünscht ist. Diese Forderung
hat folgende Anordnung veranlaßt: Auf dem vom Maschinengestell getragenen Bolzen
73 ist gemäß Abb. lo ein Winkelhebel 74, 75 drehbar gelagert. Das freie Ende des
Hebelarmes 74 trägt einen Stein 76, durch den die mit der Zahnstange 37 bzw. 42
verbundene Führungsstange 39 bzw. 77 derart hindurchreicht, daß diese unter
dein Einfluß ihres Schalthebelgetriebes auf und nieder stehbar bleibt. Das freie
Ende des Hebelarmes 75 ist mittels der Lasche 78 mit dem Querstück 79 verbunden,
das auf dem oberen Ende einer Stange 8o sitzt. An dem unteren Ende dieser Stange
So ist der gemäß den Abb. il und 13 winklig gestaltete Fuß 81 starr befestigt, der
einen Schlitz 82 besitzt. In diesen ragt ein- Bolzen 83 hinein, der von dem an der
Stange 8o längsverschiebbaren Antriebsteil 84 getragen wird. Dieser steht mittels
seines Bolzens 85 sowie des Zwischengliedes 86 in Verbindung mit dem Antriebshebel
87, der auf einer Hilfswelle 88 sitzt. Durch einen zweiten Arm 89 wird er
von einer auf der Antriebswelle des Automaten befestigten Kurvenscheibe auf und
nieder bewegt.
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Der obenerwähnte Schlitz 82 in dem Fuß 81 ist so bemessen und angeordnet,
daß sich darin der Bolzen 83 bei dem Auf undniedergehen des Schiebers 84 frei bewegen
kann.
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Zum Kuppeln des Fußes 81 mit dem Bolzen 83 dient ein Riegel go, der
mittels des Bolzens gi am Fuß 81 drehbar gelagert ist und einen Bügel 92 sowie eine
Schaltnase 93 besitzt. Der Bügel 92 ist derart bemessen, daß der Bolzen 83
in der aus Abb. i i ersichtlichen Kuppelstellung des Riegels go zwischen dem oberen
Ende des Schlitzes 82 und dem Bügel 92 des Riegels go möglichst ohne Spiel eingespannt
wird. Bei dieser Stellung des Riegels go wird der Fuß 81 und die Stange 8o bei den
senkrechten Antriebsbewegungen des Schiebers 84 mitgenommen. Hierdurch werden die
Zahnstangen 37 und 42 in und außer Eingriff mit den Zahnrudern 38 bzw. 41 gebracht.
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Wird dagegen der Riegel go mit Hilfe des an der Schaltnase
93 angreifenden Hebels 94, der auf einer von Hand umlegbaren Welle
95
sitzt, umgestellt, so daß die lange Seite des Bügels an den Bolzen 83 herangelegt
wird, so kann dieser in dem Schlitz 82 auf und nieder gehen, ohne den Schuh 81 und
damit die Stange 8o mitzunehmen.
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In der gleichen Weise, wie die Schalträder 38(und 41 für die Höheneinstellung
des Gatters abweohselnd durch Zahnstangen verstellt und durch Sperrbolzen 7o bei
jedem Ausklinken der ersteren festgestellt werden, sind auch solche Schalträder
für die Seitwärtsverstellung des Gatters zu steuern. Dabei erfolgt das Ein- und
Ausklinken ihrer Zahnstangen vom Schieber 96 aus, der auf der Stange 8o längsverschiebbar
ist und einen Schlitz g7,
ferner einen Bolzen 98 sowie ein Maul
99 besitzt. Durch den Schlitz 97 ragt das andere Ende des Bolzens 83 hindurch, während
auf dem Bolzen 98 ein Riegel gelagert ist, der genau die gleiche Gestalt und Wirkungsweise
wie der Riegel 9o besitzt, so daß der Schieber 96 ebenso wie der Schuh 81 an den
Schieber 8-. angeschaltet werden kann. Es empfiehlt sich jedoch, hierfür eine besondere
Schaltwelle ähnlich der Welle 95 vorzusehen, um das Gatter gegen seitliche Verstellungen
festhalten zu können, wenn die Höheneinstellung von Hand geändert wird. Vom Maul
99 des Schiebers 96 wird mittels des Hebels ioo eine Hilfswelle ioi gedreht, auf
der die Hebel io2 sitzen, die das Ein- und Ausklinken der Zahnstangen für die zur
Seitenverstellung des Gatters dienenden Zahnräder vermitteln.
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Es ist nun noch zu erläutern, auf welche Weise dieGrund- undHilfshebel
3, .1. bzw. 5, 6 eines jeden der vier Hebelgetriebe, die zur Höhen- und Seitenverstellung
des Gatters erforderlich sind, mustergemäß bewegt werden. Es wurde bereits gesagt,
daß zu diesem Zweck an jedem der Grund- und Hilfshebel 3, .a. und 5, 6 ein
Triebhebel 7 bzw. 8 angelenkt ist. jeder der letzteren steht durch eine Schubstange
io5 mit einer Welle io6 in Verbindung, die durch die am Maschinengestell gelagerten
Hebel 220, 22i geführt und bei jedem Arbeitsspiel einmal waagerecht hin und her
bewegt wird, so daß alle Triebhebel ? und 8 stets um gleich große Winkel geschwenkt
werden. Der Hebel 22o, 22i ist zu diesem Zweck als Rollenhebel ausgebildet, der
mit einer am Hebelarm 221 sitzenden Rolle in die Nut der Kurvenscheibe 222 eingreift.
Letztere sitzt auf der Antriebswelle 223, die durch die Zahnräder 224 und
225 mit der vom Antriebsmotor der Stickmaschine gedrehten Welle 226 in Verbindung
steht. Diese Welle 226 überträgt auch ihre Bewegung auf die zum Antrieb der Stickwerkzeuge
dienende Hauptexzenterwelle auf beiden Seiten einer Doppelstickmaschine, so daß
die Antriebswelle 223 des Automaten in Abhängigkeit von den Exzenterwellen der Stickmaschine
umläuft. Im Gegensatz zum Antrieb der bisher bekannten Automaten wird aber erfindungsgemäß
die Antriebswelle 223 nur mit einer halb so großen Drehzahl wie die Exzenterwellen
der Stickmaschine angetrieben, so daß sie für jeden Stickvorgang nur eine halbe
Umdrehung vollführt. Demgemäß sind die auf der Welle 223 für den Antrieb des Automaten
anzuordnenden Kurvenscheiben 222 symmetrisch gestaltet, indem sie auf jeder ihrer
beiden Hälften das für einArbeitsspiel der Stickmaschine erforderliche Kurvenstück
besitzen, wie es in den Abb. 24. und 25 dargestellt ist. Dies hat nicht nur den
Vorteil, daß die Umlaufsgeschwindigkeit der Rollen, durch die die Stellbewegungen
von den Kurvenscheiben abgeleitet werden, kleiner als bei den gleich großen Kurvenscheiben
der bekannten Automatenantriebe ist, sondern daß man auch für das Vor- und Rückwärts-bzw.
Ein- und Ausschalten der Sondergetriebe des Automaten, z. B. zur Bohrtiefeneinstellung,
zum Abstellen der Maschine, zum An-und Abstellen des Schnureinlegers sowie zum Ausrücken
des Nadelantriebes, keine besondere, langsamer laufende Hilfswelle, die sogenannte
»Spezialfunktionswelle«, benötigt. Die Bewegung der Sondergetriebe wird vielmehr
von der normalen Automatenwelle abgeleitet, was für rasch laufende Stickmaschinen
von erheblicher Bedeutung ist. Die Kurvenscheiben für den Antrieb der einzelnen
Sondergetriebe haben eine symmetrische Gestalt und mehr oder weniger lange, kreisförmig
gestaltete Zwischenstücke. Bei derjenigen Kurvenscheibe 222, die zum Bewegen der
Triebhebel 7 und 8 dient, fehlen die kreisförmigen Zwischenstücke. Am unteren Ende
eines jeden Triebhebels 7 und 8 sitzt eine Rolle 107. Diese greift in den
Zwischenraum zwischen zwei am Maschinengestell befestigten Kurvenstücken io8 und
iog ein, die an ihrem einen Ende so nahe aneinander heranreichen, daß die Rolle
107 gerade noch dazwischen Platz findet. Dieses Ende der Kurvenstücke ist nach einem
Kreisbogen um das obere Ende des Triebhebels 7 bzw. 8 gekrümmt. Im übrigen sind
jene Kurvenstücke voneinander abgespreizt. In dem dadurch gebildeten Raum sind zwei
Zungen i io und iii angeordnet (Abb. i6 und I7). Diese sind derart gestaltet, daß
drei verschiedene Führungsbahnen für die Rolle 107 gebildet werden können.
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Ist de obere Zunge iio an den oberen Führungsbock i o8 und die untere
Zunge i i i an den unteren Führungsbock iog angelegt, wie es in der Abb. 16 dargestellt
ist, so bleibt zwischen den beiden Zungen i i o und i i i ein Spalt frei, der so
gestaltet und bemessen ist, daß die Rolle 107 beim Verschwenken des zugehörigen
Triebhebels 7 bzw. 8 in diesen Spalt eintreten kann und dabei auf einem Kreisbogen
um den oberen Aufhängepunkt dieses Hebels 7 bzw. 8 geführt wird, ohne daß eine Längsverschiebung
des letzteren damit verbunden wäre. Infolgedessen bleibt bei der angegebenen Einstellung
der beiden Zungen i io und i i i der zugehörige Grund- bzw. Hilfshebel 3, q., bzw.
5, 6 unverstellt, weshalb man diese Stellung der beiden Zungen i i o und i i i als
ihre Nullstellung bezeichnet.
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Wird dagegen die Zunge i i o gemäß Abb.17 gesenkt, so daß sich ihre
Spitze an diejenige der Zunge i i i anlegt, so bleibt zwischen der
Zunge
iio und dem oberen Führungsbock i o8 ein Spalt frei, der so breit ist, daß die Rolle
io7 in diesem eine zuverlässige Führung findet, wenn der Triebhebel ? bzw. 8 eine
Schwenkbewegung ausführt, wobei er aber zugleich dank der Gestalt seiner Führungsbahn
gehoben wird. In diesem Fall führt der zugehörige Grund- bzw. Hilfshebel 3, 4 bzw.
j, 6 eine entsprechende Aufwärtsbewegung aus. Da im übrigen das äußere Ende des
zwischen den Teilen i io und io8 gebildeten Spaltes als ein kurzes Kreisbogenstück
um den oberen Schwingungspunkt des betreffenden Triebhebels 7 bzw. 8 ausgeführt
ist, so wird dieser auch dann, wenn seine Schwenkung nicht immer in dem gleichen
Ausmaß erfolgt, stets um die vorgesehene Höhe verstellt.
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Werden beide Zungen i io und i i i aufwärts bewegt, so daß sich ihre
Spitzen an den oberen Führungsbock io8 anlegen, so wird zwischen der unteren Zunge
i i i und dein unteren Führungsbock iog ein Spalt freigegeben, in dem die Rolle
107 bei der folgenden Verschwenkung des Triebhebels 7 bzw. 8 eine sichere Führung
findet und dabei zugleich um ein bestimmtes Stück nach unten bewegt wird. Das äußere
Ende dieser Führungsbalin ist gleichfalls als ein kurzes Kreisbogenstück um den
oberen Aufhängepunkt des betreffenden Triebhebels 7 bzw. 8 ausgebildet.
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Um das vordere Ende der Zungen i io und i i i nicht scharf zuspitzen
zu müssen, ist an denjenigen Stellen, wo sich diese Zungen an die festen Führungsböcke
io8 bzw. iog anlegen, in die letzteren eine Stufe eingearbeitet, die nur in der
Mitte durch einen schmalen Steg überbrückt ist, so daß die Rolle io7 trotz der Stufen
eine zuverlässige und genaue Führung erhält. In entsprechender Weise ist das vordere
Ende der Zungen iio und iii bajonettartig verschmälert, so daß sie sich neben dem
eben genannten Steg bei den Aussparungen der Böcke io8 und zog an diese anlegen
können. Um die beiden Zungen i io und i i i unabhängig voneinander verstellen zu
können, ist jede von ihnen mit einem dreiarmigen Hebel 116 bzw. 117 fest verbunden.
Die aufwärts und abwärts gerichteten Arme dieser Hebel tragen je einen seitlichen
Vorsprung 118 bzw. zig, an denen die später zu erläuternden Platinen angreifen.
Der rückwärtige Arm 12o der Stellhebel 116 und 117 besitzt an seinem freien Ende
je ein Querstück 121, gegen das sich ein Bremshebel 122 anlegt. Alle Bremshebel
i22 sitzen lose drehbar auf der am Maschinengestell gelagerten Welle 123, die von
der Hauptwelle des Automaten aus hin und her gedreht wird. Mittels zweier mit ihr
fest verbundener Hebel 124 trägt sie eine Stange 125, die durch je eine Feder 29z
mit den unteren Enden der doppelarmigen Hebel i22 verbunden ist, so daß letztere
durch eine Schwenkbewegung der Welle 12,3 immer dann vorübergehend von dem Querstück
121 abgehoben werden, wenn die Zungen 116 und 117 zu verstellen sind. Während der
übrigen Zeit legt sich jeder Hebel 122 unter dem Einfluß seiner Feder 2g1 mit solcher
Kraft an das Querstück 121 seines Stellhebels 116 bzw. 117 an, daß dieser in der
jeweiligen Lage zuverlässig festgehalten wird. Wollte man die Hebel nicht nur durch
Reibung festhalten lassen, so würden in den Querstücken 121 zwei Rasten vorzusehen
sein, in die sich die Querstange 1-,j unmittelbar einlegen könnte.
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Jedem der Hebel 116 und 117 ist eine Stoßplatine 126 (Abb. 17) bzw.
127 (Abb. 16) zugeordnet. Diejenigen Platinen 126, die mit den die oberen
Zungen iio haltenden Stellhebeln 116 zusammenwirken, besitzen an ihrem Kopf- und
Fußteil je eine Aussparung 128 bzw. 129, die etwas weiter auseinanderliegen als
die seitlichen Vorsprünge 118 und i ig der Stellhebel 116. Auf den einander zugekehrten
Seiten dieser Aussparungen 128 und lzg ist bei jeder Platine weiter je ein Vorsprung
i3o bzw. 131 vorgesehen. In der Ruhestellung sind die Platinen 126 derart eingestellt,
daß sich die Aussparung 128 vor dem seitlichen Vorsprung 118 und der Platinenvorsprung
131 vor dem seitlichen Vorsprung iig des Stellhebels 116 befindet. Wird nun jene
Platine 126 waagerecht an den Stellhebel 116 heranbewegt, so wird dieser, falls
ex- vorher anders eingestellt war, in die aus Abb. 16 ersichtliche Nullstellung
gedrängt, in der die Zunge iio gehoben ist.
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Durch Anheben der Platinen 126 stellt sich der Vorsprung 130 gemäß
Abb. 17 vor den Vorsprung 118 und die Aussparung 12g vor den Vorsprung i ig des
Stellhebels 116, so daß der Hebel 116 verstellt und die Zunge iio gesenkt wird,
wenn die Stoßplatine 126 bei einer solchen Höheneinstellung waagerecht an die Hebel
116 herangedrückt wird.
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Im Gegensatz zu den eben besprochenen Platinen 126 besitzen die Platinen
1.27, die mit den Stellhebeln 117 für die unteren Zungen i i i zusammenarbeiten,
an den Stellen, die den seitlichen Vorsprüngen 118 ihrer Stellhebel 117 in der Ruhelage
gegenüberstehen, einen Vorsprung 132 und dementsprechend an der Stelle, die dem
seitlichen Vorsprung iig ihrer Stellhebel 117 gegenüberliegt, eine Aussparung
133, so daß bei einer waagerechten Vorwärtsbewegung jener Platinen 127 in
Richtung auf die Stellhebel 117 zu diese in die in Abb. 16 dargestellte Nullstellung
gelangen, in der die unteren
Zungen i i i gesenkt sind. Bei einer
geringen Aufwärtsbewegung der Platinen 127 gelangt dagegen deren Aussparung
134 vor den seitlichen Vorsprung 118 des betreffenden Stellhebels 117 und demgemäß
ein Vorsprung 135 am Platinenfuß vor die Nase iig jenes Stellhebels 117, so daß
in diesem Fall bei einer Seitwärtsbewegung der Platinen 127 die Zunge i i i gehoben
wird.
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Das Zwischenstück zwischen Kopf und Fuß einer jeden Stoßplatine i-6
und 127 ist zur Verminderung ihrer Maße möglichst dünn gehalten.
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Die Stoßplatinen 126 und 127 sind in den miteinander verbundenen
und schlittenartig am Maschinengestell verschiebbaren Führungsschienen 137 und 138
in waagerechter Richtung derart abgestützt, daß sie trotz ihrer geringen Stärke
die erforderlichen Stoßkräfte auf die Hebel 116 und 117 ausüben können. Im übrigen
sind jene Platinen 126 und 127 mittels eines in ihrem Kopf vorgesehenen waagerechten
Schlitzes 13g an dem freien, waagerecht umgebogenen Ende 140 je eines Hebels 141
aufgehängt. Diese Hebel 141 sitzen drehbar auf der Stützwelle 143, wobei ihr gegenseitiger
Abstand durch doppelhebelartig gestaltete Zwischenstücke 144 gesichert wird, deren
Naben und Außenenden so breit gehalten sind, wie es der Abstand der einzelnen aus
Blech gestanzten Stellhebel 141 erfordert. Jeder der letzteren ist durch einen Seitenaren
145 und einen an diesen angenieteten, parallel zur Stützwelle 143 laufenden Blechbügel
146 mit einer Nadelplatine 147 (-Abt). 18 und i9) verbunden, die gleichfalls einen
Seitenarm 148 besitzt, an dem das andere Ende des Bügels 146 angenietet ist.
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Um die sechzehn Stellplatinen 141 mit den zugehörigen Nadelplatinen
147 durch je einen Bügel 146 verbinden zu können, ohne ihre Bewegungsfreiheit übermäßig
einzuengen, müssen die Arme 145 bzw. 148 für die verschiedenen Hebel rings um die
Stützwelle 143 verteilt und verschieden lang bemessen werden, wie es in Abb. 21
angedeutet ist, in der die OOuerschnitte von neun verschiedenen Bügeln eingezeichnet
sind. In einzelnen von den dadurch angegebenen Richtungen liegen längs der Stützwelle
143 mehrere Bügel nebeneinander. Auf diese Weise ist es möglich, die Stellhebel
141, die entsprechend der Verteilung der Grund- und Hilfshebel 3,4. und 5, 6 anzuordnen
sind, von Nadelplatinen 147 aus zu verstellen, die sehr eng nebeneinander stehen,
so daß die Jacquardkarte i 5o (Abb.16) für diese Nadelplatinen und der zugehörige
Kartenzylinder 151 sehr schmal sein können.
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Letzterer ist mittels der Böcke 152 gemäß Abb. 23 etwa in der
Mitte eines Bügels 153 gelagert, der auf der Stützwelle 143 schwenkbar sitzt und
die Stellplatinen 141 überfaßt, um zwischen diesen keinen Raum für seine Lagerung
in Anspruch zu nehmen.
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Die gelochte Jacquardkarte 150 wird dem Zylinder 15 1 von oben
her über einen schwenkbar von den Böcken 15z gehaltenen Führungsbügel 154 hinweg
zugeleitet, umwandert dann den Zylinder 151 und verläßt ihn auf der anderen Seite
über einen ähnlich gestalteten Führungsbügel 155. Die beiden Führungsbügel 154 und
155 sind durch eine Feder 156 derart miteinander verbunden, daß sie sich an den
Zylinder 151 andrücken.
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Der Antrieb des Zylinders 15i erfolgt durch ein mit ihm lösbar verbundenes
Zahnrad 157, das bei jedem Zurückschwenken des Bügels 153 und des Kartenzylinders
151 in Eingriff mit einem Zahnsegment 158 gelangt, das fest mit der am Maschinengestell
gelagerten Welle 159 verbunden ist. Auf dieser Welle 159 sitzt der Hebel
16o, an dessen freiem Ende die Schubstange i6i angreift, die auf irgendeine Weise
von der Hauptwelle aus immer dann, wenn das Zahnrad 157 in das Segment 158 eingreift,
um ein kurzes Stück in der einen Richtung verstellt wird, während die Rückwärtsbewegung
stets dann erfolgt, wenn der Kartenzylinder 151 von dem Segment 158 weggeschwenkt
ist. Durch kegelig gestaltete Zapfen, die am Umfang des Zylinders 151 befestigt
sind und in entsprechende Durchlochungen der Karte i5o eingreifen, wird deren Mitnahme
beim Weiterschalten des Zylinders 151 sichergestellt. In seiner jeweiligen Stellung
wird dieser durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Rolle festgehalten, die
von einem Hebel getragen wird und durch diesen unter dem Einfluß einer Federkraft
an die Zähne des Zahnrades 157 angedrückt wird, so daß letzteres gegenüber kleinen
Kräften festgehalten wird, aber bei ausreichendem Kraftaufwand gedreht werden kann.
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Beim Vorwärtsschwenken des Kartenzylinders 151 wirkt dieser auf die
Nadeln 165 bzw. 166 ein, die in zwei Reihen versetzt zueinander angeordnet sind
und je von einer Nadelplatine 147 getragen werden. Die Nadeln sind im übrigen nach
einem Kreisbogen um die Achse der Stützwelle 143 gekrümmt, so daß bei einer Schwenkbewegung
des Zylinders 151 diejenigen Nadeln 165 bzw. 166; die in Durchlochungen der Karte
i5o gelangen, keinerlei Widerstand finden und nicht etwa durch Reibung zurückgedrückt
werden, um dann zu Fehleinstellungen der Stoßplatinen 1z6 bzw. 127 Anlaß zu geben.
Um im übrigen die Platinen 147 bei ihren Stellbewegungen sicher zu führen, sind
zwei Führungskämme 167. und 168 vorgesehen, die für jede der
Nadelplatinen
147 eine Nut besitzen, in die sich ein Kantenteil der Platinen 147 einlegt. Die
Führungskämme 167 und 168 sind am Maschinengestell befestigt und im. übrigen derart
angeordnet, daß die Führungskämme quer zu den Verbindungslinien liegen, die von
den Kämmen zur Achse der Stützwelle 143 gezogen werden können.
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Der Führungskamm 168 greift an einem Seitenarm der Platinen 147 an,
der weiter zwei Rasten 170 und 171 besitzt. Diesen liegt eine keilförmig gestaltete
Riegelschiene 172 gegenüber, die von Hebeln 173 gehalten ist. Diese Hebel 173 sitzen
auf der Welle 174., die von einem Arm 175 immer dann geschwenkt wird, wenn der Kartenzylinder
151 die Nadelplatinen 147 mustergemäß verstellt hat, so daß dann die Riegelschiene
172 in die Rasten 17o bzw. 171 gelangt, je nachdem ob der Nadel 165 bzw. 166 der
betreffenden Platine 147 die volle Karte oder ein Loch in der Karte 150 gegenübersteht.
Durch die Bewegung der Riegelschiene 172 werden im übrigen die Einstellungen der
Platinen 147 berichtigt, so daß etwaige Stellfehler seitens des Kartenzylinders
151 ausgeglichen und alle Platinen in eine der beiden Grenzstellungen gelangen,
also entweder in ihre ursprüngliche Lage oder in eine gehobene Stellung gedrängt
werden.
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Ebenso wie die Nadelplatinen 147 besitzen auch die Stellplatinen 141
an einem für diesen Zweck vorgesehenen rückwärtigen Arm 179 Rasten i8o bzw. 181
(Abb. 17). Demgemäß ist die Riegelschiene 172 derart lang gehalten, daß sie auch
auf die abseits liegenden Stellplatinen 141 einwirken kann, so daß diese stets in
gleicher Weise verstellt werden wie ihre Nadelplatinen 147 und Verbiegungen der
Verbindungsbügel 146 dadurch unmöglich gemacht werden. Um letztere möglichst wenig
bei der Verstellung der Stoßplatinen i26 und 127 zu beanspruchen, empfiehlt es sich,
das Gewicht der Stoßplatinen durch Federkraft oder durch Gegengewichte bis auf einen
kleinen Restbetrag auszugleichen. Bei denjenigen Stellplatinen 141a, die zwischen
den Nadelplatinen 147 angeordnet werden müssen, kann der rückwärtige Arm 179a (Abb.
2o) nicht geradlinig ausgeführt werden, sondern er rnuß eine gekrümmte Gestalt erhalten,
damit er den Führungslamm 168 überfassen kann.
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Um den Bügel 153 mit dem darauf gelagerten Kartenzylinder 151 um die
Welle 143 hin und her schwingen zu können, ist einer der Lagerböcke 152 mit einem
Seitenarm 185 versehen (Abb. 16, 18 und 23). Das freie Ende des letzteren ist gegabelt
und trägt mittels des Bolzens 186 eine Rolle. Diese legt sich unter dem Zug einer
am Bolzen 186 angreifenden Feder 187 an einen Vorsprung 188 der Antriebsstange 189
an, deren oberes Ende einen Zapfen 29o zum Einhängen der Feder 187 besitzt, so daß
der Bolzen 186 und dadurch der Hebelarm 185 bei den Auf- und Abwärtsbewegungen der
Antriebsstange 189 zuverlässig mitgenommen wird. Hierdurch erhält zugleich das obere
Ende der Stange 189 eine Führung. Denn der Bolzen 186 kann wegen seiner starren
Verbindung mit dem Tragbügel 152 immer - nur auf einem Kreisbogen um die Achse der
Stützwelle 143 auf und nieder schwingen. Das untere Ende der Stange 189 ist an einem
Winkelhebel 23o angelenkt, der von der Exzenterwelle aus auf irgendeine Weise hin
und her geschwenkt wird, wodurch die Stange 189 ihre Auf- und Abwärtsbewegung erhält.
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Parallel zu der letzteren ist auf einem besonderen, gleichfalls von
der Exzenterwelle aus angetriebenen Winkelhebel eine zweite Antriebstange igo angeordnet.
Diese besitzt in ihrem oberen Teil einen schräg liegenden Schlitz igi, ferner über
diesem einen senkrechten Schlitz 192, und schließlich über diesem einen Zapfen
193. Durch den Schlitz i g i reicht ein Bolzen 194 hindurch, der an dem obenerwähnten
Antriebshebel 175 der Riegelschiene 172 befestigt ist. Am Bolzen 194 greift eine
Feder 195 an, deren oberes Ende am Zapfen 193 befestigt ist, so daß der Bolzen 194
immer an das obere Ende des schrägen Schlitzes, igi angedrückt und demgemäß der
Hebel 175 bei den Auf- und Abwärtsbewegungen der Stange igo mitgenommen wird, was
die Hinundherbewegung der Schiene 17a zur Folge hat.
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Sobald jedoch die Schiene 172 auf ein Hindernis stößt und nicht einwandfrei
in eine der Rasten 170, 174 18o bzw. iSi aller Nadel- und Stehplatinen eingreifen
kann, also der Bolzen 194 an der Aufwärtsbewegung der Stange igo nicht teilnehmen
kann, verschiebt sich diese längs ihres schrägen Schlitzes igi am Bolzen 194, wodurch
sie in eine schräge Lage geschwenkt und die Feder 195 angespannt wird. Diese Seitwärtsbewegung
der Stange igo wird dazu benutzt, die Stange 189 vom Bolzen 186 wegzudrücken.
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Zu diesem Zweck sitzt auf dem Bolzen 194 weiter ein doppelarmiger
Hebel 196, dessen oberes Ende mittels eines Bolzens 197 in den Schlitz i92 der Stange
igo eingreift, während das untere Ende mittels des Bolzens 198 eine Rolle igg trägt,
die an der Kante Zoo des Hebels 189 anliegt. Bei der obenerwähnten Seitwärtsverstellung
der Stange igo im Falle einer Betriebsstörung wird der obere Arm des Hebels 196
mittels seines Bolzens 197, der dabei im Schlitz i92 entlang gleitet, gleichfalls
seitwärts gedrängt, da sein Drehpunkt,
nämlich der Bolzen 194,
in seiner Lage verharrt. Demgemäß wird die Rolle igg in entgegengesetzter Richtung
aus der normalen Lage weggedrückt. Hierbei nimmt sie den Hebel 189 mit, dessen Nase
188 .dadurch die Berührung mit der vom Bolzen 186 getragenen Rolle verliert. Daher
wird dann der Hebel 185 durch die Feder 187 so weit nach oben gezogen, als
es der Schwenkbereich des Bügels 152 zuläßt. Dieser Bereich ist dadurch begrenzt,
daß sich eine von zwei fest mit dem Bügel 152 verbundenen Armen toi (Abb. 16) getragene
Stange 202 auf die Stoßplatinen 126 und i27 auflegt. Die Stange 202 hat bei normalem
Arbeitsgang die Aufgabe, die Platinen 126 und i27 nach jeder Umstellung in die Ausgangstellung
zu drängen, damit sie danach wieder in anderer Verteilung mustergemäß von der Jacquardkarte
150 mit Hilfe der Nadelplatinen 147 gehoben werden können. Wenn dies geschehen ist,
muß für die Bewegung der Riegelschiene 172 eine ausreichende Zeitspanne zur
Verfügung stehen, bevor die Stoßplatinen 126 und 127 die Umstellung der Hebel 116
und 117 vornehmen, damit im Fall einer Störung vorher das Abschalten des
Kartenzylinders von seiner Antriebsstange 189 und die Rückführung der Stoßplatinen
126 und i-27 in die Nullstellung erfolgen kann.
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Sobald in der oben geschilderten Weise die Nase 188 der Antriebsstange
189 ihre Berührung mit der vom Bolzen 186 getragenen Rolle verloren hat, kann jene
Stange 189 bei ihren Abwärtsbewegungen den Hebelarm i85 nicht mehr mitnehmen. Nur
die Feder 187 wird abwechselnd gespannt und zusammengezogen, ohne daß aber dabei
der Kartenzylinder 151 bewegt wird. Da dieser infolgedessen auch den Wirkungszusammenhang
mit dem Segment 158 nicht verliert, so wird er bei dessen Schwenkbejvegungen nur
wirkungslos hin und her gedreht, ohne daß ein Weitersch.alten stattfindet. In der
ausgeschalteten Stellung wird die Stange 189 durch den am Arm 185 gelagerten und
unter dem Einfluß der Feder i87 stehenden Riegelbolzen 211 gehalten.
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An der Antriebsstange 189 ist ferner eine Nase 2o3 vorgesehen, die
bei dem Zurückschwenken jener Stange 189 im Störungsfall über eine vom Bolzen
197 des Zwischenhebels 196 getragene Rolle gelangt, wodurch. die letztere
zusammen mit den Hebeln 196 und 175 niedergedrückt und dadurch die Riegelschiene
172 von den Platinen 147 und 179 abgehoben wird. Infolgedessen lassen sich
diese dann widerstandslos verstellen. Bei normalem Arbeitsgang legt sich die vom
Bolzen 197 getragene Rolle in die Aussparung ?04 der -,#£ntriebsstange 189 ein,
so daß die Stange igo sowie der Hebel 196 keinerlei Schwenkbewegungen gegenüber
der Stange 189 ausführen können und daher auch der Bolzen 194 sich nicht im Schlitz
igi der Stange igo verschieben kann, also letztere mit dem Hebel 175 verriegelt
ist.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Jacquardvorrichtung muß so zuverlässig
sein, daß niemals zwei Zungen i io und i I i, die zum gleichen Triebhebel 7 bzw.
8 gehören, gleichzeitig aus der Nullstellung herausgeschwenkt werden können, weil
sie sich dann in der Mitte zwischen den beiden festen Führungskurven io8 und iog
treffen und der zwangsläufig hin und her bewegten Rolle io7 im Weg stehen würden.
Eine solche Einstellung beider Zungen ist jedoch dann möglich, wenn durch einen
Fehler in der Jacquardkarte die beiden zugehörigen Nadelplatinen 147 zurückgedrückt
und dadurch die betreffenden Stoßplatinen 126 und i27 gehoben würden, so daß sie
bei ihrer folgenden Seitwärtsverstellung die betreffenden Zungen i io und i i i
aus der Nullstellung herausdrängen. Um in. einem solchen Fall den Antrieb des Kartenzylinders
151 abzuschalten und die Stoßplatinen 126 und i27 in ihre Ausgangsstellung zurückzudrücken,
werden auf der Stützwelle 143 gemäß -den Abb. 18 und ig zwei Blechhebel205 angeordnet,
die durch Federn in die aus Abb. 18 ersichtliche und erforderlichenfalls durch Anschläge
zu sichernde Lage gezogen werden und einen Stab 2o6 tragen. Auf diesem Stab :2o6
ist für jedes zusammengehörige Paar von Nadelhebeln i47 eine Sicherungsplatine--o7
drehbar angeordnet. Am freien Ende der letzteren ist eine schmäler gehaltene Zunge
2o8 vorgesehen. Diese reicht zwischen zwei Bolzen 2o9 und 2io hindurch, von denen
der eine an der einen der beiden benachbarten Nadelplatinen 147 und der andere an
der anderen Nadelplatine angeordnet ist, so daß jeder der beiden Bolzen an den Bewegungen
seiner Nadelplatine teilnimmt. Der Abstand der beiden Bolzen Zog und 2io sowie die
Breite der Sicherungsplatine 2o7 sind so gewählt, daß letztere mit ihrer Zunge 2o8
immer von dem bewegten Bolzen an denjenigen herangedrückt wird, dessen Platine in
Ruhe verharrt, während der bewegte Bolzen an der Längsseite der Sicherungsplatine
207 entlang gleitet. Wenn jedoch die beiden zusammengehörigen Nadelplatinen
147 gleichzeitig durch den Kartenzylinder 151 verstellt werden, so können ihre Bolzen
2o9 und 2io nicht an der Sicherungsplatine 207 vorbeigehen, sondern sie nehmen
diese und mit ihr den Stab 2o6 mit, wodurch die Hebel 2o5 niedergedrückt werden
und vor die Riegelschiene 172 gelangen, die im Bereich jener beiden Hebel205
schmale
Einschnitte 211 besitzt, um die Abwärtsbewegung der Hebel 2o5 zu ermöglichen. Die
Einrichtung ist derart getroffen, daß schon bei einer winzig kleinen Abwärtsbewegung
der Hebe12o5 eine Schwenkbewegung der Riegelschiene 172 ausgeschlossen wird
und dadurch das oben besprochene Abschalten des Antriebes des Kartenzylinders 151
erfolgt. In einem solchen Fall legt sich die Stange 2o2 in der bereits geschilderten
Weise auf die Stoßplatinen 126 und 127 auf und drängt diese in die Ausgangsstellung
zurück, so daß dadurch ein Verstellen der Zungen iio und i i i aus der Nullstellung
heraus verhindert wird und ein Schaden nicht entstehenkann.
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Bei der oben erläuterten Ausführungsform der Erfindung sind in der
Jacquardkarte i5o die Durchlochungen immer für diejenigen Weichenzungen i i o bzw.
i i i vorzusehen, die in ihrer -Nullstellung verbleiben. Die Gesamtanordnung läßt
sich jedoch auch derart treffen, daß die Durchlochungen in der Karte denjenigen
Weichenzungen entsprechen, die aus ihrer Nullstellung herauszuheben sind.