DE884947C - Verfahren zur Herstellung von leicht loeslichen, niedrigpolymeren, festen Formaldehydprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von leicht loeslichen, niedrigpolymeren, festen Formaldehydprodukten

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DE884947C DED9937A DED0009937A DE884947C DE 884947 C DE884947 C DE 884947C DE D9937 A DED9937 A DE D9937A DE D0009937 A DED0009937 A DE D0009937A DE 884947 C DE884947 C DE 884947C
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G2/00Addition polymers of aldehydes or cyclic oligomers thereof or of ketones; Addition copolymers thereof with less than 50 molar percent of other substances
    • C08G2/08Polymerisation of formaldehyde

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von leicht löslichen, niedrigpolymeren, festen Formaldehydprodukten Bekanntlich bilden sich beim Eindämpfen wäßriger Formaldehydlösungen Hydrate von schwer löslichem Paraformaldehyd, der ein hochpolymerisiertes Formaldehyd vom Schmelz- bzw. Erweichungs.punkt von etwa 150 bis r.üo° und, einen Klarpunkt von etwa 168 bis 17o° darstellt, so leicht zersetzlich ist, @daß er nicht über die Schmelze in Schuppenform überführbar ist, und in den meisten organischen Lösungsmitteln praktisch unlöslich ist, nur mWi:g oder wenig wasserlöslich und in Alkoholen nur in Gegenwart von Alkali oder Alkalimetall löslich ist.
  • Man hat zwar bereits auf die verschiedenste Weise versucht,durchAbwandlungderGewinnungsmethoden für die festen Formaldehydprodukte deren Löslichkeit zu verbessern, z. B. durch Vakuumeindampfen von Form.al-dehydlösungen bei niedrigen oder gewöhnlichen Temperaturen oder unter Herabsetzen des Säuregehaltes,, ferner durch azeotrope .Destillation .bei niedrigen Temperaturen oder durch Dampfdestillation von Formaldehydlösungen unter Zusatz von als sogenannte Schlepper dienenden hydrophoben Flüssigkeiten, :schließlich .durch Gewinnung von Gelen aus Formaldehyddösungen mittels Wasserglaslösungen und durch Entwässern von überhitzten Reaktionsdämpfen des Formaldehydprozesses. Alle' diese teilweise sehr umständlichen Vorschläge haben jedoch nicht vermocht, ein praktisch - durchführlbares Verfahren zur Herstellung eines leicht löslichen Produktes zu schaffen, hatten vielmehr vielfach erhebliche Nachteile zur Folge, ohne daß die Löslichkeit der Produkte wesentlich erhöht worden wäre.
  • Aus Lösungen von Panaformaldehyd in Alkoholen, wie Methanol, Äthanol, Glykol oder Glycerin, die auch durch Einleiten von Formaldehydgas in die Alkohole bereitet wer-dien können, sind gemäß einem weiteren Vorschlag durch längeres Erhitzen mitZink-oderAlumi-niumoxydein niieidrigpolymerer Formaldehyd vom Schmelzpunkt g8°, praktisch in ,der Regel aber nur talgartige, bei 6o° erweichende Produkte mit etwa 67 Gewichtsprozent Formaldehyd gewinnbar, .die zwar in Wasser und organischen Lösungsmitteln, wie Benzol, Chloroform, Tetrahydronaphthalin, löslich sind, die jedoch wegen ihrer schmalzartigen Konsistenz, ihrem geringen Formaldehydgehalt und ihrem Gehalt an Metallformiaten technisch ungünstige Eigenschaften zeigen, insbesondere nicht genau dosierbar sind und eine äußerst geringe Kondensationsfähigkeit, z. B. mit Phenol, aufweisen.
  • Überraschenderweise wurde nun gefunden, d:aß man auch feste und .die obigen Nachteide nicht zeigende niedrigpolymere Formal@dehydprodukte in einfachster Weise unmittelbar aus Formaldehydlösungen erhalten kann, wenn man letztere in Gegenwart von Alkoholen, insbesondere Methanol, durch extrem langsames und vorsichtiges, Vakuumeindampfen unter Vermeiden jeglicher Überhitzung weitgehend konzentriert und die erhaltenen Konzentrate einem Schmelzpro-zeß unterwirft.
  • Wider Erwarten werden bieg. dem weitgehenden schonenden Eindampfen, wie es erfindungsgemäß durchgeführt wird, die vorliegenden Alkoholmengen nicht restlos abgedampft, sondern in einem gewissen Umfange von dem im Eind-ampfgefä:ß sich bildendenFormaldehydpolymer chemisch gieibunden. Hierbei entsteht aber nicht etwa Polyoxymethylendimethyläther, ,der im sogenannten y-Polyoxyrnethylen vorliegen und idurch Fällen von methanolhaltigen Formaldehyddösungen mit Schwefelsäure als ein äußerst widerstandsfähiges Proidukt gewinnbar sein °soll. Vielmehr sind Anhaltspunkte dafür vorhanden"daß es sich beim vorliegenden Verfahren wider Erwarten um die Bildung von halbacetalhaltigen Äthergruppen handelt, idie nur das eine Ende .der Formalldehydkettenblockieren und auf diiese Weise ein weiteres Kettenwachstum der Produkte verhindern. Man muß hierbei annehmen, daß das Abdampfen des Alkohols beim erfindungsgemäßen Verfahren so schnell erfolgt, idaß eine Bildung von Dimethyläthern gar nicht eintreten kann. Der Gehalt der neuen Produkte an. Formaldehyd, das z. B. an Methoxyl gebunden vorliegt, beträgt etwa 1,8 Gewichtsprozent, die mutmaßliche Kettenlänge etwa 6 bis 7 Formal,dehydmoleküle, während die beste im Handel befindliche ParaformaIdehydschuppenware mindestens ig; meist aber viel mehr Kettenmoleküle enthält.
  • Es ist bekannt, @d .aß aus verdünnten methanolhaltigen Formaldehydlösungen durch Destillation handelsübliche Formaldehydlösungen erhalten wer-,den können und daß in letzteren durch Zusatz von Methanol oder anderen ein- oder mehr-,vertigen Alkoholren die Paraformal:dehydbilidung hintangehalten wird. Weiterhin. hatte man bereits erkannt, ,daß bei der Gewinnung eines festen Formal:dehydproduktes durch langsames Abkühlen konzentriertere Formaldehydlösungen,deren Gehalt an die Ausscheidung verzögernden Stoffen, wie Methanol, Äthanol, mehrwertigen Alkoholen u. idgl., den Anfall --eines leicht löslichen, beständigen Produktes begünstigen. Schließlich wurde schon vorgeschlagen, die durch Abkühlen des bei der Formnaldehydgewinnung anfallenden Dampfgemisches nicidergeschlagene roheLösungunmittelbar einzudampfen; hierbei wurden jedoch nur Produkte erhalten, die bereits bei einem Gehalt von 6o@% Formaldehyd fest, somit hochmolekular waren. Demgegenüber wird durch das erfindungsgemäße Verfahren bei Anwendung besonderer Maßnahmen erstmals ein festes Formalideh:3Tdprodukt erhalten, das einen niedrigen Schmelzpunkt aufweist und sich zu einem hohen Prozentsatz ohne Aufspaltung idirekt in Benzol und anderen organischen Lösungsmitteln löst.
  • Erfindungsgemäß benutzt man in besonders vorteilhafter Weise als Ausgangsmaterial idie sogenannte Kühlerflüssigkeit, d. h. das Kondensat der Kontaktgase, wie sie beim Formaldehydprozeß, ausgehend von Methianol, in etwa folgender Zusammensetzung anfällt: ¢5 Gewichtsprozent Formaldehpd, 35 Gewichtsprozent Methanol und 2o °/o Wasser. Diese Kühlerflüssigkeit oder andere Formaldehydlösungen, denen man Alkohole, z. B. 5 bis 3o°/a, vorzugsweise zo bis aoo/aMethanol,zugesetzt hat, werden einem Eindampfprozeß unter Vakuum, vorzugsweise unterhalb z5o Torr (Differenzvakuum) bei Temperaturen von höchstens 70 bis 8o° unterworfen, wobei- man unter Anwendung z. B. einer Raschigkolonne mit Dephleamator zu einem Konzentrat mit etwa 85 Gewichtsprozent Formaldehyd gelangt. Hierbei ist es zweckmäßig, dien Alkoholgehalt .des Rohgemisches nicht zu niedrig zu, halten, denn bei zu niedrigem Alkoholgehalt wird der Alkohol zu schnell verdampft, der Siedepunkt des Gemisches steigt demzufolge zu schnell hoch, so daß die Gefahr äcr Bildung und Ausscheidung von Paraformaldiehyd und einer Verstopfung der Apparatur auftreten kann. Zwecks (Herabsetzung .der Eindampfdauer ist die Anwendung einer Kolonne von möglichst großem Durchmesser, z. B. einer solchen von 8oo mm, vorteilhaft.
  • Beim Eindampfen ist es notwendig, die B:eheizung .des Eindampfgefäßßs besonders vorsichtig vorzunehmen, um unerwünschte Überhitzungen und demzufolge Zersetzungen bzw. Polymerisationen zu vermeiden. Diese schonendien Bedingungen sind gekennzeichnet durch das Einhalten einer Temperatur-@differenz von weniger als a5°, vorzugsweise von weniger als 5° -zwischen Warndung und Inhalt des Eindampfge£äßes. Zu diesem Zweck wird die Beheizung der Blase mittels Badbeheizung vorgenommen, wobei Wasser, anorganische Salzlösungen, Mineralöle, Glykol, Glycerin, Diphenyl, organische Kieselsäureester und ähnliche Flüssigkeiten als Badflüssigkeit geeignet sind. Man kann auch mit Umwälzverd@ampfung arbeiten, wobei der Umwälzverdampfer mit :den genannten Flüssigkeiten oder mit niedrig gespanntem Dampf oder mit Vakuumdampf beheizt wird. Zweckmäßig sorgt man dabei für Zwangsumwälzung des Blaseninhaltes und gegeben:enfalls auch des Heizmediums im sUmwälzverdampfer. Das auf diese Weise erhaltene Konzentrat von etwa 85 Gewichtsprozent an freiem Formaldehyd. fällt dabei in breiiger Form an..
  • Zur Weiterverarbeitung wird der Blaseninhalt bei Normaldruck einem Schmelzprozeß unterworfen, wobei er infolge seines niedrigen Polymerisationsgrades und des,dadurch bedingten besonders niedrigen Schmelzpunktes unter Anstieg der Temperatur voll 70 bis 8o' auf etwa ro5 bis r25° leicht zu einer wasserklaren Schmelze geschmolzen werden kann. In dieser Form läßt sich das Produkt in jede gewünschte weitere Form überführen, indem man die Schmelze beispielsweise über einen Walzenkühler ablaufen läßt, wobei das Produkt in Form unregelmäßiger dünner Schuppen erhalten wird', die z. B. etwa 85,65 % Formal=dehyd enthalten. Dieser Gehalt steigt beim Trocknen im Hochvakuum über Phosphorp, ntoxy-d .auf etwa 9o %.
  • Während man bei der üblichen Gewinnung von Paraformald'ehyd normalerweise nur eine Ausbeute von etwa 65 0/0 an Trockenerzeugnis, bezogen auf ,eingesetztes Formaldehyd, erreicht, wogegen der Rest ins Destillat übergeht, wird beim erfindungsgemäßen Verfahren z. B. ein Schuppenprodukt mit 72 bis 75 % Ausbeute erzielt.
  • Die auf diese Weise erhaltenen Produ=kte zeigen Eigenschaften, die bisher bei keinem rder handelsüblichen Formal,dfe@hydprodukte vorliegen. Im Gegensatz zu handelsüblichem Paraformaldehyd, der beim Lagern in unerwünschter Weise ei=ner Nachpolym:erisation unterliegt, wobei die Reaktionsfähigkeit abnimmt, zeigt das nach dem neuen Verfahren hergestellte Produkt eine bemerkenswerte Stabilität, die gegebenenfalls noch weitgehend durch Zusatz von Polymeri.sationsverzögerern zur Ausgangslösun=g oder zum Fertigprodukt herabgemindert werden kann. Der niedrige Polymerisationsgrad der neuen Produkte geht aus dem Schmelzpunkt hervor: Beispielsweise lag der Erweirhungspunkt eines auf obige Weise mit Methanol hergestellten schuppenförmigen Produktes bei 94 bis 95° und fder Klarpunkt .bei r38°. Infolge des niedrigen Polymerisationsgrades und des Gehaltes an lialbacetalartig gebundenem Methanol zeigt das neue Produkt neben hoher Löslichkeit in Wasser eine bemerkenswerte Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln, -wie beispielsweise Benzol, Toluol, Xylol, Phenol, Dioxan, Tetrahy.drofuran, Alkoholen, Estern, Ketonen, fernerhin Weichmachern und plastischen Natur- oder Kunststoffen, wie Kautschuk. So beträgt die Löslichkeit in kaltem Benzol etwa 12 0/0, in heißem Benzol dagegen über 6o °/o, in Estern, wie Butyl.acetat, etwa 20 %.
  • Beinerkens-wert hoch ist die Löslichkeit,drer neuen Produkte nicht nur in Alkalien, sondern auch in Wasser, so daß es möglich ist, Formaldehydlösungen mit 3,o und mehr Gewichtsprozent Formaldehyd durch einfaches Erwärmen einer entsprechenden Menge des in Gegenwart von Methanol gewonnenen Produktres in Wasser herzustellen. Während bei einem Löslichkeitsvergleich nach der Bugge--Methode (B u g g e : 5 g Formal:dehydprodukt mit 25 ccm Wasser 1o Minuten auf 65° erwärmt und gelöster Anteil im Filtrat .bestimmt) ein normaler handelsüblicher Paraformaldehyd nur zu 29% wasserlöslich ist, löst sich .das erfindungsgemäße Produkt dabei zu etwa 70 % zu einer klaren und wasserhellen Lösung, di- vom Unlöslichen durch Filtration leicht befreit werden kann und sich nach monatelanger Beobachtung praktisch wie eine 3&/ai:ge handelsübliche Form.alde ydlösung verhält. Die Auflösung in Wasser gelingt dabei ohne jeglichen Zusatz von Chemikalien, wi@eAlkalien,Alltalicarbon.aten oderAlkaliphosphaten,,die für dievöllige Auflösung von Paraformaldehyd in Wasser unbedingt erforderlich sind. Bei vielen Kondensationsreaktionen stören jedoch diese Alkalisalze und die durch sie gebildeten Alkaliformiate, so daß die erfindungsgemäßen Produkte die Herstellun=g haltbarer wäßriger Formaldehvdlösungen ermöglichen, die für jede weitere Anwendung, insbesondere auch zu empfindlichen Kondensationsreaktionen, geeignet sind.
  • Als besonders bemerkenswert ist die leichte Löslichkeit der neuen Formaldehydprodukte, z. B. in Phenol, hervorzuheben. Bei einem Verhältnis von Phenol zu Formaldehyd von ,beispielsweise r : 1,6 lösen sich die Schuppen bei einer Temperatur bis maximal 9o° innerhalb von 7oMinuten. Vergleichsweise sei die Lösezeit von einem Schuppenparaformaldehyd, der im Handel ist, erwähnt: die Lösezeit in Phenol betrug hier bei demselben Verhältnis von Phenol zu Formaldehyd bei einer Temperatur bis maximal IIo° 2i7io Minuten, ähnlich lang (240! Minuten) :d=auert die völlige Auflösung von handelsüblichen Paraformaldehyd. Der Unterschied des neuen Produktes zu den bisherigen ist hierbei besonders augenfällig.
  • In ähnlicher Weise wie bei Phenol lassen sich aus den erfindungsgemäß erhaltenen Formaldehydpolymeren auch mi=t anderen Verbindungen, die einen mit Forma1-d,hyd reaktionsfähigen Wasserstoff besitzen, wie z. B. Harnstoff, Thioharnstoff, Guanidin, Eiweißstoffen usw., ebenfalls rascher und bei niedrigeren Temperaturen reaktionsfähige konzentrierte Lösungen herstellen, gegebenenfalls unter Mithilfe von organischen Lösungsmitteln, Weichmachern oder Kunststoffen. Während die un=ter Verwendung von Paraformald'ehyd gewonnenen entsprechenden Lösungen oft schon bei niedrigen Temperaturen nach kurzer Zeit bereits Teilkondensation zeigen, ist die Haltbarkeit der mit dem erfindungsgemäß hergestellten Formaldehydpolymeren erhaltenen Lösungen bzw. Vorkon.densate wesentlich größer. Die klaren Lösungen lassen sich in üblicher Weise durch Zusatz von alkalisch wirkenden Reaktionsbeschleunigern oder sauren Katalysatoren in harzartige Kondensations=produkte überführen. Bei derartigen Kondensationen können nach bekannten Methoden gleichzeitig oder nacheinander auch gewisse .Anteile von anderen aEphatischen oder aromatischen, gegebenenfalls auch .ungesättigten Aldehyden, wie Acrolein, sowie übliche Zusatzstoffe, wie Weichmacher, Füll- und Farbstoffe, mitverarbeitet werden. In ähnlicher Weise können die erfindungsgemäß hergeste1@1tenFormal,deehhydprodukte in plastischen Massen oder Kunststoffen ;bzw. deren Abmischungen, wie Polyvinylchlori.d" ferner Kautschuk bzw:Gummimischungen, gegebenenfalls unter Vorlösen in Gummiweichmachern, verarbeitet werden.
  • Dampft man andererseits Formaldehydlösungen nicht in Gegenwart von Methanol, sondern von höheren Alkoholen, wie Äthanol, Propanol, Butanol usw., ein, so erhält man erfindungsgemäß Formaldehydprodukte mit spezifischen Eigenschaften, insbesondere in bezug auf Lö.slichkei:t in organischen Lösungsmitteln.
  • Die vorstehend beschriebene leichte Löslichkeit und die überaus günstige Reaktionsfähigkeit zier erfindungsgemäß hergestellten Formaldehydpolymere ist um soüberraschen:der, als dieForrnaldehydkettendieser Produkte, wie angegeben; einseitig veräthert sind.
  • Durch Umsetzung der noch heißen Schmelzen, wie sie nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in der zweiten Stufe erbalten werden, mit Alkoholen, können auch Diäther gewonnen, werden, die noch stabiler sind als die Monoäther und unter Umständen verbesser:teLöslichkeitseigenschaften zeugen können. Beispiele i. 2k@g wäßrige methanolhaltige formaldehydlösung mit einem Formaldehydgehalt von 44,03 Gewichtsprozent und! o,oi8 Gewichtsprozent Ameisensäure werden unter Wasserstrahlvakuum (i6 bis 27 Torr) in einer mit Rasohigringen gefüllten Aluminiumkolonne, deren Höhe 2 m bei etwa 4 cm Durchmesser beträgt, eingedampft. Als Heizquelle dient ein mit Gasbrennern geheiztes Glycerinbad. Die aufsteigenden Dämpfe gelangen über einen Dephlegmatoraufs:atz zumKühler; dieDestillationsgeschwindigkeit wird auf etwa ioo ccm/Stunde einreguliert, das Destillat (7q:6, g mit 11,9 Gewichtsprozent Formaldehyd) in einer Vakuumwechselvorlage aufgefangen. Nach einer Destillationszeit von io Stunden enthält derDestillationskolben einen milchig-trüben, leicht breiigen Rückstand; hierbei hat die Kolbentemperatur unter allmählichem AnstiegeineTemperatiir von 78° erreicht, unddieTemperaturdifferenz zwischen Bad- und Kolbentemperatur beträgt i.mDurchschnitt etwa 17°. Nach Wegnahme des Vakuums wied die Temperatur im Kolbeninnern allmählich auf i22° gesteigert, wobei .der breiige Kolbeninhalt zu einer klaren wasserhellen Flüssigkeit schmilzt, die nach Ausgießen auf einAluminiumblech zu einer dünnen, weißenKruste erstarrt. Die Ausbeute beträgt 82245 g mit einem Formaldehydgehalt von 843 Gewichtsprozent; von ,den im Einsatz enthaltenen 88o,6 g Formaldehyd wenden somit 78,9 % in Form fester Schuppen erhalten, die sich bei 65° zu :98,9 % in Wasser lösen.
  • 2. 63,z8 kg (etwa 61o, 1) wäßrig-methanolhaltige Formaldehydlösumg mit einem Formalidehydgehalt von 45,o8 Gewichtsprozent werden in einer Aluminiumkolonne unter einem Vakuum von 22 bis 66 Torr eingedrampft. Die Kolonne ist 6 m lang bei etwa iooi mm lichter Weite und mit Raschigringen aus- keramischem Material von etwa 15 mm Durchmesser gefüllt. Die Eindämpfblase ist mit einem Doppelmantel zur Aufnahme der Heizflüssigkeit (Glycerin oder Heißdampfzylin@deröl) versehen, wird' mittels einer eisernen Dampfschlange mit niedriggespanntem Dampf von etwa 1,5 .atü beheizt und faßt etwa 751. Die aus der Kolonne übergehenden Dämpfe gelangen zur Teilkondensation in einenDephlegmator, dessen Rücklauf in den Kopf -der Kolonne rückgeführt wird. Die im Dephlegmator nicht kondensierten Dämpfe werden in einem Schlangamkühler total kondensiert und mittels barometrischem Ablauf abgezogen. Zwischen Apparatur und Vakuumquelle ist ein Wäschersystem zwischengeschaltet zwecks restloser Erfassung von mitübergeri:ssenen Förmaldehydanteilen. Nach 173/a Stunden, vom Beginn :des Heizens an, gerechnet, hatdas in derDestillationsblasezurückbleibende Konzentrat milchig-trübe, leicht breiige Konsistenz erreicht, wobei die im Blaseninnern, gemessene Temperatur 72,5°, die Temperaturdifferenz zwi-.sehen Heizmantel und Blaseninhalt im Durchschnitt 24,6° beträgt. Das Destillat enthält 16,1 Gewichts: prozent Formaldehyd. Nach Wegnahme des. Vakuums wird der Blaseninhalt stärker geheizt, worauf er innerhalb r Stunde zu einer wasserhellen, klaren Flüssigkeit schmilzt; diehöchstebeimAufschmelzen gemessene Temperatur beträgt io5°. Die Schmelze wird über einen rotierenden Walzenkühler abgelassen, auf dem sie fest erstarrt und von einem Abstrei.fer in Form dünner Schuppen mit einem Formaldehydgehalt von 85,o Gewichtsprozent an freiem Formaldehyd abgelöst wird. In Form -dieser festen Schuppen werden 24,4 kg erhalten, was einem Umsatz von 72,8% des 'im Einsatz enthaltenen Formaldehyds entspricht. Der Erweichungspunkt des Produktes liegt bei 94 bis 95°, der Klarpunkt bei 138°. Das Produkt löst sich bei 65° bereits zu 7'5,5 0/0 in Wasser und auf dem siedenden Wasserbad praktisch restlos auf. Neben 85 GeWichtsprozent an freiem, mit Natriumsulfit, Hydroxylamin usw. reagierendem Formaldehyd enthält das Produkt i,8 o/0 Formaldehyd ätherartig an Methanol gebunden, die z. B. durch Aufspalten im Druckrohr :bei ieoo° mit n/5-Salzsäure in Freiheit gesetzt werden können.
  • 3. 181,3 kg (etwa i710 1) wäßrig-meth,anolhaltige Formaldehydlösung mit einem Formaldehydgehalt von 47,08 Gewichtsprozent werden, in der in Beispiel 2 beschriebenen Kolonne unter einem Vakuum von 33 bis. 141 Torr eingedampft. Als Eindampfgefäß dient eine Aluminiumblase von etwa Zoo 1 Fassungsvermögen, .die mit einem Doppelmantel ausgerüstet ist; letzterer ist mit Heißdampfzylinderöl gefüllt. und wird mittels einer eisernen Dampfschlange mit niedriggespanntem Dampf beheizt. Die Blase ist außerdem an einen Umwälzverdampfer angeschlossen, der mit niedriggespanntem Dampf oder mit Väkuumdampf beheizt wird. Da das erfindungsgemäß erforderliche geringe Temperaturgefälle zwischen Umwälzverdampfer und Blaseninhalt, das hier 7,8° beträgt, nicht zur selbsttätigen Umwälzung ausreicht, wird mittels eines Rührpropellers für eine Zwangsumwälzung durch den Umwälzverdampfer gesorgt. Die übrige Anordnung entspricht der in Beispiele beschriebenen. Etwa q.1/2 Stunden nach Beginn des Eindampfen.s wird durch ein am Unterteil der Eindampfkolonne befindliches Ventil laufend wäßrig-methanolbaltige Formaldehydlösung in .die Blase eingezogen, insgesamt zu dem Einsatz von 170 1 zusätzlich -,weitere i-.81; die einlaufende Menge wird so bemessen, daß eine allmähliche Konzentrierung des Blaseninhaltes eintritt. 533/4 Stunden nach Beginn,des Aufheizens ist im Rückstand eine Konzentration von etwa 85 Gewichtsprozent erreicht; der Rückstand besitzt bei einer Temperatur von 78° eine leicht breiige Konsistenz. Nach Wegnahme des Vakuums und stärkerer Beheizung von Heizmantel und Umwälzverdampfer, so daß innerhalb g/4. Stunden eine Temperatur von 113° erreicht wird, schmilzt der breiige Blaseninhalt zu einer klaren Flüssigkeit, die, wie in Beispiel 2 beschrieben, auf einer rotierenden Kühlwalze zu dünnen Schuppen erstarrt. In dieser Form fallen 136;6 kg mit einem Gehalt an freiem Formaldehyd von 84,6 Gewichtsprozent an, was einem Umsatz von 75 % entspricht. Außerdem werden 156,3 kg Destillat mit 15 Gewichtsprozent Formaldehyd erhalten.
  • Der niedrige Polymerisationsgradder vorstehend .beschriebenen Schuppenprodukte ergibt sich. auch bei der Kondensation mit Resorcin gemäß dem in der amerikanischen Patentschrift 24811981 beschriebenen sogenannten Resorcin-Test, wonach das ungetrocknete Produkt einen Wert von 12 Min. 15 Sek., das mit Phosphorpentoxyd im Vakuum getrocknete sowie gepulverte und gesiebte Produkt einen Wert von 2 Min. 18 Sek. aufwies, während bei einem handelsüblichen Paraformaldehydprodukt (beim Vergleich gleicher Siebfraktionen) die entsprechenden Werte i Stunde 28 Min. 25 Sek. bzw. 6 Min. betrugen.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von leichtlöslichen, niedrigpolymeren, festen Formaldehydprodukten, dadurch gekennzeichnet"daß wäßrigalkoholische, vorzugsweise wäßrij ,methanolische Formaldehydlösungen einer extrem vorsichtigen Vakuumeindamp,fung und,dielionzentrate einem Schmelzprozeß unterworfen und die Schmelzen in Lösung oder z. B. in Schuppenform zum Erstarren gebracht werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Eindampfen bei einem Vakuum von. unterhalb i5o Torr und bei höchstens 70 bis 8o° und das Schmelzen bei höchstens 1:05 bis I25° erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2" dadurch gekennzeichnet, daß beim Eindampfen ein äußerst schonendes Beheizen, zweckmäßig mittels Ölbades, angewandt wird. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Temperaturdifferenz zwischen Wandung und Inhalt des Eindampfgefäßes von höchstens 25°, vorzugsweise von weniger als 5'°'', eingehalten wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß eine Eindampfkolonne. mit möglichst großem Durchmesser verwendet wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, :daß als Ausgangslösungen Formaldehydlösungen mit 5 bis 30, vorzugsweise io bis 2o°io Alkohol verwendet werden.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangslösungen .die methanolhaltigen Kondensate des Formal:dehydherstellungsprozesses verwendet werden. B. Verfahren nach Anspruch i bis 7, ,dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangslösungen Formald#-hydlösungen verwendet werden, denen höhere Alkohole, wie Äthanol, Propanol, Butanol usw., zugesetzt sind. g. Verfahren nach Anspruch i bis 8, dadurch gekennzeichnet, :daß man die heißen Schmelzen mit Alkoholen umsetzt.
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