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Rohrpostanlåge
In einer Rohrpostanlage, in deren Hauptfahrrohre mehrere
Zubringer rohre einmünden, kann ein Zusammenstoß von Büchsen in den Gabel stellen
eintreten, wodurch ein Verklemmen der Büchsen und Verstopfen der Fahrrohre verursacht
wird.
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Zur Vermeidung dieser Mängel wurde schon die Anbringung von mechanisch
oder elektrisch arbeitenden Sperreinrichtungen an den Gabelstellen in Vorschlag
gebracht. Ferner ist es bekannt, die an den Gabel stellen eingebauten Sperreinrichtungen
in wechselseitiger Abhängigkeit wirken zu lassen. Hat ein Zubringerrohr nur einen
Sender, so ist dieser mit einer Halteeinrichtung versehen, die die Aufgabe nur einer
Büchse gestattet. Sind am Zubringerrohr zwei Sender mittels besonderer Rohre angeschlossen,
dann ist jeder Sender mit einer Halteeinrichtung versehen, welche in Abhängigkeit
voneinander arbeiten. Bei mehr als zwei an einem Zubringerrohr angeordneten Sendern
wird vor der Einmündungsstelle des Zubringerrohres in das Hauptfahrrohr eine Büchsentrennvorrichtung
gebaut. Diese gibt von einem dort angestauten Büchsenstapel jeweilig nur eine Büchse
frei. Diese vorgenannten Sperreinrichtungen in den einzelnen Zubringerrohren sind
abhängig von Fahrkontakten mit Zeiteinrichtungen, welche im Hauptfahrrohr in einem
gewissen Abstand vor jeder Gabelstelle eingebaut sind.
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Die Rohrpostanlage nach der Erfindung benötigt nur einen gewö'hnlichen
Fahrkontakt für eine Vielzahl von Gabelstellen. Dies wird mit Hilfe einer Schaltun,gsanordnung
ermöglicht, deren Schalt-
glieder mit den Sperreinrichtungen und
dem Fahrkontakt im Hauptfahrrohr zusammenarbeiten. Die Büchsen werden dabei einzeln
von den Zubringerrohren nach dem Hauptfahrrohr entlassen, bis dort eine der Leistung
des Gebläses entsprechende Höchstzahl von Büchsen gleichzeitig gefördert wird. Diese
Vorteile werden gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Schaltmittel die Reihenfolge
der Freigabe der Büchsen aus den Sperreinrichtungen sowohl innerhalb jedes Zubringerrohres
als auch der Zubringerrohre untereinander in einer der Fahrtrichtung der Büchsen
entgegengesetzten Weise auslösen.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der Rohrpostanlage
nach der Erfindung Von der Rohrpostanlage ist nur der für die Erläuterung der Erfindung
erforderliche Abschnitt gezeigt. In das Hauptfahrrohr hr münden im vorliegenden
Fall vier Zubringerrohre zr, sr' Welche als Falleitungen gedacht und gegenüber der
Treibluft im Haupt fahrrohr, wie bekannt, durch entlastete Doppelklappen pk angeschlossen
sind. Unterhalb der Sender S (1-4) der Zubringerrohre zr sind je eine Haltevorrichtung
HV (1-4) mit den Elektromagneten SM (1-4) und die von der Büchse zu betätigenden
Vorbereitungskontakte vk und Durchfahrkontakte dk angeordnet. Im Zubringerrohr zr'
ist für alle SenderS (5-9) gemeinsam eine Büchsentrennvorrichtung TV mit den Elektromagneten
KM und HM sowie bei den Kontakten vk und dk vorgesehen. Die Anschaltung der einzelnen
Halte- und Trennvorrichtungen zur Freigabe der Büchsen geschieht durch eignen Drehwähler
DW. Die vorgenannten Elektromagneten SM (1-4), KM und HM und die Kontakte vk und
dk sind so an die Kontaktbänke des Drehwählers DW angeschlossen, daß heim Drehen
der Wählerarme ab die Sender nacheinahder in umgekehrter Reihenfolge zur Richtung
des Treibluftstromes freigegeben werden. Die Treibluft strömt im Hauptfahrrohr in
Richtung des Pfeiles pJ.
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Es sei angenommen, in den Sendern 5 (2) und 5 (3) befinde sich je
eine Büchse und in der Trennvorrichtung des Zubringetrohres zr sind drei Büchsen
gestapelt. Die eingeworfenen Büchsen werden zunächst durch die Elektromagneten SM
2, SM 3 und HM festgehalten und schließen dort die Vorbereitungskontakte vk.
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1. Erde, vk, An, Batterie. Das Anlaßrelais An erhält dadurch Strom
und über seine geschlossenen Kontakte an 1, an 2 wird ein Stromkreis für den Magneten
DM ,des Wählers DW gebildet.
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2. Erde, mI, an 1, O Schritt des- Kontaktsegmentes und- der auf diesem
stehende Arm c des Wählers DW, ane, sp I, v2, p II, Dm, Batterie. Der erregte Drehmagnet
DM bewegt seine Arme a, b, c auf den ersten Schritt. Hierbei wurde auch gleichzeitig
der Wählerkontakt dm kurzzeitig geschlossen, der das Stufenrelais P in erster Stufe
nur vorübergebend erregt.
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3. Erde, wi, dm, P (I), Batterie. Da sich im Sender S (I) keine Büchse
befindet, wird über den offenen Kontakt vk keine Erde an den ersten Schritt und
den Arm a des Wählers DW gelegt, so daß das Prüfrelais P nicht gebunden ird. Über
den Stromkreis 4 erhält der Wählermagnet DM erneut Strom.
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4. Erde, Kontaktsegment 1-11, Arm c, an 2, sp 1, V2, PII, DM, Batterie
Die Wählerarme a, b, c werden jetzt auf den zweiten Schritt gestellt. Das Relais
P (I) zieht zunächst im Stromkreis 3 wieder an, und trennt den Stromkreis 2 bei
p ii, so daß der Wäahlermagnet DM stromlos wird. Über den geschlossenen Kontakt
p 12 kommt folgender Stromkreis zustande.
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5. Erde, vk, Schritt 2, Arm a von DW, p I2, P Wicklung (I) und (2),
Batterie. Durch Erregung beider Wicklungen (1) und (2) des Prüfrelais P zieht dieses
bis zur zweiten Stufe durch. Der Wähler bleibt jetzt auf dem Schritt 2 stehen, weil
er über den Kontakt p 11 des immer noch erregten Prüfrelais unterbrochen wurde.
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Der Haltemagnet SM 2 des Senders S (2) wird zur Freigabe der Büchsen
wie folgt erregt: 6 Erde, spe, v 1, p 21, Arm b auf Schritt 2, 5Me, Batterie. Der
erregte Haltemagnet Sm 2 gibt die Büchse frei, die aus dem Sender S (2) aus fährt
und hierbei den Durchfahrtkontakt dk während ihrer Vorbeifahrt schließt. Gleichzeitig
wurde auch das Relais E erregt.
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7. Erde, dk, E, Batterie. Dieses schließt einmal mit seinem Kontakt
e 1 einen Stromkreis für das Relais Fe und mit dem Kontakt e 2 einen Stromkreis
für das Relais V.
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S. Erde, e 1, Fe, Fd, Batterie.
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9. Erde, e 2, V, Batterie. Nach Ausfahrt der Büchse aus dem Sender
kehren die Kontakte vk und dk in ihre Ruhelage zurück. Das Relais E fällt ab. Das
Relais je hält sich jedoch weiter über seinen Kontakt je 1. Durch den Entladestrom
des Kondensators C, welcher parallel zum Relais V geschaltet ist, hat das Relais
V eine Abfallverzögerung erhalten. Auch der Stromkreis 5 ist durch Öffnen des Kontaktes
vk unterbrochen, wodurch das Prüfrelais P zum Abfall gebracht wird. Durch den Abfall
des Relais E erregt das Relais Fe über seinen Kontakt fe 2 den Elektromagneten EZit"
des Einzählwerkes EZW.
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10. Erde, -ei-,, fee, EZM, Batterie. Dieses wird mit seinen Armen
a-c von Schritt I auf 2 gesteuert.
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Das Anziehen des Elektromagneten EZM hat das Schließen seines Kontaktes
erm zur Folge, so daß das Relais Fe kurzgeschlossen und stromlos wird.
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11. Erde, exm, Fe, feI, je 1, Erde. Durch die Verstellung des Einzählwerkes
EZW gegenüber den, Einzählwerk AZW ist ,der Kurzschluß des Relais M über die Arme
a der Zählwerke aufgehoben, so daß das Relais M über den geschlossenen Kontakt v
2 anzieht.
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I2. Erde, M, v4, M', Batterie. Das erregte Relais M hält sich dann
bis zur Gleichstellung der beiden Zählwerks über seinen Kontakt m 1 weiter.
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Das Relais M bewirkt über den geschlossenen Kontakt m 3 die Anschaltung
des Gebläses und setzt über seinen Kontakt m 2 den anzugsverzögerten Zeitschalter
ZM unter Strom.
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13. Erde, m 2, a 1, ZM, Batterie. Die Anzugsverzögerung des Zeitschalters
ZM ist auf die längste
Büchsenfahrzeit zuzüglich eines Sicherheitszuschlages
eingestellt. Hat eine Büchse aus irgendwelchen Gründen während dieser Zeitdauer
-den Fahrkontakt ak nicht erreicht, dann fand auch keine vorzeitige Unterbrechung
des Stromkreises I3 am Kontakt a 1 statt, und der Zeitschalter ZM schaltet mit seinem
Kontakt Clii 2 ein Signal W ck ein, das die Unregelmäßigkeit des Betriebes anzeigt.
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14. Erde, zm 2, W ck, Batterie. Bei normalem Betrieb ist inzwischen
das Relais V abgefallen, und über den Kontakt v 2 wird der Wählermagnet DM erneut
erregt: 15. Erde, Kontaktsegment 1-11, Arm c, ane, sp I, v 2, p 11, DM, Batterie.
Der Wähler DW stellt seine Arme a, b, c vom Schritt 2 auf Schritt 3, so daß das
Relais P in Stufe 2 über den Kontakt vk des Senders S (3) durchzieht. Jetzt wiederholen
sich die Vorgänge, wie bereits bei der Einfahrt der ersten Büchse (Sender 2) geschildert.
Das Einzählwerk EZW hat seine Arme a, b, c auf den dritten Schritt gestellt. Die
Arme a, b, c des Auszählwerkes AZW stehen jedoch immer noch auf dem ersten Schritt.
Die Differenz der von den Armen a, b, c beider Zählwerke EZW und AZW belegten Schrittkontakte
ist gleich der Anzahl der in das Hauptfabrrohr lir eingefahrenen Büchsen. Hat die
zweite Büchse die Haltevorrichtung im Zubringerrohr zr (Sender S 3) verlassen und
ist das Relais V aberregt, dann wird der Wählermagnet DM im Stromkreis 15 erneut
erregt, und das Relais P prüft bei dem Kontakt vk in der Trennvorrichtung des Zubringerrohres
zr' auf. Nun erhält der Elektromagnet KM und über seinen geschlossenen Kontakt km
der Elektromagnet HM Strom.
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I6. Erde, spe, v 1, p 21, Armb des WähllersDW auf Schritt 4, KM,
Batterie- bzw. km, HM-Batterie. KM hält die zweite und weitere Büchsen des Stapels
im Zubringerrohr zr' fest, während HM die unterste Büchse freigibt. Diese schließt
den Durchfahrtkontakt dk, wodurch das Relais E erregt wird. Diese' Büchse wird also
genau so, wie die beiden vorilergehenden Büchsen in dem Einzählwerk vermerkt. Hat
die Büchse die Trennvorrichtung verlassen, dann kehren die Kontakte vk, dk in ilhre
Ruhelage zurück. Das Relais P wird stromlos, und der Stromkreis I6 für ,die Magneten
KM und HM wird unterbrochen. Der Büchsenstapel in der Haltevorrichtung kann nachrutschen
und schließt von neuem den Kontakt vk. Da das Relais V eine Abfallverzögerung hat,
ist der Stromkreis für das Prüfrelais P über Schritt 4 zum Kontakt vk der Trennvorrichtung
wieder erneut geschlossen. Das Prüfrelais wird also nochmals erregt und schließt
seine Kontakte, und wenn das Relais V wieder abfällt, ist der Stromkreis I6 für
die Elektromagneten KM, HM erneut hergestellt. Es kommt auch die zweite Büchse des
Stapels in der Trennvorrichtung zur Abfahrt. In gleicher Weise wiederholen sich
die Vorgänge für die letzte Büchse des Stapels.
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Nachdem fünf Büchsen in das Hauptfahrrohr eingefahren sind, hat das
Einzählwerk EZW fünf Schritte gemacht, und seine Arme a-c stehen auf dem sechsten
Schritt. Die Arme a, b, c des Auszählwerkes jedoch stehen noch immer auf dem ersten
Schritt. Infolge der Verdrahtung der Schrittkontakte beider Zählwerke EZW und AZW
kommt jetzt das Relais Sp zum Ansprechen: 17. Erde, Arm b des Einzählwerkes EZW
auf dem sechsten Schritt, Schritt 1 des Auszählwerkes AZW, Arm b, Sp, Batterie.
Das SperrelaisSp öffnet seine Kontakte sp 1, spe und unterbricht die Stromkreise
4 und I6, so daß eine weitere Freigabe der Büchsen aus den Sperreinrichtungen und
das Weiterdrehen des Wählers DW verhindert wird. Je nach den betrieblichen Bedingungen
können durch entsprechende Verdrahtung der Kontaktsätze der Ein- und Auszählwerke
auch mehr oder weniger Büchsen für den gleichzeitigen Verkehr im Hauptfahrrohr zugelassen
werden. Nachdem d;ie Büchsen alle Gabelstellen g durchlaufen haben, verursachen
sie jeweils eine kurzzeitige Kontaktgabe am Kontakt ak und erregen damit jedesmal
das Relais A, wobei Vorsorge getroffen ist, daß dieses immer nur einzeln geschehen
kann.
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18. Erde. ak, A, Batterie. Das Relais A schaltet beim Umlegen seines
Kontaktes a 2 das relais F a ein, das sich über den eigenen Kontkt fa 1 erregt hält.
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I9. Erde, ae, Fa, F a', Batterie.
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20. Erde, fa 1, Fa, Fa', Batterie. Das Relais Fa erregt, wenn das
relais A abgefallen ist, den Auszählmagneten AZM, der die Arme a, b, c von Schritt
1 auf Schritt 2 stellt. Gleichzeitig wird mit dem Kontakt azm des Auszählwerkes
das Relais Fa kurzgeschlossen.
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21. Erde, a 2, fa 2, AZM, Batterie.
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22. Erde, azm, Fa, Fa 1, Erde. Der Stromkreis 17 ist durch den verstellten
Arm b des Auszählwerkes AZW wieder unterbrochen, das Relais Sp fällt ab, und es
kann jetzt eine weitere Büchse aus einem Sender zur Abfahrt kommen, bei welchem
gerade die Arme des Zählers DW stehen bzw. aus den Sendern, welche in entgegengesetzter
Weise zur Fahrtrichtung vor dem zuletzt freigeggebenen Sender liegen. Haben alle
Büchsen den Fahrkontakt ak nacheinander kurzzeitig geschlossen, dann haben die Arme
des Auszählwerkes AZW die des Einzählwerkes EZW eingeholt und stehen auf den Schrittkontakten
gleicher Ordnungszahl. Das Relais M wird dadurch über die a-Arme beider Zählwerke
kurzgeschlissen und zum Abfall gebracht.
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23. Erde, Arm a vom EZW auf Schritt 6, Arm a von AZW, M, Erde. Hat
der Whler DW nacheinander alle Sender geprüft und die zur Abfahrt bereitstehenden
Büchsen freigegeben und sind seine Arme a-c in die o-Stellung gekommen, so kann
erst wie der eine Büchse zur Abfahrt kommen, wenn alle Büchsen den gemeinsamen Fahrkontakt
ak passiert haben, also bis das Relais M aberregt ist und dadurch der Wähler erneut
angereizt werden kann. Erreichen die Büchsen in der vorgeschriehenen Zeit den Ausfuhrkontakt
ak nicht, dann spricht der Zeischalter ZM im Stromkreis 13 an und schließt den Stromkreis
14 über seinen Kontakt zm 2 und das relais Sp über zm 1.
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24. Erde, zm 1, Sp, Batterie. Durch Öffnen des Kontaktes Sp I wird
der Stromkreis 4 unterbrochen und dadurch ein Ansprechen des Wählermagneten DM verhindert.
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Bei Ausfahrt jeder Büchse spricht durch vorübergehendes Schließen
des Ausfahrtkontaktes ak das Relais A im Stromkreis I8 an. Dieses unterbricht durch
Öffnen des Kontaktes aI den Anzugstromkreis I3 für den Zeitschalter ZM, womit er
jedesmal eine gesamte Anzugsverzögerung von vorn beginnen muB.