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Aussetzvorrichtung für automatische Kettenschweißmaschinen Die Erfindung
betrifft eine Aussetzvorrichtung für automatische Kettenschweißmaschinen zum Herstellen
von Stückketten in vorbestimmter, beliebig einstellbarer Länge und ununterbrochener
Folge.
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Bei den sich auf dem Markt befindlichen Kettenschweißmaschinen werden
in zwangläufig fortlaufenden Arbeitsgängen die vertikal stehenden Kettenglieder
geschweißt. Da hierbei nur jedes zweite Glied fertiggestellt wird, muß die Kette
nach dem Durchlaufen der Maschine um 90`° gedreht und dann die andere Gliedreihe
geschweißt werden. Man benötigt nun zur Herstellung von Handels-oder Viehketten
kurze Kettenstücke, die man in einem weiteren Arbeitsgang mit Ringen, Wirbeln oder
anderen Befestigungselementen versieht.
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Da es widersinnig ist, zuerst ein Glied zu schweißen, um es dann wieder
zu öffnen; läßt man im Abstand der herzustellenden Kettenstücke jeweils ein Glied
ungeschweißt. In dieses wird dann der Ring oder Wirbel eingehängt.
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Es sind automatische Kettenschweißmaschinen bekannt, mit denen Ketten
einer ganz bestimmten Länge hergestellt werden können. Diese Vorrichtungen
sind
aber in der Ausführung und in der Wirkungsweise sehr kompliziert, und das Herstellen
einer Kette mit einer anderen Gliederzahl ist nur durch Auswechseln verschiedener
teuerer Maschinenelemente zu erreichen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung vermeidet diese Nachteile. Eine Schaltkette,
die als Jacquardkette ausgebildet ist, erlaubt durch Zusammensetzen ihrer Glieder
das Herstellen von Stückketten in beliebig einstellbarer Länge.
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Der große Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin,
daß die handelsübliche Jacquardkette ein billiges Maschinenelement darstellt und
daß das Zusammensetzen der einzelnen Glieder in kürzest möglicher Zeit geschehen
kann. Alle vorkommenden Längen zu schweißender Stückketten sind einstellbar. Der
weitere Vorteil der Vorrichtung besteht darin, daß nicht nur Ketten mit gleichen
Gliederzahlen; sondern auch Ketten mit ungleichen Gliederzahlen in wechselnder Folge
hergestellt werden können. Es kann also im fortlaufenden Arbeitsgang eine Kette
geschweißt werden, bei der jedes gewünschte Glied ungeschweißt bleibt.
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Die',hierzu erfirnd'ungsgemäß angewandte jacquardkette ist aus einzelnen
Gliedern zusammensetzbar, und zwar entspricht ein Glied der Jacquardkette einem
Glied der zu sehweißenden Kette.
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Soll nun ein Glied urigeschweißt bleiben, so wird in die Jäcquardkette
ein Glied mit seitlichen Ansätzen eingefügt. Dieses wirkt auf die Aussetzvorrichtung
ein und verhindert das Schweißen des vorbestimmten Kettengliedes.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführung
dargestellt.
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Fig. i ist eine Seitenansicht der Aussetzvorrichturig ; Fig. 2 ist
eine Ansicht der Vorrichtung von vorn; Fig. 3 ist eine Draufsicht auf die Jacquardkette.
Der Schweißvorgang bei den handelsüblichen automatischen Kettenschweißmaschinen
wird als bekannt vorausgesetzt, weshalb ein Teil der Schweißmaschine in den Figuren,
des besseren Verständnisses wegen, weggelassen wurde.
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Die bekannten Schweißmaschinen arbeiten so, daß während des Schweißens
das zu schweißende Kettenglied durch Widerstandsschweißung erwärmt wird. Während
der Erwärmung des Gliedes durch die Elektroden 4o drücken die Zudrückerstähle 45
das Kettenglied zusammen. Die Werkzeuge sitzen in Haltern 28 und werden mit den
Hebeln -29 betätigt. Die Hebel 29 sind auf Bolzen 3o drehbar gelagert und sind so,
ausgebildet, daß die Schenkel 31 mit den Laschen 32 als Kniehebel wirken. Die Laschen
32 sind mit dem Bolzen 33 und dem Gelenk 34 fest verbunden. Der Bolzen 35 verbindet
das Gelenk 34 mit dem Hebel 36, welcher mit der Welle 37 kraftschlüssig verbunden
ist. Die in den Lagern 38 gelagerte Welle 37 hat an ihrem freien Ende einen Hebel
39, welcher ebenfalls mit der Welle 37 kraftschlüssig verbunden ist. Das Kniehebelsystem
bewegt sich nach unten. In seiner untersten Stellung, also in dem Punkt, in welchem
der Kniehebel die Absicht hat durchzufallen, ist die Schweißurig des Kettengliedes
beendigt. Das Gelenk 34 bewegt den Hebel 36 und 39. -Die Zugstange r ist an den
Hebel 39 und 2 angelenkt. Der Hebel 2 ist auf dem Bolzen 3 drehbar gelagert und
wird mit der Feder 41 in der richtigen Stellung gehalten. Wenn der Hebel 2 mit der
Zugstange i nach unten gezogen wird, so gibt er den unteren als Klinke ausgebildeten
Hebel ,4 frei. Gleichzeitig drückt der Hebel 2 auf einen in dieser Anordnung bekannten
Niederspannungsschalter 46 und unterbricht den Steuerstromkreis der Maschine.
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Der Hebel 4 ist auf dem Bolzen 5 drehbar gelagert und an seinem oberen
Ende mit einer Rolle 6 versehen. Diese Rolle 6 läuft in einer Exzenterkurve 7. Die
Kurve 7 ist auf ihrer linken Seite als Zahnkupplung 8 ausgebildet und greift in
die Kupplung 9 ein. Dieselbe ist mit der Antriebsscheibe f o fest verbunden und
läuft lose auf der Antriebswelle i i. Der Exzenter 7 ist mit der Welle i i kraftschlüssig
verbunden. Wenn der Hebel 4 freigegeben wird, wird er durch die Zugfeder 12 so gedreht,
daß die Rolle 6 die Kupplung 8 durch den Exzenter 7 mit der Gegenkupplung 9 in Eingriff
bringt. Dadurch bewegt sich die Steuerwelle i i, und der Schweißvorgang nimmt seinen
normalen Lauf. Es ist bekannt, daß man die automatischen Kettenschweißmaschinen
so einreguliert, daß bei gleichen Kettengliedern ein. Ausrücken der Kupplung 7 gar
nicht erforderlich ist. Mit anderen Worten, die Steuerwelle il läuft andauernd durch.
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Wenn nun ein Glied nicht geschweißt werden soll, so würde dadurch
das Kniehebelsvstem sich nicht bis in seine unterste Stellung bewegen können, weil
die seitlichen Zudrückerstähle 45 das urigeschweißte Glied nicht so «reit zusammendrücken
können. Die Folge davon wäre, daß die Zugstange i den Hebel :2 nicht ganz nach unten
zieht. Dadurch wird der Hebel 4. nicht freigegeben, und die Kupplung 8 kommt nicht
in Eingriff mit der Kupplung 9. Die Maschine bleibt also stehen und läuft nicht
weiter. Um diesen Punkt zu überwinden, ist in die Maschine eine Aussetzvorrichtung
nach der Erfindung eingebaut. Zweck derselben ist, in dem Moment, in welchem ein
Kettenglied nicht geschweißt werden soll, den Hebel 2 bei durchlaufender Steuerwelle
nach unten zu drücken. Dadurch wird in bekannter Weise der Niederdruckschalter 46
betätigt und der Steuerstrom unterbrochen. Auf der anderen Seite wird der Hebel
4 freigegeben und dadurch ein Auskuppeln der Kupplung 8 und 9 verhindert. Dadurch
wird die Steuerwelle nicht stillgesetzt, und das Kettenglied wird nicht geschweißt
und weitertransportiert.
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Die Aussetzvorrichtung besteht aus einer Unrundscheibe 13, welche
mit der Steuerwelle il kraftschlüssig verbunden ist. Die Unrundscheibe
13
betätigt einen Hebel 14, welcher auf dem Bolzen 15 drehbar gelagert ist.
Der Hebel 14 wird durch eine Zugfeder 16 ständig mit seiner Rolle 17 gegen die Unrundscheibe
13 gedrückt. An dem Hebel 14 ist eine Zugstange 18 angelenkt, welche einen Schalthebel
ig betätigt. Der Schalthebel läuft lose auf
einer Welle 2o. An dem
Schalthebel ist außerdem eine Klinke 21 drehbar angeordnet. Dieselbe wirkt auf ein
Schaltrad 22, welches mit der Welle 20 fest verbunden ist. Am anderen Ende ist mit
dieser Welle ein Kettenrad 23 ebenfalls fest verbunden. Über dieses Kettenrad läuft
die Jacquardkette 24. Damit die Kette sicher geführt ist, wird sie unten über ein
zweites Kettenrad 25 geleitet. Das Kettenrad 25 wird zweckmäßigerweise so angebracht,
daß es mit dem Hebel 42 nach oben und unten bewegt werden kann und dient dadurch
der Jacquardkette gleichzeitig als Spannrolle. Die aus der Fig.3 zu ersehende Jacquardkette
besteht aus einzelnen Kettengliedern und kann beliebig zusammengesetzt werden. Beim
Zusammensetzen verfährt man so, daß immer für ein ungeschweißtes Kettenglied in
der Jacquardkette ein Glied 43 mit seitlichen Ansätzen eingesetzt wird. Der Schalthebel
arbeitet nun so, daß er nach jeder Umdrehung der Steuerwelle das Schaltrad 22 um
einen Zahn vorwärts schaltet. Mit dem Schaltrad dreht sich das Kettenrad 23 ebenfalls
um eine Zahnteilung vorwärts. Solange nun einfache jacquardkettenglieder 24 über
den Höchstpunkt des Kettenrades 23 laufen, bleibt der Hebel 26, welcher auf dem
Bolzen 27 drehbar gelagert ist, in Ruhe. Der Hebel 26 wird mit der Zugfeder
44 immer auf das Kettenrad 23 gedrückt. Kommt dagegen ein Kettenglied 43 mit seitlichen
Ansätzen, also der Moment, in welchem ein Kettenglied nicht geschweißt werden soll,
so wird der Hebel 26 von dem Kettenglied 43 mit seitlichen Ansätzen hochgehoben,
und der rechte Teil 'des Hebels 26 drückt den Hebel 2 nach unten. Damit der
Hebel :2 ausweichen kann, ist in der Zug-. Stange i ein Schlitz vorgesehen. Der
Hebel 2 betätigt beim Niederdrücken den Niederdruckschalter 46 und gibt gleichzeitig
den Hebel 4 frei. Dadurch wird verhindert, daß die Kupplung 8 und 9 außer Tätigkeit
gesetzt werden kann.
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Der Zusammenbau der Jacquardkette ist sehr einfach, und es kann jedes
beliebige Kettenmuster zusammengesetzt werden. Es kann beispielsweise auch eine
Kette geschweißt werden, bei welcher das zweite, dritte, vierte, fünfte usw. Kettenglied
ungeschweißt bleibt. Das ungeschweißte Kettenglied muß auch nicht in der normalen
Reihe liegen, es kann auch das zweite und siebente oder sechste, achte, neunte Glied
ungeschweißt bleiben.