-
Ofenwand für Industrieöfen Die Erfindung beizieht sich auf ,die Ausbildung
von Oifenwänden für Industrieöfen, insbesondere für Röhrendestillationsöfen, wobei
die Wände auf der Ofenraumseite mit einer feuerfesten Steinauskleidung versehen
sind, welche durch hakenartig vorspringende Formsteine mit dem äußeren Mauerwerl:
beweglich verbrunden ist. Röhrendestillati.onsöfen wenden insbesondere zur Destillation
von Teer und Ölen benutzt. Sie besitzen in der Regel große, von den Destillationsrohren
durchsetzte Ofenräume, die durch entsprechend ausgedehnte, nach innen nicht abgestützte
Wände zu begrenzen sind.
-
Nach der Erfindung werden nun in den Verband der beiden Mauerwerksteile
.der Ofenhülse Formsteine eingefügt, die sich an den einander zugewandten Stirnseiten
mit schräg unterschnittenen Vorsprüngen gegenseitig umgreifen, wobei die Richtung
der schräg verlaufenden Fuge zwischen benachbarten Formsteinen in den einzelnen
oder Gruppen von aufeinanderfolgenden MaueriverJ:slagen wechselt.
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden die zur Verbindung
der Mauerwerksteile in den einzelnen Steinlagen dienenden Formsteine pfeilerartig
übereinander angeordnet.
-
Sodann sieht die Erfindung vor, .die Formsteine aufeinanderfolgen,der
Mauerwerkslagen .durch Nut und Feder in der Längsrichtung der Wand unverschiebhar
zu verbinden.
-
Schließlich bestehen wesentliche Eigentümlichkeiten des Erfindunigsgegenstandes
noch darin, daß die schräg unterschnittenen Vorsprünge der Formsteine gegenüber
dem Hauptkörper des Formsteines
vorzugsweise an der Ober- und Unterseite
stufenförmig verjüngt sind, und darin, daß die Formsteine an ihrem rückwärtigen
Ende mit seitlichen Vorsprüngen oder Ausnehmungen zur Verankerung in ,dem zugehörigen
1lauerwerksteil ausgestattet sind.
-
Die Anweadung der Erfindung ergibt eine dauerhaft feste, zugleich
aber leicht bewegliche Verbindung zwischen der eigentlichen Ofenwand rund ihrer
feuerfest-an, inneren Auskleidung. Infolgedessen kann sich die innere, feuerfeste
Auskleidung ohne weiteres der Stärke der Wärmedehnung anpassen, der sie infolge
der höheren Temperatur unterworfen ist, ohne -daß die Verbindung zwischen den Mauerwerksteilen
der Ofenhülse beeinträchtigt wird. Ferner gestattet die eigentümliche pfeilerartige
Anordnung der hakenartigen Formsteine, den Zwischenraum zwischen dem äußeren Mauerwerksteil
und der inneren feuerfesten Auskleidung in geeigneter Weise auszufüllen, z. B. durch
Isoliersteine, die ohne Mörtel verlegt werden.
-
In der Zeichnung ist in Abb. i ein waagerechter Schnitt durch einen
Teil einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Ofenwand nach Linie 1-I der Abb. 2
wiedergegeben; Abb.2 zeigt in vergrößertem Maßstab einen waagerechten Schnitt durch
einen der zur Verbindung der Mauerwerksteile dienenden Pfeiler von Formsteinen nach
Linie II-II der Abb. i ; Abib.3 ist eine senkrechte Ansicht der einen Pfeiler bildenden
Formsteine; Abb.4 schließlich zeigt einen Schnitt nach Linie IV-IV der Abb. 2.
-
Die Ofenhülse besteht nach Ablb. i beispielsweise aus einem Rotziegelmauerwerk
i, das außen mit einer Blechverkleidung 2 bedeckt ist und durch Ankerständer 3 abgestützt
wird.
-
In das Rotziegelmauerwerk i sind, wie aus Abb. 2 ersichtlich ist,
die Formsteine 4 eingefügt, die durch ihren Vorsprung 5 indem Mauerwerk i verankert
werden können. Auf -der anderen Seite haben die Formsteine 4 eine Ausnehmung 6,
in welche ein anderer Formstein 7 mit einer Nase 8 eingreift, dessen rückwärtiger
Vorsprung g ähnlich wie der Vorsprung 5 .des Formsteines 4 von dem Mauerwerk i umschlossen
wird.
-
Die Formsteine 4 ragen nach innen aus denn Rotziegelmauerw erk i mit
einem oben und unten stufenartig verjüngten Kopf io vor (vgl. auch Abb. 3).
-
Dieser Vorsprung. io ist auf der einen Seite schräg unterschnitten,
wie in Ab'b. i bei i i angedeutet ist.
-
Mit Abstand vom Rotziegelmauerwerk i ist auf der Innenseite des Ofenraumes
eine aus feuerfestem Stein bestehende Auskleidung 12 vorgesehen. In das Mauerwerk
der Auskleidung 12 sind die Formsteine 13 eingefügt, .die einen ,ebenfalls oben
und unten verjüngten Kopf 14 haben, welcher spiegelbiläartig zu dem Vorsprung io
des Formsteines 4 schräg unterschnitten wird.
-
Die beiden Formsteine 4 und 13 werden mit dem Mauerwerk so angeordnet,
daß sich ihre Vorsprünge io und 14 an -der schräg unterschnittenen Seite gegenseitig
umgreifen. wie aus Abb. r ersichtlich ist.
-
Zwischen den Vorsprüngen io und 14 äufeinanderfolgender Mauerwerkslagen
werden somit infolge der Verjüngung der Vorsprünge Zwischenräume 15 gebildet (Abb.
3), in welche die darunterliegenden Vorsprünge ausweichen können, falls sich das
MauerRverk dehnt.
-
Die Lage der schrägen Trennfuge zwischen ,den Formsteinvorsprüngen
io und 14 wechselt vorteilhaft in aufeinanderfolgenden Mauerwerkslagen oder Gruppen
aufeinan.derfolgender Mauerwerkslagen ab. Die andere Lage der schrägen Trennfuge
ist in Abib. i gestrichelt bei 16 angedeutet. Entsprechend vertauschen auch die
Formsteine 4 und 7 ihre Lage: Um ,zu verhindern, daß bei abwechselnder Lage ,der
schrägen Trennfuge die Formsteine 13 ihre Stellung zueinander verändern, sind .dieselben
mit einer Nut- und Federverbindung 17 (A@bb. 4) ausgestattet, welche eine Verschiebung
der Formsteine 13 gegeneinander in der Längsrichtung der Ofenwand verhindert.
-
Die Formsteine q., 7 und 13 werden vorteilhaft pfeilerartig übereinander
angeordnet, so daß .die aus Abb. 2 ersichtliche buerschnittsform der Ofenwand ,entsteht.
Die erwähnten Mauerwerkspfeiler sind in Abb. 3 mit 18 bezeichnet. Sie werden in
geeignetem Albstand voneinander in der Ofenhülse vorgesehen. Der von innen begrenzte
Zwischenraum zwischen .dem Rotziegelmauerwerk i und der feuerfesten Auskleidung
12 wird mit einem geeigneten Isolierbaustoff, z. B. Isoliersteinen, ausgefüllt,
die ohne Mörtel eingesetzt werden. Die Isolierschicht ist in Abb. 3 mit i9 bezeichnet.
-
Die Formsteine 13 können ähnlich wie die Formsteine 4 und 7 mit seitlichen
Vorsprüngen 2o versehen werden, an .denen sie -vorteilhaft indem feuerfesten Mauerwerk
12 verankert werden können.
-
(Die in dem Mauerwerk vorzusehenden Dehnfugen können vorteilhaft an
den Außenseiten der Formsteine 13 vorgesehen werden, wie in Abb. 2 mit 21 angedeutet.
-
Die beschriebene und dargestellte Ausführung der Ofenhülse eignet
sich vorzugsweise für ,die Ofenräume von Röhrendestillationsöfen. Sie mag aber auch
für andere Zwecke angewandt. werden, in denen weit ausgedehnte Wandflächen von Industrieöfen
reit einer feuerfesten Auskleidung zu versehen sind, die nach der Ofenraumseite
nicht abgestützt wenden kann. Nach der Erfindung ist es deshalb .möglich, in vielen
Fällen ,die innere Auskleidung durch ein vergleichsweise dünnes, feuerfestes Mauerwerk
zu bilden, was gegenüber der bekannten Ausführungsform mit starkwandigem, feuerfestem
Mauerwerk bzw. vorspringendem Stützpfeiler von wesentlichem Vorteil ist.