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Rundstrickmaschine mit zwei Nadelzylindern Die Erfindung bezieht sich
auf Strickmaschinen, und zwar ausschließlich auf Rundstr ickmaschinen mit zwei gleichachsig
angeordneten Nadelzylindern, voneinander unabhängig beweglichen Nadeln und Nadelplatinen
bzw. Zugblechen zur Bewegung der Nadeln.
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Als Beispiel für derartige Maschinen könnte hier eine Zweizylindermaschine
mit Doppelzüngennadeln und Nadelplatinen bzw. Zugplatinen dienen, mit deren Hilfe
die Doppelzungennadeln von einem Zylinder auf den anderen übertragen werden können,
sobald es gilt, vom Stricken einer Ränderware auf das Stricken einer glatten Ware
überzugehen, und umgekehrt. Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun hauptsächlich
auf Maschinen der eben angedeuteten Art.
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Zweck der Erfindung ist, für Rundstrickmaschinen der oben angegebenen
Bauart die Mittel zur Musterung der Strickware durch Wendeplattierung zu verbessern.
Man hat, bereits die .das Abschlagen und Einschließen besorgenden sichelförmigen
Platinen zum Wendeplattieren benutzt. Diese treten aber nur mit ihrem verhältnismäßig
kleinen Kopfe über den Zylinderumfang hervor und bieten einer Mustervorrichtung
wenig Angriffsfläche. Die Mustermöglichkeit ist somit gering, insbesondere können
nur wenige Mustervorrichtungen verwendet werden.
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Erfindungsgemäß ist eine Rundstrickmaschine der besonderen, jeben
angegebenen Bauart zur Wendeplattierung mit besonderen, auf das Fadenmaterial wirkenden
Platinen v erselten, die die gegenseitige Lage der den Nadeln zur Plattierung der
Ware zugeführten Fäden ändern, und ferner mit Mitteln ausgerüstet, mit deren Hilfe
auf die erwähnten Platinen wahlweise eingewirkt werden kann, um ihre Position in
bezug auf das Fadenmaterial zu bestimmen und jeweils ausgew iihlten i Platinen die
Möglichkeit zu geben, die gegenseitige Lage der Fäden zwecks Musterung der Ware
durch Wendeplattierung zu wechseln.
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Die Aufgabe der besonderen Platinen liegt also nicht darin, irgendwelche
auf das Fadenmaterial wirkende Teile der Strickmaschine, z. B. Nadeln und/oder Nadelplatinen,
zu beeinflussen, sondern selbst unmittelbar auf das Fadenmaterial zu wirken, um
im Sinne der JErfindung die gegenseitige Lage der Grund-und Plattierfäden zu wechseln
und auf diese Weise eine Musterung der Ware durch Wendeplattierung geschehen zu
lassen. Da zum Wendeplattieren besondere Platinen verwandt werden, hat man in deren
Formgebung
größere Freiheit, so daß sich das Zusammenarbeiten mit
Mustervorrichtungen beliebiger Art leichter gestaltet als bei der erwähnten bekannten
Ausführung In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Platinen vorgesehen,
die in der Gebrauchsstellung mit Bezug auf die Nadelzylinder axial oder doch ungefähr
so gerichtet und steuerbar sind durch besondere Mittel, d. h. durch Mittel, die
die genannten Platinen wahlweise so zu beeinflussen vermögen, daß jeweils ausgewählte
Platinen die gegenseitige normale Lage der Fäden positiv wechseln bzw. umkehren
müssen.
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Konstruktion und Anordnung können so getroffen werden, daß die mit
dem Fadenmaterial in Berührung kommenden Teile der Platinen gezwungen sind, zwischen
den Nadeln mit einer einfachen, zu den Nadeln ungefähr rechtwinkligen Bewegung zu
arbeiten. Auch könnten die Platinen so eingerichtet werden, daß sie mit einer einfachen
Bewegung im wesentlichen in derselben Richtung wie die Nadeln arbeiten. Vorzugsweise
werden die genannten Platinen jedoch so eingerichtet, daß sie mit einer Bewegung
radial zum Nadelkreis und einer Bewegung längs in bezug auf die Abschlagplatinen
der Maschine arbeiten. In welcher Weise dies geschieht, wird weiter unten noch des
näheren beschrieben. Die Längsbewegung der Platinen, sofern eine solche überhaupt
vorgesehen ist, erfolgt im Verein mit der bei der Maschenbildung stattfindenden
Längsbewegung :der Nadeln und hat den Zweck, die mit dein Fadenmaterial in Berührung
kommenden Enden der Platinen ganz in die Nähe der Abschlagplatinen zu bringen. Es
wird dadurch -den Platinen die Möglichkeit gegeben, die Fäden nahezu bis zur eigentlichen
Maschenbildung unter Kontrolle zu halten. Die eigentliche Maschenbildung erfolgt
allerdings eine Wenigkeit später als die Längsbewegung der Platinen. Jedenfalls
wird die Anordnung so getroffen, daß infolge der Wirkung der mit dem Fadenmaterial
in Berührung kommenden Platinen die Lage der Grund- und Plattierfäden umgekehrt
ist, also der Faden, welcher bei normaler Plattierung als Grundfaden gilt, von der
einen Seite auf die andere Seite jenes Fadens zu liegen kommt, der bei normaler
Plattierung als Deck- oder Plattierfaden gilt.
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Nach der Erfindung werden die Platinen im Kreise einzeln beweglich
angeordnet, und zwar längsbeweglich in einem mit Rinnen versehenen, über dem unteren
Zylinder und im übrigen zu den Zylindern konzentrisch angeordneten zylindrischen
Bett, so daß die Platinen vertikal oder im wesentlichen vertikal nach oben stehen
und die unteren Enden der Platinen zwischen zwei einander benachbarten Nadeln, so
wie oben beschrieben, auf einen Faden einwirken können.
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Wenngleich jedes zweckentsprechende Mittel zur Wahl bzw. Ausmusterung
der Platinen Verwendung finden kann, wird es doch vorgezogen, bei unterschiedlich
gestalteten Platinen eine Reihe Musternocken und Mittel, wie z. B. eine Stifttrommel
oder Mustertrommel sowie eine Musterkette oder ein derselben gleiclhwertiges Mittel,
zu verwenden, um die erwähnten Musternocken in einer vorausbestimmten Weise, je
nachdem wie es die Musterung verlangt, in und außer Wirkung zu setzen. Abhängig
von der den Platinen zu erteilenden Bewegung könnten die Mustermittel einer doppelten
Funktion dienen, nämlich sowohl zur Ausmusterung als auch zur Betätigung der Platinen,
d. h. Ausmusterung und Betätigung oder Bewegung der Platinen könnten gleichzeitig
bewirkt werden, oder es könnten die betreffenden Mittel mit noch anderen Mitteln
zusammenarbeiten, z. B. mit Nocken, die, mit den ausgewählten Platinen in Eingriff
gebracht, letzteren die gewünschte Betätigung bzw. Bewegung erteilen.
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In der bevorzugten Ausführung der Erfindung sind Platinen vorgesehen,
die zum Zwecke, den Grundfaden zu fassen und ihm eine andere Lage zu geben, kippbar
bzw. schwenkbar gelagert sind.
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Die Mustervorrichtung besteht aus einer Gruppe von Hebeln oder Musternocken,
die, um sie mit den entsprechenden Nasen in Eingriff zu bringen, einzeln beweglich
sind und gesteuert werden durch eine Mustertrommel, die vorzugsweise mit auf die
Musternocken wirkenden, leicht auswechselbaren Stiften besetzt wird.
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Auch könnten Mittel vorgesehen werden, um die Ausmusterung bzw. Wahl
gewisser oder auch aller Platinen wieder zu ' löschen, d. h. die Musterung auf bestimmte
Flächen zu beschränken. Eine solche Vorkehrung ist für Maschinen zur Herstellung
nahtloser Strumpfwaren besonders vorteilhaft, insofern, als sie die Möglichkeit
gibt, im Zusammenhang mit einem gemusterten Blatt eine glatte Sohle herzustellen.
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Im folgenden soll die Erfindung mit weiteren Einzelheiten an einem
besonderen Ausführungsbeispiel beschrieben werden, und zwar an einer Rundränderstrickmaschine
mit übereinandergesetzten rotierenden Nadelzylindern und doppelköpfigen Nadeln.
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Abb. i stellt den oberen Teil einer solchen im Sinne der Erfindung
verbessertenMaschine von der Rückseite gesehen und im Schnitt nach Linie I-I der
Abb. i i dar.
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Abb, a veranschaulicht in vergrößertem Maßstabe einige Platinen und
Nadeln und wie
dieselben beim Herstellen von normal- und wendeplattierten
Maschen zusammenarbeiten.
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Abb. 3 und q. veranschaulichen in vergrößertem Maßstabe, wie Platinen
und Nadeln bei normaler Plattierung zusammenarbeiten.
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Abb. 5 und 6- veranschaulichen in gleicher Weise, wie Platinen und
Nadeln bei Wendeplattierüng zusammenarbeiten.
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Abb. 7 veranschaulicht das auf das Fadenmaterial wirkende Ende zweier
Platinen in zwei verschiedenen Ausführungen.
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Abb.8 bringt einen Schnitt nach Linie VIII-VIII der Abb. i; Nadeln
und Nadelzylinder sind in dieser Abbildung nicht dargestellt.
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Abb.9 veranschaulicht einen Teil der Abb. 8 in vergrößertem Maßstabe.
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Abb. io ist eine Seitenansicht einer Nockensteuerung.
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Abb. i i veranschaulicht einen Teil der Maschine, von oben gesehen.
Der Deutlichkeit halber sind verschiedene Teile ausgebrochen.
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Abb. 12 ist eine Vorderansicht einer Vorrichtung zur Kontrolle des
Schaltklinkengetriebes.
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Die Abb. 1, 8 und i-i sind in einem größeren Maßstabe gehalten als
Abb. io und 12. Entsprechend dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung
sind in kreisförmiger Anordnung schwenkbare bzw. kippbare Platinen i in mit 2 bezeichneten
Rinnen eines Zylinders 3 angeordnet. Der Zylinder 3 ist zum oberen Zylinder q. konzentrisch
gesetzt. Der Platinenzylinder.3 ist in bequemer Weise auf einem Tragzylinder 5 drehbar
gelagert. Der Zylinder 5 ist an der oberen Platte 6 der Maschine befestigt. Der
Platinenzylinder 3 ist, wie schon erwähnt, auf dem Zylinder 5 drehbar gelagert und
abgestützt- auf einem Kugeldrucklager 7, welches von einer durch den festen Zylinder
5 hindurchgehenden Welle oder Säule 8 gehalten wird. Der Platinenzylinder trägt
nicht allein nur die Platinen, sondern auch den Nadelzylinder q.. Letzterer ist
auf .dem Platinenzylinder von außen, z. B. mit Schrauben 4a, so befestigt, daß,
wie aus Abb. i ersichtlich, die oberen Enden der Platinen frei liegen, und ferner
so, daß die Rinnen a zwischen die mit q.L bezeichneten Rinnen des Nadelzylinders
zu liegen kommen. jede der Platinen ist an ihrem unteren Ende iuit einem zum Angriff
des Fadenmaterials bestimmten hakenförmigen Teil 9 versehen. Derselbe erstreckt
sich vom Platinenbrett aus radial unter den unteren Rand des Nadelzylinders und
vorzugsweise durch einen in das untere Ende des Nadelzylinders eingepaßten Führungsring
io. Letzterer soll ein seitliches Verbiegen der erwähnten, zum Angriff des Fadenmaterials
bestiinmten Platinenenden verhüten helfen. Das auf den Faden wirkende Ende jeder
Platine arbeitet also zwischen zwei einander benachbarten Nadeln (Abb.2). Weiterhin
ist jede Platine auf ihrem Rücken bei -i i. .so gelagert, daß sie in ihrer Rinne
geschwenkt bzw. gekippt werden kann. Auch ist jede Platine vorn oberhalb des Drehpunktes
i i- mit einer oder mit mehreren Nasen, i2 versehen. Mit den Nasen 12 können entsprechende
Musternocken 13 in Eingriff gelangen. Zu jeder Platine gehört auch ein nach unten
gerichtetes Füßchen 14 bzw. ein umgebogener Fortsatz an oder nahe dem unteren Ende
der Platine. Ein jedes Füßchen 14 steht in Eingriff mit einem Kurvenring 15, der
auf der schon einmal erwähnten, in Mitte des Platinanzylinders sitzenden Welle oder
Säule 8 befestigt ist.
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Die Musternocken sind angeordnet auf einem zu den Zylinderachser-
parallel gerichteten vertikalenZapfen 16 oberhalb des oberen Zylinders und zur Wirkung
auf die nach vorn gerichteten Nasen 12 der Platinen bestimmt. Zur Ausmusterung der
Musternocken 13 ist eine Stifttrommel 17 vorgesehen, die, wie es noch weiter unten
beschrieben werden soll, durch ein Schaltklinkengetriebe beweglich ist. Auf der
Trommel sind die Stifte i8 entsprechend der gewünschten Musterung in einer vorausbestimmten
Weise angeordnet. Die Stifte sind in die Trommel lediglich nur eingesteckt und werden
gehalten durch eine Haube i9, die entsprechend .den-Musternocken 13 mit Schlitzen
2o versehen ist. jeder der Musternocken: 13 besitzt einen Fortsatz 13a, mit welchem
er in den entsprechenden Schlitz der Haube i9 so eingeführt ist, daß, ein Kontakt
mit den Stiften der Mustertrommel möglich ist. Die Breite eines jeden Schlitzes
beträgt weniger als der Durchmesser eines Stiftes, so daß es nicht möglich ist,
an den Schlitzen irgendeinen der Stifte aus der Trommel zu verlieren. Bei Herstellung
plattierter Strickwaren werden, wie üblich, zwei Fäden a und b zugeführt,
und zwar in irgendeiner zweckentsprechenden Weise so, daß der Faden a etwas
über und vor den Faden b zu
liegen kommt. Der obere Faden. d gilt normalerweise
als Grundfaden und der andere Faden b als Plattierfaden. Wenn Musternocken mit Hilfe
von in die Mustertrommel eingesetzten Stiften in ihre wirksame Stellung gebracht
werden, werdet die entsprechenden Platinen oberhalb ihres Drehpunktes i i, so wie
es in Abb. i rechts dargestellt ist, einwärts gedrückt, so daß das untere Ende der
Platinen, wie es ebenfalls aus Abb. i rechts unten hervorgeht und bei A in Abb.
8 und 9 dargestellt ist, radial nach außen treten muß. Also wird das hakenförmige
Ende 9 der Platinen über die Außenseite des Fadens a gebracht, d.li. in eine Stellung,
wie sie in
Abb.3 mit strichpunktierten Linien dargestellt ist. Es
ist natürlich selbstverständlich, daß die Beziehung zwischen den betreffenden Platinen
und den Fäden so gehalten wird, daß .die unteren Enden der ausgewählten bzw. ausgemusterten
Platinen sich vorstellen können, ohne hierbei den Faden a irgendwie zu beeinflussen.
bzw. zu verletzen.
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In einem an der oberen Platte befestigten Halter 21 ist verstellbar
ein Nocken 22 (Abb. i) vorgesehen, der nach der Ausmusterung der Platinen deren
obere Nasen 23 erfaßt und die Platinen nach unten drückt. Diese Abwärtsbewegung
der Platinen erfolgt im Verein mit der bei der Maschenbildung vor sich gehenden
Abwärtsbewegung der Nadeln 24.
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Die ausgewählten Platinen werden an ihrem unteren Ende unter der Wirkung,
die der schon einmal erwähnte Kurvenring 15 auf die mit 14 bezeichneten Platinenfüßchen
ausübt, einwärts bewegt, sobald die Platinen am Ende ihrer Abwärtsbewegung angekommen
sind bzw. sich dem Ende dieser Bewegung nähern. Der Erfolg ist, daß der Faden a
von den betreffenden Platinen gefaßt und die Lage des erwähnten Fadens gegenüber
dem Faden b gewfchselt, d. h. der Faden a aus seiner normalen Lage (Abb.3) vor dem
Faden b in eine Lage hinter dem Faden b gebracht wird, wie bei B in Abb. 2 und auch
in Abb. 5 dargestellt. Die die Fäden in dieser Lage verstrickenden Nadeln werden
demzufolge und wie ,aus Abb. 6 ersichtlich, wendeplattierte Maschen bilden. Wo eine
Platine nicht so, wie beschrieben, betätigt wird, die Fäden also ihre in Abb. 3
dargestellte normale Lage zueinander beibehalten, wird .die entsprechende Nadel,
wie aus Abb. 4 ,ersichtlich, eine normalplattierte Masche liefern. Die Enden 9 der
von den Musternocken nicht beeinflußten Platinen bewegen sich, wie es in Abb.2 bei
C und mit voll ausgezogenen Linien in Abb. 3 dargestellt ist, auf zier Innenseite
des Fadens a, so daß die Außenkanten der Enden 9 den Faden in seiner normalen Lage
zunächst halten und ihn bei der Abwärtsbewegung der Nadeln noch eine Wenig-],zeit
nach außen verdrängen.
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Aus obiger Beschreibung geht hervor, daß auf Grund der Wirkung der
Platinen der Eingriff zwischen Platine und Fadenmaterial nach geschehener Wahl bz-,v.
Ausmusterung solange wie nur irgend möglich unterhalten wird, demzufolge also nicht
nur die Wendeplattierung durch die ausgemusterten Platinen definitiv bewirkt, sondern
auch die normale Plattierung durch die nicht ausgemusterten Platinen definitiv gewährleistet
wird. Die Wechsel zwischen normaler Plattierung und Wendeplattierung können demzufolge
scharf unterschieden werden. Später werden die Platinen in ihre normale Stellung
hochgestoßen, und zwar durch einen auf die oberen Enden 23 der Platinen wirkenden
Nocken 25.
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Aus Abb. 8 geht hervor, daß die Wandung des Kurvenringes 15 auf ungefähr
der Hälfte des ganzen Umfanges eine solche Stärke besitzt, daß der Raum 26 zwischen
dem unteren Ende -einer jeden Platine und dem betreffenden Füßchen 14 voll ausgefüllt
ist, wie in Abb. i links unten dargestellt. Ein am Kurvenring geschaffener Vorsprung
27 hat die Aufgabe, die unteren Enden der Platinen kurz vor .der Ausmusterung durch
die Musternocken 13 momentan vorzustellen, um den Führungsring io und die Räume
zwischen benachbarten Nadeln von dem sich während des Strickens ansammelnden Flaum
oder Schmutz frei zu machen.
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Die Wandung des Kurvenringes ist auf der Innenseite bei 28 über eine
gewisse Strecke geschwächt bzw. reduziert, um der unter der Wirkung der Nocken 13
erfolgenden Auswärtsbewegung der unteren Enden der ausgemusterten Platinen Raum
zu geben (Abb. 8 und 9). Auf der Oberseite des Ringes ist ein Ausschnitt 29 geschaffen,
um der unter der Wirkung des Nockens 22 erfolgenden Abwärtsbewegung der Platinen
Raum zu geben. Die Wandung 28 des Kurvenringes 15 kann in irgendeiner zweckentsprechenden
Weise so gestaltet werden, daß. den nichtausgemusterten Platinen eine geringfügige
Bewegung nach außen zuteil wird und dadurch die Außenkanten der Enden 9 gezwungen
werden, zur erforderlichen Zeit auf -den Faden a zu drücken und ihn, wie schon eingangs
erwähnt, eine Wenigkeit nach außen zu drängen. Nach der Ausmusterung werden die
ausgemusterten Platinen zur Umkehr der Lage der Fäden a und b selbstverständlich
zurückgezogen, und zwar dies auf Grund des Eingriffes zwischen den Füßchen 14 und
der mit 28a bezeichneten Innenfläche des Kurvenringes 15 (Abb. 8).
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Wie schon zum Ausdruck gebracht, können Mittel vorgesehen wenden,
um den Musternocken 13 entgegenzuarbeiten, d. h. zu irgendeiner Zeit während des
Strickvorganges die geschehene Ausmusterung wirkungslos zu machen. Es ist hiernach
möglich, so wie oben beschrieben, ausgemusterte Platinen wieder zurückzunehmen,
noch bevor sie mit dem Faden a in Eingriff gelangen, und auf diese Weise eine Umkehr
der Lage .der Fäden a und b zu verhüten. Es können dementsprechend horizontale Streifen
erzeugt werden, indem man eine oder mehrere normalplattierte Reihen mit einer oder
mit mehreren wendeplattierten Reihen abwechseln läßt, oder indem man normalplattierte
Reihen im Wechsel
mit solchen Reihen herstellt, die je nach Bedarf
musterbildende wendeplattierte Maschen enthalten. In der Anwendung der Erfindung
bei einer Maschine zur Herstellung nahtloser Strumpfwaren könnten die genannten
Mittel dazu verwendet werden, der Ausmusterung bei der Herstellung der Ränder entgegenzuwirken
und auch dann, wenn zur Herstellung von Fersen und Spitzen vom Rundstricken auf
ein Hinundherstricken übergegangen wird. Daneben könnte eine Vorkehrung getroffen
werden, um zwecks Herstellung einer glatten Sohle der Ausmusterung derjenigen Platinen
entgegenzuarbeiten, die für die bei der Herstellung eines Füßlings die Sohle strickenden
Nadeln in Betracht kommen.
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In der bevorzugten Ausführung und. Anordnung sind einige Platinen
mit Füßchen i4a versehen, die, wie aus Abb. 7 ersichtlich, länger sind als die Füßchen
14 anderer Platinen. Zur Wirkung auf diese Füßchen 14, 14a ist ein Nocken 30 geschaffen.
Dieser Nocken ist auf dem an einer vertikal verschiebbaren Stange 32 angebrachten
Arm 31 befestigt. Normalerweise wird Stange 32 durch eine Feder 33 hochgehalten.
Feder 33 ist angeordnet zwischen einem Bund 33a der Stange 32 und den! Boden einer
in einem Träger 8a der Stange 8 eingearbeiteten Vertiefung. Wenn der Nocken
30 vollständig hoch steht, wirkt er auf die Füßchen 14, i4a aller ausgemusterten
Platinen, und zwar indem Sinne, daß die unteren Enden der durch die Musternocken
13 ausgemusterten Platinen zurückgenommen werden, noch bevor sie den Faden a erfassen.
Der Nocken 3o kann tief gestellt werden, um je nach Bedarf entweder nur die Füßchen
14 oder alle Füßchen unbeeinflußt zu lassen. Die Tiefstellung des Nockens
30 geschieht, indem die Stange 32 entgegen der Wirkung der Feder 33 nach
unten gedrückt wird. Dies wiederum geschieht mit Hilfe eines Hebels 34, der durch
eine Stoßstange 3.5 mit einem anderen Hebel 36 verbunden ist. Letzterer untersteht
dem Einfluß der auf der Mustertrommel 38 der Maschine vorgesehenen Musterzähne
o. dgl. 37, 37a. Der Nocken 30 ragt durch einen Schlitz 39 des Kurvenringes
15 hindurch und wird infolge einer in üblicher Weise bewirkten intermittierenden
Drehung der Mustertrommel durch die oben beschriebenen nocken-und federgesteuerten
Verbindungen entweder in. die Bahn der den ausgemusterten Platinen zugehörigen Füßchen
14 und/oder i4Y hinein oder aus deren Bahn herausgerückt.
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In der Anwendung dieser Ausführungsform der Erfindung bei einer Maschine
zum Strikken nahtloser Strumpfwaren erhält ungefähr die Hälfte der Platinen längere
Füßchen i4a, d. h. mit anderen Worten längere Füßchen i4a erhalten alle diejenigen
Platinen, welche für die die Fußsohle strickenden Nadeln in Betracht kommen. Der
. Nocken 3o kann mit Hilfe seiner Steuerung in drei Stellungen gebracht werden,
nämlich, wie in Abb. i dargestellt, meine tiefste Stellung, in welcher @er sämtliche
Füßchen 14,14a unbeeinflußt läßt, in eine etwas höhere Stellung, in welcher er lediglich
nur auf die längeren Füßchen wirkt, und in eine höchste Stellung, in welcher er
auf sämtliche Füßchen wirkt. Der Nocken 30 könnte durch den Nocken 37 in seine tiefste
Stellung gedrückt werden, z. B. beim Stricken eines Strumpflängens, so daß die Musterung
sich dann um den Strumpf ringsherum ,erstreckt. Soll jedoch eine glatte Sohle-erzeugt
werden, wird die Mustertrommel so weit gedreht, daß der Musterzahn 37 den Hebel
36 freigibt und letzterer auf den Musterzahn 37a fällt. Dadurch wind der l'"Tocken
30 seitens der Feder 33 eine Wenigkeit hochgestellt, d. h. in die Bahn der
langen Füßchen i4a hinein= gerückt, so daß jede in der oben beschriebenen Weise
ausgemusterte langfüßige Platine in die einer normalen Plattierung entsprechende
Stellung (Abb.3) zurückgeführt wird,- noch bevor der Plattierfaden erfaßt wird,
während zur Wendeplattierung ausgemusterte kurzfüßige Platinen ihre Funktion in
der gewünschten Weise verrichten können. Beim Stricken von Fersen, Spitzen und Rändern
wird der Nocken 3o bis in seine höchste Stellung gehoben, indem der Hebe136 von
dem Musterzahn 37a freigegeben wird. In seiner höchsten Stellung wirkt der Nocken,
wie in Abb.9 dargestellt, auf die Füßchen aller ausgemusterten Platinen, um die
Wirkung der getroffenen Wahl oder Ausmusterung zu verhüten bzw. nichtig zu machen.
Zu diesen Zeiten könnte man, sofern es verlangt wird, einen oder beide Plattierfäden
a und b durch einen anderen Faden bzw. durch andere Fäden ersetzen.
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Das Schaltklinkengetriebe zur Betätigung der Stifttrommel 17 untersteht
dem Einfluß eines Nockens 40, der an einem mit dem Platinenzylinder 3 verkeilten
Zahnrad 3a vorgesehen ist. Der Antrieb des Platinenzvlinders 3 erfolgt in einer
Weise ähnlich dem bei Maschinen dieser Art sonst üblichen Antrieb des oberen Zylinders.
Die Klinke 41 ist au dem einen Ende eines mit einer Feder 42a belasteten Hebels
42 angebracht. Hebel 42 ist in Mitte auf der Trommelspindel bzw. Trommelachse 43
schwenkbar gelagert und am anderen Ende zum Angriff des Nockens 40 mit einer Rolle
44 versehen. Es werden vorzugsweise zwei Schalträder 45, 46 vorgesehen. Die Teilung
der Verzahnung ist für beide Räder die gleiche, jedoch erhält das
Rad
46, wie aus Abb. i i ersichtlich, abwechselnd tiefe und weniger tiefe Zähne. Auch
wird das Rad .46 auf der Spindel 43 frei drehbar angeordnet, so daß bei axialer
Verschiebung der Klinke, also wenn z. B. die Unterlegscheibe 47 entfernt wird, um
die Klinke entweder in das Rad .45 oder in beide Räder eingreifen zu lassen, die
Trommel je nach Bedarf entweder für jede einzelne Maschenreihe oder für jede zweite
Reihe weitergeschaltet bzw. gedreht werden kann. Das Rad 46 ist im Durchmesser-eine
Wenigkeit größer als das Rad 45. Befindet sich die Klinke in einer Stellung, derzufolge
sie in beide Schalträder eingreifen muß, und wenn dabei die Klinke jedoch nur mit
einem weniger tiefen Zahn des Rades .46 in Eingriff gehalten wird, kann die Klinke
mit dem entsprechenden Zahn des Rades 45 allerdings nicht in Eingriff gelangen,
so daß das Rad 46 leer gedreht und das Rad 45 überhaupt nicht bewegt wird. Wenn
die Klinke bei ihrem nächsten Hub mit einem tiefen Zahn des Rades 46 in Eingriff
kommt, gelangt sie auch zeit dem .entsprechenden Zahn des Rades .45 in Eingriff,
so daß dann beide Räder gedreht werden und folgerechtlich auch die Stifttrommel.
Der Zapfen 43 ist relativ zum Platinenzylinder verstellbar angeordnet, und zwar
in einem mit .48 bezeichneten Schlitz der oberen Platte 6. Mit dem e rw, iilinten
Zapfen könnte eine Bremse kornbiniert werden, z. B. in Form eines Reibkissens 49,
welches durch eine Feder 49a gegen die Trommel gehalten wird (Abb. i). Außer dem
Kissen .49 oder an Stelle desselben könnte eine Sperrklinke 5o (Abb. ii) vorgesehen
werden, z. B. kombiniert mit einer Feder 50b in einem an der Haube i9 angebrachten
Gehäuse 5oa. Der Klinkenhebel 42 ist in Mitte konzentrisch zur Trommel schwenkbar
gelagert. Seine Arme sind durch Öffnungen iga, i g" der Haube i9 hindurchgeführt.
Die Klinke 41 ragt zum Eingriff in die Schalträder durch eine mit igb bezeichnete
Öffnung der Haube hindurch. Diese Öffnungen sind über den Reihen der Stifte 18 vorgesehen,
so daß es unmöglich ist, an einer jener üffnungen Stifte zu verlieren.
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Die Schaltung der Mustertrommel kann durch eine Musterkette o. dgl.
so gesteuert werden, daß die Trommel einer bestimmten Musterung entsprechend fortgeschaltet
oder im Stillstand gehalten werden kann. Zu diesem Zwecke könnten besondere Mittel
vorgesehen werden, die es gestatten, das Schaltklinkengetriebe für jede gewünschte
Zahl Maschenreihen außer Wirkung zu halten. Hierzu wird vorteilhaft eine vertikal
beweg-1 iche Stange 51 (Abb. i i und 12) vorgesehen. In der einen Richtung ist diese
Stange durch eine Feder 52 und in der anderen Richtung durch auf der Musterkette
54 der Maschine vorgesehene Musterzähne 53 beweglich. Die Bewegung von den Musterzähnen
53 aus,wird durch die Hebel 55, 56, durch einen Lenker 57 und durch einen Hebel
58 übertragen. Bei Bedarf wird Stange 51 in die Bahn des schwenkbaren Klinkenhebels
.42 geschoben, so daß letzterer mit seiner Rolle .44 aus der Bahn des Nockens 4o
herausgehalten wird.
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Der Träger 8a der Welle oder Säule 8 könnte in der oberen Platte der
Maschine so gelagert werden, daß es möglich ist, den Kurvenring 15 und die dazugehörigen
Teile zu den Musternocken und/oder zur Arbeitsstelle der Maschine genauestens einzustellen.
Zu diesem Zwecke ist der Träger 8a mit einer -ase versehen und diese Nase in Eingriff
ge-; bracht mit Stellschrauben 6o, die in die mit 61 bezeichneten Fortsätze der
oberen Platte der Maschine eingezogen sind (Abb. i i).
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Statt die Klinke 41 zu dem bereits- oben erwähnten Zwecke und, wie
beschrieben, so anzuordnen, daß sie lediglich nur von Hand verstellbar ist, könnten
irgendwelche Mittel vorgesehen werden, die die relative Verstellung, d. h. die Verstellung
der Klinke axial zu den Schalträdern 45, 46, mechanisch bewirken.
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Nachdem eine Reihe Platinen im Zylinder untergebracht worden ist,
können mit einem und demselben Satz Platinen selbstverständ= lich sehr viele Musterungsmöglichkeiten
geschaffen werden, indem entsprechend der jeweils gewünschten Musterung Stifte in
bestimmte Löcher der Mustertrommel eingesetzt werden. Letztere ist rings ihres Umfanges
mit mehreren zueinander parallelen Lochreihen versehen. Die Löcher sind in jeder
Reibe in regelmäßigen Abständen angeordnet, und zwar in Abständen bzw. mit einer
Teilung entsprechend der Zahnteilung der Schaltklinkenräder.
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Ein besonderes Konstruktionsmerkmal liegt darin, daß das mit 23 bezeichnete
--\'äsenende einer jeden Platine abgestuft und, wie in Abb. i bei 23a dargestellt,
zeit Schrägen versehen ist, während die mit 22a bezeichnete Kante des Nockens 22
entsprechend jenen Schrägen unterschnitten ist, so daß bei der unter der Wirkung
des erwähnten Nokkens erfolgenden Abwärtsbewegung der Platinen die äußeren Schrägen
der ausgemusterten Platinen und die inneren Schrägen der nichtausgemusterten Platinen
mit der unterschnittenen Kante 22a des Nockens 22 in Eingriff kommen müssen, derart,
daß die Platinen während der erwähnten Abwärtsbewegung in den durch die Mustermittel
bestimmten Stellungen gehalten werden. Diese Konstruktion liefert zwischen der mit
22a bezeichneten
Kante des Nockens und den gegenüberliegenden Enden
der Platinen in jeder Stellung der letzteren eine Flächenberührung, derzufolge die
Abnutzung über die Schrägen und/oder die Kanten des erwähnten Nockens gleichmäßig
verteilt wird. An oder nahe dem unteren Ende geht die unterschnittene Kante des
Nockens 22 in eine Rundung über, die, wenn die unteren Enden der ausgemusterten
Platinen, so wie oben beschrieben, durch den Kurvenring 15 zurückgeholt werden,
den mit 23 bezeichneten oberen Enden der betreffenden Platinen die Bewegung nach
außen erleichtert.
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Die Erfindung ist verwendbar für Maschinen der oben allgemein bezeichneten
Bauart. Wenngleich nun die Erfindung in der Hauptsache für Maschinen mit übereinandergesetzten,
in ihren Schloßringen drehbaren und hin und her beweglichen 1\Tadelzylindern gedacht
ist, ist die Erfindung in dieser Hinsicht jedoch keiner Beschränkung unterworfen,
denn ebensogut könnte die Erfindung auch auf solche Maschinen übertragen werden,
bei denen die Zylinder lediglich nur drehbar sind, sowie auch auf solche Maschinen,
bei denen die Zylinder feststehen und die Schloßringe drehbar und gegebenenfalls
auch hin und her beweglich sind.