DE214320C - - Google Patents
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- DE214320C DE214320C DENDAT214320D DE214320DA DE214320C DE 214320 C DE214320 C DE 214320C DE NDAT214320 D DENDAT214320 D DE NDAT214320D DE 214320D A DE214320D A DE 214320DA DE 214320 C DE214320 C DE 214320C
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- D05C—EMBROIDERING; TUFTING
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- D05C7/04—Special-purpose or automatic embroidering machines for boring or jogging
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bekanntlich ist es bei Stickmaschinen vielfach üblich, zwei besondere Arten Bohrer zu verwenden,
wobei die Bohrer der einen Art, die eigentlichen Bohrwerkzeuge, mit scharfen Schneidkanten versehen sind und im Stoff
dort, wo es das Stickmuster erheischt, verschieden gestaltete Löcher zu bohren haben,
während die Bohrer der anderen Art, die sogenannten Stüpfelwerkzeuge, glatt ausgebildet
ίο sind und lediglich die Bestimmung haben, in
das fertiggestellte oder gestickte Loch behufs Formung desselben einzustechen. Dabei ist
zumeist die Einrichtung derart getroffen, daß die eine Art Bohrer in die Arbeitsstellung eingerückt
und in dieser ihre Tätigkeit ausübt, während die andere Art Bohrer ausgeschaltet
bleibt, und daß ferner beide Bohrergruppen in ausgerückter Stellung sich befinden, wenn
sie nicht die ihnen zukommenden Funktionen zu erfüllen haben. Solche Bohr- und Stüpfelvorrichtungen
wurden bisher von Hand durch den Sticker oder selbsttätig durch ein Jacquardwerk
gesteuert, ließen aber hinsichtlich ihres Betriebs viel zu wünschen übrig, da ihre Konstruktion
verhältnismäßig kompliziert wurde. Die Erfindung betrifft nun eine Bohr- und Stüpfelvorrichtung an Jacquard-Stickmaschinen,
welche sich von bekannten Vorrichtungen dieser Art dadurch unterscheidet, daß eine
für den Antrieb der einer Nadelreihe beigeordneten Schneidbohrer und Stüpfelwerkzeuge be-.
stimmte Triebwelle, die durch Längsverschiebung entweder mit ersteren oder mit letzteren
gekuppelt werden kann, sowohl für ihre Schubals auch ihre Schwingbewegung — letztere
unter Einschaltung einer ein Nachstellen der Werkzeuge in die Arbeitsstellung bewirkenden
Ausgleichvorrichtung — derart mit dem Jacquardwerk in zwangläufiger Verbindung
gebracht ist, daß sie durch dasselbe selbsttätig ohne gegenseitige Störung der. Einzelvorgänge
zunächst auf Einrücken der Schneidbohrer oder der Stüpfelwerkzeuge verschoben und
dann unter etwaigem Nachstellen der eingerückten Werkzeuge zur arbeitsgerechten Bewegung
derselben ausgeschwungen wird.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes.
Fig. ι ist eine Ansicht eines kleinen Teiles einer Jacquard-Stickmaschine mit der Bohr-
und Stüpfelvorrichtung von der linken Seite der Maschine aus gesehen, wobei einige Teile
im Schnitt dargestellt sind.'
Fig, 2 ist eine Ansicht desselben Teiles der Stickmaschine von vorn gesehen, wobei ebenfalls
einige Teile im Schnitt dargestellt sind.
Fig. 3 zeigt einen Teil von Fig. 2 bei anderer Stellung einzelner Organe.
Fig. 4 ist in etwas größerem Maßstabe eine
Ober ansieht zu Fig. 1 und 2.
Fig. 5 zeigt in Vorderansicht und in größerem Maßstabe einzelne Teile der Vorrichtung.
Fig. 6 bis 12 betreffen Einzelheiten, wobei Fig. 8 ein Schnitt nach Linie 8-8 von Fig. 7,
Fig. 10 ein Schnitt nach Linie 10-10 von Fig. 9,
Fig. 11 ein Schnitt nach Linie 11-11 von Fig. 10
und Fig. 12 ein Schnitt nach Linie 12-12 von
Fig. 2 ist.
In den Fig. 1 und 4 sind die beiden Bohrersätze oder Bohrergruppen 1,2 für die obere
der beiden üblichen Sticknadelreihen angeln. Diese Bohrersätze sitzen, wie üblich,
an entsprechenden Schienen 3, 4, die sich in Längsrichtung der Stickmaschine erstrecken,
und sie sind übereinander und unter den zugehörigen Sticknadeln angeordnet, derart, daß
■ sie beim Übergang zum Arbeiten nicht imstande sind, die Hände des die Fäden bedienenden
Stickers zu verletzen. Die beiden Bohrerschienen 3, 4 sitzen mit ihrem einen Ende an
Tragestangen 5, 6, die sich in Lagern 7 in ihrer Längsrichtung verstellen lassen, um die
Bohrer vorzuschieben bzw. zurückzuziehen, wenn der Stoff an der betreffenden Stelle
des Musters gebohrt bzw. gestüpfelt werden soll. Solche Tragstangen 5, 6 nebst den dazugehörenden
Teilen finden sich auch am anderen Ende und ebenfalls an Zwischenstellen der Maschine vor, damit eine gleichmäßige Bewegung
der Bohrerschienen über die ganze Länge derselben gesichert ist. Der Einfachheit
halber sind aber diese Teile in der Zeichnung nicht wiederholt; desgleichen sind auch
die der unteren Sticknadelreihe beigeordneten Bohrersätze nicht angegeben. Zur unmittelbaren
Verstellung der Stangen 5, 6 der oberen und unteren Bohrersätze sind Triebwellen 8
vorgesehen, die in Lagern hin und her drehbar und längsverschiebbar angeordnet sind und
sich quer zu den Stangen 5, 6 in Längsrichtung der Maschine bzw. parallel zu den Bohrerschienen
erstrecken.· Auf den Stangen 5, 6 sind Kupplungsklauen 9, 10 befestigt, von denen
jede zwei Finger 11, 12 aufweist, wobei der Fingern aus einem nachher ersichtlichen Grunde
etwas kürzer gehalten ist als der Finger 12.
Die Trieb wellen 8 sind mit Kurbelarmen 13, 15
zum Hin- und Herschieben der Stangen 5, 6 jedes Bohrersatzes versehen. Der Kurbelarm 13
trägt eine Rolle 14, welche gemäß Fig. 4 zwischen die Finger 11, 12 der Kupplungsklaue 9
greift, während der Kurbelarm 15 mit einer Rolle 16 ausgestattet ist, die zwischen die
• Finger 11, 12 der Kupplungsklaue 10 eingeführt
werden kann. Befindet sich die Welle 8 (es sei nur von der oberen die Rede) ζ. B. in
der in Fig. 4 angegebenen Stellung, dann führt bei Hin- und Herdrehung der Welle 8 der
: Kurbelarm 13 die Stange 5 und mit ihr den oberen Bohrersatz 1 hin und her bzw. vor
und zurück, während der entsprechende Kurbelarm 15 leer läuft, indem er an dem
kürzeren Finger 11 der Kupplungsklaue 10 ungehindert vorbeigehen kann und durch
jedesmaligen Anschlag am längeren Finger 12 dieser Klaue die Stange 6 mit dem unteren
Bohrersatz außer Arbeitsstellung hält. Wird die Welle 8 durch ein weiter unten beschriebenes
Getriebe in ihrer Längsrichtung verschoben, so gelangt der Kurbelarm 13 außer
Triebverbindung mit der Stange 5, während die Rolle 16 des Kurbelarmes 15 zwischen die
Finger n, 12 der Klaue 12 geschoben wird,
wodurch dann bei Hin- und Herschwingen der Triebwelle 8 die Stange 6 mit dem unteren
Bohrersatz 2 vor und zurück geführt, dafür aber der obere Bohrersatz ausgerückt . gelassen
wird. Die Längsverschiebungen der Triebwelle 8 werden ebenso wie verschiedene
andere Bewegungen vom Jacquardwerk aus gesteuert, das, weil bekannt, hier im einzelnen
weder gezeichnet noch beschrieben ist.
Eine zum Jacquardwerk gehörende Welle 17 (Fig. i, 2 und 9) trägt einen Zahnkolben 18,
welcher ein Zahnrad 19 antreiben kann, an dem eine Stange 20 angelenkt ist und welches
diese letztere bei seiner Umdrehung auf und nieder bewegt. Die Welle des Zahnrades 19
wird von einem Schubring 21 (Fig. 10 und 11)
umgeben, der an zwei Armen diesseits und jenseits der Welle mit zwei in Kulissen des
Rades 19 gleitbaren Zahnstücken 22, 23 ausgerüstet ist, vermöge deren die Verzahnung
des Rades 19 an zwei diametral einander gegenüberliegenden Stellen abwechselnd verstümmelt
bzw. vervollständigt werden kann. Ein Arm 24 des bei 26 schwingbar gelagerten Hebels 25 kommt mit einem Arm des Schubringes
21 in Eingriff, wenn dieser sich in der Hochlage befindet, um dann das Zahnrad 19
gegen Drehung zu verriegeln; wird dagegen der Schubring 21 in die in Fig. 11 angegebene
Tieflage bewegt, so kann der betreffende Arm des Schubringes am Arm 24 ungehindert vorbeigelangen,
um die Drehung des Rades 19 zu ermöglichen und dadurch mittels des am.
Arm 27 angreifenden Nockens 28 den federbeeinflußten Hebel 25 auszuschwingen, der
dann durch eine nicht dargestellte Signalglocke ein Warnsignal ertönen läßt, um dem Sticker
anzuzeigen, daß die Bohrer im Begriffe sind, zum Arbeiten eingerückt zu werden. Diese
Einrichtung ist an und für sich bekannt. Die Hin- und Herbewegung des Schubringes 21
wird durch einen .vom Jacquardwerk gesteuerten Gabelarm 29 bewirkt (Fig. 1), der an einem
Stift 30 des einen oder anderen Zahnstückträgerarmes des Schubringes 21 angreift. Ist
der Schubring 21 in die in Fig. 11 angegebene
Tieflage gestellt, so wird jeweils durch das untere Zahnstück 23, gemäß Fig, 11, die Verzahnung
des Rades 19 an der entsprechenden Stelle ergänzt und dessen Triebverbindung
mit dem Zahnkolben 18 hergestellt, worauf das Rad 19 vom Zahnkolben 18 angetrieben
und bis zur gegenüberliegenden Unterbrechungsstelle der Radverzahnung um eine halbe Um-
drehung gedreht wird, um dann infolge Aufhörens des Zahneingriffs zwischen den Teilen
18 und 19 zur Ruhe zu kommen, bis der Schubring 21 wieder umgestellt wird. Eine Nutenscheibe
31, welche den Hebel 32 ausschwingt, J wenn die Rolle 34 (Fig. 9) durch das Jacquardwerk
in die Nut der Scheibe eingerückt worden
ist, bewirkt das Hin- und Herschwingen einer Stange 33, welche bei 35 mit dem Hebel 32
einstellbar verbunden ist.
Durch die Stangen 20 und 33 wird das Einrücken der gewünschten Bohrersätze sowie
. die eigentliche Arbeitsbewegung der Bohrer veranlaßt. Erstere Funktion liegt der Stange 20,
letztere der Stange 33 ob, wie dies nachstehend beschrieben ist.
Das obere Ende der Stange 20 ist an einem Arm 36 einer Welle 37 angelenkt, deren durch
die Stange .20 herbeigeführte Schwingbewegung
' einen auf der Welle 37 sitzenden Arm 38 (Fig. 2 und 5) ebenfalls in Schwingung versetzt.
Der Arm 38 ist am freien Ende mit einer Hubkulisse 39 versehen, die einem doppelten
Zwecke dient. Von der unteren Triebwelle 8, welche die Bewegung der unteren Bohrersätze
beherrscht, führt zur oberen die oberen Bohrersätze bewegenden Triebwelle 8 eine
senkrechte Einrückstange 40, welche mit ihren Enden an Hebeln 41 auf den Zapfen 42 angelenkt
ist. Auf den Zapfen 42 sitzen Gabeln 43 (Fig. 12), die mit den entsprechenden
Hebeln 41 fest zusammenhängen und die Wellen 8 zwischen je zwei Bundringen 44 umgreifen,
so daß, wenn die Hebel 41 ausgeschwungen werden, durch die Gabeln 43 die
Wellen 8 in ihrer Längsrichtung in dem einen oder anderen Sinne verschoben werden; um
innerhalb der von ihnen beherrschten Bohrersätze in der oben angegebenen Weise das Einrücken
des einen oder anderen Bohrersatzes zu bewirken.
Die Einrückstange 40 besitzt einen seitlichen Arm 45 mit einem Zapfen 46, der in die Hubkulisse 39 greift, und durch diese letztere
kann demzufolge die Stange 40 senkrecht verstellt werden, um die Wellen 8 nach der einen
oder anderen Seite hin zu schieben. Dabei wird die Kulisse vermöge ihrer Form in Erfüllung
eines zweiten Zweckes die Stange 40. in ihren betreffenden Endstellungen feststellen. In die
Kulissen 39 greift außerdem der Zapfen 50 eines auf der Welle 47 gelagerten Winkelhebels
48, 49 ein, dessen Arm 49 mit einer Stange 51 gelenkig verbunden ist.
Die beiden Wellen 8 zur Bewegung der Bohrersätze sind durch eine senkrechte Stellstange 52,
die mittels der Verzahnungen 53 in auf den Wellen befestigte Zahnsektoren 54 eingreift,
hinsichtlich Drehung derart zwangläufig untereinander verbunden, daß bei Auf- und Niederbewegung
der Stange 52 die Wellen 8 gleichzeitig und in demselben Maße in Teildrehung versetzt werden. Die Stellstange 52 wird ihrerseits
von der Stange 33 aus beeinflußt.
Da, wie eingangs erwähnt, die Bohrer eines Satzes mit scharfen Schneidkanten versehen
sind, so ergibt sich im Betrieb die Notwendigkeit, diese Schneidkanten von Zeit zu Zeit zu
schärfen. Eine Folge dieses Nachschärfens ist offenbar die, daß jene Bohrer kürzer werden,
und es ist dann begreiflicherweise erforderlich, dafür Sorge zu tragen, daß, wenn die kürzer
gewordenen Bohrer durch die Wellen 8 bewegt werden, diese Bohrer in ihrem Totalhub
etwas weiter als anfänglich vorgeschoben werden, damit die Bohrer in den Stoff auf die
richtige Tiefe einstechen, ohne daß indessen der Flub der anderen Bohrer oder Stüpfelwerkzeuge,
deren Länge im großen und ganzen die gleiche bleibt, geändert wird. Dieser Hubausgleich
für die Schneidbohrer wird durch die nachfolgend beschriebene, zwischen die Stangen 33, 52 eingeschaltete Kupplung mit
Ausgleichwerk ermöglicht.
In einem Lagerkonsol des Maschinengestells ist eine Welle 55 (Fig. 1) gelagert, die einen
kurzen Kurbelarm 57 trägt, welcher sich in einer Kulisse eines an der Stange 52 befestigten
Lagers 58 befindet und somit diese letztere in der einen oder anderen Richtung verstellt,
wenn die Welle 55 ausgeschwungen wird. Zwischen der Stange 33 und der Welle 55 sind
zwei Verbindungshebel eingeschaltet, von denen der eine lose, der andere fest auf der Welle
angeordnet ist, so daß durch Änderung der gegenseitigen Stellung dieser Verbindungshebel der totale Hubausschlag der Stange 52
und damit der totale Hub der nachgeschärften Bohrer derart vergrößert werden kann, daß
hinsichtlich der Bohrarbeit die kürzere Länge der Bohrer durch den ihnen dann erteilten
größeren Hub ausgeglichen wird. Dabei vollzieht sich dieser Ausgleich nur für die Schneidbohrer,
bei denen allein eine Verkürzung durch Nachschärfen zu erwarten ist, nicht dagegen
für die unverändert bleibenden Stüpfelwerkzeuge.
Die erwähnte Kupplung mit Ausgleichwerk ist im einzelnen in den Fig. 6, 7 und 8 dargestellt.
Das obere Ende der Stange 33 trägt auf einem Querzapfen 61 einen auf diesem
mittels eines Auges 60 gelagerten Hebel 59, dessen anderes Ende in eine Gabel 62 ausläuft
und lose auf die Welle 55 aufgeschoben ist. Ein aus zwei Stücken bestehender Steuerhebel 63
liegt teils diesseits, teils jenseits des Hebels 59 und ist an diesem auf einem Zapfen 64 gelagert.
Der eine Arm 65 des Hebels 63, der in einen Gelenkkopf ausläuft, wird von einer Gelenkschale
der schon einmal erwähnten Stange 51 erfaßt. Der andere Arm 67 des Hebels 63
ist mit Zähnen 68 versehen. Auf der Welle 55 ist ein Hebel 66 befestigt, der im großen und
ganzen parallel zum Hebel 59 verläuft und dessen Ausgangsstellung durch die Schwingbewegung
des Steuerhebels 63 bestimmt oder verändert werden kann. Mit dem gezahnten Arm 67 des Hebels 63 kann ein mit Zähnen 69
besetztes Schwingstück 70 zusammenwirken,
das auf dem Zapfen 61 der Stange 33 schwingend
gelagert ist. Dieses Schwingstück, das man etwa als »Kupplungsschwinge« bezeichnen
kann, ist mit einem Kreisbogensegment 71 und mit Hörnern 72 versehen. Der Hebel 66
besitzt zwei Lappen 73, von denen der obere einen festen Finger 74 mit innerer Anschlagfläche
75 und mit Ausschnitt 76 zur Aufnahme eines der Hörner 72 aufweist, während am unteren Lappen ein ähnlicher Finger ηη, jedoch
in zum ersteren symmetrischer Lage und mit dem Unterschiede angeordnet ist, daß er in
einem Schlitz 78 des betreffenden Lappens 73 mittels der Schrauben 79 einstellbar ist. Wenn
die Finger 74, 77 die in Fig. 8 gezeigte Stellung einnehmen, wird ein Ausschwingen des Hebels
63, das infolge der Zahnverbindung 68 auch ein Ausschwingen der Kupplungsschwinge 70
zur Folge hat, keine Änderung in der Stellung des Hebels 66 verursachen. Ist dagegen der
Finger 77 einwärts gegen den Körper des Hebels 66 hin eingestellt, dann wird ein Ausschwingen
der Kupplungsschwinge 70 seitens des im Sinne des Pfeiles α bewegten Hebels 63
das untere Horn 72 derselben an der Anschlag-. fläche 75 des einwärts gestellten Fingers 77
auflaufen lassen, um den Hebel 66 abwärts zu schwingen und ihn eine tiefere Ausgangsstellung
einnehmen zu lassen, wodurch anderseits die Welle 55 etwas vorgedreht und die Stange 52
etwas gehoben wird. Während der Hebel 66 in dieser Weise eingestellt wird, bleibt zwar der
Hub der Stange 33 derselbe wie vorhin, so daß eine dann erfolgende Bewegung der Stange 33,
die sich durch die mit jenem Horn 72 in den Ausschnitt 76 des Fingers 77 eingetretene
Kupplungsschwinge 70 auf den Hebel 66 überträgt, in gleichem Maße auf den letzteren und
die Welle 55 bzw. den Schneidbohrersatz übergeleitet wird, mit dem Unterschiede jedoch,
daß die Schneidbohrerschiene jetzt von einer anderen bzw. hinsichtlich der anfänglichen
weiter vorgerückten Ausgangsstellung ausgeht. Wird der Hebel 63 in der entgegengesetzten
Richtung ausgeschwungen, so wird die Kupplungsschwinge 70 umgestellt und durch Angriff
am Finger 74 den Hebel 66 in die erste Stellung zurückführen. Wie ersichtlich, wird
auf diese Weise bei jedem zweiten Schwinghub
der Kupplungsschwinge 70 der Schneidbohrersatz zunächst in eine vorgerückte Ausgangsstellung
übergeführt, um die infolge Nachschärfens eingetretene Verkürzung der Bohrer auszugleichen, worauf die Schneidbohrer
den normalen Bohrhub ausführen. Die Hubgröße dieses ausgleichenden Vorrückens der Schneidbohrer richtet sich nach dem Maß
der Einstellung des Fingers 77. Bezüglich der Stüpfeiwerkzeuge ist zu bemerken, daß, wenn
ßo diese bewegt werden, der Hebel 66 in seine
Normalstellung zurückkehrt. Die Kupplung der Stange 33 mit dem Hebel 66 erfolgt, wie
schon angedeutet, in den Endstellungen der .Kupplungsschwinge 70 dadurch, daß deren
Hörner 72 in die Ausschnitte 76 der Finger 74, 77 kuppelnd eingreifen. Was das beschriebene
Ausgleichwerk vor anderen dem gleichen Zwecke dienenden Mitteln auszeichnet, ist
der Umstand, daß die jeweils erforderliche Einstellung des Hebels 66 selbsttätig erfolgt, sobald
der Antrieb von einem Bohrersatz auf den anderen umgestellt wird, indem der die Kupplungsschwinge steuernde Hebel 63 durch
die Stange 51 mit dem Winkelhebel 48, 49 verbunden ist.
Die Wirkungsweise der gesamten Vorrichtung ist nun folgende:
Der Arm 29 (Fig. 1) wird durch die Wirkung des Jacquardwerkes niederbewegt und nimmt
dabei durch den Stift 30 den Schubring 21 mit nach abwärts, bis das untere Zahnstück dieses
Schubringes in die Verzahnung des Zahnkolbens 18 eingreift und dadurch die Triebverbindung
zwischen diesem und dem Zahnrad 19 herstellt. Der Zahnkolben 18 wird dann
das Rad 19 so lange umdrehen, bis die gegenüberliegende Unterbrechungsstelle in der Verzahnung
des Rades 19 an den Zahnkolben 18 herangelangt und dadurch die Triebverbindung
gelöst wird. Das Rad 19 wird dabei eine halbe Umdrehung zurücklegen und die Stange 20
in die Höhe führen, die ihrerseits die Welle 37 zum Ausschwingen bringt, wodurch vermöge
der Hubkulisse 39 die Stange 40 niederbewegt und die Wellen 42 nach links (Fig. 2) geschwungen
werden. Die Folge davon ist, daß die Wellen 8 in ihrer Längsrichtung so weit verstellt werden,
daß die Rollen 16 zwischen die Finger 11, 12
der Klauen 10 geführt, die Rollen 14 aber außer Eingriff mit den Fingern 11 der Klauen 9
gebracht werden. Auf diese Weise ist die Antriebsbewegung der Wellen 8, die gemäß Fig. 4
je den oberen Bohrersatz bewegen, von diesem auf den unteren Bohrersatz umgeschaltet,
so daß bei Schwingen der Wellen 8 jeweils der untere Bohrersatz bewegt wird.
Die Bewegung der Hubkulisse 39 bringt auch den Winkelhebel 48, 49 zum Ausschwingen,
so daß die Stange 51 niedergeführt und der Steuerhebel 63 ausgeschwungen wird. . Dadurch
wird die Kupplungsschwinge 70 gedreht und in die in Fig. 6 und 8 angegebene Stellung
gebracht. Befindet sich der Finger 77 in demselben Abstand von' der Längsmittellinie des
Hebels 66 wie der Finger 74, so entsteht keine Änderung in der Ausgangsstellung des Hebels 66.
Ist dagegen dieser Abstand für den Finger 77 kürzer gemacht als für jenen 74, was durch
Verstellen des Fingers 77 erreicht wird und etwa nach Schärfen der Schneidbohrer zu geschehen
hat, dann wird der Hebel 66 bei Drehung des Hebels 63 durch Vermittlung der am Fin-
ger 77 zum Anschlag kommenden Kupplungsschwinge 70 nach abwärts verstellt und dadurch
die Welle 55 etwas gedreht, bevor die Stange 33 ihren Arbeitshub beginnt, so daß die Stange 52
etwas angehoben und durch deren Verzahnungen die Wellen 8 ein klein wenig vorgedreht werden,
um die Schneidbohrer, deren Länge infolge Nachschleifens verkürzt worden ist, um ein
entsprechendes Maß vorzurücken. Am Schluß der Schwingbewegung der Kupplungsschwinge
70 wird deren unteres Horn 72 in den Ausschnitt 76 des Fingers 77 eintreten und dadurch
die zwangläufige Kupplung zwischen der Stange 33 und dem Hebel 66 herstellen.
Die Teile sind jetzt wirkungsbereit. Es wird dann durch das Jacquardwerk die Rolle 34
in die Nut der Scheibe 31 eingerückt, worauf durch deren Wirkung der Hebel 32 ausgeschwungen
und die Stange 33 auf und nieder bewegt wird. Hierdurch wird der mit der Stange 33 gekuppelte Hebel 66 und mit diesem
die Welle 55 hin und her geschwungen, was zur Folge hat, daß durch den Kurbelarm 57
die Stellstange 52 und die Wellen 8 einen selchen Ausschlag erhalten, daß die eingerückten
Bohrer — angenommen, es seien dies die Schneidbohrer — in den Stoff vorgeschoben
und aus diesem zurückgezogen werden. Dieser Vorgang setzt sich so lange fort, bis die Rolle 34
aus der Nutenscheibe 31 ausgerückt wird, was in der Stellung derselben gemäß Fig. 1
eintreten wird. Im weiteren Verlauf des Be-' triebes wird auch einmal der andere Bohrersätz,
die Stüpfelwerkzeuge, benutzt. Für diesen Fall wird ebenso wie vorhin durch den Arm 29 vom Jacquardwerk aus die Triebverbindung
zwischen den Teilen 18, ig hergestellt. Da aber die Stange 20 vom vorigen
Vorgang her in der Hochlage sich befindet, so wird sie jetzt bei Umdrehung des Zahnrades 19
niedergeführt und dadurch die Welle 37 im umgekehrten Sinne gedreht. Damit wird auch
die Einrückstange 40 im umgekehrten Sinne verstellt, so daß die Triebwellen 8 in der Längsrichtung
derart verschoben werden, daß durch die betreffenden Kurbeln der zweite Bohrersatz
ein-, der erste dagegen ausgerückt wird. Zu gleicher Zeit wird auch durch die Hubkulisse
39 der Winkelhebel 48,49 beeinflußt und hiermit durch die Stange 51 und den
Hebel 63 die Kupplungsschwinge 70 derart umgestellt, daß sie mit dem Finger 74 in Eingriff
gelangt, wodurch der Hebel 66 in seine Anfangsstellung zurückgestellt wird. Dann
setzt wieder wie vorhin das Ausschwingen der Stange 33 und des Hebels 66 ein, wodurch
die Stellstange 52 wieder hin und her bewegt und jetzt derjenige Bohrersatz, welcher vorhin
ausgerückt war, in Tätigkeit gesetzt wird?
Aus der vorstehenden Beschreibung ist ohne weiteres zu ersehen, daß bei der Vorrichtung
nach der Erfindung das Einrücken jedes Bohrersatzes unmittelbar vom Jacquardwerk
aus gesteuert, daß bei durch Nachschärfen erfolgendem Kürzerwerden der Schneidbohrer
ebenfalls von der Jacquardwelle aus ein Nachstellen dieser Bohrer erzielt und die Bewegung
der Bohrer selbst nach deren Einrücken gleichfalls von der Jacquardwelle aus bewirkt
wird. Dabei dient zum Einrücken und zur Bewegung der Bohrer dieselbe Triebwelle, indem
sich dieselbe sowohl in ihrer Längsrichtung verschieben (Bewegung für das Einrücken)
als auch um ihre Längsachse drehen läßt (Bewegung für den Antrieb der Bohrer). Die Vorrichtung
ist demzufolge äußerst einfach und gedrängt; sie wirkt zudem vollständig selbsttätig,
und ihre Teile erhalten einen sicheren, zwangläufigen Antrieb.
Claims (5)
1. Bohr- und Stüpfelvorrichtung für Jacquard-Stickmaschinen, dadurch gekennzeichnet,
daß die für den Antrieb der Schneidbohrer und Stüpfelwerkzeuge bestimmte Triebwelle (8), die durch Längsverschiebung
entweder mit den ersteren oder mit den letzteren gekuppelt werden kann, sowohl für ihre Schub- als auch ihre Drehbewegung
— letztere unter Einschaltung einer ein Nachstellen der Werkzeuge in die Arbeitsstellung
bewirkenden Ausgleichvorrichtung
— derart mit dem Jacquardwerk in zwangläufige Verbindung gebracht wird, daß sie
durch dieses selbsttätig ohne gegenseitige Störung der Einzelvorgänge zunächst auf
Einrücken der Schneidbohrer oder der Stüpfelwerkzeuge verschoben und dann unter etwaigem Nachstellen der eingerückten
Werkzeuge zur arbeitsgerechten Bewegung derselben hin und her gedreht wird.
2. Bohr- und Stüpfelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Längsverschiebung der Triebwelle (8) sowie deren für' das Nachstellen der eingerückten
Werkzeuge erforderliche ausgleichende Drehbewegung durch Vermittlung ein und derselben schwingbar gelagerten
Hubkulisse (39) erfolgt, die von der Jacquardwelle (17) aus durch ein an
sich bekanntes, vom Jacquardwerk einrückbares Rädergetriebe (18, 19) ausgeschwungen
werden kann. ..
3: Bohr- und Stüpfelvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hin- und Herdrehung der Triebwelle (8) von der Jacquardwelle (17) aus durch ein
an sich bekanntes Zahnstangengetriebe (52, 53> 54) und ein Hebelgestänge (32, 33)
dadurch erfolgt, daß zwischen diese Teile zwei relativ zueinander einstellbare Hebel
(59, 66) eingeschaltet sind, von denen der
eine mit dem Zahnstangengetriebe verbundene (66) zwei Kupplungsfinger (74, 77)
trägt, während der andere (59) zusammen mit einer Kupplungsschwinge (70) derart mit dem Hebelgestänge (32, 33) verbunden
ist, daß die Bewegung des letzteren auf das Zahnstangengetriebe erst dann zwangläufig
übergeleitet wird, wenn die Kupplungsschwinge (70) durch Ausschwingen mit dem einen oder anderen der Kupplungs1
finger (74, 77) in Eingriff gebracht und dadurch die Kupplung des diese tragenden
Hebels (66) mit dem Hebelgestänge (32, 33) hergestellt ist.
4. Bohr- und Stüpfelvorrichtung nach Anspruch i, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegung der Kupplungsschwinge (70) von der Hubkulisse (39) aus durch Vermittlung
eines Gestänges (48, 49, 51) und eines mit diesem verbundenen Steuerhebels
(63) geschieht, der durch Zähne mit der Kupplungsschwinge (70) in Triebverbindung
steht.
5. Bohr- und Stüpfelvorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die selbsttätige Nachstellung der durch Schärfen kürzer gewordenen Schneidbohrer
dadurch ermöglicht wird, daß wenigstens der eine der Kupplungsfinger (77) an dem
sie tragenden Hebel (66) einstellbar ist, damit durch Einstellen dieses Fingers gleichzeitig
mit der Herstellung der Kupplung zwischen Hebelgestänge (32, 33) und Zahnstangengetriebe
(52, 53, 54) eine Einstellung des die Kupplungsfinger tragenden Hebels
(66) und damit eine kurze ausgleichende Vordrehung der Triebwelle (8) veranlaßt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE214320C true DE214320C (de) |
Family
ID=475905
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT214320D Active DE214320C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE214320C (de) |
-
0
- DE DENDAT214320D patent/DE214320C/de active Active
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