DE48897C - Verfahren zur Conservirung gerbstoffhaltiger Extracte und gerbstoffhaltiger Flüssigkeiten, welche in der Gerberei Verwendung findeil - Google Patents

Verfahren zur Conservirung gerbstoffhaltiger Extracte und gerbstoffhaltiger Flüssigkeiten, welche in der Gerberei Verwendung findeil

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DE48897C
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J. HAUFF in Feuerbach b. Stuttgart
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/10Vegetable tanning

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 28: ,4SI
Es ist allgemein bekannt, dafs sich der Gerbstoff unter dem Einflufs des Sauerstoffes der Luft und insbesondere durch den Lebensprocefs niederer Organismen in Zucker, Gallussäure und andere secundäre Zersetzungsproducte, wie Milchsäure, Buttersäure, Essigsäure u. s. w., spaltet. Neuere. Versuche in dieser Richtung haben dargethan, dafs obige Ursachen im Stande sind, binnen weniger Tage in verdünnten Gerbstoff lösungen, sowie sie in den Gerbereien zur Verwendung kommen, den Gerbstoff vollständig zu zerstören. Es leuchtet ein, dafs dadurch für den Gerber bedeutende Verluste an Gerbermaterial erwachsen; aufserdem wird aber das Fabrikat durch den Einflufs oben erwähnter Säuren in seinen Grundeigenschaften unter Umständen so nachtheilig verändert, dafs es oft nicht einmal marktfähig ist. Man hat daher zur Vermeidung dieser Uebelstände schon die bekannteren Antiseptica, wie Phenol und Salicylsäure, in Vorschlag gebracht. Bei ersterem Körper ist die Wirkung eine so geringe, dafs der Preis denselben vollständig ausschliefst. Die Salicylsäure mufs aber, wenn sie eine Zersetzung der Gerbebrühen verhindern soll, in solchen Dosen angewendet werden, dafs sie selbst die unangenehmen Nebenwirkungen einer Säure mit in den Gerbeprocefs hineinträgt und so eben das herbeiführt, was sie mit verhindern sollte. Ihr Zweck ist daher nur halb erfüllt, sie arbeitet sich selbst entgegen. Aufserdem leistet ihr hoher Preis ihrer allgemeineren Verwendung keinen Vorschub. Am radicalsten wirken die Quecksilberpräparate. Diese sind aber wegen ihrer Giftigkeit unbedingt ausgeschlossen, da eine dauernde Benetzung der Hände mit der giftigen Flüssigkeit in der Praxis kaum vermieden werden könnte.
Bei in Gerbereien im Grofsen durchgeführten Entkalkungsversuchen mit Kresotinsäure wurde die Wahrnehmung gemacht, dafs Farben, in welche direct von der Kresotinsäurelösung kommende Häute gebracht wurden, viel längere Zeit der Schimmelbildung und Zersetzung widerstanden, als sonst beobachtet zu werden pflegt. Es geht daraus hervor, dafs schon die geringe, noch in den Häuten zurückgebliebene Säuremenge genügt, um den zerstörenden Ursachen energisch entgegenzutreten. Directe Versuche mit Kresotinsäure haben obige Wahrnehmung in überraschender Weise bestätigt. In einem Verhältnifs von 1: 2 000 zu der zu conservirenden Flüssigkeit zugesetzt, hebt sie jegliche Zersetzung und Schimmelbildung vollständig auf. In noch höherem Mafse als bei der Kresotinsäure tritt diese Erscheinung bei den beiden Oxynaphtoesäuren auf, welche schon in einer Verdünnung von 1: 5 000 sicher wirken. Aehnliche, jedoch nicht so hervorragende Resultate können auch bei Anwendung von Kresolen und Naphtolen erzielt werden. Wegen der geringen und bei den Oxynaphtoesäuren fast verschwindenden Löslichkeit dieser Körper ist es wünschenswerth, sie in Form ihrer leicht löslichen Salze anzuwenden, denen eine noch gesteigerte Wirkung zukommt.
Die Anwendung der genannten Körper zur
Conservirung von Gerbstoffextracten und gerbstoffhaltenden Brühen ist ziemlich einfach. Man kann durch anhaltendes Durchrühren der genannten Substanzen mit Wasser wohl eine genügende Lösung derselben veranlassen, ganz sicher da, wo man die löslichen Salze derselben verwenden will. Für die Praxis ist es aber, sofern man dieselben nicht als Salze verwenden will, am besten, sie in Alkohol zu lösen und diese Lösung unter Umrühren der zu conservirenden Flüssigkeit zuzusetzen. Der Preis des Alkohols kann unter keinen Umständen sehr ins Gewicht fallen, da der Zusatz der alkoholischen Lösung für die immer wieder mit neuen Extractmengen aufzubessernden Farben nur einmal nothwendig ist. Die Wahl des conservirenden Mittels wird sich danach richten müssen, ob mit möglichst süfsen (nicht sauren) oder mit etwas sauren Gerbebrühen gearbeitet wird; in letzterem Falle wird die Anwendung von Kresotinsäure von Nutzen sein, da ihr saurer Charakter sie befähigt, die für manche Ledersorten gewünschten Wirkungen schwach saurer Farben hervorzurufen, ohne die beregten Gefahren, die der Salicylsäure und den schon erwähnten Zersetzungssäuren, Milchsäure, Essigsäure u. s. w., anhaften, eben infolge ihrer geringen Löslichkeit und ihrer in minimalen Dosen erforderlichen Anwendung in sich zu bergen. Für ganz süfse Brühen dürften sich wohl am besten die Salze der Oxynaphtoesäuren eignen, die, mit einem geringen Üeberschufs an freiem Alkali in den Handel gebracht, dadurch einen Theil der schon vorhandenen Säuren neutralisiren.
Es ist am einfachsten, schon den Extracten eine für den späteren Verdünnungsgrad derselben nöthige Menge der Substanzen zuzugeben, die sich aus folgendem Rechenexempel ergiebt. Es sollen z. B. ι oo kg eines Extracts, welcher 25 pCt. Gerbstoff enthält, conservirt werden. Der Extract wird so weit verdünnt, dafs eine 5 procentige Gerbebrühe erhalten wird. Die 100 kg Extract geben somit 500 kg Gerbe-, brühe und dazu sind zum vollständigen Conserviren 100 g oxynaphtoesaures Natron erforderlich. Man wird also in diesem Falle für je 100 kg Extract 100 g dieser Substanz zuzusetzen haben, um in seiner fünffachen Verdünnung jegliche Zerstörung des Gerbstoffes zu vermeiden.
Die erwähnten Substanzen können den anderen üblichen Conservirungsmitteln gegenüber mit Vortheil zum Conserviren von Häuten und Fellen Verwendung finden. Man reibt diese Körper entweder als solche in die Felle oder Häute ein oder behandelt letztere mit deren wässrigen oder verdünnten weingeistigen Lösungen und trocknet sie nach dieser Behandlung. Oder man verwendet obige Körper aufgelöst in Glycerin bezw. damit zusammengeschmolzen. In allen Fällen ist es möglich, die Häute jahrelang vor Zersetzung und Fäulnifs geschützt aufzubewahren, zum Zwecke ihrer erst später vorzunehmenden Gerbung.
Unter den vorerwähnten Säuren: Oxynaphtoesäuren und Kresotinsäuren sind diejenigen Säuren zu verstehen, welche durch Einwirkung von Kohlensäure auf die Natriumsalze der beiden Naphtole, 0.- und ß-Napthol, und auf die Natriumsalze der in dem Steinkohlentheer enthaltenen isomeren Kresole, Ortho-, Meta- und Para-Kresol, erhalten werden können.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Die Conservirung von gerbstoffhaltigen Extracten und gerbstoffhaltigen Brühen, welche in der Gerberei verwendet werden, durch Kresotinsäuren, Oxynaphtoesäuren und deren lösliche Salze.
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