-
Sdialtungsanordnung zur Kennzeichnung und Erledigung von Schaltaufträgen
in Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernsprechanlagen Für Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb
ist es bekannt, durch Herstellung einer Unsymmetrie einen Schaltauftrag, z. B. Kennzeichnung
einer Verkehrsrichtung, zu geben und bei Erledigung des Schaltauftrages diese Unsymmetrie
aufzuheben. An der einen Schaltauftrag, z. B. Herstellung einer Verbindung in eine
bestimmte Verkehrsrichtung, gebenden Stelle, einer Teilnehmerstelle, wird entsprechend
diesem Schaltauftrag ein bestimmtes Kennzeichnungsglied, z. B. ein Widerstand bestimmter
Größe oder eine Selbstinduktion oder eine Kapazität, in einen über beide Adern der
Anschlußleitung verlaufenden Stromkreis eingeschaltet. Ein Differenzrelais spricht
an und leitet die Erledigung des Schaltauftrages, z. B. die Einstellung eines Wählers,
auf eine bestimmte Kontaktgruppe oder einen bestimmten Kontakt ein. Der Strom über
eine in einem Ortsstromkreis liegende Gegenwicklung des Differenzrelais wird durch
den Wähler stufenweise so lange verändert, bis die durch die Widerstandseinschaltung
an der Sendestelle herbeigeführte Unsymmetrie aufgehoben und das labile Gleichgewicht
zwischen der Ansprech- und der Gegenwicklung des Differenzrelais wieder hergestellt
ist.
-
Da die Anschlußleitungen verschiedenen Widerstand und des öfteren
auch verschieden starke Ableitungen usw. haben, stellen bei der bekannten Anordnung
besondere Ausgleichseinrichtungen im Ruhezustand der Anlage ein- labiles Gleichgewicht
zwischen Außen- und Ortsstromkreis her.
-
Es ist weiter eine Anordnung bekannt, bei welcher die die Schaltaufträge
aufnehmenden und auswertenden Einrichtungen unabhängig von den unterschiedlichen
Widerstandswerten der verschiedenen Anschlußleitungen
sind. Hierbei
werden bei der Abgabe eines Schaltauftrages zwei Stromkreise über die Anschlußleitung
hergestellt. Durch die Einschaltung eines bestimmten von mehreren unterschiedlichen
Widerständen an der einen Schaltauftrag gebenden Stelle in den einen Stromkreis
wird eine Unsymmetrie hergestellt, die bei Erledigung des Schaltauftrages durch
Änderung des im zweiten Stromkreis fließenden Stromes aufgehoben wird.
-
Die Erfindung ist eine Weiterbildung der letztgenannten Anordnung.
Sie besteht darin, daß bei einer Schaltung, bei der bei Erteilung eines Schaltauftrages
über die Anschlußleitung zwei Stromkreise hergestellt werden, von denen der eine
Unsymmetrie herstellt, die durch Änderung des Stromes im zweiten Stromkreis bei
Erledigung des Schaltauftrages wieder aufgehoben wird, in jeden der Stromkreise
eine Wicklung eines Differenzrelais liegt, und der Strom, welcher über den die Unsymmetrie
herstellenden Stromkreis fließt, das Wirksamwerden des Differenzrelais herbeiführt,
während der Strom über die im andern Stromkreis liegende Gegenwicklung dieses Differenzrelais
bei der Erledigung des Schaltauftrages auf eine die Wirkung des Stromes im erstgenannten
Stromkreis aufhebenden Stärke gebracht wird.
-
Durch die Anwendung eines Differenzrelais mit je einer Wicklung in
jedem der beiden bei Abgabe eines Schältauftrages zu schließenden Stromkreise sind
beachtliche Vorteile erzielbar.
-
Die Zahl der Widerstandsstufen an der die Schaltaufträge gebenden
Stelle kann auf die Hälfte herabgesetzt werden. Letzteres ist besonders bei langen
Anschlußleitungen von wesentlicher Bedeutung.
-
Ein Differenzrelais geht nach seiner Erregung verhältnismäßig träge
in seine unwirksame Lage zurück, wenn der Strom über beide Wicklungen gleich stark
wird. Die Schrittgeschwindigkeit eines hierdurch stillzusetzenden Wählers muß daher
der Schaltzeit des Differenzrelais entsprechen.
-
Die Schrittgeschwindigkeit dieses Wählers kann erhöht bzw. es können
schnell .laufende, z. B. durch Einzelmotoren angetriebene Wähler benutzt werden.
Dieses wird dadurch erreicht, daß ein Steuerrelais den zweiten Stromkreis derart
umschaltet, daß über diesen bei Erledigung des Schaltauftrages ein die Gegenwicklung
des Differenzrelais stärker als die Ansprechwicklung erregender Strom fließt. Das
Differenzrelais erhält dadurch eine nur sehr kurze Schaltzeit.
-
Entsprechend dem in der Regel vorhandenen dekadischen Aufbau von Wählern
in Fernmeldeanlagen sind bei den bekannten Anordnungen zehn verschiedene Kennzeichnungsstufen
vorhanden. Die Zahl dieser Wertstufen, d. h. der Stromstufen in dem den Schaltauftrag
bestimmenden Stromkreis kann dadurch verringert werden, daß die Schaltaufträge in
zwei Gruppen unterteilt werden. Jeder der beiden Stromkreise verläuft bei einem
zu einer Gruppe gehörenden Schaltauftrag über eine andere Ader als bei einem zur
zweiten Gruppe gehörenden Schaltauftrag.
-
Für jede der beiden Gruppen ist ein Differenzrelais vorgesehen. In
jeder Ader der Anschlußleitung ist die Ansprechwicklung des einen und die Gegenwicklung
des zweiten Differenzrelais eingeschaltet.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt,
auf welches diese jedoch nicht beschränkt ist. Fig. 2 zeigt eine gegenüber der Fig.
z geänderte Einschaltung der Haltewicklungen der Steuerrelais V x und V 2.
-
Alle zum Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Stromkreise
und Schaltmittel sind fortgelassen. Links von der strichpunktierten Linie sind die
an der Gebestelle, beispielsweise einer Teilnehmerstelle, befindlichen, die verschiedene
Schaltaufträge gebenden Kontakte und rechts von der strichpunktierten Linie die
diese Schaltaufträge aufnehmenden und erledigenden Schaltmittel dargestellt. Die
bei den Widerständen WI-W5, W15 usw, angegebenen Widerstandswerte sind nur beispielsweise
erwähnt, um das Verständnis der einzelnen Schaltvorgänge zu erleichtern. Die Widerstandsstufen
können bei einer anderen Zahl möglicher Schaltaufträge oder bedingt durch sonstige
Verhältnisse auch andere sein.
-
Die bei ihrer Betätigung die verschiedenen Schaltaufträge gebenden
Kontakte können Tastenkontakte sein. Es sind zehn Tasten vorhanden. Bei Unterteilung
der Schaltaufträge in zwei Gruppen sind auch die Tasten in zwei Gruppen, Tu z- Ta5
und Tab - Taio, unterteilt.
-
Bei Druck einer der Tasten Taz - Ta5, wodurch Erde (-f-) über
einen der Widerstände WI - 175 an die Ader .¢ angelegt wird, wird auch der Anlaßkontakt
tu z geschlossen. Über diesen Kontakt wird Erde (-t-) unmittelbar an die Ader 5
angelegt. Der Anlaßkontakt ta z muß gleichzeitig mit oder unmittelbar vor einem
der Kontakte Ta z - Ta 5 geschlossen werden. Bei Druck einer der Tasten
Tab - Ta=o wird Erde (+) an die Ader 5 über einen bestimmten der Widerstände
W x - 175 angeschaltet. Ferner legt der Anlaßkontakt ta6 Erde (-f-) unmittelbar
an die Ader q, an. Um bei zu langsamem Drücken einer Taste zu vermeiden, daß der
Anlaßkontakt ta z bzw. ta 6 eine zu lange Zeit vor dem den Schaltauftrag
kennzeichnenden Kontakt Ta x - Ta io schließt, haben die Tasten einen Druckpunkt,
der erst durch einen kräftigen Druck überwunden werden kann. Dadurch werden Störungen
vermieden, denn bei zu langem Zeitabstand zwischen dem Schließen des Kontaktes ta
z und dem Schließen beispielsweise des Kontaktes Tat kann besonders
bei einem schnell laufenden Motorwähler der Prüfarm im Zeitpunkt des Anlegens des
Kennzeichnungswiderstandes schon über den dem Schaltauftrag entsprechenden Prüfkontakt
hinweggelaufen sein.
-
Um den einen Schaltauftrag kennzeichnenden Widerstand eine der längsten
Einstellzeit des Wählers (bei Wahl der Ziffer o = zehn Schaltschritte) entsprechende
Zeit angeschaltet zu halten, gehen gedrückte Tasten nach dem Loslassen verzögert
in ihre Ruhelage zurück. Das kann durch Federn oder Konusreibung erreicht werden:
Die Tasten können weiter derart ausgebildet werden, daß der Widerstand nur während
des ersten Teils, aber nicht mehr während des zweiten Teils der Auslösebewegung
der Tasten i eingeschaltet ist. Während des ersten Teils der
Auslösebewegung
der Tasten, also bei eingeschaltetem Widerstand, erfolgt die Einstellung des Wählers
auf die entsprechende Dekade. Während des zweiten Teils der Auslösebewegung der
Tasten, also bei nicht eingeschaltetem Widerstand, wird die Umschaltung und gegebenenfalls
eine Freiwahl durchgeführt. Da nun die Einstellzeit der Wähler abhängig ist von
der gewünschten Verkehrsrichtung, bei Wahl der Dekade i = ein Schaltschritt, bei
Wahl der Dekade io = zehn Schaltschritte, können die Tasten eine verschieden starke
Verzögerung erhalten, d. h. Ta i die kleinste und Taio die größte.
-
Der Geber für die Schaltaufträge kann auch in anderer Weise ausgebildet
sein, beispielsweise als Nummernschalter (Fingerscheibe). Hierbei wäre gegenüber
den Tasten der Vorteil vorhanden, daß die Zeit für das Angeschaltethalten eines
Widerstandes sich durch den kürzeren oder längeren Ablauf der Fingerscheibe von
selbst bestimmt.
-
Als Geber der Schaltaufträge können aber auch Stromstoßsender mit
einstellbaren Hebeln o. dgl. benutzt werden.
-
Es ist angenommen, daß zehn verschiedene Schaltaufträge gegeben werden
können. Da jeder Schaltauftrag durch Herstellen einer Unsymmetrie gegeben wird und
die Erledigung eines aufgenommenen Schaltauftrages dadurch gekennzeichnet wird,
daß die Unsymmetrie aufgehoben und das labile Gleichgewicht zwischen zwei Wicklungen
eines Differenzrelais hergestellt wird, ist es notwendig, zehn verschiedene Widerstandsstufen
anzuwenden.
-
Eine von zehn verschiedenen Stromstufen kennzeichnet in einem ein
Differenzrelais beeinflussenden Stromkreis den jeweils gegebenen Schaltauftrag.
Die Zahl der Widerstands- und damit auch der Stromstufen wird durch Unterteilung
der Schaltaufträge in mehrere Gruppen verringert. Angenommen ist die Unterteilung
der Schaltaufträge in zwei Gruppen. Die Schaltaufträge der einen Gruppe werden über
die Ader q. und die Schaltaufträge der anderen Gruppe über die Ader 5 gekennzeichnet.
Entsprechend den zwei Gruppen von Schaltaufträgen sind an der die Schaltaufträge
entgegennehmenden Stelle, beispielsweise in einem Fernsprechamt, zwei Relais
T i und T 2
angewendet. Es sind polarisierte Differenzrelais, deren
Anker zwei Stellungen besitzen. In der Ruhelage der Anlage haben die Kontakte die
in der Zeichnung gezeigte Lage. In jeder Ader der Anschlußleitung liegt eine Wicklung
eines der Differenzrelais. Fließt über die Wicklungen I der Relais T i und
T 2
ein stärkerer Strom als über die Gegenwicklungen II, so werden die Kontakte
ti, t2 von der gezeigten in die andere Lage umgelegt. Fließt über beide Wicklungen
I und II ein gleich starker Strom oder ist der über die Wicklung II fließende Strom
stärker als der über die Wicklung I des gleichen Relais fließende Strom, so werden
die umgelegten Kontakte in die in der Zeichnung gezeigte Lage zurückgelegt bzw.
sie bleiben in dieser Lage, wenn sie diese beim Schließen des betreffenden Stromkreises
bereits innehatten.
-
Bei Belegung des Wählers auf Grund des Anrufes des Teilnehmers werden
die Kontakte i s, 2 s geschlossen. Die Kontakte 3 s, 4 s werden geöffnet.
Es sei angenommen, daß der Teilnehmer eine Verbindung in eine durch Wahl der Ziffer
29 bestimmte Verkehrsrichtung herstellen will.
-
Die Taste Tat wird betätigt.
-
Gleichzeitig mit dem Tastenkontakt Tat oder kurz vorher wird
der Anlaßkontakt ta i geschlossen. Es werden folgende Stromkreise hergestellt i.
Erde (+), Kontakt ta i, Ader 5, Relais T 2 Gegenwicklung II, Kontakt 6 v
:z, Relais T i Ansprechwicklung I, Kontakte 7 v 1, 8 v 2, Widerstand W 15 (iooo),
-.
-
2. Erde (-f-), Widerstand W2 (40o), Taste Tat,
Ader q.,
Relais Ti Gegenwicklung II, Kontakt 9v i, Relais T2 Ansprechwicklung I, Kontakte
7v1 8v2 Widerstand W 15 (100o), -Über den Stromkreis i, in dem außer
den Relaiswicklungen und dem Widerstand der Ader 5 nur der Widerstand W15 (iooo)
liegt, fließt ein stärkerer Strom als über den Stromkreis 2, da in diesem zusätzlich
noch der Widerstand W 2 (40o) eingeschaltet ist.
-
Die Wicklungen II. des Relais T2 und I des Relais Ti, die im Stromkreis
i liegen, werden also stärker erregt als die Wicklungen I des Relais T 2 und II
des Relais T i im Stromkreis 2. Das hat zur Folge, daß der Anker des Relais T 2
in der gezeigten Lage verbleibt, während der Anker des Relais T i umgelegt wird.
Der Kontakt ioti wird geöffnet, der Kontakt iiti wird geschlossen. Im Stromkreis
3. -f-, Relais U Wicklung I, Relais V i Wicklung I, Kontakt iiti, Statorspule Mi
des Wählerantriebsmotors, -sprechen die Relais U und V i an. Die Statorspule
311 hat Fehlstrom. Durch Öffnen des Kontaktes 12v i wird ein vorzeitiges Ansprechen
des Umsteuermagneten M3 verhindert. Die Kontakte 7 v i, g v i werden
geöffnet. Die Kontakte 13 v I, 14v I, 15v I werden geschlossen. Am Kontakt 13 v
I wird die Gegenwicklung II des Relais T2 kurzgeschlossen. Am Kontakt 9 v i wird
vor Schließen von 13 v i die Ansprechwicklung I des Relais T2 ausgeschaltet. Die
Ader q. und die in ihr liegende Gegenwicklung II des Relais T i wird am Kontakt
14v I mit der Ader 16, die über verschieden hohe Widerstände an die Dekadenkontakte
i - q. und an die Einzelleitungskontakte I' - q.' sowie unmittelbar an den Dekadenkontakt
5 bzw. den Einzelleitungskontakt 5' angeschlossen ist, verbunden. Es fließt jetzt
Strom nur über die Ansprechwicklung I des Relais Ti: q.. Erde (+), Kontakt ta i,
Ader 5, Kontakte 13 v i, 6v2, Relais T i Wicklung I, Relais V i Wicklung II, Kontakt
8v 2, Widerstand W 15 (iooo) -.
-
Bei seinem Ansprechen im Stromkreis 3 hat das Relais U den Kontakt
17 ?e geöffnet und die Kontakte 18u, ig u geschlossen. Am Kontakt 18u wird
die Wicklung II kurzgeschossen. Das Relais U erhält Abfallverzögerung. Am Kontakt
igai wird die Statorspule ,LT 2 des Antriebsmotors eingeschaltet 5. -f-,
Kontakte igu, 7n2, Statorspule Ma, -.
-
Der Motor macht einen halben Kontaktschritt. Der Kontakt
m i wird geschlossen. Der Kontakt m 2
wird geöffnet. Über den Kontakt
m i ist die Statorspule M i eingeschaltet 6. -3--, Kontakte 19.i1, m i, Statorspule
M i, -.
Beim Verlassen der Ruhelage wird der Nullstellun-skontakt
aomo geöffnet. Geschlossen werden die Kontakte 2imo, 22m0.
-
Bei dieser ersten Einstellbewegung des Wählers wird nur der Dekadenschaltarm
dk verstellt. Der Schaltarm e verbleibt in seiner Lage. Dadurch wird erreicht, daß
nicht in jeder Dekade die unterhalb des Arms e' angegebenen Prüfkontakte i' - io'
erforderlich sind, sondern nur einmal für alle Dekaden vorhanden sein müssen. Vor
Beendigung des ersten Kontaktschrittes gelangt der Schaltarm dk in Berührung mit
dem Dekadenkontakt i. Es ist dann folgender Prüfstromkreis geschlossen: 7. Erde
(+), Widerstand 172 (400), Taste Tat,
Ader 4, Gegenwicklung II des Relais
T i, Kontakt 14 v i, Ader 16, Widerstand W 14 (80ö), Dekadenkontakt i, Schaltarm
dk, Kontakt 22m3,-.
-
In diesem Stromkreis liegen höhere Widerstände als im Stromkreis 4.
Die Wicklung II des Relais V i hat einen Ohmschen Widerstand, der geringer ist als
der Unterschied zwischen dem Widerstand W15 (Iooo) im Stromkreis 4 und den Widerständen
W 2 (400) und W 14 (800) im Stromkreis 7. Über die Wicklung I des Relais T i fließt
mithin ein stärkerer Strom als über die Gegenwicklung II. Das Relais Ti bleibt -
in seiner Arbeitslage.
-
Wenn beim Weiterlauf des Wählers, der in bekannter Weise durch das
abwechselnde Einschalten der Statorspulen M2 und Mi erolgt, der Dekadenarm dk auf
den Dekadenkontakt g, kommt, ist in den Stromkreis 7 an Stelle des Widerstandes
W i4 (80o) der Widerstand W13 (60o) eingeschaltet. Nun ist der Strom im Stromkreis
7 nicht nur gleich dem Strom im Stromkreis 4, sondern stärker als letzterer, denn
im Stromkreis 4 liegt zusätzlich noch die Wicklung II des Relais V i. Das hat zur
Folge, daß der Anker des Relais T i schnell in seine in der Zeichnung gezeigte Lage
zurückgerissen wird. Außer der StatorspuleM2 ist dann auch die Statorspule M i eingeschaltet
B. -@-, Kontakte =g u, I s, 23t?, I0 t i, Statorspule Der Motor wird
augenblicklich stillgesetzt.
-
Der Schaltauftrag ist ausgeführt, denn der Wähler ist entsprechend
dem durch Druck auf die Taste Tag,
gegebenen Schaltauftrag auf die zweite
Dekade eingestellt.
-
Die im Stromkreis 4 liegende Wicklung II des Relais V i kann auch
in beiden Stromkreisen 4 und 7 liegen, nämlich zwischen - und W 15 bzw. 22 m 3 /3o
m3 (Fig. 2). Der Strom über die Gegenwicklung II des Differenzrelais Ti würde dann
im Zeitpunkt der Auftragserledigung dieselbe Stärke haben wie der Strom im Stromkreis
4 über die Ansprechwicklung I dieses Relais. Zwischen beiden Wicklungen I und II
des Differenzrelais Ti wäre damit das labile Gleichgewicht hergestellt. Der Anker
geht in seine Ruhelage zurück und -der Wähler wird stillgesetzt.
-
Da der Anker eines Differenzrelais, nachdem er infolge stärkerer Erregung
einer Wicklung in die Arbeitslage gebracht wurde, verhältnismäßig träge in seine
Ruhelage zurückgeht, wenn zwischen beiden Wicklungen wieder das labile Gleichgewicht
hergestellt wird, könnte diese Anordnung nur angewendet werden, wenn die Schrittgeschwindigkeit
des Wählers dieser Schaltzeit des Differenzrelaisänkers entspricht. Höhere Schrittgeschwindigkeiten
läßt aber die oben beschriebene und in der Fig. i gezeigte Anordnung zu, bei der
zur Kennzeichnung der Auftragserledigung über den zweiten, die Art des Auftrags
kennzeichnenden Stromkreis 7 ein stärkerer Strom fließt als in dem ersten Stromkreis
4: Bei Betätigen irgendeiner der. anderen Tasten der ersten Gruppe, z. B. der Taste
Ta4, fließt über die Ader 5 ein Strom derselben Stärke wie bei Betätigen der Taste
Ta 2, denn immer wird über den Anlaßkontakt ta i unmittelbar Erde (-f-) angeschaltet.
In dem über die Ader 4 geschlossenen Stromkreis fließt aber ein Strom anderer Stärke
als bei Betätigen der Taste Tat, denn -E- ist über den Widerstand
W4
(80o) anstatt über W2 (40o) angeschaltet. Der Anker des Differenzrelais
T i wird erst dann in seine Ruhelage zurückgeführt, wenn nach Ausführung von vier
Schaltschritten der Widerstand Wii (20o) in den Stromkreis 7 eingeschaltet ist.
-
Nachdem der Anker des Relais T i in seine Ruhelage zurückgegangen
ist, fällt das Relais U ab. Die Kontakte i8u und igit werden geöffnet. Die über
die Adern 4 und 5 bestehenden Stromkreise werden unterbrochen, wenn die gedrückte
Taste oder der betätigte Nummernschalter die Ruhelage wieder eingenommen hat. Dann
fällt das Relais V i ab. Der Umsteuermagnet M3 wird eingeschaltet: Kopfkontakt 2imo,
Kontakte 2s, i2vi, 24v 2, Umsteuermagnet M3; -.
-
Der Magnet M3 legt sich mittels seines Kontaktes 25m3 m einen von
den Kontakten i2vi und 24v2 unabhängigen Haltestromkreis. Er schaltet durch Öffnen
des Kontaktes 22 m3 - vom Dekadenarm dk ab und durch Schließen des Kontaktes 30m3
dieses Potential an den während der zweiten Einstellbewegung über die Prüfkontakte
i'- io' gleitenden Schaltarm e an. Wird der Schaltarm e auch während der ersten
Einstellbewegung mitgenommen, so ist jeder Dekade eine Prüfkontaktreihe i' - io'
zuzuordnen. Dieser Aufwand ist aber nicht notwendig, wenn der Schaltarm e bei der
ersten Einstellbewegung des Wählers nicht mitgenommen wird. Wird nach dem Ansprechen
des Umsteuermagneten M3 der Wähler erneut angelassen, so gleitet der Schaltarm e
über die Kontakte i' - io', während der Schaltarm dlz in der Lage verbleibt, die
er am Ende der ersten Einstellbewegung hatte.
-
Nachdem die Taste Tat in die Ruhelage zurückkehrte, betätigt
der Teilnehmer die Taste Tag. Es ist zweckmäßig, wenn durch eine an sich
bekannte Sperreinrichtung die Betätigung einer Taste vor Rückkehr der vorher gedrückten
Taste in die Ruhelage verhindert ist, da sonst die 1VIöglichkeit einer falschen
Einstellung des Wählers gegeben ist.
-
Nach dem Schließen des für die Taste Tab - Ta io gemeinsamen
Anlaßkontaktes ta 6 ist folgender, dem Stromkreis i entsprechender Stromkreis
hergestellt io. Erde (+), Kontakt ta6, Ader 4, Gegenwicklung II des Relais T i,
Kontakt g v i, Ansprechwicklung I des Relais T 2, Kontakte 7 v i, 8 v g,, Widerstand
W15 (1000), -.
Gleichzeitig oder unmittelbar anschließend wird ein
dem Stromkreis :z entsprechender Stromkreis geschlossen ii. Erde (+), Widerstand
W4 (80o), Taste Tag,
Ader 5, Gegenwicklung II des Relais T2, Kontakt
6 v 2, Ansprechwicklung I des Relais T i, Kontakt 7 v i, 8v?, Widerstand W15 (100O),
-.
-
Der Strom im Stromkreis io (Ader 4) ist stärker als der Strom im Stromkreis
ii (Ader 5), denn in letzterem liegen beide Widerstände W4 (80o) und W 15 (iooo),
während in dem Stromkreis io nur der Widerstand W15 (iooo) eingeschaltet ist. Die
Gegenwicklung II des Relais T i wird stärker erregt als dessen Ansprechwicklung
I. Der Anker verbleibt in der Ruhelage. Vom Relais T2 wird die im Stromkreis io
liegende Ansprechwicklung stärker erregt als die im Stromkreis ii liegende Gegenwicklung
II. Das Relais T 2 öffnet daher den Kontakt 23t2 und schließt den Kontakt 26t?.
Das Relais U spricht in Reihe mit der Wicklung I des Relais V 2 an 12. -E--, Relais
U Wicklung I, Relais V 2 Wicklung I, Kontakte 26t 2, io t i, Statorspule
M i, -.
-
In diesem Stromkreis hat die Statorspule Mi Fehlstrom. Das Relais
V 2 öffnet den Kontakt 24v2 im Stromkreis g, doch hat dieses keinen Einfluß auf
den Erregungszustand des Umsteuermagneten M3, da dessen Haltekontakt 251n3 geschlossen
ist. Die Kontakte 6 v 2 und 8 v 2 werden geöffnet. Die Kontakte 27v 2, 28v2, 29v2
werden geschlossen. Die Gegenwicklung II des Relais T i ist kurzgeschlossen, und
die Ansprechwicklung I des Relais T i ist ausgeschaltet. Die Ader 5 und die in ihr
liegende Gegenwicklung II des Relais T2 sind durch den Kontakt 27v2 auf die Ader
30 umgeschaltet, die über Widerstände oder unmittelbar mit den Bankkontakten
6 - io und 6' - io' verbunden ist. Durch Schließen des Kontaktes igu wird der Motor
in der beschriebenen Weise angelassen. Da das Relais V i nicht erregt, mithin der
Kontakt 14vi nicht geschlossen ist, werden beim Aufgleiten des Prüfarmes auf die
Kontakte x' - 5' keine Stromkreise geschlossen. Erst beim Erreichen des Kontaktes
6' ist ein Stromkreis hergestellt 13. Erde (+), Widerstand W4 (80o), Taste
Tag,
Ader 5, Gegenwicklung II des Relais T2, Kontakt 27v2, Ader 30,
Widerstand W24 (80o), Prüfkontakt 6', Schaltarm e, Kontakt 30M3,
-.
-
Dieser Strom ist erheblich schwächer als der über die Ader 4 fließende
Strom, denn in diesem Stromkreis liegen nur der Widerstand W15 (iooo) sowie die
beiden verhältnismäßig niederohmigen Wicklungen T2I und V2II. Erst nach drei weiteren
Schaltschritten, wenn der Schaltarm auf den Kontakt g' aufgleitet, ist das labile
Gleichgewicht zwischen den beiden Wicklungen I und II des Relais T2 wiederhergestellt
(Fig. 2), bzw. der über die Gegenwicklung II fließende Strom hat eine stärkere Wirkung
als der Strom über die Ansprechwicklung I, wenn in Reihe mit dieser, wie beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. i, die Haltewicklung II des Relais V 2 liegt.
-
Der Wähler wird stillgesetzt, da die Kontakte des Relais T2 die in
der Zeichnung angegebene Ruhelage einnehmen. Das Relais U fällt ab. Nach dem Unterbrechen
der Stromkreise über die Adern 4 und 5 durch Öffnen der Tastenkontakte
Tag und ta 6 fällt das Relais V?, ab.
-
Die Weiterschaltung des Wählers in die Ruhelage erfolgt, wenn die
s-Kontakte in die in der Zeichnung gezeigte Lage zurückgelegt werden. Der Umsteuermagnet
M3 fällt ab, da sein Haltestromkreis am Kontakt 2s unterbrochen wird. Das Relais
U spricht an: 14. -E-, Kontakte 21m0, 4s, Relais U Wicklungen II und
III, -.
-
Es erhält verzögerten Ankerabfall durch Kurzschluß seiner Wicklung
II am Kontakt 18u und leitet durch Schließen des Kontaktes igu den Nachhauselauf
des Wählers ein. Beim Erreichen der Ruhestellung werden die Kontakte 21m0,
22m0 sowie der Wellenkontakt 31z00 geöffnet. Der Kontakt 2omo wird geschlossen.
Außer der dann über den Kontakt m2 eingeschalteten Statorspule M2 erhält auch die
Statorspule M i Strom -. 15. +, Kontakte 19u, 3s, 20M0, Statorspule 311,
Der Wähler wird unverzüglich stillgesetzt. Infolge Öffnens des Kontaktes 21 MO wird
der Stromkreis 14 unterbrochen. Das Relais U fällt ab und unterbricht die Stromkreise
5 und 15.
-
Es wurde erwähnt, daß die Anlaßkontakte ta i und 1a6 gleichzeitig
oder früher schließen müssen als die Kontakte Ta i - Ta 5 bzw. Ta
6 - Ta i o. Das hat bei Tasten üblicher Konstruktion zur Folge, daß die Kontakte
tai und ta6 später öffnen als die Kontakte Ta i - Ta i o. Um zu vermeiden,
daß bei Erledigung eines Schaltauftrages das Differenzrelais, z. B. Ti, in der Zeit
zwischen dem Öffnen eines Kennzeichnungskontaktes, z. B. Tat, und dem Öffnen
des Kontaktes ta i erneut anspricht, wird die Ansprechwicklung des Relais T i nach
Einstellung des Wählers kurzgeschlossen.
-
Nach dem Ansprechen des Relais V i bei Aufnahme eines Schaltauftrages
und Schließen des Kontaktes 15 v 1 ist die Ansprechwicklung I des Relais T i noch
nicht kurzgeschlossen, da der Kopfkontakt 22m0
offen ist. Vor Schließen des
Kontaktes 22m0 öffnet der Kontakt i7u, da das Anlaufen des Motors das vorherige
Ansprechen des Relais U bedingt. Wenn nach Erledigung des Schaltauftrages und Rücklegung
des Ankers des Relais T i in die Ruhelage das Relais U
verzögert abfällt
und den Kontakt i7u schließt, ist, da das Relais V i über seine Wicklung II noch
gehalten wird, die Wicklung I des Relais T i über die Kontaktkette i5vi, 17u, 32m3,
22m0 kurzgeschlossen. Öffnet dann der Kontakt Tat zuerst, so hat der dann
allein über die Ader 5 fließende Strom keinen Einfluß mehr auf das Relais Ti.
-
Wurde ein Schaltauftrag gegeben, der der Kennziffer 23 beispielsweise
entspricht, also ein Schaltauftrag, bei dem an zweiter Stelle auch eine Taste der
Gruppe Ta i - Ta 5 gedrückt wurde, so würde nach Erledigung dieses
zweiten Schaltauftrages (Druck von Taste Ta3 = Einstellung auf dritten Kontakt der
zweiten Dekade) die Wicklung I des Relais T i über die Kontaktkette i5 v i, 17u,
31 wo kurzgeschlossen sein. Der Kontakt 31 wo ist ein beim ersten Schritt des Wählers
während der zweiten Einstellbewegung
sich schließender Kontakt.
Der Umsteuermagnet 11A3 ist dann erregt und hat den Kontakt 32m3 geöffnet.
-
Bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde entsprechend
der zweiten Stelle der Kennziffer 29 die Taste Tag gedrückt. Beim Zurückgehen der
Taste Tag in die Ruhelage wird zuerst der Stromkreis über die Ader 5 unterbrochen
und anschließend der Stromkreis über die Ader q.. Das Relais T2 ist in, diesem Fall
dasjenige Relais, das am irrtümlichen Ansprechen verhindert werden soll. Wenn nach
Erledigung des Schaltauftrages das Relais U abfällt, ist die Wicklung I des Relais
T2 über die Kontakte 9,9v2, 17u, 31 wo kurzgeschlossen; so daß der noch kurze
Zeit über die Ader q. fließende Strom keinen Einfluß mehr auf die Ansprechwicklung
I des Relais T2 hat.