DE887907C - Verfahren zum Sensibilisieren von Halogensilber-Gelatineemulsionen mit Farbstoffgemischen - Google Patents

Description

• Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zurrt Übersensibilisieren photographischer Emulsionen mit Farbstoffmischungen. Dabei kann die Empfindlichkeit der Emulsion insbesondere im roten Teil des Spektrums wesentlich größer gemacht werden als die Empfindlichkeit, die man mit den einzelnen Sensibilisierungsfarbstoffen erzielen kann.
• Erfindungsgemäß werden Sensibilisatoren aus der Klasse der mesosubstituierten Thio- oder Selenocarbocyanine als Grundsensibilisatoren zusammen mit mesosubstituierten 6, 7, 6', 7'-Dibenzthiocarbocyaninen als Übersensibilisatoren verwendet. Der Übersensibilisator kann in verschiedenen Mengenverhältnissen zum Grundsensibilisator@ benutzt werden. Man kann von etwa ein Zehntel bis zur gleichen Menge oder mehr auf einen Teil des Grundsensibilisators zusetzen; das geeignete Mengenverhältnis läßt sich in jedem Falle durch Versuche ermitteln.
• In der Zeichnung ist die Wirkung des Verfahrens schematisch dargestellt.
• A zeigt eine Empfindlichkeitskurve einer mit einem i, i'-Dialkyl-mesoallcyl-thiocarbocyaninsalz als Grundsensibilisator behandelten Emulsion. B zeigt die Wirkung eines i, i'-Dialkyl-mesoalkyl-dibenzothiocarbocyaninsalzes auf die gleiche Emulsion. Aus der Kurve C geht hervor, wie -die Empfindlichkeit der gleichen Emulsion durch einen Zusatz ungefähr gleicher Teile beider Salze gesteigert werden kann.
• Zwecks Herstellung der Emulsion werden Sensibilisator und Übersensibilisator im allgemeinen in annähernd gleichen Teilen dem Lösungsmittel bzw. Alkohol zugesetzt. In anderen Fällen können auch wesentlich, geringere Mengen des Übersensibilisators verwendet werden.
• Die Lösung der beiden Farbstoffe wird mit Wasser verdünnt. -Je Liter einer Halogensilber-Gelatineemulsioii werden bis zu- ioo mg, vorzugsweise io bis 30 mg Farbstoff in Lösung zugesetzt. Je stärker die Wirkung des Übersensibilisators auf den Grundsensibilisator ist, um so weniger Zusatz zur Emulsion ist erforderlich. Die Emulsion kann nach dieser Behandlung in bekannter Weise auf den Schichtträger gegossen werden.
• In der folgender! Tabelle werden einige geeignete Farbstoffmischungen angegeben:

  Grundsensibilisator: Übersensibilisator:

  i, z'-Dimethyl-mesoäthyl-thiocarbocyaninjodid ..... i, i'-Diäthyl-mesomethyl-6, 7, 6', 7'-dibenzthiocarbo-

  cyaninchlorid bzw. -jodid

  z, i'-Diäthyl-mesomethyl-thiocarbocyaninjodid ..... - desgl. .

  4-Phenyl-neo-thiazolo-carböcyariinjödid ............ desgl.

  i, i'-Diäthyl-6, 6'-dichlor-mesoäthyl-thiocarböcyanin-

  chlorid....................................... desgl.

  i, i'-Dimethyl-mesoäthyl-selenocarbocyaninjodid.... desgl.

  i, i'-Diäthyl-6, 6'-dichlor-mesoäthyl-thiocarbocyanin-

  chlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .-. . . . . . . z, i'-Dimethyl-mesoäthyl-6, 7, 6', 7'-dibenzthiocarbo-

  cyaninbromid bzw. -jodid

  i, i'-Diäthyl-6, 6'-dichlor-mesoäthyl-thiocarbocyanin-

  chlorid....................................... desgl.

  i, i', 5. 5@-Tetramethyl-mesomethyl-thiocarbocyanin-

  jodid ........................................ desgl.

  i, i'-Dimethyl-mesomethyl-thiocarbocyaninjodid .... desgl.

  Auch das mesophenyl-substituierte 6, 7, 6', 7'-Dibenzothiocarbocyanin, welches in der i, i'-Stellung Methylgruppen trägt, kann zusammen mit den in- der Tabelle angegebenen Verbindungen vorteilhaft verwendet werden. Daraus geht hervor, daß die Erfindung nicht auf die angegebenen Beispiele beschränkt ist.
• Von den erfindungsgemäß beanspruchten Farbstoffen zeigen diejenigen die beste Wirkung, bei denen die Meso-alkyl-Gruppen i bis 2 Kohlenstoffatome, die N-Alkylgruppen i bis 4 Kohlenstoffatome enthalten. Eine besonders günstige Kombination ergibt sich aus der Verwendung des i, i'-Dimethyl-mesoäthylthiocarbocyanins mit dem i, z'-Diäthyl-meso-methyl-6, 7, 6', 7'-dibenzthiocarbocyanin als Übersensibilisator oder des i, i'-diäthyl-meso-methylthiocarbocyanins mit demselben Übersensibilisator.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Sensibilisieren von Halogen-_silber-Gelatineemulsionen mit Hilfe von Farbstoffgemischen, dadurch gekennzeichnet, daß als Grund-, sensibilisator ein von Benzothiazol oder Benzoselenazol abgeleitetes in Mesostellung substituiertes Carbocyanin zusammen mit einem in Mesostellung substituierten 6, 7, 6', 7'-Dibenzothiocarbocyanin als Übersensibilisator verwendet wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß solche Carbocyaninfarbstoffe verwendet werden, die in Mesostellung mit Methyl- oder Äthylgruppen substituiert sind.
3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß solche Carbocyaninfarbstoffe verwendet werden, die an den heterocyclischen Stickstoffatomen mit Alkylgruppen mit i bis 4 Kohlenstoffatomen substituiert sind.