DE85933C - - Google Patents

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DE85933C
DE85933C DENDAT85933D DE85933DA DE85933C DE 85933 C DE85933 C DE 85933C DE NDAT85933 D DENDAT85933 D DE NDAT85933D DE 85933D A DE85933D A DE 85933DA DE 85933 C DE85933 C DE 85933C
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

Description

Pa τ ε nt-Anspruch:
Verfahren zum Entkalken (Beizen) und Schwellen aller Arten von Fellen und Häuten, bestehend in der Behandlung derselben mit den Sulfosäuren des Phenols und der Kresole oder mit Gemengen derselben in geeigneter wässeriger Lösung.

Claims (1)

  1. KAISERLICHES
    PATENTAM
    Unter Beizen versteht der Gerber die Vorbereitung der Häute nach dem Enthaaren zum Gerben durch Einwirkung chemischer Mittel im weitesten Sinne. Bei den gekalkten Häuten ist der Hauptbestandteil der Beizoperation die Entfernung des Kalkes; bei den durch Schwitzen enthaarten Häuten, wie sie zur Sohllederfabrikation verwendet werden, wird vor der eigentlichen Gerbung ein sogen. Schwellprocefs mit der Haut vorgenommen, wozu seither am meisten die sogen, »sauren Farben« verwendet wurden.
    Zur Lösung des Kalkes verwendete man seither hauptsächlich Mineralsäuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure, dann organische Säuren und endlich Taubenkoth oder Hundekoth. Diese Mittel haben den grofsen Nachtheil, dafs sie entweder von der Hautsubstanz zu viel auflösen oder in Haut und Gerbstoff einen Fäulnifsprocefs hineintragen, welcher grofsen Schaden zu stiften im Stande ist. Es wurde nun in den Sulfosäuren des Phenols und Kresole ein Ersatz dieser Mineralsäuren gefunden, welcher diese Nachtheile nicht aufweist.
    In den Phenol- und Kresolsulfosäuren ist die stark ätzende und Haut lösende Wirkung der Schwefelsäure aufgehoben; sie lösen den Kalk rasch und sicher auf, indem sie leicht lösliche basische Kalksalze bilden. Ihre Hauptbedeutung liegt aber in ihren hervorragend antiseptischen Eigenschaften, welche nicht nur in der Haut keine Fäulnifs aufkommen lassen, sondern auch (dies ist namentlich für »geschwitzte« Häute wichtig) jeden in der Haut schon eingeleiteten Fäulnifsprocefs aufheben. Die dadurch gewonnenen Vortheile werden sogar noch auf die Gerbebrühen übertragen, bei welchen, wie dies in grofsen Fabriken constatirt worden ist, während der Gerbung viel geringere Zersetzungen des Gerbstoffes eintreten, als bei Anwendung der änderen Beizmittel. Dabei kommt den neuen Präparaten ein aufserordentlich billiger Preis zu Gute, da es nicht nöthig ist, von reinen Körpern auszugehen oder reine Präparate herzustellen.
    Man gewinnt ein aufserordentlich wirksames Präparat am besten in der Weise, dafs man Rohkresol, also das aus den drei isomeren Kresolen und aus mehr oder weniger Phenol bestehende Nebenproduct aus der Carbolsäurefabrikation mit dem doppelten Gewicht concentrirter Schwefelsäure' 10 Stunden in einem bleiernen Gefäfs auf Wasserbadtemperatur erhitzt. Dabei bilden sich hauptsächlich Disulfosäuren, welche ι 1J2 Aequivalente Kalk zu lösen im Stande sind. Um ein Auskrystallisiren der einen oder der anderen Disulfosäure zu verhindern, wird das Product mit dem gleichen Gewicht Wasser verdünnt.
    Man nimmt auf 100 kg Blöfsengewicht circa ι 1 von der Beizflüssigkeit und das nöthige Quantum Wasser, um schon nach 2 bis 3 Stunden die nöthige Entkalkung zu bewirken. Eine Y2 proc. Lösung der Sulfosäuren genügt zur Schwellung von vorher entkalkten oder geschwitzten Häuten.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1222618B (de) * 1961-08-08 1966-08-11 Basf Ag Herstellung von Trockenpickelbloessen
EP0554216A1 (de) * 1992-01-28 1993-08-04 Ciba-Geigy Ag Verfahren zum Pickeln und Vorgerben von Hautblössen
EP0554218A1 (de) * 1992-01-28 1993-08-04 Ciba-Geigy Ag Verfahren zum Pickeln von Hautblössen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1222618B (de) * 1961-08-08 1966-08-11 Basf Ag Herstellung von Trockenpickelbloessen
EP0554216A1 (de) * 1992-01-28 1993-08-04 Ciba-Geigy Ag Verfahren zum Pickeln und Vorgerben von Hautblössen
EP0554218A1 (de) * 1992-01-28 1993-08-04 Ciba-Geigy Ag Verfahren zum Pickeln von Hautblössen
US5360453A (en) * 1992-01-28 1994-11-01 Ciba-Geigy Corporation Process for pickling and pretanning raw hides
US5427594A (en) * 1992-01-28 1995-06-27 Ciba-Geigy Corporation Process for pickling raw hides

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