-
Zierstichapparat mit Schaltgesperrantrieb für Nähmaschinen Bei Nähmaschinenapparaten,
deren Bewegungen von der Nadelstange abgeleitet werden, ist es üblich, ein Schaltgesperre
anzutreiben und damit ein umlaufendes Steuermittel, Kurventrommel, Dreiecksexzenter
o. dgl., , in absatzweise Bewegung zu bringen. Diese leiten die Bewegung auf einen
Stoffverschieber weiter, der z. B. bei Zickzackapparaten den Stoff quer zur Nährichtung
verschiebt, wie dies in dem Patent 487217 gezeigt ist. Man kann beispielsweise mit
diesen Vorrichtungen fortlaufende Zickzacknähte in verschiedenen Breiten herstellen.
Man hat bei diesen Apparaten auch schon insofern eine Verbesserung gebracht, indem
man die das Schaltgesperre antreibende Klinke mit der Hand ausgehoben hat, wobei
diese durch eine Feder gehalten wurde. So konnte man, ohne daB der Apparat von der
Stoffdrückerstange der Nähmaschine abgeschraubt zu werden brauchte, auch Steppstiche
nähen.
-
Es ist auch schon bekanntgeworden, Kräuselapparate mit einer SChaltklinkensteuerung
zu versehen, wie sie beispielsweise im Patent 251 o63 gezeigt ist, bei denen die
Faltenlegung verschieden durchgeführt werden kann. Bei der Erfindung handelt es
sich um die Ausnutzung des bei Kräuselapparaten bekannten Schaltgesperres, bestehend
aus einem neben dem üblichen Schaltrad angeordneten Steuerklinkenrad, mit entsprechend
verschieden tiefen Zähnen, welche durch eine Klinke die Schaltklinke für das Antriebsmittel
ein- und ausschaltet. Hierdurch wird das Nähbereich für Zierstichapparate bedeutend
erweitert, indem Ziernähte genäht werden können, die ganz besonders beim Einfassen
der Stoffränder Verwendung finden, auch kann man damit das sog. Säubern der Stoffkante
vornehmen. Man braucht also dadurch nicht mehr eine besonders teure Kurve einzubauen,
die der Zierstichnaht entsprechend geformt ist.
-
Durch die einfachen Mittel, welcher sich die Erfindung bedient, wird
das Arbeitsbereich der Zierstichapparate auf mindestens das Doppelte erweitert,
wodurch eine Bereicherung der Technik für diese Apparate geschaffen ist.
-
Zur näheren Erläuterung der Erfindung dienen die Abbildungen auf der
Zeichnung. Abb. i ist eine Ansicht der Gesamtvorrichtung.
-
Abb. 2 ist ein SeitenriB im Schnitt durch die Schaltklinkensteuerung.
-
Abb. 3 ist eine Ansicht dazu.
-
Die nachstehend beschriebene Schaltklinkensteuerung ist beispielsweise
an einer Zickzackvorrichtung angebracht, wie diese in dein Patent 487 2217
erläutert ist, weshalb die Beschreibung sich auf die Schaltklinkensteuerung beschränken
kann.
-
Die Vorrichtung i wird von dem Schalthebel2 durch die Nadelstange
angetrieben. Auf diesem ist die Schaltklinke 3 auf dem Bolzen 4 gelagert und wird
durch eine Feder 5, die auf dem Bolzen 6 befestigt ist, in das Schaltrad 7 gedrückt.
Bei jedem Hub
der Nadelstange .schiebt die Schaltklinke einen Zahn
des Schaltrades 7 weiter und bewegt, wie aus dem- vorgenannten Patent ersichtlich
ist, die Kürv entrommel, . die deri`' Stoffverschieber in bekannter Weise zur A;
Schwingung bringt. Dabei ist das Schaltrad-;-''r fest mit der Achse 8 durch die
Lag schraube 9 verbunden. Auf der Lagerschraube 9 ist nun ein Sperrad io lose drehbar
und wird durch eine Bremsfeder i i, die durch eine Mutter 12- fest im Lagerbolzen
9 angezogen ist, abgebremst. Zwischen dem Schaltrad 7 und dem Sperrad io liegt eine
'Abstandscheibe 13. In das Sperrad io greift eine Steuerklinke 14 ein, die auf dem
Lagerbolzen 4 gelagert ist und durch eine kleine Druckfeder 15 an die Schaltklinke
3 angedrückt wird. Die Steuerklinke 14 greift mit einer stiftförmigen Nase 16 unter
die Schaltklinke 3 und kann diese also, wenn die Steuerklinke 14 hochgehoben wird,
mit ausheben. Dieses geschieht dadurch, daß die Steuerklinke 14 mit dem Sperrad
io zusammenarbeitet, und zwar ist das Sperrad io derart gestaltet, daß vier Zahnlücken
am Umfang genau so gestaltet sind wie das Schaltrad 7. Fällt also die Steuerklinke
i4 in -eine derartige Lücke ein, wie dies in Abb. i gezeigt ist, dann kann die Schaltklinke
3 das Schaltrad 7 um einen Zahn vorwärts schalten. Arbeitet dagegen die Steuerklinke
14 mit den anderen erhöhten Zähnen am Umfang des Sperrades io, dann kann auch die
Schaltklinke 3 nicht . in ihr Schaltrad einklinken, weil die Nase 16 die Schaltklinke
3 mit hochgenommen hat. Bei den nächstfolgenden SCbaltbewegungen des Schalthebels
z dagegen schaltet die Steuerklinke 14 nur die erhöhten Zähne des Sperrades io,
das ja für sich drehbar auf dem Lagerbolzen angeordnet ist. Die Bremsfeder i i dient
lediglich als Rückdrehungssicherung und kann auch anderweitig gestaltet sein. Erst
wenn das Sperrad io so weit geschaltet ist, daß die Steuerklinke i4 wieder in die
tieferen Zahnlücken eingreift, kommt auch die Schaltklinke 3 wieder in Eingriff
mit dem Schaltrad 7. Je nach der Form und der Anzahl der Zähne des Sperrades kann
die Schaltklinke verschiedentlich gesteuert werden. Da die den Stoffverschieber
antreibende Kurventrommel die Grundbewegung darstellt, wird der Stoffverschieber
bei jedem Hub zur Seite ausgesch-,venkt. Tritt aber die Schaltklinkensteuerung in
Tätigkeit, dann wird die Schwenkbewegung unterbrochen und durch Steppstichnähte
ersetzt. So erhält man _t;.fortwährendem Wechsel eine schöne Zier-.=5kan kann die
Steuerklinke 14 auch derart ''mit der Schaltklinke 3 kuppeln; daß sie aus dem Bereich
des Sperrades io gelangt. Die Vorrichtung arbeitet dann beispielsweise nur als Zickzackapparat.
Zu diesem Zweck besitzt die Steuerklinke 14 zwei Lappen 17, die nach vorn etwas
abgebogen sind. Man kann dann die Steuerklinke 14 nach der Kopfseite des Bolzens
4 abziehen und hochheben, so daß die Nase 16 in ein Loch 18 der Schaltklinke 3 eingreift.
Dreht man nun die Steuerklinke sowohl als auch die Schaltklinke in der Pfeilrichtung
der Abb. 3, dann bringt man auch die Schaltklinke 3 außer Eingriff mit dem Schaltrad
7. In diesem Falle legt sich das Ende i9 der Feder an die Zahnseite der Schaltklinke
3 an, wobei beide Klinken aus dem Bereich der Räder kommen. In dem Falle arbeitet
der Apparat nicht, und es entsteht eine Steppstichnaht.
-
Wie schon eingangs erwähnt, kann man verschiedene Abwechslungsmöglichkeiten
dadurch erzielen, daß das Sperrad auswechselbar an der Vorrichtung angebracht ist.
Man erspart sich dadurch die teuren Kurventrommeln zur Steuerung des Stoffverschiebers.
Durch die. Schaltklinkensteuerung wird eine einfache und billige, dabei sicher wirkende
Konstruktion geschaffen. Man kann selbstverständlich die zwei Klinken auch durch
eine Klinke ersetzen, muß aber dabei in Kauf nehmen, auf die verschiedenen Möglichkeiten
beim Nähen verzichten zu müssen.