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Flache Kulierwirkmaschine Auf flachen Kulierwirkmaschinen wird eine
Maschenreihe in zwei Arbeitsfolgen hergestellt i. durch das Kulieren, wodurch die
Schleifen erzeugt werden, die für die ganze Maschenreihe erforderlich sind, a. durch
das Ausarbeiten der Schleifen einer Reihe zu Maschen.
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Die hierzu erforderlichen Bewegungen der an der Maschenbildung beteiligten
Werkzeuge werden durch die Haupt- oder Exzenterwelle der Maschine erzeugt.
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Durch eine vollständige Umdrehung der Exzenterwelle wird die Bildung
einer Reihe bewirkt. Da diese Welle in gewöhnlichen Maschinen gleichförmig umläuft,
so ist die gesamte für das Kulieren und das Ausarbeiten, d. h. für die Herstellung
jeder Maschenreihe, erforderliche Zeit konstant.
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Handelt es sich um die Herstellung eines Gewirkes mit parallelen Rändern,
das die ganze Breite der Nadelfontur einnimmt, so geht dabei keine Zeit verloren.
Wird aber die ganze Breite der Nadelfontur nicht ausgenutzt oder wird das Gewirk
gemindert, so wird auch die Anzahl der in Arbeit befindlichen Nadeln und Platinen,
also der nützliche Weg der Rößchen, entsprechend verkleinert. Daraus entsteht ein
Zeitverlust, weil die Zeit, während welcher der Kulierhebel schwingt und auf die
Rößchenschienen wirkt, immer gleichbleibt, anstatt für jede Maschenreihe der benutzten
Arbeitsbreite der Fontur proportional zu sein. Es sind schon bei flachen Kulierwirkmaschinen
Vorrichtungen vorgeschlagen worden, welche diesen Zeitverlust beseitigen, indem
für jede Reihe die Kulierzeit der Arbeitsbreite angepaßt wird, ohne daß dabei weder
die Bildungsgeschwindigkeit der Maschen noch die augenblickliche Bewegungsgeschwindigkeit
der Rößchen vergrößert wird, derart, daß die Maschen einwandfrei erzeugt werden
und die Leistung der Maschine erhöht wird, da ja die Zeit für die gänzliche Herstellung
einer Reihe abnimmt, je nachdem die nützliche Breite der Fontur verkleinert wird.
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Aber die fraglichen mechanischen Vorrichtungen, welche bisher vorgeschlagen
worden sind, sind schwierig auszuführen, weil sie insbesondere im Durchmesser verstellbare
Riemenscheiben enthalten, die als Bewegungsübertragungsmittel mit Geschwindigkeitswechsel
niemals industriell ausgenutzt werden konnten und welche auch für die Bewegungsübertragung
noch die bekannten Nachteile der Anwendung eines Riemens haben. Der erwähnte, an
sich bekannte Zweclc soll gemäß der Erfindung durch einfachere mechanische Mittel
mit größerer Genauigkeit und Sicherheit erzielt werden.
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Das Wesen der Erfindung besteht in dem Zusammenwirken der folgenden
Vorrichtungen bei einer flachen Kulierwirkmaschine: i. einer Vorrichtung, welche
durch ein besonderes Exzenter der Exzenterwelle angetrieben wird und welche die
noch in Bewegung
befindlichen Rößchen von den Schwingen oder Kulierplatinen
nach rückwärts in an sich bekannter Weise entfernt, sobald sie die letzten wirklich
arbeitenden Kulierplatinen der Maschenreihe kuliert haben, damit die Rößchen die
verschiedenen Bewegungen der Platinen während cles Ausarbeitens nicht hindern, und
welche bei der folgenden Maschenreihe die schon in Bewegung befindlichen Rößchen
wieder in Berührung mit den Schwingen oder den Kulierplatinen bringt. sobald die
Rößchen wieder an die erste wirklich arbeitende Kulierplatine gelangen, was gemäß
der Erfindung gleich nach Schluß des Ausarbeitens der vorhergehenden Maschenreihe
stattfindet; 2. eines zwischen die Antriebsscheibe der Maschine und die Exzenterwelle
geschalteten Differentialgetriebes, welches während des nützlichen Kulierens die
Drehgeschwindigkeit der Exzenterwelle derart verändert, daß die Zeitdauer dieses
nützlichen Kulierens, die vom Ende des Ausarbeitens der vorhergehenden Reihe bis
zum Beginn des Ausarbeitens der neu kulierten Reihe reicht. proportional der allmählich
abnehmenden Länge der Maschenreihen des Gewirkes abnimmt; 3. eines Differentialgetriebes,
welches zwischen der Kegelradübertragung der Exzenterwelle und der mit dem Kulierexzenter
fest verbundenen Kulierwelle eingeschaltet ist und welches gestattet, a) die Rößchen
den unnützlichen Teil ihres Weges (wo sie mit den Schwingen oder mit den Kulierplatinen
nicht in Berührung sind) während des Endes des Ausarbeitens der vorhergehenden Maschenreihe
und später während des Beginns des Ausarbeitens der neu kulierten Maschenreihe durchlaufen
zu lassen; b) dieDrehgeschwindiglceit der Kulierwelle und demzufolge des Kulierexzenters,
und zwar gegenüber der Antriebsgeschwindigkeit der Kegelradübertragung und demzufolge
der Exzenterwelle, derart zu verändern, daß das Kulierexzenter den Rößchen während
des nützlichen Teiles ihres Weges ohne Rücksicht auf die Länge des Weges die geeignetste
Geschwindigkeit, d. h. die größte Geschwindigkeit, erteilt, welche die Festigkeit
des verarbeiteten Fadens verträgt; 4. einer Vorrichtung, deren Hauptteil in einer
schwingenden Kulisse besteht und welche die unter 2. und 3. erwähnten Differentialgetriebe,
entsprechend der Länge der einander folgenden Maschenreihen des Gewirkes, selbsttätig
steuert.
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Eine Wirkmaschine gemäß der Erfindung muß zu diesem Zwecke mit folgenden
Vorrichtungen ausgerüstet sein: i. einem Differentialgetriebe, durch das der Versetzwinkel
des Kulierexzenters gegenüber der Exzenterwelle verändert wird; 2. einem zweiten
Differentialgetriebe, durch das im gewünschten Augenblick die Umlaufgeschwindigkeit
der Exzenterwelle verkleinert oder vergrößert wird; 3. einer Steuervorrichtung für
die beiden genannten Getriebe, durch die ihre Einwirkung in Abhängigkeit der Arbeitsbreite
geregelt wird und die zu diesem Zwecke mit den Teilen verbunden ist, die diese Breite
bestimmen (z. B. die Minderspindeln); 4. einer zusätzlichen Vorrichtung, durch die
die Rößchen in den gewünschten Augenblicken von den Schwingen oder Kulierplatinen
nach rückwärts entfernt und wieder in die Arbeitslage gebracht werden.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
dargestellt.
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Fig. r zeigt in Rückansicht das Differentialgetriebe für die Steuerung
des Kulierexzenters.
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Fig. 2 ist ein Schnitt nach II-II der Fig. i. Fig.3 ist ein Schnitt
durch das Differentialgetriebe für die Geschwindigkeitsveränderung der Exzenterwelle.
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Fig. 4 ist ein Schnitt nach IV-IV .der Fig.3, von der Außenseite der
Maschine gesehen.
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Fig. 5 ist ein Schnitt nach V-V der Fig. 3, von der Innenseite der
Maschine gesehen. Fig. 6 ist eine Rückansicht der Steuervorrichtung für das Verstellen
des Kulierexzenters und für die Geschwindigkeitsveränderung der Exzenterwelle.
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Fig. 7 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 6.
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Fig. 8 ist ein Schnitt nach VIII-VIII der Fig. 6.
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Fig. 9 ist eine Ansicht der Steuervorrichtung von oben für das Versetzen
des Kulierexzenters.
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Fig. 1o ist eine Ansicht der Scheibe i der Fig. 6.
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Fig. i i ist eine Seitenansicht dieser Scheibe. Fig. 12 ist eine Vorderansicht
der Steuerung für das Einrücken der Vorrichtung nach Fig. 3.
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Fig. 13 ist eine Seitenansicht dieser Vorrichtung.
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Fig. 14 ist eine Ansicht der Vorrichtung von oben für das Zurückziehen
der Rößchen. Fig. 15 ist ein Schnitt nach XV-XV der Fig. 14.
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Fig. 16 ist ein Schnitt nach XVI-XVI der Fig. 14.
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Fig.17 ist eine schematische Gesamtdarstellung der verschiedenen Vorrichtungen.
(Fig. 17 ist in zwei Teile geteilt worden, die gemäß der Linie X-X zu verbinden
sind.)
Fig. 18 ist eine schematische Darstellung einer Nadelfohtur.
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Fig. i9 zeigt eine Abänderung der Vorrichtung nach Fig. 6 und 7.
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Fig.2o zeigt die Bewegungskurven der Hauptteile der Maschine für das
Arbeiten auf einer großen Breite der Fontur.
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Nach der eingehenden Beschreibung der Bauart und der besonderen Wirkungsweise
der verschiedenen Getriebe werden die sich daraus ergebenden Bewegungen beschrieben,
durch die der Zweck der Erfindung erreicht werden soll. Die Kuliervorrichtung (Fig.
i, 2, g) Auf dem Längsbalken A befindet sich ein L agerbock A1, in dem eine Welle
a umlaufen kann, deren eines Ende in dem Lager Bi ruht. Auf der Welle a sitzt fest
einerseits das Kulierexzenter C, andererseits die Büchse ai, die fest mit einem
Kegelrad a2 eines Differentialgetriebes verbunden ist. Auf der Büchse a1 sitzt lose
ein weiteres Kegelrad a3, das in das Kegelrad B2 eingreift, welches fest auf der
Exzenterwelle B sitzt.
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Ein drittes Kegelrad a4 ist fest mit dem-Rad a, verbunden und steht
mit drei Umlaufkegelrädern bi in Eingriff, deren Achsen b2 um je i2o° zueinander
versetzt in einem Kranz b sitzen und mit Radien dieses Kranzes übereinstimmen, der
lose auf der verlängerten Büchse des Kegelrades a3 laufen kann. Die Umlaufräder
bi stehen außer mit dem Kegelrad a4 noch mit dem Kegelrad a2 in Eingriff. Der Kranz
b ist fest mit einem Schweif b3 verbunden, der an seinem Ende einen Zapfen b, trägt,
an dem ein Gestänge b5 mit Hilfe eines Lagers b4 gelenkig angreift.
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Wie bei den üblichen Maschinen wird durch die Drehung des Kulierexzenters
C die Längsbewegung eines Lenkers C1 durch Rollen C2, C3 erzeugt. An einem Ende
wird der Lenker C1 durch einen Arm D getragen, der gelenkig an einem Zapfen D1 angreift,
welcher auf dem Halter D2 sitzt, der sich auf dem Balken A befindet. Am anderen
Ende ist der Lenker C1 in einem Punkt eines Hebels E gelenkig gelagert und verschwenkt
bei seiner Bewegung diesen um dessen Achse Ei, die sich in einem an dem Balken A
befestigten Lager E2 dreht, wodurch die Drehbewegung des Exzenters C in eine geradlinige
Längsbewegung verwandelt und auf die Rößchen und auf die Fadenführerschienen durch
den Lenker E3 in bekannter Weise übertragen wird.
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Wird das Gestänge b5 derart festgehalten, daß der Schweif b3 sich
in einer mittleren Lage (diejenige der Fig. i) befindet, so sind der Umlaufräderträger
b und der Zapfen b2 der Umlaufräder bi festgestellt. Die Exzenterwelle B läuft in
Richtung des Pfeiles F (Fig. i und 2) um, der Zahnkranz a3 wird somit in Richtung
des Pfeiles F1 mitgenommen, und der Kranz a2, der durch den Kranz a4 und die Umlaufräder
bi betätigt wird, läuft entgegengesetzt um, also in Richtung des Pfeiles F2 (Fig.
i). Die Vorrichtung wird somit, abgesehen von der Drehrichtung, wie die berannte
Kegelradübertragung zwischen der Hauptexzenterwelle und der I"'-ulierexzenterwelle
bei den üblichen Maschinen arbeiten.
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Wird nun angenommen, daß die Exzenterwelle B und demgemäß der Zahnkranz
a4 festgehalten und dabei das Gestänge b5 in Richtung des Pfeiles F3 (Fig. i) verschoben
wird, so wird sich der Umlaufräderträger b in Richtung des Pfeiles F2 drehen, und
die Umlaufräder werden ebenfalls den Kranz a2 und demgemäß das Exzenter C in Richtung
des Pfeiles F2 verdrehen.
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Zieht man dagegen am Gestänge b5 in Richtung des Pfeiles F4, so wird
das Exzenter C in Richtung des Pfeiles F, verdreht.
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Während der Drehung der Exzenterwelle B in Richtung des Pfeiles F,
die in ununterbrochener Weise stattfindet, dreht sich das Kulierexzenter C, wie
erwähnt, in, Richtung des Pfeiles F2. Man sieht somit, daß durch Verschieben des
Gestänges b5 in Richtung des Pfeiles F3 eine Vergrößerung der Geschwindigkeit des
Exzenters C und durch Ziehen des Gestänges b5 in Richtung des Pfeiles F4 eine Verkleinerung
der Geschwindigkeit dieses Exzenters bewirkt werden kann.
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In Wirklichkeit, bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung, verändert
sich während des tatsächlichen Kulierens auch die Umlaufgeschwindigkeit der Exzenterwelle.
Die Veränderung der Geschwindigkeit des Kulierexzenters C, von der oben die Rede
ist, findet nur gegenüber der Geschwindigkeit der Exzenterwelle statt, und die Geschwindigkeit
dieser Exzenterwelle wird durch die in den Abb. 3, q. und 5 dargestellten und weiter
unten beschriebenen Vorrichtungen gemäß der Erfindung derart bestimmt, daß deren
Veränderung die Veränderung der Umlaufgeschwindigkeit des Kulierexzenters in jedem
Augenblick des nützlichen Kulierens genau ausgleicht,. so daß die absolute resultierende
Umlaufgeschwindigkeit des Kulierexzenters während des ganzen nützlichen Kulierens
den gleichen Wert wie bei den üblichen Maschinen beibehält.
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Es liegt außerdem auf der Hand, daß im Augenblick, wo sich die Achse
b, des Schweifes b3 rechts von der senkrechten Achse II-II (Fig. i), z. B. in der
Lage Y2, befindet, die Kulierbewegung gegenüber der Drehbewegung der Exzenterwelle
während des Ausarbeitens der vorhergehenden Maschenreihe voreilt und daß sie links
von dieser Achse,
z. B. in der Lage Y1, hinter dieser Drehbewegung
zurückbleiben wird, wobei das Vor-und Nacheilen mit der Größe der Verschiebung des
Schweifes h3 zuwächst.
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Vörrichtung zum Beschleunigen oder zum Verzögern der Exzenterwelle
(Fig. 3, 4 und 5) Ein Zahnrad c mit Innenverzahnung sitzt fest auf der Handradwelle
G, von welcher aus bekanntlich die Exzenterwelle angetrieben wird; eine Büchse cl,
die lose auf dieser Welle sitzt, trägt zwei Verlängerungen, die als Träger für zwei
Zapfen c2 dienen, auf denen zwei Umlaufräder c3 sich drehen können. Letztere stehen
einerseits mit dem Zahnrad c und andererseits mit einem Zahnrad in Eingriff, das
fest an .einem Gehäuse d sitzt, das als Treibscheibe ausgebildet ist und aus zwei
Hälften besteht. Dieses Gehäuse sitzt lose einerseits auf der Umlaufräderbüchse
cl und andererseits auf der Büchse des Zahnrades c. Auf der Verlängerung der Umlaufräderbüchse
cl sitzt fest ein Zahnrad c4. Eine lose Scheibe dl befindet sich auf der Büchse
des Zahnrades c.
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Auf einer festen Achse H, die parallel zur Welle G verläuft, sitzt
lose eine Scheibe e; eine weitere Scheibe ei ist auf dem Ende dieser Achse festgekeilt.
Beide Scheiben sind mit einer Anzahl konischer Löcher versehen, die auf zwei Kreise
gleichen Durchmessers verteilt sind, welche zur Achse H zentrisch sind. Auf der
Büchse der Scheibe e sitzt lose ein Zahnkranz f, der mit dem Zahnrad c4 in Eingriff
steht. Dieser Kranz besitzt in der Nähe des Umfanges auf beiden Seiten Löcher, die
auf einen Kreis verteilt sind, der mit den Lochkreisen der Scheiben c und
ei gleichen Durchmesser hat. Diese Löcher dienen zur Führung von Zapfen f1
und f,,, die in Aussparungen des Kranzes f gelagert sind und nach außen durch die
erwähnten Löcher mittels Federn f3 geschoben werden, welche mit den Enden gegen
die Zapfen f1 und f2 drülzken. Die Büchse des Kranzes f ist mit einer Nut versehen,
in die ein gelenkig gelagerter Bügel f4 eingreift, der an den Schenkeln einer Gabel
e2 sitzt, die fest mit einer Achse es verbunden ist, welche in zwei Bohrungen der
Scheibe ei drehbar gelagert ist. Auf die Achse es. ist ein Hebel e4 festgeheilt,
der einen Zapfen e. trägt, an dem gelenkig ein Lenker g mit Hilfe eines Lagers g1
angreift. Eine weiter unten beschriebene Vorrichtung gestattet es, den Lenker g
zu betätigen und demgemäß auch den Kranz f seitlich zu verschieben und ihn mit Hilfe
der Zapfen f1 und f2 entweder mit der Scheibe e oder mit der Scheibe ei zu kuppeln.
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Auf der Scheibe e befindet sich außerdem ein Halter h, der zwei Zapfen
lt, und 7% trägt, an denen jeweils ein Lenker las und ein Lenker h4 gelenkig
angreifen, letzterer mit Hilfe eines, Widerlagers h.5.
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Wie dies weiter unten erklärt wird, ist es unentbehrlich, daß das
Eingreifen des Kranzes f in die Scheibe e oder, je nach dem Fall, in die Scheibe
ei stattfinden kann, welches auch die gegenseitigen Stellungen des Kranzes f und
der damit in Eingriff zu bringenden Scheibe seien. Zu diesem Zweck ist die Einrückvorrichtung
wie folgt ausgebildet:.
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Der Kranz f ist auf einem konzentrisch zur Achse H liegenden
Kreis mit n (z. B. 2o) gleich weit voneinander abstehenden Löchern versehen.
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In jeder der Scheiben e und ei sind auf einem Kreis desselben Durchmessers,
der ebenfalls konzentrisch zur Achse H liegt, it+ r (also z. B. 2r) gleich weit
voneinander abstehende Löcher vorgesehen.
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In jedem Loch des Kranzes f sind zwei Zapfen f1 und f2 gelagert, die
wie oben beschrieben angeordnet sind. Diese Zapfen, deren Körper zylindrisch ist,
laufen nach der Außenseite des Kranzes f hin in einen Kegelstumpf aus.
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Die Löcher der Scheiben sind ebenfalls kegelstumpfförmig ausgebildet,
derart, daß die Zapfenenden genau hineinpassen.
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Der Durchmesser des Kreises, auf dem sich die Mittelpunkte der Scheibenlöcher
und der Zapfen des Kranzes befinden, ist derart gewählt, daß die Länge des Kreisbogens
zwischen zwei benachbarten Lochmittelpunkten gleich n -;- r mm (z. B. 21 mm) beträgt.
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Der Unterschied zwischen den Durchmessern der beiden Grundflächen
der Kegelstümpfe, also der Löcher der Scheiben und der Zapfenenden, beträgt 4. mm.
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Eine einfache Rechnung zeigt, daß unter diesen Bedingungen die Verschiebung
des Kranzes f nach je einer der Scheiben e und ei genügt, um augenblicklich wenigstens
zwei Zapfen des Kranzes in Löcher der Scheiben eingreifen zu lassen und dadurch
die Mitnahme (bewegliche Scheibe e) und das Feststellen (Scheibe ei) der beiden
auf diese Weise gekuppelten Teile f, e oder f, ei
um die gemeinsame Achse zu bewirken.
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Die Zapfen des Kranzes sind derart angeordnet, daß das Kuppeln dieses
Kranzes mit einer der beiden Scheiben stets beginnt, bevor die Zapfen der anderen
Seite des Kranzes, welche mit der anderen Scheibe in Eingriff standen, aus dieser
Scheibe herausgetreten sind. Mit anderen Worten ist der Kranz niemals sich selbst
während seiner seitlichen Verschiebung überlassen und be-
findet sich immer
in Eingriff wenigstens mit einer Scheibe.
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In Fig. 3 ist der Kranz f in Eingriff mit der beweglichen Scheibe
e dargestellt. Wird
der Kranz f nach rechts geschoben, um mit der
Scheibe ei in Eingriff gebracht zu werden, so treten die Zapfen f2 in die entsprechenden
Aussparungen ein, bevor die Zapfen f1 aus den Löchern der Scheibe e ausgetreten
sind. Wie dies weiter unten beschrieben wird, wird die Verschiebung des Kranzes
f nach der einen oder der anderen Richtung nur dann bewirkt, wenn die Scheibe e
stillsteht.
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Wirkungsweise der Vorrichtung zum Beschleunigen oder Verzögern der
Exzenterwellenbewegung Es wird zunächst angenommen, der Kranz f befinde sich in
Eingriff mit der feststehenden Scheibe e1, wodurch er also mit dem Zahnrad c4 und
dem Umlaufräderträger cl festgestellt wird. Versetzt man die Treibscheibe d mit
Hilfe eines Riemens in Richtung des Pfeiles F (Fig. q.) in Drehung, so werden die
Umlaufräder c3 sich in Richtung des Pfeiles F1 drehen und das Zahnrad c mitnehmen,
wodurch die Welle G in Richtung des Pfeiles F2 mitgenommen wird.
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Die Drehbewegung dieser Welle wird wie bei den üblichen Maschinen
durch ein Zahnrad G1 und ein Zahnrad B3 (Fig. 8) auf die Exzenterwelle B übertragen.
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Selbstverständlich werden die Abmessungen des Zahnrades c und der
Räder c3 wie auch die Drehgeschwindigkeit der Treibscheibe d (Fig. 3) derart gewählt,
daß auf der Exzenterwelle B (Fig. 8) eine passende Geschwindigkeit erzeugt wird.
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Wird nun der Kranz f mit der beweglichen Scheibe e durch einen Zapfen
f1 verbunden und zieht man am Lenker h3 in Richtung des Pfeiles F3 (Fig. 5), so
wird sich der Kranz f in Richtung des Pfeiles F4 (Fig. 4) drehen; das Zahnrad c4
und der Umlaufräder träger c1 werden dabei in Richtung des Pfeiles F2 eine Teildrehbeweggung
ausführen. Angenommen, die Treibscheibe d stände fest, so werden die Umlaufräder
c3 das Zahnrad c mitnehmen und demgemäß auch die treibende Welle G, und zwar in
gleicher Richtung mit dem Umlaufräderträger. Dies ist gerade die Drehrichtung, in
der die Welle G unter der Einwirkung der Drehung F der Treibscheibe d durch den
Antrieb der Maschine umläuft.
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Es ergibt sich daraus, daß durch Ziehen am Lenker h3 in Richtung F3
die Geschwindigkeit der Exzenterwelle erhöht wird, wenn diese durch die Drehung
der Treibscheibe d bereits in normale Drehung versetzt ist. Verschiebt man dagegen
den Lenker in der entgegengesetzten Richtung, so liegt es auf der Hand, daß man
die Geschwindigkeit der Exzenterwelle verkleinert. Steuervorrichtung für die beiden
vorbeschriebenen Getriebe (Fig. 6, 7, 8, g, io, 11)
Eine Büchse i, die lose
auf der Welle K sitzt, welche selbst an einem Ende fest in einem Halter k2, gelagert
ist, der auf, dem Gestell L1 befestigt ist, und am anderen Ende in einem Halter
L2, der fest am Balken A sitzt, trägt an einem ihrer Enden einen Flansch i" an dem
der Hebel il befestigt ist, der eine kreisbogenförmige Kulisse (Fig. 7) trägt. In
dieser kann sich ein Gleitstück i. bewegen, das auf der Achse i3 sitzt, die selbst
auf einem Widerlager des Lenkers h3 befestigt' ist. Ein Ende des Lenkers lz, greift
gelenkig, wie erwähnt, an der Achse hl an, und das andere Ende trägt eine Achse
i4, an der ein weiterer Lenker i" gelenkig angreift. Das andere Ende dieses letzteren
ist bei i, gelenkig an einem Widerlager eines Winkelhebels j, j2 gelagert, dessen
Drehachse j1 sich an dem Gestell L i befindet und das bei j3 gelenkig mit dem Ende
eines Lenkers j4 verbunden ist. Dieser Lenker erhält seine Bewegung von einem Hebel
k mit Hilfe der Achse j,;. Der Doppelhebel k sitzt lose auf einer Achse k" die an
dem Halter k2 befestigt ist, und trägt eine Rolle k3, die auf einem Zapfen k4 sitzt.
Diese Rolle greift in eine spiralförmige Nut der Scheibe l (Fig. io und i i) ein,
die lose auf der Büchse i sitzt. Am Ende der Achse 16 der Minderspindel sitzt
ein Rad L" fest, das seine schrittweise Drehbewegung auf die Scheibe l mit Hilfe
der Kette 14 (Fig. 7) überträgt.
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An der den Hebel il tragenden Büchse i ist außerdem, festgekeilt auf
ihrem anderen Ende, ein Hebel m angebracht (Fig. 6 und 8,). Dieser trägt an seinem
Ende zwei Rollen m1 und in., die auf dem Zapfen m3 sitzen. Die Rolle m1 kann in
die Nut n einer Scheibe izi eingreifen, die am Rad B3 befestigt ist; die Rolle ei,
dagegen kann in die Nut n, einer Scheibe ii, eingreifen, die auf die Büchse der
Scheiben, festgekeilt ist, welche fest mit der Exzenterwelle verbunden ist.
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In Fig. 6 ist angenommen worden, daß die Rolle nz2 mit der Nut n2
der Scheibe n3 (Stellung der Exzenterwelle für das Glattarbeiten) in Eingriff steht.
Man sieht, daß während des Umlaufens der Exzenterwelle B der Hebel m, die Büchse
i und deren Flansch i7 und demgemäß auch der Hebel il um die feste Achse
K schwingen. Die Stellung des Hebels i, und min Fig. 7 und 8 ist die mittlere Stellung
während des Schwingens.
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Die Nut % ist gegenüber den Exzentern der Exzenterwelle derart gerichtet,
daß im Augenblick des Minderns (d. h. des Verschiebens der Exzenterwelle in bekannter
Weise in Richtung des Pfeiles F der Fig. 6) die Rollen in, und in, der Achse
der Exzenterwelle
B am nächsten liegen. Während dieser Verschiebung
der Exzenterwelle wird die kreisförmige Nut n der Scheibe itl mit der Rolle ml in
Eingriff kommen, während die Rolle nag aus ihrer Nut zt, austreten wird.
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Der Hebel in wird somit stillstehen bleiben; nach einer Umdrehung
jedoch, wenn die Exzenterwelle in ihre Anfangslage zurückgekehrt ist, wird die Rolle
m1 aus der Nut n austreten, und die Rolle in, wird wieder in ihre Nut 7t2 eintreten.
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Die Größe der Schwingung des Hebels an und demgemäß der Büchse i und
des Hebels il, die mit dem Hebel na fest verbunden sind, bleibt konstant
während, der Umdrehungen der Exzenterwelle, die dem Glattarbeiten entsprechen (d.
h. außerhalb der Umdrehungen für das Mindern), jedoch hängen diese Größe und die
Richtung der Bewegung des Lenkers hs von der Lage des Gleitstückes i2, gegenüber
der Schwingungsachse der Kulisse il ab (Fig. 7).
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Das Zahnrad 1, und die durch dieses gesteuerte Scheibe l sind
gegeneinander in solcher Winkellage, daß, wenn sich die Minderspindel bzw. -mutier
in der Stellung befindet, die der großen Arbeitsbreite entspricht (d. h. wenn alle
Nadeln der Nadelfontur benutzt ,werden), die Rolle h3 des Hebels k sich in dem Teil
der Nut der Scheibe l befindet, der dem Mittelpunkt dieser Scheibe am nächsten liegt.
Die Hebel und die Lenker k, j4, j2, j, is, welche die Stellung des Lenkers
1t3 bestimmen, sind derart angeordnet, daß für diese bestimmte Stellung der Rolle
k3 die Achse des Gleitstückes i@ sich iln oberen Ende der Kulisse il befindet. (Diese
Stellung ist in Fig. 7 dargestellt.) Bei jedem Mindern dreht sich die Minderspindel
1s um einen bestimmten Winkel in Richtung des Pfeiles F (Fig. 7), wodurch die Scheibe
l in Richtung des Pfeiles F1 (Fig. 7 und i i) mitgenommen wird; die Rolle h3 entfernt
sich dabei von dem Mittelpunkt der Scheibe l und bewirkt durch die Lenker und Hebel
j4, j2, j, i, das allmähliche Niedergehen des Gleitstückes i2 in der Kulisse
des Hebels il. Die Größe des Ausschlages der Hinundherbewegung des Lenkers h3 nimmt
somit bei fortschreitendem Mindern ab, und deren Wert wird gleich Null, wenn die
Achse des Gleitstückes i2 mit der Achse der Welle K zusammenfällt, d. h. in diesem
Augenblick werden die Ausschläge des Hebels il gar nicht mehr auf den Lenker 1t3
einwirken. Dies entspricht dem Arbeiten in mittlerer Arbeitsbreite.
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Wird noch weiter gemindert, so geht das Gleitstück i2 in der Kulisse
noch tiefer, die Ausschläge des Lenkers h3 werden wieder größer und erreichen ihren
größten Wert, sobald sich das Gleitstück i= am unteren Ende der Kulisse il befindet.
Dies entspricht der kleinsten Arbeitsbreite.
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Es muß auch bemerkt werden, daß gegenüber der Exzenterwelle der Sinn
der Ausschläge des Lenkers lt, und demzufolge der Scheibe e sich verändert, sobald
das Gleitstück i2 aus dem oberen in den unteren Teil der Kulisse ii übergeht.
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Wenn die Scheibe e (Fit-, . 3 bis 5) unter der Einwirkung desLenkers
h3 verschwenkt wird, wird eine Hinundherbewegung durch diese Scheibe e auf den Lenker
14 übertragen, der mit der Scheibe e gelenkig verbunden ist, wie bereits oben erwähnt
(Fig. 5). Dieser wirkt seinerseits auf einen Winkelhebel o mit Hilfe eines Widerlagers
h., ein, das auf einer Achse o1 dieses Hebels sitzt (Fig. 6, 7 und 9). Der Hebel
o schwingt um eine Achse o2, die sich an einer Büchse o3 befindet, die selbst fest
auf einer Welle 4,1 sitzt, die fest mit den Gestellwänden L1, L2 verbunden
ist. Der andere Arm des Hebels o trägt eine Achse 041 an der ein Widerlager b7 gelenkig
angreift, das an dem Gestänge b;, befestigt ist, das, wie bereits oben erwähnt,
den Schweif b3 des Umlaufräderträgers b für das Kuliergetriebe betätigt.
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Die Stellung des Hebels o und des Lenkers 1t4, die in den Fig. 6,
7 und 9 dargestellt ist, entspricht der mittleren Lage des Schweifes b3 und demgemäß
auch der gewöhnlichen Lage des Kulierexzenters gegenüber der Hauptexzenterwelle.
Man sieht, daß die Größe der Schwingung des Kulierexzenters beiderseits seiner Normalstellung
gegenüber derHauptexzenterwelle ebenfalls von derLage des Gleitstückes i2 in der
Kulisse des Hebels il abhängt. Die Größe dieser Schwingung des Exzenters C wird
gleich Null sein, wenn sich die Mittelachse des Gleitstückes i. mit der Drehachse
der Kulisse deckt, und ihren größten Wert erreichen, wenn sich das Gleitstück an
den äußersten Enden der Kulisse befindet, wobei die Geschwindigkeiten der Schwingung
des Kulierexzenters C jeweils gleich und entgegengesetzter Richtung sind, je nachdem
das Gleitstück bei einer augenblicklichen Stellung der Kulisse il die eine oder
die andere von zwei Stellungen einnimmt, die gleich weit von der 11-Zittelachse
K der Kulisse il entfernt sind.
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Vorrichtung zur seitlichen Verschiebung des Zahnkranzes f der Vorrichtung
zur Erhöhung oder zur Verringerung der Drehgeschwindigkeit der Exzenterwelle I Auf
der festen Achse H (Fig. 1z und 13) sitzt lose ein Winkelhebel p, der am Ende des
längsten Armes zwei Rollen p1 und p2 trägt,
die auf einer Achse
p3 sitzen. Die Rolle p1 kann in eine Nut n4 der Scheibe n3 und die Rolle p2 in eine
Kreisnut ia,5 der Scheibe ral eingreifen. In Fig. 12- befindet sich die Exzenterwelle
B in der Stellung für das Glattarbeiten. Die Rolle p1 befindet sich in der Nut n4,
und die Rolle p2 ist frei. Wenn die Exzenter welle sich der Länge nach verschiebt,
d. h. wenn man zum Mindern übergeht, greift die Rolle p2 in die Nut % ein, und die
Rolle p1 tritt aus der Nut % aus.
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(Die Scheiben n1 und n3 sind diejenigen, die mit Bezug auf die Fig.
6 und 8 beschrieben worden sind, jedoch sind der Deutlichkeit halber die darin befindlichen
Nuten n und ut, der Fig. 8 nicht dargestellt.) Der kurze Arm des Hebels p trägt
einen Zapfen p5, an dem ein Lenker p4 gelenkig angreift, dessen anderes Ende durch
einen Zapfen q1 mit einem Gestänge q, N, q2 verbunden ist, dessen Achse N
lose an dem Fuß des Gestells L3 und in einem Lager P1 sitzt, das auf dem kleinen
Längsbalken P angeordnet ist. Der Hebel q2 trägt einen Zapfen q3, an dem der Lenker
g mit Hilfe des Widerlagers g2 angreift. Der Lenker g betätigt den Hebel e4, wie
bereits oben beschrieben.
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Befindet sich der Hebel p in der Stellung der Fig. 13, so befindet
sich der Zapfen e;, des Hebels e4 in der gehobenen Lage, die dem Kuppeln des Kranzes
f mit der beweglichen Scheibe e entspricht (Fig. 3).
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Befindet sich die Rolle p1 des Hebels p der Exzenterwelle am nächsten,
so wird der Kranz f mit der festen Scheibe ei gekuppelt (Fig. 3).
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Wie weiter unten in @ der Beschreibung der Gesamtwirkungsweise zurnAusdruck
gebracht wird, müssen die Rößchen in einem gegebenen Augenblick zurückgezogen werden.
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Zu diesem Zwecke ist die folgende Vorrichtung vorgesehen worden (Fig.
1q., 15, z6). Auf einer Welle 0 der Maschine und zwischen zwei festen Ringen r1
und r2 sitzt lose eine Büchse r, die eine Stahlschiene r3 trägt. Auf dieser Schiene
kann eine Rolle s2 laufen, die auf einem Zapfen s1 sitzt, welcher an einem der Arme
eines Winkelhebels s befestigt ist. Dieser Hebel schwingt um die Achse s3 eines
Widerlagers s4, das auf einer rechteckigen Stange R befestigt ist.
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Andererseits sitzt und gleitet dieses Widerlager s4 auf einer Stange
R1, die als Führungsschiene der Rößchengehäuse bezeichnet wird und fest mit dem
Gestell der Maschine verbunden ist. Das Widerlager trägt außerdem ein Führungsstück
s,5, das sich gegen die Welle 0 stützt.
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Der andere Arm des Hebels s trägt eine Rolle sa, die auf dein Zapfen
s, sitzt. Die Rolle s, stellt sich zwischen zwei Scheiben t1 und t2 ein, die auf
einer Längsbarre t angeordnet sind. Eine Feder t3, deren eines Ende an der Barre
t und das andere am Widerlager s4 befestigt sind, zieht beständig die Barre t derart
zurück, daß die Rolle s2 stets mit der Schiene r3 in Berührung gehalten wird. Auf
der Büchse r ist außerdem ein Schweif r4 befestigt, ,der einen Zapfen r,, trägt,
an dem ein Lenker rf, gelenkig angreift.
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Die Barre t trägt gegenüber einem jeden Rößchen eine Rolle t4, die
auf einem Zapfen t5 sitzt.
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Die Rößchen u, welche die Platinen beim Kulieren vertreiben, sitzen
auf einem Rößchenhalter ui, der im Gehäuse u2 wie üblich gleiten kann. Dieses Gehäuse,
das auf der Barre R befestigt ist, kann an der Barre R1 entlang gleiten, die ihm
als Führung dient. Im Rößchenhalter u1 ist eine Aussparung vorgesehen, deren eine
Kante u3 derart geneigt ist, daß sie eine Schräge bildet, an die die Rolle t4 angreifen
kann.
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In einem winklig umgebogenen Lappen, der sich auf der Rückseite des
Rößchenhalters ztl befindet, ist eine Schraube mit Riffelknopf u4 eingeschraubt,
die mit dem Ende gegen eine Deckplatte u5 drückt, die auf dem Gehäuse u2 befestigt
ist. Unter der Einwirkung der Federn ua, die einerseits am Gehäuse u2 und andererseits
an den Enden eines Plättchens 2t; befestigt sind, das sich in seiner Mitte gegen
die Rückseite des Knopfes u4 legt, wird der Rößchenhalter stets nach vorn gezogen.
In der Stellung nach Fig. 1q., in der die Rolle t4 sich nicht gegen die Schräge
u3 stützt, stützt sich das Ende der mit dem Riffelknopf 2t4 versehenen Schraube
gegen die Kante der festen Deckplatte u5. Dies ist die gewöhnliche Arbeitsstellung
der Rößchen, und die Einstellung der Kuliertiefe des Rößchens u mit Bezug auf die
Barre .R, wird, wie bekannt, in genauer Weise durch den Knopf u.4 bewirkt. Sobald
diese Einstellung der Kuliertiefe der Rößchen für eine bestimmte Maschine und eine
bestimmte Ware bewirkt ist, wird durch eine kleine Feder u, die fest am Gehäuse
u2 sitzt, der Regelknopf u4 in bekannter Weise festgestellt, indem diese Feder in
Zähne des Knopfes eingreift.
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Der Lenker r6 erhält bei Beginn und Schluß des Ausarbeitens jeder
Maschenreihe eine auf und ab gehende Bewegung mit Hilfe eines (nicht dargestellten)
Hebels, der selbst durch ein auf der Exzenterwelle B der Maschine sitzendes Exzenter
betätigt wird.
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Die Wirkungsweise der zuletzt beschriebenen Vorrichtung ist folgende:
Die Barre R erhält in bekannter Weise eine hin und her gehende Längsbewegung vom
Lenker E3 der Fig. r. Sie nimmt alle Gehäuse u2 mit und demgemäß auch die Rößchen
u
wie auch die Widerlager s4. Die Rolle s2 läuft auf der Schiene r-3, welche in diesem
Augenblick stillsteht und sich in der Stellung nach den Fig. 1q. und 15 befindet.
Der Hebel s ist selbst mit Bezug auf das Widerlager s4 befestigt und nimmt die Barre
t mit Hilfe der Rolle ss und der Platten tl (oder t2, j e nach der Bewegungsrichtung
von R) . mit der Geschwindigkeit der Barre R und demgemäß auch mit der Geschwindigkeit
der Gehäuse zt, mit. Es findet somit keine Querverschiebung der Rößchen it nach
rückwärts statt, und der Vorgang ist der gleiche wie beim Kulieren auf gewöhnlichen
Maschinen, wo die Rößchen gegenüber ihren Gehäusen feststehen.
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Wird aber während der Kulierbewegung der Lenker rs unter der Einwirkung
des zugehörigen Exzenters nach oben geschoben, bis dessen Zapfen r. in die Lage
Z ankommt (Fig. i6), so werden die Rollen s2 bzw. s6 die Lagen Z1 bzw. Z2 (Fig.
4 einnehmen. Die Barre t verschiebt sich dadurch in Richtung des Pfeiles F (Fig.
i4.) gegenüber der antreibenden Barre R. Die Rollen t4 werden demgemäß an den Schrägen
ztg angreifen und die Rößchenhalter ztl nach rückwärts in Richtung des Pfeiles F1
(Fig. i4.) verschieben. Der Rückgang der Rößchen it ist derart bemessen, daß sie
die Kulierplatinen nicht mehr beeinflussen können.
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In Fig. 17 sind die bis jetzt beschriebenen Getriebe schematisch dargestellt
worden, damit ihr Zusammenarbeiten deutlicher wird.
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Die Wirkungsweise der sämtlichen vorbeschriebenen Vorrichtungen in
gegenseitigem Zusammenhang ist folgende: Es wird zunächst angenommen (Fig. 7), das
Gleitstück i2, befinde sich in der mittleren Lage in der Kulisse des Hebels il (wobei
also seine Achse mit derjenigen der Welle 11 sich deckt). Für diese Stellung bleibt
der Lenker h3 trotz der Schwingungsbewegungen des Hebels il stillstehen: die Drehgeschwindigkeit
der Exzenterwelle ist somit während der ganzen Dauer einer Umdrehung konstant, und
der Schweif b3 des Differentialgetriebes für das Kulieren bleibt ebenfalls stillstehen,
und zwar in senkrechter Lage (Fig. i).
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Dies ist die Lage, welche für das Arbeiten in -mittlerer Breite der
Fontur gewählt ist. Diese mittlere Breite ist auf der schematischen Fig. 18 durch
b, b' dargestellt. Zu Beginn ist erwähnt worden, daß der Zweck der Erfindung
darin besteht, auf der in b befindlichen Kulierplatine sofort nach Schluß desAusarbeitens
dervorhergehenden Maschenreihe wieder zu kulieren und das Ausarbeiten der neu kulierten
Reihe zu beginnen, sobald auf der Kulierplatine b' kuliert worden ist. Die Rößchen
haben somit die Abstände a-b und b'-a' während der Zeit durchlaufen, die zum Ausarbeiten
dient.
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Es ergibt sich daraus: a) daß das Kulierexzenter C den Hebel E vor
dem Schluß des Ausarbeitens der vorhergehenden Maschenreihe angreift und ihn nach
Beginn des Ausarbeitens der neu kulierten Maschenreihe freigibt; b) daß man die
Drehgeschwindigkeit der Exzenterwelle verändern kann, während die Rößchen die Entfernung
b-b' durchlaufen, da während dieser Zeit das Differentialgetriebe des Kulierexzenters
selbsttätig eingreift, um der Geschwindigkeit der Rößchen einen annehmbaren Wert
zu erteilen.
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Es wird nun angenommen, das Gleitstück i2 befinde sich in der oberen
Stellung in der Kulisse des Hebels il (Stellung gemäß Fig.7), die dem Arbeiten in
großer Breite a-d (Fig. 18) entspricht, und hiervon ausgehend werden nun die relativen
Bewegungen der verschiedenen Teile während einer vollständigen Umdrehung der Exzenterwelle
betrachtet.
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Es wird vorausgesetzt, daß sich derHebelil (Fig. 7) zu Anfang in der
äußersten Lage befindet, in der die Achse des Gleitstückes i. sich bei v. befindet.
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Die verschiedenen Exzenter der Exzenterwelle B sitzen auf dieser Welle
in solcher Stellung einander gegenüber fest, daß in diesem Augenblick a) die Rolle
des Hebels m (Fig. 8), die die Schwingbewegung des Hebels il erzeugt, sich der Exzenterwelle
B am nächsten befindet. Hierzu muß bemerkt werden, daß die Nut n2 der Scheibe %
(Fig. 6 und 7) derart eingeschnitten ist, daß sie in den Stellen des kleinsten und
des größten Radius kreisbogenförmige Teile aufweist, damit der Hebel il stillstehen
bleibt während der Zeit, die zur Verschiebung des Kranzes f (Fig.3) der Beschleunigungsvorrichtung
(Fig.3) erforderlich ist; b) dieRollepl des Hebelsp (Fig. 12 undi3), die die Verschiebung
des Kranzes f (Fig. 3) steuert, sich der Exzenterwelle am nächsten befindet und
die Nut u4 der Scheibe n3 im Begriffe ist, die Rolle p1 des Hebels p anzugreifen,
um sie am weitesten von der Welle abzurücken, d. h. um den Kranz f (Fig. 3) mit
der beweglichen Scheibe e zu kuppeln; c) die bewegliche Scheibe e (Fig. 3), die
vor dem fraglichen Augenblick unter der Einwirkung des Lenkers h3 verschwenkt worden
ist, den Lenker lt. (Fig. 7) in Richtung des Pfeiles F3 verschoben und den Schweif
b,, des Umlaufräderträgers für das Kulieren in Richtung des Pfeiles F4 (Fig. i)
gezogen hat, derart, daß der Zapfen bo sich
in y, eingestellt hat,
wodurch eine Nacheilung des Kulierexzenters gegenüber der Exzenterwdlle erzeugt
worden ist.
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Dieses Nacheilen des Kulierexzenters C ist derart bemessen, daß dieses
Exzenter sofort nach Beendigung des Ausarbeitens der vorhergehenden Maschenreihe
den Kulierhebel E zu verschwenken beginnt.
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Dreht sich somit die Exzenterwelle in Richtung des Pfeiles F (Fig.i3)
weiter, so wird der Hebel il zunächst stillstehen bleiben, der durch die Nut n4
der Scheibe n3 betätigte Hebel p auf die Vorrichtung zur Verschiebung des Kranzes
f (Fig. 3) einwirken, ihn mit der beweglichen Scheibe e kuppeln und von der festen
Scheibe ei lösen. Sofort nach diesem Vorgang beginnt der Hebel il seine Schwingbewegung
in Richtung desPfeiles F2 (Fig. 7).
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Der Hebel il schwingt weiter (Fig. 7) und wirkt auf den Kranz fein;
die Geschwindigkeit der Exzenterwelle wird herabgesetzt. Das Kulierexzenter würde
langsamer umlaufen, d. h. es würde ein weniger schnelles Kulieren des Fadens bewirken,
wenn durch die Drehung der Scheibe e (Fig. 5), die auf den Lenker h4 einwirkt, nicht
der Schweif des Umlaufräderträgers b für das Kulieren (Fig: i) in Richtung des Pfeiles
F3 (Fig. i) betätigt würde und dadurch das Kulierexzenter wieder auf die gewöhnliche
Geschwindigkeit zurückgebracht würde.
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Sobald die Rößchen im Begriff sind, die erste Kulierplatine anzugreifen;
wird der Lenker r, (Fig. 16) derart betätigt, daß die Rößchen nach vorn in
ihre Arbeitslage geschoben werden. Der Umriß des besonderen Exzenters der Exzenterwelle,
welches, wie oben erwähnt, diese Bewegung bewirkt, ist derart bestimmt, daß die
Bewegung der Rößchen nach vorn stets im gleichen Augenblick mit Bezug auf- die Beendigung
des Ausarbeitens der vorhergehenden Maschenreihe und insbesondere mit Bezug auf
die Bewegungen der Platinenschächtel entsteht.
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Jede Gefahr des Klemmens der Kulierplatinen oder ihrer Schwingen mit
den Rößchen ist somit vermieden, da die Platinenschachtel auf die Kulierplatinen
jedenfalls nur während des Ausarbeitens der Maschenreihe einwirkt. Die Zeitpunkte,
in denen jeweils das Verschieben und Zurückziehen der Rößchen stattfindet, sind
mit der Anzahl der in Arbeit befindlichen Nadeln veränderlich.
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Unter der Einwirkung der Schwingbewegung des Umlaufräderträgers b
für das Kulieren (Fig. i), durch die die Winkelgeschwindigkeit des Kulierexzenters
wieder auf ihren gewöhnlichen Wert zurückgebracht wird, wird die Nacheilung des
Kulierexzenters gegenüber der Exzenterwellerumdrehung verkleinert, verschwindet
und dann eilt das Kulierexzenter mit Bezug auf die Exzenterwelle vor, derart, daß
auf der letzten Kulierplatine in großer Breite in dem Augenblick kuliert wird, wo
das Ausarbeiten der neu kulierten Maschenreihe wieder einzusetzen beginnt.
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In dieserh Augenblick ist die Stellung des Hebels i,. derart getroffen,
daß der Zapfen i3 des Gleitstücks 12 im Punkt v1 ankommt (Fig. 7). Der Lenker h3
kommt zum Stillstand, und die Geschwindigkeit der Exzenterwelle wird wieder auf
den normalen Wert zurückgebracht.
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Der Hebel il bleibt nun einen Augenblick stillstehen, währenddessen
der Kranz f sich von der beweglichen Scheibe e löst und mit der festen Scheibe ei
kuppelt. Hier muß bemerkt werden, daß der Kranz f stets das Zahnrad c4 (Fig. 3)
stillhalten und zu diesem Zweck stets mit der festen Scheibe ei in Eingriff sein
muß, selbstverständlich abgesehen von den Augenblicken, wo der Kranz f und demzufolge
das Zahnrad c4 sich unter der Einwirkung der beweglichen Scheibe e umdrehen. Denn
sonst wäre der Kranz f auf seiner Welle lose, und demzufolge würde der Umlaufräderträger
c1 ebenfalls lose durch das . an dem als Treibscheibe dienenden Gehäuse d festsitzende
Zahnrad mitgenommen. Gerade aus diesem Grunde bleibt der Kranz f niemals sich selbst
überlassen und wird mit der einen Scheibe gekuppelt, bevor er die andere freigibt.
Jedesmal im Augenblick der Verschiebung des Kranzes f wird die Scheibe
e infolge der Form der Nut n2 der Scheiben" unbeweglich festgestellt, welche
die Verschwenkung der Scheibe e mit Hilfe des Lenkers h3 erzeugt.
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Der Hebel il (Fig. 7) nimmt seine Schwingbewegung in Richtung des
Pfeiles F,. wieder auf und nimmt dabei die bewegliche Scheibe e mit, wobei diese
auf den Kranz f gar keinen Einfluß ausüben kann, da dieser in diesem Augenblick
mit der festen Scheibe e, gekuppelt ist, und die gewöhnliche Geschwindigkeit der
Exzenterwelle somit auch erhalten bleibt.
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Im Augenblick, wo auf der letzten der benutzten Kulierplatinen kuliert
worden ist, d. h. wo das Ausarbeiten der Maschenreihe begonnen, hat, ist der Lenker
ro (Fig. 16) von neuem zum Zurückziehen der Rößchen betätigt worden, um der Platinenschachtel
zu ermöglichen, die Platinen zurückzuziehen.
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Während das Ausarbeiten der Maschenreihe mit gewöhnlicher Geschwindigkeit
stattfindet, wie dies oben beschrieben worden ist, schwingt der Hebel il (Fig. 7)
weiter, bis er in die Ausgangsstellung v2 zurückgekehrt ist.
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Während dieser Bewegung von v1 nach v2 übt er auf die Exzenterwelle
gar keinen Einfluß
aus, da, wie oben erwähnt, die bewegliche Scheibe
e von den Zapfen des Kranzes f
befreit worden ist. Mit Hilfe des Lenkers
h-3 und der beweglichen Scheibe c wird jedoch der Hebel i1 den Lenker li, in Richtung
des Pfeiles F3 (Fig. 7) verschieben und demgemäß auch den Schweif b3 des Kulierdifferentialgetriebes
in Richtung des Pfeiles F4 (Fig. r) zurückziehen, wodurch die Achse b, in die Stellung
y1 zurückgebracht wird, die sie zu Beginn der obigen Beschreibung der Wirkungsweise
der gesamten Vorrichtung einnahm.
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Da in diesem Augenblick die vollständige Umdrehung der Exzenterwelle
beendigt ist, beginnt nun der gleiche Vorgang zur Herstellung einer neuen Maschenreihe.
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Die beschriebene Wirkungsweise kann wie folgt zusammengefaßt werden,
wenn man die vollgezeichneten Kurven des Geschwindigkeitsdiagramms der Fig.2o betrachtet,
die schematisch den Geschwindigkeitsverlauf der Hauptteile der Vorrichtung darstellen.
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Die Drehwinkel der Exzenterwelle sind auf die Achse 0, X aufgetragen,
eine vollständige Umdrehung - 36o° entspricht der Länge 0, T.
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c1 und c, bedeuten jeweils die Geschwindigkeiten der Exzenterwelle
und des Kulierexzenters.
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cl' und c2' bedeuten die Geschwindigkeiten der Umlaufräderträger der
Differentialgetriebe, wodurch die Exzenterwelle und das Kulierexzenters angetrieben
werden. (Die Zeichen dieser Geschwindigkeiten sind derart gewählt, daß sie negativ
sind, wenn sie jeweils ein Nacheilen der Exzenterwelle gegenüber der Treibscheibe
d der Maschine und ein Nacheilen des Kulierexzenters gegenüber der Exzenterwelle
erzeugen.) c3 bedeutet die Veränderung des Versetzwinkels des Kulierexzenters gegenüber
der Exzenterwelle um die mittlere Lage, die durch c4 dargestellt ist.
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Das Stück 0, T der Achse 0, X stellt eine Umdrehung der Exzenterwelle
dar, während welcher das Kulieren während einer Zeit stattfindet, die dem Stück
0, T1 entspricht, und das Ausarbeiten der Maschenreihe während einer Zeit,
die dem Stück TI, T entspricht.
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Die vorstehende Beschreibung der Wirkungsweise der gesamten Vorrichtung
geht von einem Augenblick aus, der dem Punkt T3 entspricht.
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a) In der Zeit T3 bis T steht der Hebel il still, die Achse i.. befindet
sich im Punkte v.. und der Kranz f, welcher den Umlaufräder: träger cj des Differentialgetriebes
der Exzenterwelle betätigt, wird finit der beweglichen Scheibe c gekuppelt. Die
beiden Umlaufräderträger c1 und b der Differentialgetriebe der Exzenterwelle bzw.
des Kulierexzenters stehen still, die Exzenterwelle und das Kulierexzenter laufen
mit der gewöhnlichen Geschwindigkeit um (Kurven ci und c_), der Versetzwinkel des
Kulierexzenters gegenüber der Exzenterwelle bleibt konstant (Kurve c3), und das
Ausarbeiten geht zu Ende.
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Sofort nach Schluß beginnt der Arbeitsvorgang zur Herstellung einer.
neuen Maschenreihe, und es wird die folgene Reihe kuliert.
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b) In der Zeit 0 his Ti schwingt der Hebel i, und bringt die Achsei.
aus der Lage v. in die Lage vl.
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Dadurch wird der Umlaufräderträger des Differentialgetriebes für das
Kulierexzenter in Drehung versetzt (Kurve c'.), wodurch die Bewegung des Kulierexzenters
gegenüber der Exzenterwelle beschleunigt wird. Die Geschwindigkeitskurve des Kulierexzenters
ist in der Zeit zwischen 0 bis T, durch einen Bogen dargestellt, der dem Kulieren
der Maschenreihe auf der großen Breite a, d entspricht (Fig. z8). Das Kulierexzenter
eilt somit der Exzenterwelle vor (Kurve c3).
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Gleichzeitig wird der mit seinem Antrieb schon gekuppelte Umlaufräderträger
des Differentialgetriebes der Exzenterwelle durch den Hebel i1 (Kurve c1) derart
mitgenommen, daß die Geschwindigkeit der Exzenterwelle vermindert wird (Kurve c1).
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Die Verzögerung der Exzenterwelle und die Beschleunigung des Kulierexzenters
gegenüber der letzteren sind derart bemessen, daß die absolute Geschwindigkeit des
Kulierexzenters ihren gewöhnlichen Wert beibehält (Kurve c.) und daß das Kulieren
unter guten Bedingungen stattfindet.
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Bei T, ist das Kulieren beendet, und das Ausarbeiten beginnt.
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c) In der Zeit TI bis T= steht der Hebel il still, und die Ausrückbewegung
des Antriebes des Ulnlaufräderträgers des Differentialgetriebes der Exzenterwelle
beginnt.
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Die beiden Umlaufräderträger c1 und b stehen still, die Exzenterwelle
und das Kulierexzenter laufen mit gewöhnlicher Geschwindigkeit um wie währenddes
Abschnittes T3, T.
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d) In der Zeit T2 bis T3 kehrt der Hebel il in die Anfangslage zurück
und bringt dabei die Achse i. in die Lage v. zurück.
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Durch diese Bewegung wird eine Drehung des Umlaufräderträgers b des
Differentialgetriebes desKulierexzentersbewirkt (Kurvec'@), und durch diese Drehung
wird die Bewegung des Kulierexzenters verzögert. Dieses verliert also die Voreilung,
die es in der Zeit 0 bis T1 gegenüber der Exzenterwelle gewonnen hat. Die Winkellage
des Kulierexzenters gegenüber der Exzenterwelle wird dadurch
auf
die Anfangswinkellage zurückgebracht (Kurve c3).
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Andererseits wird der. Antrieb des Umlaufräderträgers des Differentialgetriebes
der Exzenterwelle ausgerückt und stillgesetzt, so daß die Bewegung des Hebels il
keinen Einfluß mehr auf die Drehung der Exzenterwelle ausübt und diese ihre gewöluzliche
Drehgeschwindigkeit beibehält (Kurve c2), wodurch das Ausarbeiten derMaschenreihe
unter guten Bedingungen bewirkt wird.
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Die Verzögerung des Kulierexzenters gegenüber der Exzenterwelle bewirkt
somit eine Verminderung der absoluten Geschwindigkeit des Kulierexzenters (Kurve
c,), jedoch bleibt diese Verminderung ohne Einfluß auf die allgemeine Arbeitsweise
der Maschine, da in diesem Augenblick das Kulierexzenter keine natürliche Wirkung
auf den Kulierhebel und demzufolge auf die Rößchen ausübt.
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Die Dauer der Herstellung einer Maschenreihe ist somit größer in großer
Arbeitsbreite als in mittlerer Arbeitsbreite, da dieGeschwindigkeit der Exzenterwelle
in der Zeit 0 bis T1 in großer Arbeitbreite kleiner ist als ihr Normalwert, d. h.
als die Geschwindigkeit der Exzenterwelle während des Ausarbeitens irgendeiner Maschenreihe,
und da die letztere Geschwindigkeit der Geschwindigkeit der Exzenterwelle während
des Kulierens in mittlerer Breite gleich ist.
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In der vorhergehenden Beschreibung ist angenommen worden, daß sich
das Gleitstück i2 (Fig. 7) im oberen Teil der Kulisse il befindet. Wie dies weiter
oben erklärt worden ist, wird dieseStellung durch dieDrehung der Scheibe Z (Fig.
7) bestimmt, die selbst durch die Drehung der Minderspindel betätigt wird.
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Je nachdem das Gewirk durch Decken gemindert wird, wird sich das Gleitstück
1,
allmählich der Mitte K nähern, um die der Hebel il schwingt, und die Größe
der Schwingungen der Lenker h3 und h4 (Fig. 7) wird für- einen gleichen Drehwinkel
der Exzenterwelle verkleinert. Die Verzögerung dieser Welle wird somit im Verlaufe
der Minderungen verkleinert, jedoch verkleinert sich die Größe der Sch,;#Tingbewegungen
des Umlaufräderträgers b des Kulierexzenters ebenfalls, und dies wird zur Wirkung
haben, daß die Geschwindigkeit des wirklichen Kulierens auf ihren normalen Wert
zurückgebracht wird und daß das Kulierexzenter die erforderliche Verspätung erhält,
damit die Rößchen sofort nach Schluß des Ausarbeitens der betreffenden Maschenreihe,
und welches auch die Anzahl der benutzten Nadeln sei, die erste Kulierplatte betätigen,
die den Faden kulieren soll. Sobald das Gleitstück i. in Höhe der Achse der Welle
K angelangt ist, befindet man sich in der mittleren Breite. Es wird, wie beschrieben,
weder eine Geschwindigkeitsänderung der Exzenterwelle noch eine Voreilung des Kulierexzenters
gegenüber der Exzenterwelle stattfinden.
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Sobald das Gleitstück i2 unter die Schwingungsachse K der Kulisse
il gelangt, wird der Sinn der nacheinander folgenden Voreilungen des Kulierexzenters
gegenüber der Exzenterwelle umgekehrt, und außerdem jedesmal, wenn der Kranz f mit
der beweglichen Scheibe e gekuppelt wird, wird eine Vergrößerung der Geschwindigkeit
der Exzentefwelle stattfinden.
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Diese verschiedenen Arbeitsweisen der Maschine können auf dem Diagramm
der Fig. 2o in folgender Weise dargestellt werden: Geht man aus der großen Breite
in die mittlere Breite über, so werden die verschiedenen Kurven des Diagrammes allmählich
flach gedrückt, wobei die Senkrechten der Punkte 0, TI., T2, T3, T feststehen
bleiben.
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In der mittleren Breite werden die nicht geradlinigen Teile der Kurven
cl, c2 sich mit ihren Sehnen decken, die punktiert dargestellt sind. Die Kurve c3
deckt sich mit c4, die Kurven c'1, c'2 decken sich mit der Achse 0, X.
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Wird die Breite noch weiter verkleinert, so wird die Gestalt der Kurven
noch weiter verändert, und zwar stets in der gleichen Richtung, wobei die konkave
Gestalt der nicht geradlinigen Teile ihr Zeichen ändert. In der geringsten Breite
erhält man z. B. Kurven, wie sie strichpunktiert in Fig. ao dargestellt sind. Für
all diese Arbeitsweisen ist die Dauer des Ausarbeitens einer Maschenreihe konstant;
sie entspricht der Strecke T1, T, für welche die Geschwindigkeit derExzenterwelle
konstant ist.
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Dagegen verändert sich die Dauer des Kulierens im gleichen Sinne mit
der Breite des benutzten Teiles der Nadelfontur, wobei die Beschleunigung der Exzenterwelle
sich entgegengesetzt verändert.
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Ist somit die Vorrichtung derart eingestellt, daß sie in der großen
Breite die gleiche Leistung wie eine gewöhnliche Maschine hat, so wird sie es gegenüber
der letzteren gestatten, um so mehr Zeit zu gewinnen, als die Arbeitsbreite abnehmen
wird.
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Die Maschine hätte derart eingestellt werden können, daß die Kurven
der Fig. 2o für die große Breite gerade Linien bildeten und nicht mehr für die mittlere
Breite. Für diese letztere hätten sie dann die strichpunktierte Gestalt angenommen.
Unter solchen Bedingungen würden aber die Kurven für kleinere Breiten noch weiter
im gleichen Sinne verändert, und die nicht geradlinigen Teile der
Kurven
cl, c., c'1, c'., hätten sehr große Krümmungen.
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Die erforderliche Beschleunigung zur Erhöhung der Geschwindigkeit
in der kleinsten Breite wäre in diesem Falle dem absoluten Wert der maximalen negativen
oder positiven Beschleunigungen weit überlegen, die mit der vorbeschriebenen Vorrichtung
erforderlich sind für die Verzögerung in großer Breite und die Beschleunigung in
kleiner Breite. Da die Exzenterwelle eine große Anzahl von Rädern und Exzentern
trägt, ist deren Trägheit mit Bezug auf die Drehachse ziemlich groß, und die Beanspruchungen
der Getriebeteile könnten übermäßig groß ausfallen, falls die Kurven der Fig. 2o
für die große Breite gerade Linien und für alle anderen Arbeitsbreiten Linien von
konkaver Gestalt desselben Zeichens bilden würden.
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Man wird deshalb zweckmäßig den Gang gemäß den Kurven der Fig.2o wählen
mit Verminderung der Geschwindigkeit der' Exzenterwelle zwischen der großen und
der mittleren Arbeitsbreite.
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Die Erfindung gestattet es aber auch, nach der zuletzt beschriebenen
Art und Weise zu arbeiten, vorausgesetzt, daß Maschinenteile gewählt werden, die
den auftretenden Beanspruchungen gewachsen sind.
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Sobald das in Arbeit genommene Gewirk fertiggestellt und von der Maschine
abgenommen ist, ist der Arbeiter für die Herstellung eines neuen Gewirkes genötigt,
die Minderspindeln in die Stellungen zurückzubringen, die der großen Arbeitsbreite
entsprechen. Dies wird gewöhnlich mit Hilfe einer Kurbel bewirkt, die am Ende der
Minderspindel festsitzt. Die Vorrichtung, welche die Lage des Gleitstückes i. (Fig.
7) steuert und mit der Bewegung der Minderspindel verbunden ist, wird somit auch
ohne besondere Bedienung in die Anfangslage zurückgebracht.
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Wenn beim Schluß des Ausarbeitens einer Maschenreihe die Exzenterwelle
im Begriffe ist, sich zum Mindern in Richtung des Pfeiles F zu verschieben, befinden
sich die Rollen der Hebel m (Fig. 8) und p (Fig. 13) der Exzenterwelle
am nächsten, und während der Verschiebung der Exzenterwelle treten die Rollen ml.
(Fig. 6) und p, (Fig. 12) jeweils in die kreisförmigen Nuten ia und 11s. Die Hebel
an und p sind somit festgestellt in der Lage, die sie bei Schluß des Ausarbeitens
der vorhergehenden Maschenreihe einnahmen. Nach einer Umdrehung gelangt die Exzenterwelle
wieder in die vorhergehende Lage, und die Rollen nc, und p1 treten von neuem jeweils
in die Nuten n. und n4, und die Stellung der Exzenterwelle, die dem Schluß des Aasarbeitens
einer Maschenreihe entspricht, bewirkt, daß die Hebel n2 und p sich in der
passenden Lage zur Wiederaufnahme ihrer Bewegung befinden.
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ImAugenblick derVerschiebung derExzenterwelle in Richtung des Pfeiles
F befinden sich die Rößchen in zurückgezogener Lage, und sie verbleiben in dieser
Lage während einer Umdrehung der Exzenterwelle.
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Während der Umdrehung der Exzenterwelle, die für die Ausführung einer
jeden Minderung erforderlich ist, bleiben somit alle vorbeschriebenen Vorrichtungen
in der Ruhelage.
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Die Fig. ig zeigt eine Abänderung der vorbeschriebenen Vorrichtung.
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Die schwingbare Kulisse il (Fig. 7) ist durch eine Kulisse i ersetzt,
die mit der Geschwindigkeit der Exzenterwelle 2 umläuft. Ein Gleitstück 3 kann mit
Hilfe eines Kegelradgetriebes 4 und 5 und einer Spindel verschoben werden. Das Getriebe
wird durch eine weiter unten beschriebene Vorrichtung gesteuert, welche mit der
Mindervorrichtung verbunden ist.
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An dem Gleistück 3 greifen zwei Lenker 6 und 7 gelenkig an,- von denen
der erste die oben schon beschriebene Scheibe c des Differentialgetriebes der Exzenterwelle
und der zweite mit Hilfe eines Hebels 8 und eines Gestänges g den Schweif des Umlaufräderträgers
b des Kulierexzenters betätigt. Beide Differentialgetriebe sind die oben beschriebenen.
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Die selbsttätige Verschiebung des Gleitstückes 3 in der Kulisse, je
nach dem Mindern, wird folgendermaßen bewirkt: Die Welle 2o, auf welcher das Kegelrad
5 festsitzt, trägt einen schraubenförmigen Teil 21 mit großem Gewinde, auf welchem
eine Schraubenmutter 13 sitzt, die in der Büchse 22 des Zahnrades ii gelagert ist.
Diese Schraubenmutter wird bei der Drehbewegung des Zahnrades i i durch einen Zapfen
14 mitgenommen, der in; einer Längsnut 12 der Büchse 22 des Zahnrades i i gleiten
kann. Die Schraubenmutter 13 besitzt eine Rinne 23, welche sich in dem gabelförmigen
Ende eines Hebels 15 lose drehen kann, der auf einem am Maschinengestell festsitzenden
Zapfen ig gelenkig sitzt. Ein Lenker 18 ist bei 24 mit dem Hebel 15 und bei 25 mit
der Schraubenmutter 17 der Minderspindel 16 gelenkig verbunden.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Solange die Minderspindel 16 nicht
gedreht wird, d. h. solange nicht gemindert wird, stehen der Lenker i8 und der Hebel
'i 5 fest, und die Schraubenmutter 13 nimmt an der Drehbewegung des Zahnrades i
i und der Kulisse i teil. Die beiden ineinandergreifenden Kegelräder 4 und 5 rollen
somit nicht aufeinander, die Spindel io dreht sich nicht um ihre
eigene
Achse, und .das Gleitstück 3 verschiebt sich nicht gegenüber der Kulisse i.
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Wenn sich die Minderspindel dreht und sich demzufolge ihre Schraubenmutter
17, z. B. in Richtung des Pfeiles F, verschiebt, wird die Schraubenmutter 13 in
der gleichen Richtung F durch den Hebel 15 verschoben, was durch das große
Gewinde des schraubenförmigen Teiles 21 der Welle 2o ermöglicht wird.
-
Diese Verschiebung der Schraubenmutter 13 veranlaßt eine relative
Teildrehbewegung der Welle -go und demzufolge des Kegelrades 5 gegenüber der Schraubenmutter
13 sowie dem Zahnrad ii und der Kulisse i. Dabei rollt das sich mit der Kulisse
i drehende Kegelrad 4 auf dem Kegelrad 5, woraus sich eine Teildrehbewegung der
Spindel io um ihre eigene Achse und demzufolge eine Verschiebung des Gleitstückes
3 gegenüber der Kulisse i ergeben.