DE889745C - Verfahren zum Abbau der Seitenkette von kernungesaettigten Sterinabkoemmlingen, welche in der Seitenkette CO-Gruppen enthalten - Google Patents

Verfahren zum Abbau der Seitenkette von kernungesaettigten Sterinabkoemmlingen, welche in der Seitenkette CO-Gruppen enthalten

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DE889745C
DE889745C DESCH8406A DESC008406A DE889745C DE 889745 C DE889745 C DE 889745C DE SCH8406 A DESCH8406 A DE SCH8406A DE SC008406 A DESC008406 A DE SC008406A DE 889745 C DE889745 C DE 889745C
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J9/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen substituted in position 17 beta by a chain of more than two carbon atoms, e.g. cholane, cholestane, coprostane

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  • General Health & Medical Sciences (AREA)
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Description

  • Verfahren zum Abbau der Seitenkette von kernungesättigten Sterinabkömmlingen, welche in der Seitenkette CO-Gruppen enthalten Obwohl in den letzten Jahren z. B. in gewissen Sapogeninen recht brauchbare neue Ausgangsmaterialien für die Darstellung bestimmter Steroidhormone aufgefunden worden sind, hat der oxydative Abbau der Seitenkette von Sterinen trotz seines uneinheitlichen Verlaufs und seiner nur sehr unbefriedigenden Ausbeuten an direkt verwertbaren Abbauprodukten auch heute noch große Bedeutung für die technische Herstellung der Steroidhormone behalten. Dieser Tatbestand erklärt sich daraus, daß die neuen Ausgangsstoffe einerseits nicht überall in den erforderlichen Mengen zur Verfügung stehen und andererseits auch nicht unmittelbar zum Dehydroepiandrosteron führen, das durch die historische Entwicklung nun einmal eine bevorzugte Schlüsselstellung als Zwischenprodukt für die Herstellung der meisten Steroidhormone einnimmt.
  • Die Sterinoxydation hat daher bis in die jüngste Zeit hinein immer wieder erneute Bearbeitung erfahren (vgl. z. B. Helvetica Chimica Acta, Bd. 31, S. aiz ff. sowie Gag ff.). Neben Versuchen, die Ausbeute an dem Hauptprodukt Dehydroepiandrosteron durch Abänderung der Oxydationsbedingungen zu steigern, hat man auch immer versucht, die Wirtschaftlichkeit des oxydativen Sterinabbaues dadurch zu erhöhen, daß man danach strebte; die Nebenprodukte einer geeigneten Verwertung zuzuführen. Vor allem war man bemüht, den Teil der Nebenprodukte, der noch ein intaktes Vierringsystem besitzt, ebenfalls in Steroidhormone überzuführen, und hat zu diesem Zweck -teilweise recht interessante Verfahren eigens entwickelt. Als Beispiel sei hier nur das Verfahren von Meystre und Miescher (Helvetica Chimica Acta, Bd. 27, S. 1815, Bd. 28, S. T252, Bd. 29, S.627 und Bd.3o. S. 1o22) genannt, welches das Nebenprodukt 3-Oxycholensäure durch Überführung in Progesteron nutzbar zu machen strebt.
  • In der Praxis haben sich jedoch eigene Nebenverfahren nach Art des beispielsweise erwähnten auf die Dauer in größerem Umfange nicht durchsetzen können. Dies mag bis zu einem gewissen Grade daran liegen, daß die betreffenden Nebenverfahren meist noch kompliziertere Reaktionswege benutzen als die vom Dehydroepiandrosteron ausgehenden Hauptverfahren. In der Hauptsache aber liegt es offenbar mehr daran, daß die gleichzeitige Ausübung zweier voneinander unabhängiger Verfahren, nämlich Haupt- und Nebenverfahren, zur Herstellung des gleichen Endproduktes obwohl an sich wenig wirtschaftlich, so doch praktisch kaum zu umgehen ist. Denn die im Betriebe anfallende Menge der Nebenprodukte wird wohl niemals dem durch die in gewissen Grenzen schwankende Absatzlage gegebenen Bedarf so genau entsprechen, daß man, ein Idealfall, auf die Ausübung des bisherigen Hauptverfahrens für das betreffende Hormon zugunsten des Nebenverfahrens ganz verzichten könnte.
  • Eine wesentliche Vereinfachung der Betriebsführung wäre hingegen erreicht, wenn es gelänge, die interessierenden Nebenprodukte der Sterinoxydation durch weiteren oxydativen Abbau in wirtschaftlicher Weise zunächst in Dehydroepiandrosteron, d. h. also die Schlüsselsubstanz, überzuführen, die ihrerseits nun je nach Bedarf nach den betreffenden Hauptverfahren auf die gerade gewünschten Einzelhormone weiter verarbeitet werden kann.
  • Dies war bisher nicht möglich. Die beim oxydativen Abbau der Nebenprodukte erzielbaren Ausbeuten an Dehydroepiandrosteron lagen nämlich durchweg so erheblich unter den aus - Sterinen auf direktem Wege erzielbaren, daß sich eine Verwertung der Nebenprodukte auf diesem Wege nicht lohnte. Der einmal an unerwünschten Stellen im Molekül eingetretene Sauerstoff lenkt demnach offensichtlich den weiteren Angriff des Oxydationsmittels bevorzugt weiter in unerwünschte Richtungen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man eine solche unerwünschte Reaktionslenkung in verhältnismäßig einfacher Weise durch bestimmte Vorbehandlungen bei einer Reihe dazu geeigneter Nebenprodukte so weit ausschalten kann, daß die Dehydroepiandrosteronausbeute bei der oxydativen Weiterbehandlung den bei den Sterinen erzielbaren Wert nicht nur erreicht, sondern unter Umständen sogar noch überschreitet. Da die Abtrennung der zur Weiteroxydation geeigneten Nebenprodukte von den dafür ungeeigneten, mit Hilfe der üblichen, an sich bekannten Trennungsmethoden keine besonderen Schwierigkeiten bietet, ist durch das neue Verfahren also tatsächlich die angestrebte Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des oxydativen Sterinabbaues auf dem Wege einer wirklich brauchbaren Verwertung der Nebenprodukte erreicht. Dieser technisch wertvolle Effekt läßt sich noch verstärken, wenn man die durch das neue Verfahren gegebene Möglichkeit zur rationellen Verwertung der Nebenprodukte bereits bei der Durchführung der primären Sterinoxydation gebührend berücksichtigt. Während man bisher danach streben mußte, eine möglichst hohe Primärausbeute an Dehydroepiandrosteron zu erzielen, wird es nun darauf ankommen, durch entsprechende Oxydationsführung daneben bewußt auf gleichzeitig möglichst hohe Ausbeuten an verwertbaren Nebenprodukten hinzuarbeiten. Wie man hierbei praktisch zu verfahren hat, ist für den Fachmann auf Grund der vorliegenden Erkenntnis, daß @ die primär gebildeten und nun wertvoll gewordenen Nebenprodukte bei der bisherigen Oxydationsführung zum erheblichen Teile durch Weiteroxydation zu unverwertbaren Sekundärprodukten abgebaut wurden, an Hand einfach durchzuführender Vorversuche ohne zusätzliche erfinderische Leistung nun leicht zu ermitteln. Im wesentlichen handelt es sich nur darum, das Optimum einer weniger weitgehenden Oxydation festzulegen.
  • Der Erfindungsgedanke sei hier an Hand eines willkürlich herausgegriffenen bekannten Nebenproduktes der Oxydation- von Cholesterinacetatdibromid mit Chromsäure, nämlich der d 5-3 ß-Oxycholensäure, näher erläutert. Diese Säure ist nach vorliegenden Literaturangaben Hauptbestandteil des sauren Anteils der Oxydationsprodukte des Cholesterins (vgl. Helvetica Chimica Acta, Bd. 23, S. 757, Bd.18, S. 986, Journ. Americ. Society, Bd. 57, S.1379, 25o4, Bd. 63, S. 163o) und leicht abzutrennen. Sie liefert unter den üblichen Bedingungen der Cholesterinoxydation mittels Chromsäure, d.-h. also unter Schutz der 3ständigen Hydroxylgruppe durch Acetylieren und der d 5-Doppelbindung durch Bromanlagerung, sowohl als freie Säure wie als Methylester nur äußerst geringe Dehydroepiandrosteronausbeuten. Reduziert man jedoch die Carboxylgruppe zuerst in Form ihres Methylesters, z. B. nach einem etwas modifizierten Bouveault-Blanc-Verfahren zum primären Alkohol, so liefert das hierbei entstehende d5-3ß-Oxycholenol-(24) als Diacetatbromid unter den obigen Oxydationsbedingungen ungefähr die gleiche Dehydroepiandrosteronausbeute wie Cholesterin.
  • Wie man sieht, genügt also bereits die reduktive Entfernung des Carbonylsauerstoffs der Carboxylgruppe, um deren unerwünschte Reaktionslenkung bei der Weiteroxydation weitgehend auszuschalten. Der reaktionslenkende Einfluß der verbleibenden Hydroxylgruppe der Carboxylgruppe ist, sofern sie in acetylierter Form vorliegt, offensichtlich von minderer Bedeutung.
  • Es ist für den Fachmann ohne weiteres klar, daß sich das hier erläuterte Verfahren in ganz gleicher Weise nicht nur auf die unter den Oxydationsprodukten von Sterinen auftretenden niedrigeren Homologen der 3 ß-Oxycholensäure, nämlich die 3ß-Oxynorcholensäure, die 3 ß-Oxybisnorcholensäure und die 3 ß-Oxyaetiocholensäure, sondern auch auf die entsprechenden kernungesättigten Säuren der epimeren 3a-Reihe übertragen läßt. Für die Anwendbarkeit des Verfahrens spielt es offensichtlich dabei keine Rolle, wenn die Kerndoppelbildung in den als mögliche Ausgangsmaterialien erwähnten Säuren aus der 5, 6-Stellung in eine andere Lage, z. B. die 4, 5-Stellung, verschoben ist. Die Anwendbarkeit erstreckt sich ferner naturgemäß auf kernsubstituierte Abkömmlinge aller bisher aufgeführten Säuren, insbesondere Hydroxylderivate, beispielsweise solche mit einer zusätzlichen Hydroxylgruppe in ii-Stellung.
  • Der Erfindungsgedanke ist in seiner Anwendbarkeit auch nicht auf die sauren Produkte des Sterinabbaues und ihre bereits genannten Isomeren und Derivate beschränkt. Auch auf neutrale Produkte des Sterinabbaues, z. B. das 25-0x0-27-norcholesterin, läßt er sich mit gutem Erfolg übertragen, indem man vor dem Weiterabbau die Oxogruppe zur sekundären Hydroxylgruppe reduziert und durch Acetylierung blockiert. Wiederum erweist sich die Auflösung der Sauerstoffdoppelbindung einer Carbonylgruppe als entscheidend für die Ausschaltung der unerwünschten Reaktionslenkung.
  • Immerhin hat sich bei der Weiterverfolgung des Erfindungsgedankens gezeigt, daß auch bei der reduktiven Entfernung der CO-Gruppen entstehenden Hydroxylgruppen, einerlei, ob sie nun aus einer Carboxylgruppe oder aus einer Ketogruppe übriggeblieben sind, auch im acetylierten Zustand noch ein gewisser Rest von reaktionslenkender Wirkung zukommen dürfte. Denn die praktische Wirkung solcher Entfernungen läßt sich noch verstärken, wenn man die neugebildeten Hydroxylgruppen durch Halogen oder Wasserstoff ersetzt, wie sich aus den unten folgenden Ausführungsbeispielen (3-Oxy-24-chlorcholen und 3-Oxycholen) ersehen läßt. Die erwähnte Substitution durch Wasserstoff empfiehlt sich besonders für die neutralen Nebenprodukte, da Ketogruppen sich nach bekannten Methoden, z. B. der Methode von Wolf f-Kishner, bzw. ihren modernen Verbesserungen auch unmittelbar, ohne Abtrennung der Hydroxylverbindung als Zwischenprodukt, in Methylengruppen überführen lassen. Bei den sauren Ausgangsstoffen des Verfahrens ist die Entfernung des unerwünschten Sauerstoffs vor der Weiteroxydation bei den obenerwähnten Säuren zwar weniger einfach zu erreichen als bei den neutralen Produkten, kann aber in Einzelfällen ebenfalls lohnend sein. Methoden zur Umwandlung einer Carbonsäure in den entsprechenden Kohlenwasserstoff gleicher, nächstniedriger oder -höherer Kohlenstoffzahl sind genügend bekannt.
  • Die aus den unten folgenden Ausführungsbeispielen für 3-Oxycholensäure näher ersichtliche ausbeutesteigernde Wirkung der Entfernung des doppelt gebundenen Seitenkettensauerstoffs war in diesem Ausmaß durchaus nicht zu erwarten, zumal das Diacetat des 3a-Oxycholanols-(24) aus Lithocholsäure nach Literaturangaben (vgl. Helvetica Chimica Acta, Bd. 18, S. 668 bis 675) nur ganz geringe Oxydationsausbeuten geliefert hatte.
  • Beispiel a) Darstellung der verschiedenen Ausgangssubstanzen Reduktion von 45-3ß-Oxycholensäuremethylester zu 45-3ß-Oxycholenol-(24) oder Cholen-(5)-diol-(3ß, 24) 29 g 3-Oxycholensäuremethylester werden in einem 2-1-Rundkolben (zweifach tubuliert, mit langem Steigrohr versehen) in z63 ccm wasserfreiem Isoamylalkohol heiß gelöst und bei einer Ölbadtemperatur von 16o bis 17o° innerhalb 5 Minuten mit 6,8 g Natrium (erbsengroße Stücke) versetzt. Das Reaktionsprodukt wird mit ioo ccm Amylalkohol verdünnt und so lange mit heißem Wasser gewaschen, bis das Waschwasser nicht mehr phenolphthalein-alkalisch reagiert. Die Trennung der Wasser-Amylalkohol-Schicht erfolgt rascher, wenn bei jedem Waschen etwas Natriumbicarbonat zugesetzt wird. Die ämylalkoholische 3-Oxycholenol-(24)-lösung wird im Vakuum eingeengt und das Rohprodukt aus Methanol umkristallisiert; F. = 194 bis 196°; Rohausbeute 219 = 72,5 % der Theorie. Ausbeute an reinem 3-Oxycholenol-(24) 13,6 g = 47 °/o der Theorie. Cholen-(5)-diol-(3ß, 24)-diacetat 2,0 g 3-Oxycholenol-(24) werden mit 2o ccm Essigsäureanhydrid und 20 ccm Pyridin 5 Stunden bei 12o° im Ölbad erhitzt, das Reaktionsprodukt in etwa 500 ccm Wasser unter Rühren eingetragen, abgesaugt, neutral gewaschen, getrocknet und aus Methanol umkristallisiert; F. = 13o bis 132°. Cholen-(5)-diol-(3ß, 24)-monoacetat-(3) 5295 g Cholen-(5)-diol-(3ß, 24)-diacetat werden in 950 ccm reinem (säurefreiem) Dioxan gelöst, auf 35 bis 40° erwärmt und unter Rühren mit 113 ccm n-Natronlauge (o,95 Mol) versetzt. Zu dieser Lösung werden dann innerhalb 5 Stunden 262 ccm Wasser langsam zugegeben und so lange weitergerührt, bis die Lösung nur noch schwach lackmusalkalisch reagiert. Man versetzt mit 5 ccm Eisessig, gießt in 6 L Wasser ein, läßt 3 bis 4 Stunden stehen, saugt ab und wäscht neutral. Das Halbverseifungsprodukt wird über Phosphorpentoxyd im Vakuum getrocknet und über 545 g .neutralem Aluminiumoxyd chromatographiert.
  • Das Cholen-3, 24-diol-3-monoacetat entsteht neben Cholen-3, 24-diol und unverseiftem Cholen-3, 24-diolacetat zu etwa 33 °/o und schmilzt bei 148 bis 149°. 3 ß-Acetoxy-24-chlorcholen 5,18 g Cholen-(5)-diol-(3ß-24)-monoacetat-(3) werden mit 10,36 ccm Thionylchlorid 2 Stunden bei 7o bis 8o° Badtemperatur erwärmt, das Reaktionsprodukt im Vakuum bis zur Trockne eingeengt und neben Ätzkali im Vakuumexsikkator getrocknet. Das Rohprodukt wird in Benzol gelöst und über i5o g Aluminiumoxyd (neutral) gegeben. Das 3-Acetoxy-24-chlorcholen läßt sich mit Benzol eluieren und wird nach Umkristallisieren der eingeengten Benzoleluate aus Hexan in einer Ausbeute von 42 °/o der Theorie erhalten.
  • Ausbeute 2,62o g; F. = 137 bis 138°.
  • Durch Verseifung mit methanolischer Kalilauge erhält man daraus das 3-Oxy-24-chlorcholen. 3-Oxycholen 1,2 g 3-Oxy-24-chlorcholen werden in 34 ccm wasserfreiem Amylalkohol auf i7o° erhitzt und bei dieser Temperatur mit i,8 g Natrium (in kleinen Stücken) versetzt. Nach Verbrauch des Natriums wurde das Reaktionsprodukt abgekühlt, in Äther aufgenommen und mit Wasser neutral gewaschen. Die getrocknete Ätheramylalkohollösung wurde eingeengt, der ölige Rückstand aus Methanol umkristallisiert.
  • Man erhält ein unreines 3-Oxycholen vom F. = 125 bis 13o°, das durch Acetylierung zu 3-Acetoxycholen vom F. = 130 bis 133° führt. b) Seitenkettenabbau im Vergleichsversuch Man unterwirft: 1. d 5-3ß-Oxycholensäure, 2. 4 5-3ß-Oxycholensäuremethylester und 3. Cholen-(5)-diol-(3, 24), 4. 2# Chlorcholen-(5)-01-(3), 5. Cholen-(5)-01-(3) einer Oxydation mit Chromsäure unter intermediärem Schutz der freien Oxygruppen und Doppelbindungen z. B. in der Art, wie sie nachfolgend (vgl. auch französische Patentschrift 834 941) für die Oxydation von Cholesterin beschrieben ist.
  • 25 g Cholesterin, .12,5 ccm Äthylenchlorid und 12,5 ccm Essigsäureanhydrid werden 5 Stunden zum Sieden erhitzt. Nach Abkühlen wird mit Zoo ccm Äthylenchlorid verdünnt und bei -15° unter Rühren mit der bei 13 bis 15° hergestellten Lösung von 3,59 ccm Brom, 137,5 ccm Äthylenchlorid und 2,67 ccm Pyridin im Laufe von 2 Stunden vereinigt. Zu dieser Lösung werden nach Stehen über Nacht 289 ccm Eisessig, 5o ccm Äthylenchlorid und 12o g Kieselgur zugefügt. In die Mischung läßt man eine Lösung von 64,8 g Chromsäure, 83 ccm Wasser, 3oo ccm Eisessig und 54,3 ccm Schwefelsäure unter Rühren und Kühlen bei 15 bis 2o° im Laufe von etwa 1o Stunden einlaufen. Es wird noch 111/2 Stunden bei der gleichen Temperatur nachgerührt. Dann fügt man zur Zerstörung der unverbrauchten Chromsäure etwa 25 bis 29 ccm Alkohol bei 24 bis 25° unter Rühren zu und rührt 1 Stunde nach. Nach Abtrennen des Chromsulfat-Kieselgurniederschlags wird das Filtrat vom Äthylenchlorid durch Abdestillieren bei vermindertem Druck und einer Höchsttemperatur der siedenden Flüssigkeit von etwa 40° befreit. In die übrigbleibende Eisessiglösung werden unter Rühren und Kühlen bei 2o bis 25° im Laufe von 2 Stunden 2o g Zinkstaub eingetragen und 7 Stunden nachgerührt. Man verdünnt mit 350 ccm Benzol und 3000 ccm Wasser, schüttelt durch, läßt absitzen und schüttelt die vom Zinkstaub durch Dekantieren befreite A-äßrige Lösung noch dreimal mit je 15o ccm Benzol aus. Die vereinigten Benzollösungen werden zur Entfernung der sauren Reaktionsprodukte mit 8o ccm 16,5°/oiger Natronlauge geschüttelt, wobei schwerlösliche Natriumsalze ausgefällt werden. Nach mindestens zweistündigem Absitzen trennt man letztere samt der Natronlauge vom Benzol ab und schüttelt noch zweimal mit je 5o ccm Benzol aus. Die vereinigten Benzollösungen werden mit 30 ccm halbgesättigter Kaliumbicarbonatlösung nachgewaschen, durch eine Schicht festes Kochsalz filtriert und anschließend, zuletzt bei vermindertem Druck, durch Abdestillieren vom Benzol befreit. Es hinterbleiben etwa 7 g neutrale Oxydationsprodukte. Durch Aufnehmen in 13 ccm Alkohol und zweistündiges Kochen mit der in üblicher Weise aus 2,2 g Semicarbazidhydrochlorid, 3,2 g kristallisiertem Natriumacetat und 13,5 ccm Alkohol bereiteten Semicarbazidacetatlösung erhält man eine Fällung von Dehydroepiandrosteronacetatsemicarbazon, die 2 bis 3 Stunden bei 55° gehalten, dann bei der gleichen Temperatur rasch abgenutscht, fünf- bis sechsmal mit j e 2 ccm siedendem Alkohol nachgewaschen und im Trockenschrank bei 5o° bis zur Gewichtskonstanz getrocknet wird. Ausbeute 2 g; F. = 278° (unter Zersetzung).
  • Die erzielbare Ausbeute an Dehydroepiandrosteron beträgt in gleichartig durchgeführten Reihenversuchen durchschnittlich einen bestimmten Anteil derjenigen Ausbeute, die man aus Cholesterin erhält.
  • Dieser Anteil beträgt bei 3-Oxycholensäure nur 1/4, 3-Oxycholensäuremethylester nur 1/3, jedoch bei Cholendiol-(3, 24) 3/4, 24-Chlorcholenol-(3) 4/4, Cholenol-(3) mehr als 4/4 der Ausbeute, die man aus Cholesterin als Ausgangsmaterial erhält. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß bei allen diesen Oxydationen die höchste für Cholesterin erforderliche Chromsäuremenge benutzt worden ist. Bei der Oxydation der im Vergleichsversuch angegebenen Substanzen kann deshalb gegebenenfalls die Ausbeute gesteigert werden, wenn man die für den Abbau der jeweiligen Substanz optimalen Bedingungen wählt.
  • Wenn man dies durchführt, dann zeigt sich, daß die Ausbeuten an Dehydroepiandrosteron bei Oxycholensäure und dessen Methylester sowohl bei Verringerung als auch bei Erhöhung der benutzten Chromsäuremengen jeweils absinken, d. h. daß hier das Optimum schon erreicht ist.
  • Umgekehrt zeigt sich aber, daß bei Cholendiol durch Verringerung der Chromsäuremengen um 1/4 bis 1/a die Dehydroandrosteronausbeute auf die gleiche Höhe wie bei Cholesterin steigt. Bei 24-Chlorcholenol wird sogar die zum Vergleich herangezogene Ausbeute bei Cholesterin durch Chromsäureverminderung auf etwa 3/4 wesentlich überschritten. Das gleiche gilt für das Cholenol.
  • Der Unterschied bei den reduktiv vorbehandelten und den noch CO-gruppenhaltigen Ausgangsstoffen wird dadurch noch erheblicher.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Abbau der Seitenkette von kernungesättigten Sterinabkömmlingen, welche in der Seitenkette CO-Gruppen enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man die betreffenden CO-Gruppen nach an sich bekannter Methode in eine niedrigere Oxydationsstufe überführt und dann die entstandenen Produkte in ebenfalls an sich bekannter Weise z. B. mittels zum oxydativen Seitenkettenabbau geeigneten Verbindungen des 6wertigen Chroms unter einem gegebenenfalls vorzunehmenden Schutz von etwa vorhandenen Hydroxylgruppen und bzw. oder Doppelbindungen oxydiert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die bei der oxydativen Seitenkettenspaltung von Sterinen anfallenden Nebenprodukte mit unvollständig abgebauter Seitenkette, welche in der Restseitenkette CO-Gruppen enthalten, als Ausgangsstoffe verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die bei der oxydativen Seitenkettenspaltung von Sterinen anfallenden Nebenprodukte mit unvollständig abgebauter Seitenkette, welche in der Restseitenkette eine Carbonsäuregruppe enthalten, in an sich bekannter Weise zu dem entsprechenden Alkohol reduziert, danach die entstandene Oxygruppe vor oxydativem Angriff schützt, z. B. durch Überführung in das Acetat oder durch Substitution mit Halogen oder Wasserstoff und dann oxydiert. Angezogene Druckschriften Helvetica Chimica Acta, Bd. 18, S. 668 bis 675; Fieser u. Fieser, Natural Products related to Phenanthren, 3. Aufl. 1949, S. 367.
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