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Zweizylinderrundstrickmaschine Die Erfindung bezieht sich auf Zweizylinderrundstrickmaschinen,
die insbesondere zur Herstellung von Strümpfen bestimmt sind und ausgestattet sind
mit einer Wählervorrichtung in Gestalt einer Trommel mit radial schwingbaren und
längs verschiebbaren Wählerplatinen oder Selektoren, die als solche durch eine drehbare
Mustervorrichtung auswählbar sind.
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Wählervorrichtungen der soeben kurz umrissenen Bauart sind bei Zweizylinderrundstrickmaschinen
bis jetzt immer nur verwendet worden, um die Nadeln in entweder nur einem oder auch
in beiden Zylindern der Maschine selbsttätig so zu verteilen und zu überwachen,
daß die verschiedensten Nadeln an den verschiedensten Arbeitsstellen der Maschine
zum Stricken kommen und diejenigen Nadeln, mit denen an einer jeweils bestimmten
Arbeitsstelle der Maschine gestrickt worden ist, an den anderen Arbeitsstellen der
Maschine nicht wieder zum Stricken gelangen können. In der Tat sind Wählervorrichtungen
der oben angegebenen Art nur geschaffen und verwendet worden, um an verschiedenen
Stellen der Maschine zugeführte verschiedenfarbige Fäden voneinander unabhängig
auf verschiedenen Nadeln verstricken und auf diese Weise farbige Musterungen in
der Ware erzeugen zu können.
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Erfindungsgemäß ist nun eine derartige Wählervorrichtung dazu nutzbar
gemacht, die Nadeln aus einem der Nadelzylinder der Maschine in den anderen Nadelzylinder
zu. übertragen. Das Neue der Erfindung liegt also darin, daß bei einer Zweizylinderrundstrickmaschine
mit einer Wählervorrichtung in Gestalt einer Trommel, deren radial schwingbare und
längs verschiebbare Selektoren durch eine drehbare Mustervorrichtung ausgemustert
werden können, die jeweils ausgewählten Selektoren auf die Nadelplatinen des einen
Nadelzylinders unmittelbar so einwirken, daß die Nadeln aus dem einen Zylinder in
den anderen übertragen werden bzw. eine solche Übertragung von Nadeln in die Wege
geleitet wird.
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Bezüglich des allgemeinen Standes der Technik ist zu bemerken, daß
für Zweizylinderrundstrickmaschinen bereits Mustervorrichtungen bekannt sind, die
aus einer Trommel mit 'schwingbaren Musterplatinen bzw. Selektoren bestehen und
die Selektoren oder Musterplatinen durch eine mit Stiften besetzte Trommel ausgemustert
werden können, so daß die Musterplatinen oder Selektoren auf die Nadelplatinen einzuwirken
vermögen, um eine wahlweise Verschiebung der Nadeln aus dem einen Zylinder in den
anderen zu bewirken. Im Gegensatz zu einer Vorrichtung der für die vorliegende Erfindung
in Betracht kommenden und oben bereits kurz umrissenen Bauart sind die Musterplatinen
oder Selektoren bei einer Vorrichtung der letzterwähnten Art allerdings nur radial
gegen die Nadelplatinen schwingbar, nicht aber in der Längsrichtung verschiebbar.
Allein schon aus diesem Grunde muß fortan scharf unterschieden werden zwischen Vorrichtungen,
bei denen die Selektoren nur radial schwingbar sind,
und jenen an
sich bekannten, für die vorliegende Erfindung in Betracht kommenden Vorrichtungen,
bei denen die Selektoren sowohl radial schwingbar als auch in der Längsrichtung
verschiebbar sind. Vorrichtungen mit nur radial schwingbaren Selektoren können aus
der weiteren Betrachtung ausscheiden, weil sie zur Achse des Nadelzylinders unbedingt
schräg gesetzt werden müssen, um den Nadelplatinen und somit auch den Nadeln die
notwendige Längsverschiebung bei der Übertragung aus dem einen Nadelzylinder in
den anderen Zylinder zuteil werden zu lassen.
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Die Erfindung geht mit Bedacht darauf aus, eine Wählervorrichtung
der eingangs erwähnten Art, d. h. eine solche mit nicht nur radial schwingbaren,
sondern auch längs verschiebbaren Selektoren zu verwenden, weil eine derartige Vorrichtung
zur Drehachse des Nadelzylinders parallel gesetzt werden kann. Im Zusammenhang hiermit
sei zunächst der Vorteil der besonderen Einfachheit der Anordnung hervorgehoben.
Die Räder für den Antrieb der Wählervorrichtung brauchen keine Schraubenräder mehr
zu sein, sondern können als gewöhnliche Stirnzahnräder ausgeführt werden. Zwischen
den N adelplatinenfüßchen und den auf diese Füßchen wirkenden Nasen der Selektoren
kommt eine höchst vollkommene Berührung zustande. Auch ist die vertikale Anordnung
weniger umständlich und vor allem raumsparender als eine zur Drehachse des Nadelzylinders
schräg liegende Anordnung der Wählervorrichtung. Für Strumpmaschinen ist diese weniger
umständliche und raumsparende vertikale Anordnung ganz besonders von Vorteil.
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Soweit nun Wählervorrichtungen mit nicht nur radial schwingbaren,
sondern auch längs verschiebbaren Selekto:ren bei Zweizylinderrundstrickmaschinen
bereits schon verwendet worden sind, um die verschiedensten Nadeln an den verschiedensten
Arbeitstellen der Maschine zum Stricken zu bringen und an den übrigen Arbeitsstellen
aussetzen zu lassen, sei noch bemerkt, daß man die Selektoren hierbei stets auf
sogenannte Zwischenplatinen oder Nadelstößer einwirken ließ, die als solche erst
wieder auf die Nadelplatinen einzuwirken hatten, um die Nadeln im gewünschten Sinne
zu beeinflussen. Im Gegensatz hierzu lehrt die vorliegende Erfindung, daß eine in
ihrer Art bekannte Vorrichtung nunmehr zu einem besonderen Zweck, nämlich zum Übertragen
der Nadeln aus dem einen Zylinder in den anderen, verwendet und hierbei mit den
Selektoren unmittelbar auf die Nadelplatinen eingewirkt werden soll. Neu ist nicht
nur die Verwendung einer besonderen an sich bekannten Vorrichtung zu einem besonderen
Zweck, sondern auch die Verwendung in solch einer Weise, daß mit den betreffenden
Selektoren auf die Nadelplatinen unmittelbar eingewirkt wird, um die Nadelübertragung
aus dem einen Zylinder in den anderen zu bewirken. Würde man die Selektoren einer
Wählervorrichtung der hier in Betracht kommenden Art so wie bisher auf Zwischenplatinen
oder sogenannte Nadelstößer einwirken lassen, um die Nadeln aus dem einen Zylinder
in den anderen zu übertragen, so würde man immer mit der Möglichkeit rechnen können,
daß der eine oder der andere oder unbestimmt viele N adelstößer auf die ihnen entsprechende
Nadelplatine nicht ganz genau abgestimmt sind und zwischen denn Nadelstößer und
der entsprechenden Nadelplatine ein mehr oder weniger großes Spiel besteht, das
durch einen entsprechenden Leerlauf des Nadelstößers erst überwunden sein muß, bevor
der N adelstößer auf die ihm entsprechende Nadelplatine und somit auf die betreffende
Nadel effektiv einzuwirken vermag. Die Zuverlässigkeit in der Übertragung der Nadeln
aus dem einen Zylinder in den anderen wird dadurch natürlich auf keinen Fall gewinnen
können, denn in diesem Zusamrnenhange darf nicht übersehen werden, daß die Übertragung
der "Nadeln aus dem einen Zylinder in den anderen Zylinder durch die Selektoren
nur eingeleitet und zu Ende geführt wird durch einen sogenannten übertragungsnocken,
der seinen Sitz an einer ganz bestimmten Stelle hat und für gewöhnlich nur verhältnismäßig
geringe Abmessungen aufweist. Wenn unter diesen Umständen auch nur die geringste
Verzögerung in der Verschiebung der Nadelplatinen eintritt, so wird immer damit
zu rechnen sein, daß die Nadelplatinen den Übertragungsnocken verfehlen und die
gewünschte Übertragung der :Tadeln aus dem einen Zylinder in den anderen Zylinder
dann natürlich nicht zustande kommt. Wenn nun erfindungsgemäß mit den Selektoren
unmittelbar auf die Nadelplatinen eingewirkt wird, so ist dies praktisch zweifelsohne
von ganz entschiedener Bedeutung.
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Die Erfindung sei nunmehr an einem besonderen Ausführungsbeispiel
beschrieben. In den Zeichnungen ist Fig. i ein Schnitt durch den Oberteil einer
Rundstrickmaschine, Fig. a ein Schnitt nach der Linie 11-II der F ig. i, Fig. 3
eine Abwicklung der Schlösser der Maschine, Fig. q. und 5 ein Schnitt durch die
Vorrichtung zur Steuerung der Schlösser, welche die Überführung der Nadeln aus dem
oberen in den unteren Zylinder und umgekehrt bewirken; Fig.6 und 7 sind Schnitte
nach der Linie VI-VI der Fig. 3, und' zwar sind hier
zwei verschiedene
Stellungen der Vorrichtungen dargestellt, durch welche die Musterung auf vorbestimmte
Teile der Ware begrenzt wird; Fig.8 ist eine Unteransicht der mit den Nadelstöß,ern
Zusammen arbeitenden Ringkappe; Fig. g ist ein Schnitt nach der Linie IX-IX der
Fig. 8; Fig. io ist in teilweisem Schnitt eine Ansicht der Kappe mit dem zugehörigen
Nocken; Fig. i i zeigt das Arbeiten eines Schlosses. Im unteren Nadelzylinder i
sind Nadelplatinen üblicher Form vorgesehen. Nadelplatinen 2 mit langen Füßen 2"
wechseln sich ab mit Nadelplatinen 2 mit kurzen Füßen 2L (Fig.6). Das übliche verschiebbare
Schloßteil 3, welches mit geeigneten Steuerteilen verbunden ist, liegt im Schloßmantel
q. (Fig. 3). Die Füße 2a und 2b dienen zum Verschieben der Nadeln aus dem unteren
in den oberen Zylinder. Das Schloßteil 3 (Fig. 5) sitzt am Ende eines Bolzens 5,
der in der mit Flanschen an der Wand des Schloßmantels q, befestigten Buchse q"
gleiten kann. Das äußere Ende des Bolzens 6 trägt eine Platte 5a, auf die die Nase
eines unter Federdruck stehenden Kolbens 6 sich aufsetzen kann, der im Hebel ? beweglich
liegt. Der Hebel 7 sitzt drehbar an der Grundplatte 8 der Strickmaschine.
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Um das Schloßteil3 radial nach innen in die durch strichpunktierte
Linien angedeutete Arbeitsstellung zu bringen, wird der Kolben 6 auf die Platte
5" aufgesetzt durch eine Drehung des Hebels 7, dessen Bewegung unter Einschaltung
von nicht dargestellten Vorrichtungen von der Hauptsteuervorrichtung der Strickmaschine
abgeleitet wird. Der Bolzen 5 wird zurückgeschoben und das Schloßteil3 infolgedessen
in die durch ausgezogene Linien dargestellte Außerarbeitsstellung durch die Feder
g gebracht, sobald der Kolben 6 außer Berührung mit der Platte 5" kommt. Diese Anordnung
ermöglicht es, Nadeln aus dem unteren Zylinder in den oberen Zylinder io zu übertragen,
wenn z. B. ein i : i gerippter Rand eines Strumpfes, Halbstrumpfes, Sockens o. dgl.
hergestellt werden soll. Selbstverständlich kann auch jede gewünschte andere Anordnung
der Stößer im unteren Nadelzylinder getroffen werden, um z. B. 2 : 2 gerippte Ware
oder beliebige andere Rippware zu erzeugen. Wie üblich, haben ungefähr eine Hälfte
der Nadelplatinen oder Stößer im unteren Nadelzylinder, d. h. die Stößer, die zu
den das Fußblatt herstellenden Nadeln gehören, lange Strickfüße 2, (Fig. 6), während
die übrigen kurze Strickfüße 2d (Fig. i und 6) besitzen. In dem oberen Nadelzylinder
io sind Nadelstößer i i mit kurzen Verschiebefüßen iia auf derjenigen Hälfte des
Zylinders angeordnet, wo das Fußblatt hergestellt wird, während N adelstößer mit
mittellangen Füßen (nicht- dargestellt) an der Seite des Nadelzylinders vorgesehen
werden, wo die Fersen-und Zehentaschen gearbeitet werden. Der Schloßmantel13 des
oberen Nadelzylinders hat ein bewegliches Schloßteil12 üblicher Form (F ig. 3) und
eine zur Verschiebung dieses Schloßteiles dienende Steuereinrichtung.
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Wie in Fig. d. dargestellt, kann die Vorrichtung zum Steuern des Schloßteiles
12 ähnlich der Steuervorrichtung sein, welche das Schloßteil 3 bewegt. In der dargestellten
Ausführungsform ist jedoch der Bolzen 14., welcher das Schloßtei112 trägt, verschiebbar
in der Buchse 13a gelagert, die mit einem Flansch an der Wand des Schloßmantels
13 befestigt ist. Der auf eie Platte 14" des Bolzens 1q. sich aufsetzende Kalben
15 wird von einem Hebel 16 getragen, der in einer an der Unterseite der Oberplatte
17 der Strickmaschine sich befindenden Buchse 17, schwingt. Ein Verschieben
der Stange 18 nach oben durch die Hauptsteuervorrichtung verschwingt den Hebel 16
so, daß der Kolben 15 in Berührung mit der Platte 14, tritt.
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Im oberen Schloßmantel ist außerdem noch ein festes Schloßteil 12'
in einer solchen Lage angeordnet, daß, wie später noch beschrieben wird, die Füße
ausgelesener Nadelplatinen auf das Schloßteil auftreffen.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Erfindung arbeitet mit dem
oberen Nadelzylinder io eine Mustervorrichtung zusammen, die, wie Fig. i zeigt,
aus einer sich drehenden Trommel i9 mit Wählerplatinen 2o besteht. Die Wählerplatinen
2o haben in verschiedenen Ebenen angeordnete Füße 2o, und einen Haken tob" mit welchen
die Wählerplatinen auf die Füße der Stößer i i in dem oberen Nadelzylinder an der
mit S bezeichneten Stelle (Fig. 3) einwirken. Die Wählerplatinen 2o sind in radialer
Richtung drehbar sowie in Längsrichtung verschiebbar in den Nuten igu der Trommel
19. Eine Anzahl Wählernocken 2i, deren Zahl höchstens gleich ist der Zahl der in
verschiedenen Ebenen sich befindenden Füße 2o, der Wählerplatinen 20, und eine Mustersteuertrommel
22 mit Stiften 23, Schrauben o. dgl., die zur Herstellung verschiedenartiger Muster
entfernbar oder austauschbar sind, ist vorgesehen, um die Platinen 2o radial in
den Nuten iga einzustellen.
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Ein anderer, später näher beschriebener Nocken bewegt alle Wählerplatinen
in der Längsrichtung, d. h. abwärts. Die Mustervorrichtung kann auf einer senkrecht
stehenden Welle angeordnet sein, die durch ein Getriebe vom Nadelzylinder aus angetrieben
wird.
Zweckmäßig wird jedoch die Welle 24, durch welche der obere
Zylinder io vom unteren Zylinder z aus angetrieben wird, als Träger verwendet und
die Mustervorrichtung über das Getriebe 25, 26 angetrieben.
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Die Mustertrommel :22 sitzt auf einer parallel zur Welle 24 sich befindenden
Spindel 27 und wird mit Hilfe einer Klinke 29 und des -Schaltrades 28 (Fig. 2) geschaltet.
Der Antrieb der Klinke 2g erfolgt durch den Nocken 30 (Fig. 2), der sich mit dem
oberen Nadelzylinder io dreht. In der in der Abbildung dargestellten Ausführung
ist die Spindel 2,7
in einem an der Oberplatte 17 vorgesehenen Lager 31 befestigt.
Der Schaltzahnkranz 28 (Fig.2) sitzt an der Trommel 22, und die Klinke 29 wird gedreht
und überwacht von der Feder 32, die am Winkelhebelarm 33 angreift, der an einer
konzentrisch zur Trommel i8 liegenden Buchse befestigt ist.
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An dem einen Arm des Winkelhebels 33 greift das eine Ende einer Stange
34 an, deren anderes Ende mit dem einen Arm eines Winkelhebels 35 verbunden ist,
der sich um den Zapfen 35" auf der Oberplatte 17 dreht. Der freie Hebelarm des Winkelhebels
35 trägt eine Rolle 36, die mit dem Nocken 30 zusammenarbeitet.
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Die Wählernocken 21 arbeiten in der Weise, daß sie die zugehörigen
Wählerplatinen radial einwärts in die Nuten 1g" einschieben, wie dies in der linken
Hälfte der Fig. i dargestellt ist. Dieses Einschieben erfolgt entsprechend der Anordnung
der Stifte 23, so daß nach dem Einschieben ein Einwirken auf die Füße der zugehörigen
Stößer vermieden wird. Werden die Wählerplatinen 2o" durch den erwähnten Nocken
nach abwärts geschoben, so ergreifen die Wählerplatinen, die in ihrer äußeren Lage
stehengeblieben sind, mit ihren seitlichen Haken tob die Füße der Stößer i i, wie
die rechte Hälfte der F ig. i zeigt, und verschieben diese Stößer nach unten. Dieses
Verschieben erfolgt an der Stelle S der Fig. 3, so daß bei der Vorwärtsbewegung
die Füße der Stößer auf die Ebene des festen Schloßteiles 12' auflaufen. In Fig.
i steht die eine Wählerplatine gerade in Eingriff mit dem Fuß i i" des Stößers il
und ist im Begriff, diesen Stößer nach unten zu schieben.
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Damit die Wählerplatinen 2o ausschwingen können, liegen sie mit ihren
abgerundeten Fußteilen 2o, auf einem Ring 37 auf, der frei auf der Welle 24 am unteren
Ende der Wählertrommel 1g innerhalb eines fest auf der Trommel sitzenden Halteringes
37' angeordnet ist. Eine Drehung des Ringes 37 wird durch einen Haltearm
39 (Fig. 8) verhindert, der in Eingriff steht oder verbunden ist mit einem
von der Oberplatte der Strickmaschine getragenen Pfeiler 40. Das obere Ende jeder
Wählerplatine 2o endet in einem Fuß 2od, der in einer Ringkappe 38 umläuft, die
frei auf der Welle 24 sitzt und in gleicher Weise wie der untere Ring 37 durch einen
Arm 39 (Fig. 8), der gabelförmig den Pfeiler 40 umfaßt, festgehalten wird.
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Die Ringkappen können die Nocken tragen, welche die notwendige Bewegung
der Wählerplatinen in Längsrichtung bewirken, und die obere Ringkappe kann mit einem
Nocken ausgerüstet sein, der die in ihrer inneren Stellung befindlichen Wählerplatinen
in ihre Ausgangsstellung zurückführt, aus welcher sie dann wieder durch die Wählervorrichtung
ausgelesen werden.
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Die in Fig. 8 in Unteransicht dargestellte Ringkappe 38 hat einen
Nocken 38Q, der alle Wählerplatinen abwärts bewegt und, wie die Fig.9 und io zeigen,
V-förmig ausgebildet ist. Dieser Nocken 38Q arbeitet mit den hakenförmigen Enden
tob der Wählerplatinen 20 zusammen (Fig. i). Die obere Ringkappe besitzt ferner
einen Nocken 41, der durch Schrauben 41Q an der Unterseite der Ringkappe befestigt
ist und auf die Füße 2od der innenliegenden Wählerplatinen 2o einwirkt, um diese
Platinen radial nach außen zu bringen, wo sie dann wieder durch einen neuen Wählervorgang
ausgelesen werden. Ferner kann die Ringkappe auch mit einem Nocken 41b ausgerüstet
sein, der auf die Füße 20,1 von solchen Wählerplatinen einwirkt, welche während
des Pendelns der Strickmaschine bei Herstellung von nahtlosen Strumpfwaren herausgeschleudert
worden sind.
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Der untere Ring 37 trägt einen Nocken 37Q in Form eines Flansches
mit einer V-förmigen Lücke, die dem Nocken 38Q entspricht und auf die abgerundeten
unteren Enden 2o, der Wählerplatinen derart einwirkt, daß den Wählerplatinen eine
umgekehrte Bewegung in der Längsrichtung erteilt wird. Der Ring 37 und die Ringkappe
38 werden gegen eine Bewegung in axialer Richtung auf der Welle 24 festgehalten.
Die Trommel 1g ist in ihrer Umfangsrichtung relativ zur Antriebswelle 24 vermittels
einer zweckentsprechenden Vorrichtung verstellbar, um die Wählerplatinen 2o den
Nadelplatinen i i genau gegenüberstellen zu können.
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Die Arbeitsweise des beschriebenen Ausführungsbeispiels und der Mustervorrichtung
z. B. während der Herstellung des Längens eines Strumpfes, Halbstrumpfes, Sockens
o. dgl. nach der Herstellung des i : i gerippten oder auch in anderer Weise gerippten
Randes ist folgende: Das Schloßteil 3 im Schloßgehäuse des unteren Zylinders wird
durch den Kolben 6 in Arbeitsstellung gebracht, so daß die Füße 2a, 2b
der
Stößer 2 im unteren. Nadelzylinder t von dem Schloßteil 3 abgelenkt werden, wie
dies durch die Pfeile a in Fig. 3 dargestellt ist. Hierdurch werden die Stößer,
welche Nadeln q.2 (Fig. i) haben, so bewegt, daß diese Nadeln von den gegenüberliegenden
leeren Stößern ii im oberen Nadelzylinder io ergriffen und festgehalten werden.
Dieser Vorgang spielt sich in der bekannten Weise ab. Die in Arbeit befindliche
Mustervorrichtung wirkt auslesend auf die Füße der Stößer i i im oberen Nadelzylinder
ein, und zwar an der Stelle 8 (Fig. 3), so daß Stößer ii, die radial vorgeschobenen
Wählerplatinen 2o zugehören, in der schon beschriebenen Weise nach abwärts bewegt
werden, wobei ihre Füße auf das feste Schloßteil12' auflaufen und den durch- Pfeile
b dargestellten Weg im oberen Nadelzylinder nehmen. Diese Stößer i i werden dadurch
nach unten bewegt, so daß ihre Nadeln 42 von den gegenüberliegenden leeren Stößern
2 im unteren Nadelzylinder erfaßt werden. Es werden somit alle Nadeln 42 aus dem
unteren N adelzylinder 2 ohne Wählervorrichtung in den oberen Nadelzylinder io übertragen
und dann wieder unter Zwischenschaltung der Wählervorrichtung aus dem oberen Nadelzylinder
in den unteren Nadelzylinder zurückgelesen. Wie üblich bei der übertragung von Nadeln
aus dem einen Nadelbett in das andere Nadelbett, werden -die leeren Stößer, welche
Nadeln von den gegenüberliegenden Stößern aufzunehmen haben, so weit vorgeschoben
und so bewegt, daß sie die Nadeln sicher fassen und mitnehmen. Es sind ferner Nocken
vorgesehen, durch welche die Stößer, von denen die Nadeln abgenommen werden sollen,
so weit nach außen gebogen werden, daß sie den Nadelhaken der doppelendigen Nadeln
freigeben. Kurz, das Abgeben der Nadeln von ihren Stößern und das Erfassen der Nadeln
durch die gegenüberliegenden Stößer erfolgt in der bekannten üblichen Weise.
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Nach der Übertragung der Nadeln werden die ausgelesenen Stößer i i
wieder in ursprüngliche Lage durch das Schloßteil 12' zurückgebracht.
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Dieser Arbeitsgang kann selbsttätig so lange wiederholt und fortgesetzt
werden, als zur Herstellung eines gemusterten Strumpflängenteiles beliebiger Länge
notwendig ist. Durch geeignete Anordnung der Stifte 23 der Mustervorrichtung können
verschiedenartige Nadelauslesen in verschiedenen Maschenreihen vorgenommen werden;
so kann z. B. eine wechselnde Nadelauslese während der Herstellung des Strumpflängens
stattfinden, um Muster durch verschiedene Kombinationen von Rippmaschen und glatten
Maschen in verschiedenen Maschenreihen herzustellen. Durch geeignete Änderung in
der Anordnung der Stifte 23 kann eine große Abwechslung in den Mustern erreicht
werden, und zwar können die Muster sich über eine große Länge der Ware erstrecken,
bevor eine Wiederholung der Musterung erfolgt.
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Wie aus Fig.3 ersichtlich, liegen für gewöhnlich die seitlichen Hakenenden
tob der Wählerplatinen 2o an der Stelle S über der Ebene der Füße iia, so daß die
Hakenenden der außenstehenden Wählerplatinen über die Füße der Stößer hinweggreifen.
Wenn die Wählerplatinen dann durch den Nocken 38" nach abwärts geführt werden, drücken
die seitlichen Hakenenden tob auf die oberen Kanten der Füße iia und führen die
Stößer i i nach unten, wobei die Hakenenden tob ständig auf den Füßen iia aufliegen.
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Es kann vorkommen, daß bei einem Wechsel der Nocken 21 der Wählervorrichtung
eine oder mehrere Wählerplatinen 2o in einer teilweise vorgeschobenen Stellung verbleiben
(Fig. i i), wobei die seitlichen Hakenenden tob der Wählerplatinen 2o dann wohl
in den Bereich der Füße i i" _ der Stößer i i kommen und die Stößer eine Strecke
nach unten führen, sie aber schließlich vorzeitig freigeben. In diesem Falle ist
es möglich, daß die Füße an dem festen Schloßteil 12' sich verbiegen oder brechen.
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Lm diesen Nachteil zu vermeiden, wird eine Nockenscheibe 38b (Fig.
8, io und i i) vorgesehen, welche auf den oberen Fuß 20d einer solchen Wählerplatine
2o einwirkt, so daß, wie in Fig. i i dargestellt, die Wählerplatine 2o nach abwärts
geführt wird und ihr seitlicher Haken tob unter der oberen Kante des Fußes i i,
des zugehörigen Stößers i i liegt. Der Nocken 386 kann auch in den Ring, auf dem
der Nocken q.1 sitzt, eingelassen werden oder auf die Platte oder den Ring aufgesetzt
sein.
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Die Stößer ii im oberen Zylinder io, die nicht durch die Wählervorrichtung
ausgelesen sind, kommen nicht in Eingriff mit dem feststehenden Schloßteil 12',
d. h. ihre Füße iia wandern auf einer Bahn, die über dem Schloß liegt. Die Bahn
ist durch die gestrichelten Pfeile c (Fig. 3) dargestellt.
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Die Füße i i6 der Stößer i i gehen durch das Strickschloß 43, so daß
alle diejenigen Nadeln 42 stricken, welche im oberen Zylinder verbleiben. Die in
dem unteren Nadelzylinder i liegenden, mit Nadeln versehenen Stößer bringen natürlich
ebenfalls, wie üblich, die Nadeln in dem Strickschloß 44 zum Stricken.
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Bei Fersen- und Spitzenarbeiten, wo auf der Maschine nicht rund-,
sondern hin und her gestrickt wird und die Nadeln auf der Fußblattseite des unteren
Zylinders i so hoch geschoben werden, daß ihre Füße nicht
im Bereiche
der Strickschlösser liegen, sich also in Außerarbeitsstellung befinden, wird das
Schloßteil 3 automatisch von der Hauptsteuervorrichtung der Maschine aus, wie bereits
beschrieben, außer Betrieb gesetzt und zurückgezogen, so daß das Schloßteil3 nicht
mehr auf die Füße der zu den Fersen- und Zehennadeln zugehörigen Stößer einwirkt.
Die zur Fersentaschen- und Zehentaschenherstellung erforderliche Zahl Nadeln liegt
auf der entsprechenden Seite des unteren Zylinders i, . und die Mustervorrichtung
ist außer Betrieb gesetzt, bzw. das Auslesen der Wählerplatinen wird rückgängig
gemacht.
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Zu diesem Zweck ist, wie in Fig. 8 dargestellt, ein Nocken 45 am oberen
Ende der Mustervorrichtung vorgesehen, welcher außenstehende Wählerplatinen 2o zurück
in die Nuten i g" schiebt, so daß also die Wirkung der Wähler 21 aufgehoben wird.
Der Nocken 45 wird automatisch hin und her bewegt bzw. in der Ringkappe 38 lotrecht
verstellt, von der Hauptsteuervorrichtung der Maschine aus unter Zwischenschaltung
von geeigneten Verbindern.
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Im oberen Zylinder i o ist, wie bereits erwähnt, ein verschiebbares
Schloßteil 12 vorgesehen, und die Stößer auf der Fersentaschen- und Zehentaschenseite
des Nadelzylinders haben mittellange Füße. Es kann vorkommen, daß beim Auslesevorgang
der Mustervorrichtung einige der für die Fersentaschen- und Zehentaschenherstellung
erforderlichen Nadeln im oberen Zylinder sich befinden, und zwar gerade dann, wenn
ein Wechsel vom Rundstricken auf Pendelgang stattfindet. Wird nun das verschiebbare
Schloßteil 12 für die Zeitdauer eines Rundganges oder mehrerer Rundgänge eingeschaltet,
so daß es nur mit den mittleren Füßen (Pfeil b', Fig. 3) der Stößer zu bestimmten
Zeitabschnitten in Eingriff kommt, die von der Hauptsteuervorrichtung der Maschine
unter Zwischenschaltung der vorbeschriebenen und in Fig.4 dargestellten Vorrichtung
geregelt werden, so können die Nadeln dieser Stößer in den unteren Nadelzylinder
i Übergeführt werden, urn. dort die Nadelreihe der glattstrickenden Nadeln zu ergänzen.
Wenn ferner ein schmaler glatter Teil gerade über der Ferse erforderlich ist, so
können beliebige Nadeln des oberen Zylinders io auf der Fersentaschen- und Zehentaschenseite
vor der Herstellung dieses glatten Teiles zum Glattstricken in den unteren Nadelzylinder
dadurch übergeführt werden, daß man das Schloßteil z2 zu einem gegebenen Zeitpunkt
in Arbeitsstellung bringt.
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Wenn zur Herstellung des Fußes wieder vom Pendelgang auf Rundgang
gewechselt wird, wird das untere Schloßteil 3 in Arbeitsstellung gebracht und die
Mustervorrichtung wieder in Betrieb gesetzt, um die Nadeln auszuwählen. Falls die
Muster auf das Fußblatt oder Fußoberteil begrenzt werden sollen, kann das verschiebbare
Schloßteil 12 so in Arbeitsstellung eingestellt werden, daß es nur auf die mittleren
Füße einwirkt, wodurch die entsprechenden Nadeln in den unteren Nadelzylinder i
zurückgehen und die Auslesetätigkeit der Mustervorrichtung auf die mit kurzen Füßen
versehenen Stößer begrenzt ist. Es kann aber auch im unteren Schloßmantel ein Splitschloßteil46
(Fig. 3, 6 und 7) verwendet werden, welches in der einen Stellung die kurzen Strickfüße
2d der Stößer 2 auf der Fersentaschen- und Zehentaschenseite des unteren Zylinders
steuert und in der anderen Stellung diese Füße unbeeinflußt läßt.
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Das Splitschloßtei146 besteht aus einem festen Teil 46" und einem
drehbaren beweglichen Teil 46b. An der Außenseite des Schloßrnantels befindet sich
ein kurzer Hebel 47, der mit dem Teil 46b verbunden ist und an seinem Ende eine
Stellschraube 48 trägt. Diese Schraube stützt sich auf die Nockenfläche 49" einer
Verlängerung des Hebels 49, der ebenfalls drehbar in dem Schloßmantel 4 gelagert
ist. Hebel 49 nimmt in seinem Schlitz einen nicht dargestellten Bolzen auf, der
in einem Zwischenhebel sitzt, der von der Hauptsteuervorrichtung der Strickmaschine
aus gesteuert wird.
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Das Schloßteil46 nimmt volle Arbeitsstellung ein, wenn die Teile 46"
und 46b sich in einer Ebene mit ihren oberen Flächen befinden, d. h. eine gemeinsame
glatte Oberfläche bilden, wie in den Fig. 3 und 6 dargestellt ist. Das Schloßteil
wird in teilweise Arbeitsstellung (Fig.7) gebracht, indem der Hebe149 aufwärts bewegt
wird, dessen Bewegung die Schraube 48 abwärts längs der Nockenfläche 49, führt,
was ein Senken des beweglichen Teils 46b zur Folge hat. Die Schraube 48, deren wirksame
Länge zwecks Einstellung der Verschiebungsgröße des Teiles 46b des Schloßteiles
regelbar ist, wird in Berührung " mit der Oberfläche 49" durch eine Feder 5o gehalten,
die an einem Ende des Hebels 47 angreift und deren anderer Endteil am Schloßmantel
befestigt ist.
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Ist das Schloßtei146 in voller Arbeitsstellung, so werden sowohl die
langen als auch die kurzen Füße 2,, 2,1 gesteuert, wie dies in Fig. 6 und durch
die Pfeile d in Fig. 3 dargestellt ist. Das Schloßteil bewirkt dann, daß die Füße
aller Stößer in dem unteren Zylinder von dem Schloßteil 3- beeinflußt werden und
den Weg der Pfeile a in Fig. 3 nehmen. Das Schloßteil beeinflußt auch die kurzen
Füße während der Herstellung der Fersen-und Zehentaschen. Soli ein glatter Teil
über
der Ferse gestrickt werden oder soll ein glatter Fußunterteil
hergestellt werden, so wird das Schloßteil 46 in bezug auf die kurzen Füße außer
Arbeitsstellung gebracht (Fig. 7). Dann nehmen die kurzen Füße der Stößer 2 den
Weg unter dem Schloß 3 hindurch. Dieser Weg ist mit gestrichelten Pfeilen ä in Fig.
3 bezeichnet. Die zu den Stößern gehörenden Nadeln werden also nicht in den oberen
Nadelzylinder übertragen.
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Das verschiebbare Schloßteil 12 wird für einen Rundgang oder für mehrere
Rundgänge in Arbeitsstellung gebracht, wenn Nadeln auf der Fersentaschen- und Zehentaschenseite
des oberen Nadelzylinders io sich befinden, die in den unteren Nadelzylinder gehören
und dorthin eingewechselt werden sollen. Danach. kann dieses Sehloßteil in Außerarbeitsstellung
gesetzt werden. Auf diese Weise wird die Musterung auf die Nadeln auf der Fußb:lattseite
des Nadelzylinders begrenzt.
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Soll ein Wechsel von Pendelgang bei der Herstellung der Fersentasche
auf Rundgang zur Herstellung des Fußes erfolgen, so wird das Schloßteil3 in Arbeitsstellung
gebracht, so daß es für die führenden Stößer 2 mit langen Füßen beim ersten Vorwärtsgang
nach dem Wechsel erfaßt.
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Bei der vorbesehriebenen Anordnung können nun gegebenenfalls ein oder
zwei Stö:ßer mit kurzen Füßen in einer Stellung verbleiben, in welcher sie von dem
unteren Schloßteil3 erfaßt werden, so daß die zugehörigen Nadeln in den oberen Zylinder
übertreten. Da, je nach dem herzustellenden Muster, diese eine oder diese beiden
Nadeln nicht sofort durch die Wählervorrichtung ausgelesen werden und dadurch eine
Kippmasche entstände, was einen Warenfehler bedeuten würde, werden vorteilhaft entsprechende
Stößer in dem oberen Nadelzylinder mit langen Füßen vorgesehen, so daß diese Nadeln
sofort in den glatte Ware herstellenden Teil, nämlich den unteren Nadelzylinder,
zurückgebracht werden können, wenn das bewegliche Schloßteil 1.2 im oberen Zylinder
so eingestellt ist, daß es die langen Füße der Stößer steuert. Das Schloßteil 12
kann dann in Arbeitsstellung bleiben, um auf die mittleren Füße, wie beschrieben,
einzuwirken.
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Die Bewegung der verschiebbaren Schloßteile in dem oberen und unteren
Schlo:ßmantel wird gesteuert von der Hauptsteuerwelle der Strickmaschine mittels
Nockenscheiben, Hubscheiben o. dgl.
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Die Erfindung ist besonders geeignet zur Herstellung von Golf- und
Sportstrümpfen, bei denen verhältnismäßig große Muster erwünscht sind, jedoch nicht
auf diese Art von Strümpfen beschränkt, sondern kann auch bei Halbstrümpfen und
Socken verwendet werden und auch bei der Herstellung schlauchförmiger Ware, z. B.
des Rumpfes eines Pullowers, Jumpers u. dgl., Anwendung finden. Die Mustervorrichtung
kann auch zur Herstellung von Links- und Links-Mustern eingerichtet sein, so daß
also der Ausdruck Rippmuster o. dgl. im weitesten Sinne auszulegen ist.